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Begreifen was das war und warum es mir passiert

B
Guten Morgen liebe Forenmitglieder,

vorab, ich war hier sehr lange Zeit stille Mitleserin unter einem anderem Namen. Ich habe gelesen, mitgefühlt und hin und
wieder mich gefreut, wenn es Mitgliedern wieder besser ging.
Zu Mir: Ich bin eine normale Frau, mittlerweile 56, stehe eigentlich im Leben, war lange Single nach langer Ehe die aber
gut aufgearbeitet ist. Dann eine 1,5 jährige Fernbeziehung die schon schwierig war und ich verlassen wurde. Danach hab
ich sehr lange gebraucht um wieder klarzukommen, hab mein Leben wieder gelebt, allerdings ohne Partner. Neue
Bekanntschaften, Reisen, Freunde, Familie, alles war gut soweit. Ich wurde geschätzt, als Freundin, Ratgeber.
Mein Selbstwert zwar nicht der beste, aber ich kam klar mit mir.

Irgendwann Ende 2021 traute ich mich doch mal wieder auf Partnersuche zu gehen, online in einer regionalen
Dating App. Nach einiger Zeit traf ich auf Ihn, er war erst kurz angemeldet. Wir kommen aus der selben Gegend,
er aus meiner alten Heimat. Zuerst war ich skeptisch, er war erst kurz getrennt, ich hab mir wirklich Zeit gelassen,
war auch zu unsicher und hatte Angst vor Ablehnung. Nach ca. 3 Monaten schreiben, viel telefonieren, konnte er mich
doch zu einem Treffen überreden. Und dann nahm es seinen Lauf, ab diesem Abend waren wir quasi zusammen.
Er hat wirklich alle Register gezogen, war verbindlich, zuverlässig, es war eine wunderschöne Zeit.
Ganz schnell wurde ich allen vorgestellt, er war so glücklich mit mir. Kein Tag verging ohne Liebesbekundungen, alles
rosarot, so ist es immer, nicht wahr?
So schob ich alle Bedenken weg und genoss dieses neue Glück. Ach was war ich selig, wir sahen uns sehr oft. Schnell
ging es dazu über dass ich einmal in der Woche und jedes Wochenende mit ihm verbracht habe. Spannende Zeiten, neue Leute,
viel Zärtlichkeit, Leichtigkeit, unfassbar viel Nähe.
Aber natürlich auch manchmal kleine Bedenken, er ist so ganz anders. immer viel unter Leuten, ich bin eher ruhig, brauche etwas um mich zu öffnen.

Er ist sehr beliebt, sehr eitel, sehr modebewusst, sehr gutaussehend. Ach was für ein Glück, denn ich halte mich ja eher für
Durchschnitt, kleiner, etwas Übergewicht. Aber er gab mir das Gefühl, dass ich genau diejenige bin, die er nie mehr gehen lassen
wird.
Natürlich hätte ich vorgewarnt sein müssen, hab ja viel hier im Forum gelesen, die sogenannten red flags.
Wollte ich sie wirklich nicht sehen?
Nach einiger Zeit kamen natürlich Vorfälle, die ich anfangs auch ansprach. Sein Trinkverhalten zb. , sein grosses Ego,
sein Umgang mit anderen Menschen, seine wirklich anstrengenden Krankheiten. Seine bisherigen Beziehungen.
Zu Ihm:
Grosser, gutaussehnder Mann, sehr beliebt , Spasskanone immer und überall.
Er hat mich Glück fühlen lassen, sich gekümmert, bekocht, gereist, mir einfach Sicherheit gegeben. So hab ich mich
drauf eingelassen. Jeder beglückwünschte mich .
Dann aber auch seine anderen Seiten, Probleme. er trinkt jeden Abend, nimmt Angstlöser, etliche Medikamente, ist ständig
beim Arzt. Nächtliche Panikattacken, Schreien im Schlaf, in der Zeit einige OP`s, immer wieder Arztbesuche. Teilweise sogar mehrmals täglich.
Sehr kommunikativ, bei Treffen mit Freunden, immer im Mittelpunkt, man kam nicht zu Wort.
Sein Verhalten anderen Frauen gegenüber, sehr Flirty, Touchy,
Aber er ist nun mal so. Und ohne sein grosses Ego gäbe es ihn schon nicht mehr. Er hat einige psychosomatische
Rehamassnahmen hinter sich. All das wurde aber offen kommuniziert und mir wurde versichert, dass ich darunter nicht
zu leiden hätte. Ich hatte Mitleid, ihn unterstützt, in sovielen Dingen. Er brauchte viel Aufmerksamkeit, die er aber auch zurück gab, er brauchte viel körperliche Nähe, das tat mir natürlich gut. Hand in Hand ein Leben lang, so dachte ich.

