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Ausbrechen aus ungesunden Mustern

N
Hallo liebe Community,

ich habe nach meiner letzten Beziehung die vergangenen fünf Jahre Revue passieren lassen und habe festgestellt, dass sie immer nach einem ähnlichen Muster abliefen. Ich muss dazu sagen, dass ich in meiner Kindheit und Jugend wirklich schlimme und traumatische Ereignisse erlebt habe. Nun habe ich mich endlich dazu entschlossen den kompletten Weg der Therapie (unter anderem Suchttherapie) zu gehen. Eine Therapeutin sagte mal zu mir, dass sich die Beziehungsmuster nach einer vollständigen Traumatherapie grundlegend verändern.

Gibt es hier Menschen, die einen ähnlichen Weg gegangen sind? Wie hat sich euer Leben nach dem Aufarbeiten der Traumata verändert?

Liebe Grüße

14.04.2023 10:56 • #1


Kranich71
Ich mache zwar keine Traumatherapie, jedoch sind bei mir viele Beziehungen nach ähnlichen Mustern abgelaufen.
Ich war immer bestrebt eine Familie zu haben und daher immer auf zusammensein gedrängt. Den Grund dahinter verstehe ich nun langsam während meiner Tiefenpsychotherapie.
Viele Muster kommen aus der Kindheit, keine glückliche Eltern-Kind Beziehung usw.
Ich habe die letzten 10 Jahre anscheinend einen bestimmten Typ Frau angezogen welcher eigentlich selbst kein gutes Elternhaus hatte und ebenso gesucht hat nach einer Beziehung. Das dies alles nicht funktioniert habe ich jetzt langsam verstanden.
Nur aus der eigenen, jahrzehntelang geprägten Haut kann man nicht so leicht raus.

Bei mir sind es nun 1,5 Jahre Therapie und nun kommt immer mehr an und zum vorschein. Glaube das es sicherlich hilft sich mit den eigenen Problemen auseinanderzusetzten. Dauert halt....

14.04.2023 11:12 • x 1 #2


A


Ausbrechen aus ungesunden Mustern

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DieSeherin
hast du denn traumatische erlebnisse verdrängt? also, vermutest du, dass das der grund für deine depressionen sind?

14.04.2023 11:22 • #3


N
@DieSeherin Ich würde nicht sagen, dass ich sie verdrängt habe, aber ich werde ständig von Flashbacks und sehr unangenehmen Erinnerungen geplagt. Es fühlt sich so an als hätte ich sie nicht vollständig verarbeitet. Sie werden dann meistens durch Erlebnisse im Alltag und im Job getriggert.

14.04.2023 11:28 • #4


DieSeherin
hast du denn schon mal eine therapie gemacht? schon, oder?

Zitat von Neverletmego:
Nun habe ich mich endlich dazu entschlossen den kompletten Weg der Therapie (unter anderem Suchttherapie) zu gehen. Eine Therapeutin sagte mal zu mir, dass sich die Beziehungsmuster nach einer vollständigen Traumatherapie grundlegend verändern.


und hat deine therapeutin dir den rat mit der traumatherapie gegeben?

14.04.2023 11:33 • #5


N
@DieSeherin Es war bei einem Beratungsgespräch. Danach war ich ein Jahr lang bei einer Verhaltenstherapie, aber es hat tatsächlich nicht so viel verändert bis auf dass ich mich etwas sicherer im Alltag gefühlt habe.

14.04.2023 11:41 • #6


DieSeherin
und was lässt dich hadern, wenn du schon eine professionelle empfehlung hast?

14.04.2023 11:55 • #7


N
@DieSeherin Ich würde es nicth als Hadern bezeichnen. Ich habe nur Angst, dass das alles nichts hilft und ich für immer in dieser Schleife gefangen bin.

14.04.2023 12:19 • #8


DieSeherin
Zitat von Neverletmego:
Ich habe nur Angst, dass das alles nichts hilft und ich für immer in dieser Schleife gefangen bin.

was man nicht probiert hilft erst recht nicht

14.04.2023 12:40 • x 1 #9


Matroschka
Hallo,

Wenn Du von Sucht sprichst, worum geht es da genau ? Alk., Dro . Spielsucht oder anderes in der Art ?

14.04.2023 17:11 • x 1 #10


Cagy
Hallo Neverletmego,
ich beziehe mich mal nur auf das *ungesund*...
Eine gewollte , durchgeführte Suchttherapie trägt ganz sicher zu einer deutlich verbesserten Lebenssituation bei..
Vielleicht solltest Du zumindest damit anfangen denn den *Erfolg* kannst Du selbst steuern und aus diesem Muster dauerhaft ausbrechen..wenn Du wirklich willst.
Ich wünsche Dir Erfolg und alles Liebe und Gute.

14.04.2023 17:36 • x 1 #11


Matroschka
Hallo ,

Ich versuche Dir einmal zu antworten und zu schildern, wie das aus meiner Sicht ist und war.

