Ausgrenzung in der Familie

K
hallo- mir ist bewusst, das ich hier leider nicht ganz richtig bin, aber ich bin wirklich auf der suche nach Meinungsaustausch, bzw. rückmeldungen.

mein Problem hat leider- oder zum glück- nichts mit meiner Beziehung zu tun- vielmehr ist es ein komplett familieres.
wie es der titel schon sagt fühle (und ich bin auch der Meinung ich werde es) ich mich total ausgegrenzt. ich habe leider seit bereits kanpp 1,5 jahren keinerlei kontakt (abgesehen von sms und einem Brief) mehr zu meiner mutter,bzw. zu meinem bruder.

aber ich fange wohl einfach beim anfang an:

mir ist schon klar das man oftmals unter dem deckmäntelchen der familie eine etwas zerüttete und durchwachsene beziehung finden kann- aber das was mir momentan passiert ist schon etwas arg finde ich... .
wir (2 brüder) sind scheidungskinder- wir sind schon beide erwachsen und stehen schon (ich behaupte es mal) relativ fest im leben- mal auf mal ab- ich denke das ist ganz normal.
bis vor ca. 6 monaten hatte ich eine total gutes und schönes verhältnis zu meiner mutter. aufgrund von umzug, und schwierigkeiten meines bruders in der firma (wir arbeiten im gleichen betrieb) wurde die beziehung kontinuierlich schwieriger und gereizter.
ich behaupte jetzt mal schon das ich der mensch bin der gerne hilft und da ist- nur denke ich auch das jeder für seine entscheidungen auch selbst verantwortlich ist und mit diesen/seine konsequenzen leben muss.
ich wollte und konnte mich nicht in das problem meines bruders einmischen- er ( 22j) hatte mit einer ausbildung intern zu kämpfen die er dann abgebrochen hat, und generell ist ihm alles etwas zuviel geworden.
meine mutter verlangte/erwartet von mir ( 30j) das ich für ihn die probleme löse, bzw. ihm beistehe- finde ich ja in ordnung- aber es sind dann ein paar unschöne wörter zwischen uns gefallen und ich wollte mich dann auch nicht mehr so einbringen- er ist ja immerhin schon über 20. da kann man schon erwarten das man seine probleme selber löst.
tja- irgendwie ist dann die zeit vergangen, und ich habe nicht gemerkt das sich die beiden (irgendwie klingt das schon schlimm und distanziert von mir) absprechen (=mein bruder weint sich bei unserer mutter aus wie schlimm sie nicht in der firma und ich zu ihm sind), und dadurch das verhältnis zwischen uns beiden (mutter und mir) auch immer schlechter wurde.

tja- auf jeden fall bin ich jetzt an einem pkt. angelangt , wo ich mir ernsthaft überlege den kontakt endgültig abzubrechen und reinen tisch zu machen.
das sich die eigene familie nicht mehr meldet- das wünsche ich niemanden. natürlich könnte auch ich mich melden- aber ich muss gestehen das ich einfach nicht mehr will. es ist auch noch einiges anderes voregefallen in den letzten jahren- das würde wohl den rahmen hier sprengen.

kurzum: niemand meldet sich bei mir, und ich melde mich auch nicht. es geht mir sicherlich nicht besonders gut dabei, bin aber an einem pkt. wo es mir zwar sehr weh tut, ich aber auch erkenne das es vielleicht besser ist überhapt keinen kontakt mehr zu suchen.

vielleicht stehe ich mit so einem problem auch ganz alleine dar- offen gestanden weiß ich das nicht- aber es war mal gut darüber zu schreiben.
möglicherweise hat ja der eine oder andere einen input für mich.

lg, schönen tag

16.07.2014 18:03 • #1


N
Hallo Klaus

damit stehst du keineswegs allein.
In manchen Familien ist eben der Wurm drin und das eine oder andere Familienmitglied glaubt etwas besonderes zu sein und verlangt mehr Aufmerksamkeit. Dann wird von älteren Geschwistern schnell mal verlangt, dass sie die Probleme der Schwester oder des Bruders lösen sollen, statt die oder den jenigen in der Selbständigkeit so zu unterstützen, dass sie/er dazu befähigt wird, sie selbst zu bereinigen. Wenn du dich dann weigerst, bist du der Buhmann.
Glaub mir, das kenne ich.
Ich hatte auch so ein Exemplar von jüngerem Bruder, der nichts auf die Reihe bringt, aber immer eine große Klappe hat. Nachdem er mich böse beschimpfte, war für mich der Ofen aus. Ich habe sämtliche Kontakte eingestellt, nicht nur zu ihm, sondern auch zu meinen Eltern und lebe damit ruhiger.
Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und damit auch für seine Probleme. Hilfestellung
zu geben, ist kein Thema, aber es sollte nicht selbstverständlich sein, dass der eine Mist baut
und der andere diesen beseitigt.

Vllt gehst du erst einmal auf Distanz und schaust, ob doch noch irgendetwas von ihrer Seite kommt. Dann triff eine Entscheidung für DICH. Eine, mit der du leben kannst.