tja, ihr ahnt was kommt.
Wenn ich kritisierte, weil er zb ständig Frauen vor mir anflirtete, ich daneben stand wie vom Donner gerührt.
Dann gab es grosse Streits, Drama, ich bin ja die krankhaft eifersüchtige, soll mir Hilfe holen. Da wäre nichts dabei,
er würde das auch nicht bleiben lassen. Ein paarmal hab ich es dann geschafft, bin mitten in der Nacht weggefahren, voller
Verzweiflung, Angst. und fühlte mich schuldig. Am nächsten Tag wieder Gespräche, ich wollte ihn natürlich nicht verlieren.
Er konnte mich immer wieder überzeugen, dass ich falsch lag, dass er nie Schuld hatte.
Und mit der Zeit? ja, da passt man sich an, denkt vermeintlich es tut zwar weh, aber im Grunde will er ja nur mich.

Alles drehte sich um ihn, er war zwar sehr zuverlässig und auch oft hilfsbereit, wollte aber natürlich immer bewundert werden.
Wenn er zb. kochte, ich geholfen habe, dann konnte ich es ihm nie recht machen. Sein grösstes war für mich und Freunde zu
kochen und sich loben zu lassen. Jeden Tag ein Statusbild seines Essens für seine Follower.
Leute die ihn kritisiert haben wurden aussortiert.
Er eckte auch mit vielen Menschen an, das musste nur ein Falschparker sein, oder beim Autofahren, ständig gehupt, gebrüllt, sich aufgeregt. Und dann wieder zu vielen zuckersüss. Ach was wurde ich beneidet um ihn.
Ich wusste irgendwann das ich mit reden nicht weiterkam, ich kam nicht gegen ihn an. Also hab ich geschluckt, wurde immer
nervöser, verkrampfter. Und meine Gedanken nur noch bei ihm und seinem Verhalten.
Dann kamen immer wieder kleine Abwertungen hinzu, nie wirklich schlimm, aber ich konnte ihm teilweise nichts mehr recht machen.
Alles konnte richtig, aber auch alles falsch sein. Ich hab oft überlegt, nachgeprüft, wenn ich etwas tat. zb. den Geschirrspüler
richtig einräumen. Immer wieder hies es, warum hast du das so getan, das muss anders sein. bei sovielen Gelegenheiten.
Ich wurde manchmal richtig wirr im Kopf, denn oft , ganz oft, wenn ich mal eine einfach Frage stellte, hiess es , das hätte er
mir schon erzählt, das hat ihn immer masslos aufgeregt. O-Ton: Du bringst mich zur Weißglut. kurz darauf war alles wieder
gut. Ach das ging wirklich ständig so.
Im Sommer ging er dann auf eine 4 wöchige orthopädische Reha. Dort war er der Star, der bestangezogenste Mann dort.
Viele Kontakte, Alk. (auch dort konnte er es nicht lassen). Er wollte gar nicht mehr zurück. Zuhause dachte ich, ich muss ihm Zeit geben, er war noch wie im falschen Film. Hat dort auch gut abgenommen, war da sehr stolz darauf, hat das auch zuhause weitergeführt, viel Bewegung etc. Nur das Trinken blieb. Aber da es ihm ja gut ging jetzt, alle seine Werte passen, war das für ihn ok. Nur ich, ich passte wohl jetzt nicht mehr so. Er war mir zwar treu auf Reha, Gelegenheiten hätte er ja gehabt.
Ich muss sagen, ich hatte letztes Jahr (auch von ihm initiiert) eine Knie Op, leider hab ich schon lange Probleme beim Laufen.
bzw. kann mit ihm nicht Schritt halten. Aber auch daran arbeitete ich. Trotzdem war ich ihm immer zu langsam, das brachte
ihn dann wieder zum ausflippen.
Der lang geplante Urlaub stand an, mit vielen Ausflügen zu Fuss. Das brachte mich an Grenzen, aber ich war meiner Meinung
sehr tapfer und bin alles trotz Schmerzen mitgelaufen. Jeden Tag fiese Bemerkungen, weil er natürlich gemerkt hat, das ich
einfach nicht so mithalten kann. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Der Urlaub war wirklich sehr umentspannt. Immer wieder
Abwertung, nicht mehr viel Nähe, Gleichgültigkeit. Ich hab gemerkt, da verändert sich etwas. war bemüht , wurde immer unsicherer, letze verzweifelte Versuche, es sollte doch auch mal mich verstehen auf mich eingehen, nicht immer so mit mir sprechen. ein paar Beispiele: ich bin ihm zu langsam die Treppe hintergelaufen, da bekam ich einen (aus Spass) Tritt in den Hintern. Im Urlaub als ich dachte ich hätte meinen Ausweis verloren, ein genervter Schlag auf dem Arm, an den er sich aber
nicht erinnern kann. und dann auf Heimreise bei einem Stop, hab ich beim Kaffee holen einen falschen knopf gedrückt, da hat er mich mit den Worten : Schätzelein du bringst mich aber auch immer zur Weissglut, am Ohr zu sich gezogen . Dann schnell mich wieder geküsst.
Nach dem Urlaub hat es sich meiner meinung nach wieder normalisiert, sprich es ging weiter. Zweifel blieben, aber ich wolle
ihn ja nicht verlieren. Und sein tägliches Melden mehrmals gab mir ja auch Sicherheit.
Letztes Wochenende war ich ihm wieder zu langsam beim Spazierengehen, wieder Vorwürfe, was er ja alles nicht mit mir machen kann. Wieder dieses sogenannte Gaslighting weil er mir wohl schon was erzählt hatte, woran ich mich nicht erinnern kann.
Ich konnte wieder mal nichts recht machen. Gar nichts. Bin dann nachhause, am nächsten Tag dann von ihm eine Nachricht,
das er zeit zum nachdenken braucht, er über sich selbst ja erschrocken ist, wie aggressiv ihn meine Äusserungen machen und
dass es ihn zerstört. und später noch, dass ich mal über unsere sportlichen Aktivitäten nachdenken soll, wie es ihm dabei geht.
Am nächsten Tag dann dass er (wir waren eigentlich verabredet) seine Ruhe braucht. Ich hab ihm die gegeben, bin zum Arzt
und bin jetzt krankgeschrieben, pflanzliche Tropfen und ein Beruhigungsmittel für die nacht. Und eine Liste mit Psychologen ,
denn ich habe verstanden, dass ich mir Hilfe holen muss. Nur wie?
Gestern Abend dann das finale Telefongespräch, oh er war gut vorbereitet. in Plauderlaune, verständnisvoll, supernett,
ich hab ihm gesagt dass ich das so nicht mehr kann, dass ich mir Hilfe hole für mich, dass es jetzt gerade nur noch um mich geht.
Seine einzige Sorge war, wie er jetzt da steht, nicht dass einer denkt, er hätte mich zum Psychiater getrieben. Und ich muss ihm
glauben, er wäre in seinen vorherigen Beziehungen nie so gewesen. Ihm gehts nicht gut, hätte wieder alle möglichen Symptome.
Aber ich müsste doch verstehen, dass das mit dem laufen halt schon ein Problem ist, er hätte ja immer wieder versucht Rücksicht zu nehmen. Er hat die Tage genutzt um eine Pro und Contra Liste zu machen und natürlich hatten wir schöne Zeiten und wenn
wir jünger wären, dann könnte man es nochmal probieren, aber wir sind jetzt halt schön älter und da hat man nicht mehr unbegrenzt Zeit einen neuen Partner zu finden. Deswegen Trennung, aber bitte doch einvernehmlich. Das kann er doch jetzt
so seinen Leuten sagen, dass wir uns im Guten getrennt haben. Das war ihm das wichtigste an dem Gespräch. Ich hab versucht
ruhig zu bleiben. Ich denke er hat sich nach dem Gespräch selbst auf die Schulter geklopft, das er das Gespräch so gut hinbekommen hat. Ich kann mich jederzeit melden, wegen den Sachen die ich noch bei ihm habe. Er würde mich auch jederzeit
mal wieder bekochen. Und natürlich wünscht er mir alles Gute. später kam noch eine Nachricht, dass ihn das sehr schmerzt, dass es mir so schlecht geht. die hat er aber wieder gelöscht.