Ich war durch meine Eltern schon immer Co Abhängig, in meiner Jugend wurde es mir freiwillig und eigen ' aufgetischt ' , für einen neuen Taschenrechner, Bücher und co , war nie Geld da , aber für Alk jederzeit ,es wurde mir aufgebunden. Mit 16 machte ich meinen Entzug, mit dem Wissen , das ich unter diesen Umständen, diesen Mitmenschen und den damit verbundenen Ort und dem ständigen Drama. Kein glückliches Leben haben könnte, weswegen ich mich noch zu Schulzeiten in anderen Städten und Bundesländern beworben habe . Natürlich lassen einen toxische Menschen nicht gerne gehen und fand meine Traumausbildung in der gleichen Stadt , in der ich bereits war. Ein inneres Disaster , war es doch im richtigen Ghetto und Brennpunkt normal - Alk Dro und co werden deine Feinde , aber jeder konsumiert es ungefragt , zu jeder Zeit , wirst Du damit konfrontiert und natürlich spielt das eine grosse Rolle in der Partnerschaft bzw bei der Wahl , bei Freunden ist es genauso . Der Entzug ist etwas sehr grosses , weniger körperlich, wie mental , Du siehst Deine Freunde mit neuen Augen , nicht jeder ist bereit auf einer Veranstaltung dazu bereit brav mit Dir Apfelschorle zu trinken, wenn es doch die ganze Zeit nach B. und co riecht . Deine Freunde nach Dro. riechen , wenn ihr zusammen chillen wollt und ja, es ist dann auch von Liebe nichts mehr übrig.

Eine Traumatherapie lohnt sich auf jedenfall, aber wie immer gibt es keine Garantie, Du musst Dich bereit fühlen, über das Trauma zu reden , Dich wohl mit deinem Gesprächspartner fühlen, einen sicheren Rückzugsort haben usw dann lohnt es sich auf jedenfall, dass alles nochmal zu entschlüsseln, aufzulösen, Mental nochmal durch zu fühlen ... Nebenwirkungen sind zb ua Alpträume, man wird stark getriggert, bekommt Flashbacks, Panikattacken und co ...aber ja, dass alles lohnt sich wirklich, für Dich und ein neues Leben , was Du mir allen Sinnen wahrnimmst!

Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, sondern Dein Mindset wird sich langsam verändern , Du machst es zum einen nicht mehr von der Sucht abhängig, wie Du Dich gerade fühlst, sondern lernst es selber zu steuern , auch wenn die Situation blöd ist, du lernst damit aus zukommen, umzugehen und - hört sich jetzt blöd an - wie ein Erwachsener zu handeln. ( Es wird unter anderem ein Vergleich gezogen , Kinder sind von Erwachsenen und ihren Entscheidungen abhängig, zu ihrem eigenen Wohl - Vertrauensmissbrauch usw im Zusammenhang mit Trauma , Co Abhängigkeit, eigene Abhängig usw )

Diese Abhängigkeiten gibt es selbstverständlich auch in Partnerschaften - ungleiches Verhältnisse und Bedürfnisse, auch wenn beide normal / clean/ trocken usw sind . Diese Abhängigkeiten können sich ergänzen, gegenseitig auf wiegen, es darf aber nie in Faulheit enden . Wenn ich Piepsen der Kasse vom Supermarkt hasse , schicke ich den Partner alleine rein , wenn der aber krank ist und ich die Versorgung des Partners übernehmen muss , muss natürlich ich gehen! Um meinen Hass nicht zu verstärken , mache ich das regelmäßig und wende sogenannte Skills gegen dieses verhasste Piepsen der Supermarkt Kasse...nach über 20 Jahren Hass auf dieses Piepsen , könnte ich trotzdem noch Anfang zu heulen und bekomme Ohrenschmerzen..dass ist nun mal , aber ich versuche es immer wieder mich mit der Situation zu versöhnen und es irgendwie erträglich zu machen .

Aber , wenn Du merkst, dass es möglich ist , klarer , fröhlicher und sehr viel bewusster zu denken und so durch den Alltag kommst , gehst , wirst Du auch sehen und merken , wie schön das Leben ist und wie intensiv sich das ganze anfühlt.

Zurück Blickend fällt es mir manchmal bei einigen Personen noch schwer , die mich in Kindheit und Jugend geprägt haben , die ersten Partnerschaften, alle abhängig, Suchterkrankungen, Vorbestraft usw und danach musste es ja jemand sein , der keine Süchte hat . Er hatte Arbeit , hat sich weiter gebildet, war unternehmungslustig, treu , loyal , keine Abstürze, kein Fremdgehen in irgendwelchen Clubs, keine ungewollten Schwangerschaft bei irgendwelchen Frauen die er nicht kannte , keine extremen Stimmungsschwankungen bis schwere Ausraster unter Einfluss von Dro . Alk etc , keine Polizei Einsätze, Ast reines Führungszeugnis dadurch immer schnell an Jobs gekommen ... es ist so, so , so viel anders was Dich da erwartet. Und genau das und dieses Leben in Erwachsener Harmonie , auch wenn das Spießig klingt , ist so viel erfüllen der und erstrebenswerter , du musst es Dir vor Augen halten !

Ich sag es Dir , wie es ist - ohne Alk Dro und co , dafür mit mehr Struktur und Bewusstsein, hast Du diese Dramen , die zum Trauma führen nicht mehr ! Natürlich kann man den Substanzen alleine nicht die Schuld geben, wichtig ist aber für Dich zu wissen :

Du lebst für Dich alleine und du verdienst ein Leben , so wie Du es Dir wünschst und nur Du alleine, kannst Dich dahin führen!

Ein Partner macht es Dir angenehmer, rettet Dich aber in Deiner Seele not nicht , dass kann ein Therapeut manchmal auch nicht ! Freunde, Familie, Partner und co sind Bonus im Leben und jeden Tag , wo Du ein gutes Gefühl hast und Zufrieden bist mit Dir , mit Dir selbst , weil Du es in der Hand hast.

Du musst zum Creator und Schaffer deines Lebens werden, die Regie selber führen .

So in etwa , funktioniert das Prinzip.

14.04.2023 19:12 • x 1 #12


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