Ich kann mit meiner leben.
Wer nicht kommt, klappt nicht mit der Tür.

16.07.2014 18:23 • #2


A


Ausgrenzung in der Familie

x 3


K
hallo neja- danke für deine antwort.

es ist gut zu hören/lesen das man nicht alleine mit so einem Problem ist. meine Freundin ist mir zum glück da eine große stütze- aber ich mache mir halt auch meine Gedanken.

natürlich hätte wohl jeder gerne das heile bild der Familie wo jeder für jeden da ist und es einfach gut und toll ist eine Familie zu haben.

aber du hast schon recht- man muss eine Entscheidung für sich treffen- das ist gut und wichtig.

LG,
Klaus

16.07.2014 18:34 • #3


M
Hallo Klaus11

Der schon für sich Inkompetente (jüngerer Bruder) will Chef werden und Mutter springt ihm bei.
Das mit dem Ausgrenzungsempfinden verstehe ich, eigentlich geht's um was wie saugende Rollenzuteilung, Bevormundung im eigenen Verhalten.

Das Leben von Bruder und Mutter geht für sie auf. Mutter ist die Tolle und hat ihren Nähebedarf mit Bruder auf der Reihe. Bruder gibt die Lusche und wartet auf genehme Behelfung.

Da ist Abkehr richtig. kein Kraut gegen gewachsen.

16.07.2014 21:00 • #4


K
Dankeschön MmB-

ich denke du hast recht.

LG,
Klaus

16.07.2014 21:44 • #5


G
Lieber Klaus,

ich sehe hier deine Mutter als diejenige, die einen Löwenteil beigetragen hat, damit es im Moment so ist wie es ist.
Mutter oder Mutter+Vater als Heim, Zuhause..........Mittelpunkt, wo erwachsene Kinder sich wiedersehen.
Mutter, die Kinder gegeneinander ausspielt, nimmt automatisch dieses zuhause weg.
Meist brauchen die Kinder Jahre bis sie verstehen, wo die Ursache lag. Denn Mutter ist und bleibt Mutter, man meckert ein wenig über irgendwelche Ungerechtigkeiten, aber ganz klar die wirklich bösen sind dann die Geschwister!
Ich hoffe für dich, dass ihr eines Tages darüber spricht, du und dein Bruder. Vielleicht ist er im Moment noch zu jung dafür. Vielleicht sind deine Verletzungen aus der Zeit noch zu frisch.
Aber ihr seid und bleibt Brüder.

LG Gästin

17.07.2014 09:48 • #6


K
Vielen Dank Gästin- das ist ja auch was mir so das Herz zerreisst- ich würde mir auch sehr wünschen das es wieder normal wird. Aber ich kann auch nicht mehr geben- hoffentlich bringt die Zeit auch einmal eine Lösung....

Danke

17.07.2014 10:21 • #7


M
Eine den jüngeren Bruder als Mischung zwischen Mannersatz und ewig kleines Kind haltende Mutter ist keine für voll nehmbare Mutter.
Ein Bruder mit Durchhängerei zur Zuneigungsgewinnung verhält sich nicht als Bruder, es mag analytisch von dem Menschen allgemein üblichen gelegentlichen Empowermentbedarf nur schwer unterscheidbar sein und doch ist es was eine ganz andere Geschichte.

Er sucht die Schwäche und nicht den Ausgang aus ihr.

Ihm geht's gut, es ist seine Rollenwahl des kleinen zu behelfenden Kindes. Mama bietet was wie Geborgenheit und grundsätzliche menschliche Annahme, bis dahin oki. Das er das nur als aufgebende Lusche bekommt und die Mutter das Verhalten fördert ist fatal. Mütter können richtig selbstsüchtig und schlecht sein.

Die Beziehung von Mutter und Bruder kann auf ewig stabil bleiben, in die Tonne geht dabei die Zukunft des Bruders. Er kultiviert seinen Behelfungsbedarf als erfolgreiche Durchsetzungsmasche im Leben, dabei ist er nicht wirklich doof und in den absehbaren Ergebnissen seines Verhaltens halt doch und mehr.

Eine linke Geschichte wird die Abforderung von Leistung, Energie, Euros vom älteren Bruder. Mutter-jüngerer Bruder treten als unersättlicher Staubsauger auf. Problem vom älteren Bruder ist das verheerende Spiel nicht beenden zu können, er kann sich ihm nur selbst entziehen.

Mütter sind ab und an nicht nur schlecht, das ist in der Zeit schon fatal und Lebenschancen für alle Beteiligten vernichtend.

Nun laufen solche Menschen noch rum, was an ihrem teilweisen Hirntod und entsprechendem Trennungs- und Beerdigungsbedarf wenig ändert. Alternative wäre ewige Aufopferung, Vorbild deutscher Sozialstaat und Millionen als Opfer kultivierter Menschen.

Das hat nichts.

17.07.2014 10:42 • #8




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