Und nun? War es das denn wirklich? Ich steh noch unter Schock, sollte froh sein, hab aber alles noch nicht begriffen.
Wie soll ich denn die nächste Zeit überstehen? Ich kenn mich, ich werde leiden wie verrückt, meine Verlustangst greift so sehr.
Ihr kennt alle solche Ängste, deswegen hab ich mich jetzt getraut zu schreiben. Viel zu lange ist es geworden, Danke für jeden der sich das antut zu lesen. War diese Beziehung toxisch? Man liest ja auch viel von Narzisst, Abhängigkeiten. bitte helft mir zu begreifen. Und natürlich loszukommen. Bitte!

02.11.2023 08:27 • x 6 #1


W
@begreifen2023 :

Guten Morgen liebe TE,

Deine Geschichte hat mich richtig mitgenommen - im wahrsten Sinne des Wortes.

Dass Du jetzt alles aufgeschrieben hast kann vielleicht ein erster Schritt zur Heilung sein. Toxische Menschen haben viele Gesichter, dennoch ist es bei Dir der klassische Verlauf: Lovebombing bis Du sicher gebunden bist, dann geht es los. Abwertungen, körperliche Übergriffe, keine Bereitschaft mehr, Deine Befindlichkeiten und sehen und darauf einzugehen.

Dein Ex scheint seinen Selbstwert aus der Bewunderung anderer zu ziehen. Das Gerüst muss stimmen, dazu gehört natürlich auch eine Frau. Allerdings duldet er keine Götter neben sich, dass er Dich klein macht, erhöht seinen Selbstwert. Mit der Zeit findet er Deine Schwächen heraus und nutzt sie, um Dich zu kritisieren und Dich unsicher zu machen. Ein falsch gezogener Kaffee treibt ihn zur Weißglut und er wird sogar körperlich übergriffig? Er tritt Dich, weil Du nach einer OP nicht schnell genug die Treppe hoch kommst? Ernsthaft? Alles natürlich nur Spaß und gleich danach gibts einen Kuss? Ernsthaft?

Es ist dieser Wechsel aus heiß - kalt - heiß, der Dich so extrem gebunden hat und Dich jetzt so leiden lässt. Er hat dafür gesorgt, dass sich alles nur um ihn dreht, dass Du Dich ununterbrochen mit ihm beschäftigst, daher ist das Loch so groß, dass Du seit der Trennung empfindest.

Diese Aufmerksamkeit hat er aber überhaupt nicht verdient. Der große Zampano ist ein Mann, der ohne Medikamente und Alk. seine Fassade überhaupt nicht aufrecht erhalten könnte. Was bliebe übrig von diesem Traummann ohne diese Krücken? Offenbar hat er die Gabe, Menschen zu manipulieren und bis zum Schluss ist es ihm am wichtigsten, wie wohl seine Außenwirkung nach der Trennung ist. Es geht um ihn, um ihn, um ihn. Und wenn die Bewunderung nachlässt und Menschen beginnen, hinter die Fassade zu blicken, werden sie aussortiert.

Ich halte Dich für eine sehr liebenswerte und kluge Frau. Und ich glaube ganz fest, dass Du es schaffst, darüber hinweg zu kommen. Die Zeit mit ihm war intensiv, aber nicht besonders lang. Die meiste Zeit Deines Lebens hast Du ohne ihn verbracht, das wird Dir auch wieder gelingen. Bitte gib Dir nicht die Schuld. Du warst ehrlich mit guten Absichten - er hatte Dich keine Minute in diesen fast 2 Jahren verdient.

Ich wünsche Dir sehr, dass es bald besser wird

02.11.2023 09:25 • x 25 #2


A


Begreifen was das war und warum es mir passiert

x 3


H
Zitat von begreifen2023:
Dann aber auch seine anderen Seiten, Probleme. er trinkt jeden Abend, nimmt Angstlöser, etliche Medikamente, ist ständig
beim Arzt. Nächtliche Panikattacken, Schreien im Schlaf, in der Zeit einige OP`s, immer wieder Arztbesuche. Teilweise sogar mehrmals täglich.
Sehr kommunikativ, bei Treffen mit Freunden, immer im Mittelpunkt, man kam nicht zu Wort.

Hallo liebe TE und erstmal mein Mitgefühl.
2 Jahre sind eine lange Zeit, oder auch nicht, wenn die Beziehung eh nichts halbes und nichts ganzes war. Ich finde du hast sehr gut mit Worten beschrieben, was so eine toxische beziehung mit einem macht!

Sein krankes Verhalten dir gegenüber ist alles andere als ok, das hast du selbst bemerkt. Sehr gut, dass du dich um Hilfe kümmerst! Ich wünsche dir das du das aufarbeiten kannst!

Ich habe eine Textpassage zitiert (s.o.), die mir beim Lesen sofort ins Auge fiel. Sein krankes Verhalten, auch in Gesellschaft, seine angstlösende Medikation kann sehr wohl zu so einem aktiven / ver-rückten Verhalten in Gesellschaft beitragen. Panikattacken usw., sogar Schreien im Schlaf. - war dir selbst nicht bewusst, dass du mit einem sehr großen Problemfall zu tun hast? Auf den du dich nicht verlassen kannst, seine Taten dir gegenüber - alles ohne Halt.

Ich wünsche dir, dass du schnell heilen kannst und siehst, dass er nur ein (äusserliches) Kunstobjekt ist, das man von Außen vielleicht bewundert kann. Mehr aber nicht. Niemand auf Dauer.

LG

02.11.2023 09:58 • x 5 #3


B
Ihr lieben Menschen da draußen,

Danke, das hilft mir gerade etwas durch den Tag.
Eure Worte berühren mich so sehr. Wow, ich bin ganz gerührt und hatte soeben mein erstes Lächeln des Tages.

Es gibt zum Glück auch Menschen in meinem Leben, denen ich mich anvertrauen kann. Aber es von aussen zu hören bzw.
zu lesen, dass kommt irgendwie mehr bei mir an.

Ich wünsche Euch einen guten, sorgenfreien Tag.

Bitte gerne mehr davon!

02.11.2023 10:34 • x 4 #4


W
Mich würde mal interessieren, wie Dein Freundeskreis auf ihn reagiert hat? Oft ist es ja so, bei mir zumindest, dass Freunde viel eher merken, dass da was schief läuft.

02.11.2023 10:36 • #5


B
@Woelkeline
Hallo du liebe, mein kleiner feiner Freundeskreis, da haben ihn die meisten nur 1-2 gesehen, anfangs. Das meiste spielte sich
ja bei ihm und seiner Umgebung ab. Die Freunde (2 Paare) die wir von meiner Seite aus öfter getroffen haben, fanden ihn
immer sehr unterhaltsam. Er kann wirklich den ganzen Abend an sich reissen und sehr lustig sein. Aber auch die fanden ihn manchmal anstrengend , denn er hat ja meistens ausschliesslich von sich erzählt. Mein Sohn hat sich anfangs natürlich gefreut, das ich wieder einen Partner gefunden habe. Irgendwann hat er sich mir dann geöffnet und gesagt, dass er nur mir zuliebe mitgeht, da er ihm zu anstrengend ist, weil er nur von sich redet. und weil er politisch anders eingestellt ist. Aber vieles hab ich meinem Sohn dann natürlich nicht erzählt, wollte ihn damit nicht belasten. Jeder sagt, sei froh, dass es vorbei ist, nur ich kann es (noch) nicht so sehen, das ist wirklich wie Entzug!

02.11.2023 11:28 • x 2 #6


GarstigeGräte
@begreifen2023

Woah, beim Lesen deiner Geschichte habe ich Gänsehaut bekommen. Aber nicht, weil sie so schön war...
Lass dich erst einmal drücken

Ob es das wirklich war? Das solltest du hoffen.
Wenn du die Sachen, die noch bei ihm sind, nicht wirklich benötigst, dann verzichte darauf. Oder lass sie von einem Freund oder Familienmitglied abholen.
Wichtig ist, dass du nichts mehr von ihm siehst und hörst.
Hier würde ich auch empfehlen, jegliche Kanäle, dich kontaktieren zu können, zu kappen, damit du nicht wieder einknickst.

Du hast ganz Recht, jetzt geht es nur noch um dich und dass es dir wieder besser geht.
Über die Rufnummer 116117 bekommst du übrigens sehr viel schneller einen Ersttermin bei einem Therapeuten als wenn du deine Liste abklapperst. Lass dich trotzdem zusätzlich bei so vielen Therapeuten wie möglich auf die Warteliste setzen, denn die ist lang.



Zitat von begreifen2023:
Jeder sagt, sei froh, dass es vorbei ist, nur ich kann es (noch) nicht so sehen, das ist wirklich wie Entzug!

Es IST ein Entzug, rein körperchemisch gesehen. Deswegen leidest du jetzt auch so sehr und ich kann sehr gut nachfühlen, wie schwer es für dich ist, stark zu bleiben. Leider gibt es wenig, was man jetzt tun kann, um das Leiden zu verkürzen.
Versuche trotzdem, durchzuhalten. Sei gut zu dir, nimm die dir verschriebenen Medikamente, wenn sie dir helfen und komme erst einmal zur Ruhe.
Und schreib hier so oft wie du magst. Oft hilft es schon, seine Gedanken nieder zu schreiben und zu wissen, da ist jemand, der dir zuhört und dich versteht.

02.11.2023 14:00 • x 4 #7


B
@Grätchen Auch dir ganz lieben Dank, genau das ist es was ich wohl gerade zum Begreifen brauche, die Sicht von
neutralen Menschen, ist gerade so viel wert. Die Selbstzweifel die einen immer wieder einholen, ständig das Gedankenkarussell, sehr schmerzhaft. Aber genau die Angst vor diesem Schmerz, liess mich wohl auch bei Ihm ausharren.
Ich bin dankbar für jegliche Unterstützung, offene Worte und bei der Telefon Nummer habe ich heute tatsächlich schon angerufen, werde in den nächsten 14 Tagen zurückgerufen, probiere aber natürlich weiterhin meine Liste abzutelefonieren.

02.11.2023 17:21 • #8


K
@ begreifen2023
Ich beginne mal mit diesem Satz:

Zitat:
So schob ich alle Bedenken weg und genoss dieses neue Glück. Ach was war ich selig, wir sahen uns sehr oft. Schnell ging es dazu über dass ich einmal in der Woche und jedes Wochenende mit ihm verbracht habe. Spannende Zeiten, neue Leute, viel Zärtlichkeit, Leichtigkeit, unfassbar viel Nähe.


Es gibt also eine Zeit, in der du auch im Nachhinein betrachtet mit ihm wirklich glücklich warst, in der du mit ihm „im Moment leben“ konntest. Und die erste Gute Nachricht: Diese Zeit kann dir niemand mehr nehmen. Es mag sein, dass du damals hofftest, es würde den Rest deines Lebens so bleiben. Aber darum geht es zunächst nicht. Er konnte dir etwas geben, das dir fehlte und womit du glücklich warst. Und das ist nun Teil deiner persönlichen Geschichte.

Glück lässt sich weder festhalten noch konservieren. Es ist DA. Und dann sieht und fühlt man es. Das durftest du und dafür kannst du dankbar sein. Dass diese Gefühle nach etwa einem halben Jahr sich völlig verändern, wenn die Hormone verbraucht sind, ist eine Binsenweisheit. Aber viele schaffen es, auch danach noch Glück zu empfinden, auch ohne Hormone. Nur ist es da nicht mehr so leicht.

Zitat:
Nach einiger Zeit kamen natürlich Vorfälle, die ich anfangs auch ansprach. Sein Trinkverhalten zb. , sein grosses Ego, sein Umgang mit anderen Menschen, seine wirklich anstrengenden Krankheiten. Seine bisherigen Beziehungen.


Hier also die erste Ernüchterung, egal ob man das red flags nennt oder wie auch immer. Es ist die Realität und es sind die anderen Anteile am Partner. Die sind nicht so liebenswert und hier beginnt man abzuwägen, ob daraus eine Liebe werden kann oder soll. Jeder der beiden zeigt in dieser Phase mehr und mehr diese Anteile und wenn der andere darauf nicht abweisend reagiert, steht fest: „Ich darf so sein. Ich bin so. Man muss mich so nehmen. Wer das nicht will, muss gehen!“ Man schlägt also feste Eckpfosten ein, zwischen denen die Beziehung sich in Zukunft bewegen wird. Du hast entschieden, dass du mit seinem Trinkverhalten und seinem Umgang mit Menschen leben kannst. Sonst wärest du gegangen.

Zitat:
Er hat mich Glück fühlen lassen, sich gekümmert, bekocht, gereist, mir einfach Sicherheit gegeben. So hab ich mich drauf eingelassen. Jeder beglückwünschte mich .


Auch hier wieder: ER konnte dich Glück spüren lassen und das ist nicht weg. Es bleibt dort in der Erinnerung, es gab diese guten Tage, auch wenn es später ganz anders wurde. Daran, dass es anders wurde, hast du ja zunächst mal mitgewirkt.
Zitat:
Wenn ich kritisierte, weil er zb ständig Frauen vor mir anflirtete, ich daneben stand wie vom Donner gerührt. Dann gab es grosse Streits, Drama, ich bin ja die krankhaft eifersüchtige, soll mir Hilfe holen. Da wäre nichts dabei, er würde das auch nicht bleiben lassen. Ein paarmal hab ich es dann geschafft, bin mitten in der Nacht weggefahren, voller Verzweiflung, Angst. und fühlte mich schuldig. Am nächsten Tag wieder Gespräche, ich wollte ihn natürlich nicht verlieren.


Okay, hier ist ein wichtiger Punkt erreicht. Du wolltest mehr von ihm als er geben wollte. Du wolltest nicht, dass er andere Frauen begehrt und dass ihn mit diesen Frauen etwas verbindet, was du ausschließlich und allein haben wolltest. Du wolltest ihn nicht teilen, auch nicht seine Aufmerksamkeit und Zuwendung. Die sollte dir gehören, denn du wolltest „ihn nicht verlieren“. Man kann nur verlieren, was einem gehört. Er gehörte dir aber nicht, sondern nur sich selber. Das führte zum Streit, denn er stellte klar, dass er darauf nicht verzichten will. Hier also der nächste Eckpfosten, der eingeschlagen wird: „Mich gibt es nur mit der Lizenz zum Flirten!“ Und weil du am nächsten Tag festgestellt hast, dass du ihn nicht verlieren willst, hast du ihm diese Lizenz erteilt. So hat er es zumindest interpretiert. So entstehen nun mal Rahmenbedingungen für Beziehungen. Und man hat jederzeit die Möglichkeit, seine Grenzen zu zeigen und zu gehen, wenn der andere sich nicht ändern will. Tut man das nicht, erteilt man „Lizenzen“.

Zitat:
Und mit der Zeit? ja, da passt man sich an, denkt vermeintlich es tut zwar weh, aber im Grunde will er ja nur mich.


Genau. Es wird mehr und mehr zur Normalität, wenn es nicht dauerhaft angesprochen, verändert oder beendet wird.

Zitat:
Wenn er zb. kochte, ich geholfen habe, dann konnte ich es ihm nie recht machen. Sein grösstes war für mich und Freunde zu kochen und sich loben zu lassen. Jeden Tag ein Statusbild seines Essens für seine Follower. Leute die ihn kritisiert haben wurden aussortiert.


Sein gewaltiges Ego steht also auf tönernen Füßen. Bleibt die Anerkennung aus, muss er neue erwerben. Er fordert sie ein und sucht sich Menschen, die sie ihm gern geben. Das ist bei Freunden leicht, beim Partner schwierig, denn der ist ja dauerhaft gefordert und nicht nur stundenweise.

Zitat:
Ich wusste irgendwann das ich mit reden nicht weiterkam, ich kam nicht gegen ihn an. Also hab ich geschluckt, wurde immer nervöser, verkrampfter. Und meine Gedanken nur noch bei ihm und seinem Verhalten.


Ab diesem Punkt war die Ebenbürtigkeit zwischen euch verschwunden. Du ordnetest dich unter, er begann abzuwerten und dabei herauszufinden, wie weit er gehen konnte. Da er mit Korrekturen, Anweisungen und Kritik bei dir immer wieder „das innere Kind“ lebendig machen konnte, war ab da von Ebenbürtigkeit keine Spur mehr vorhanden. Er war sich deiner sicher, das hinderte ihn aber nicht daran, die Abwertungen und Respektlosigkeiten auszuweiten. Denn es reicht nicht, was er hatte, er wollte mehr. Mehr Einfluss, mehr Oberhand, mehr Macht über dich.

Zitat:
Ich muss sagen, ich hatte letztes Jahr (auch von ihm initiiert) eine Knie Op, leider hab ich schon lange Probleme beim Laufen. bzw. kann mit ihm nicht Schritt halten. Aber auch daran arbeitete ich. Trotzdem war ich ihm immer zu langsam, das brachte ihn dann wieder zum ausflippen.


Hier wird es fatal. Denn er konnte sich sicher sein, dass du nach der OP seine Ansprüche an das Lauftempo nicht mehr erfüllen würdest. Wäre nur eine Spur von Liebe, Respekt oder Zuneigung bei ihm vorhanden, dann hätte er darauf Rücksicht genommen. So aber war er auf der sicheren Seite. Er musste nur immer wieder dein Lauftempo kritisieren, dann kamen seine Demütigungen totsicher bei dir an. Und er braucht das, dich zu demütigen. Das macht ihn größer, stärker und wichtiger.

Zitat:
Jeden Tag fiese Bemerkungen, (…) Immer wieder Abwertung, nicht mehr viel Nähe, Gleichgültigkeit. Ich hab gemerkt, da verändert sich etwas. war bemüht , wurde immer unsicherer, letze verzweifelte Versuche, es sollte doch auch mal mich verstehen auf mich eingehen, nicht immer so mit mir sprechen.


Auch hier war wieder eine Grenze erreicht, bei der die meisten Frauen einfach gegangen wären. Du hast das nicht getan, weil er dir immer noch mehr geben konnte als er genommen hat. Das Fass war noch nicht voll. Sonst wärest du nicht geblieben. Es ist sinnvoll für dich, darüber nachzudenken, warum du das mit dir hast machen lassen. Damit es nicht wieder passieren kann. Dass du es da so weit hast kommen lassen, musst du dir noch vergeben. Das geht.

Zitat:
ich bin ihm zu langsam die Treppe hintergelaufen, da bekam ich einen (aus Spass) Tritt in den Hintern. Im Urlaub als ich dachte ich hätte meinen Ausweis verloren, ein genervter Schlag auf dem Arm, an den er sich aber nicht erinnern kann. und dann auf Heimreise bei einem Stop, hab ich beim Kaffee holen einen falschen knopf gedrückt, da hat er mich mit den Worten : Schätzelein du bringst mich aber auch immer zur Weissglut, am Ohr zu sich gezogen .


Die psychischen Demütigungen reichten ihm nicht mehr, um sein Überlegensheitsgefühl zu puschen. Er musste die nächste Grenze überschreiten und hat das auch getan. Die ersten physischen Demütigungen sind als Strafen zu verstehen: Ein Tritt – ein Schlag – ein Ohrenziehen. All das ist geschehen um die Grenzen weiter zu verschieben, dein Ego sollte sich in Nichts auflösen. Und er wird festgestellt haben, dass ihn das trotzdem nicht glücklich macht.

Zitat:
Ich konnte wieder mal nichts recht machen. Gar nichts. Bin dann nachhause, am nächsten Tag dann von ihm eine Nachricht, dass er Zeit zum nachdenken braucht, er über sich selbst ja erschrocken ist, wie aggressiv ihn meine Äusserungen machen und dass es ihn zerstört.


Schau genau hin, er sagte: DEINE Äußerungen machen IHN aggressiv. Er war also gar nicht aggressiv, sondern wurde es durch dich und deine Äußerungen. DU bist also die Ursache für seine Aggressivität. Er war also gar nicht für sein unglaubliches Verhalten verantwortlich, er wollte das an dich delegieren. Da muss über die nächste Strafe nachgedacht werden, den Liebesentzug. Er sagt dir, dass er darüber nachdenkt, die Beziehung in Frage zu stellen. Grund ist, dass du dich noch weiter zurück nehmen sollst. Und das ist dann ENDLICH für dich der Punkt, an dem du gehst. Gott sei Dank!

Zitat:
bin zum Arzt und bin jetzt krankgeschrieben, pflanzliche Tropfen und ein Beruhigungsmittel für die nacht. Und eine Liste mit Psychologen , denn ich habe verstanden, dass ich mir Hilfe holen muss. Nur wie?


Ich kann mir gut vorstellen, dass du auch ohne Psychologen es da noch heraus schaffen kannst. aber schau, ob du jemanden findest. Hauptsache du lernst wieder, dich selber als den wichtigsten Menschen in deinem Leben zu sehen, ihn da zu lassen, wo er ist und diesem Mann all seine Wichtigkeit zu nehmen. Er spielt ab jetzt keine Rolle mehr in deinem Leben. Du kannst ihm das alles wieder wegnehmen, was du ihm gegeben hast. Er wird es sich anderswo holen.

Zitat:
Seine einzige Sorge war, wie er jetzt da steht, nicht dass einer denkt, er hätte mich zum Psychiater getrieben. (…) Deswegen Trennung, aber bitte doch einvernehmlich. Das kann er doch jetzt so seinen Leuten sagen, dass wir uns im Guten getrennt haben. Das war ihm das wichtigste an dem Gespräch.


Klar. Und willst du ihm das gönnen? Es fehlt dir nichts, wenn er es so darstellen darf. Denn andernfalls wärest du ja auch noch gezwungen, die Demütigungen öffentlich zu machen. Das würde ich mir nicht antun.

Zitat:
Und nun? War es das denn wirklich? Ich steh noch unter Schock, sollte froh sein, hab aber alles noch nicht begriffen. Wie soll ich denn die nächste Zeit überstehen? Ich kenn mich, ich werde leiden wie verrückt, meine Verlustangst greift so sehr.


Ja, du solltest froh sein, das braucht aber noch etwas Zeit. Zunächst wurde dir ja ein Lebensinhalt genommen, weil es zu deinem Leben aktuell dazu gehörte, seinen Willen zu erfüllen, damit er nicht zornig sein musste. Du musst auch lernen, dir das selber zu vergeben, denn du hast etwas zugelassen, das dir nicht gut tut. Aber der Grund war verständlich, denn du hattest ja etwas dafür zurück bekommen. Und nun war da nichts mehr, was er dir wirklich geben konnte oder wollte. Die Demütigungen blieben aber. Darum hast du gesund gehandelt. Und du kannst dir jetzt verzeihen, was du getan hattest.

Verlustangst sitzt tief. Menschen tun verrückte Dinge, um sie nicht haben zu müssen. Sie wollen Bindung um jeden Preis und dann nehmen sie sogar in Kauf, für SCHULDIG erklärt zu werden. Denn durch Schuld kann man famos jemanden an sich binden. Du wirst aber feststellen, dass dir wenig fehlt, wenn er nicht mehr da ist. Du wirst feststellen, dass du freier bist und dass du wieder selbstbetsimmt handeln kannst. Und das sind schöne Erfahrungen. Darauf kannst du dich freuen.

Aber erst mal tief durchatmen: Du hast es GESCHAFFT, dich zu schützen.

02.11.2023 18:25 • x 20 #9


Amaible
@begreifen2023 Du arme, da hast du aber eine Tortur hinter dir.
Fühl dich gedrückt!
Wie schon in anderen Beiträgen angesprochen, glaube ich auch, dass es ihm in eurer Beziehung nur um ihn selbst ging. Erst dieses Überschütten mit Zuneigung mit dem Ziel, dich an ihm zu binden, dann diese Abwertung vom Feinsten, körperliche Übergriffe, ständiges Bedürfnis nach Anerkennung usw.
Ich kann dir mal ein Buch empfehlen, welches ich gelesen habe. Fand es sehr informativ: Titel: Raus aus der narzisstischen Beziehung von Katja Demming.
Ich finde schon, dass er gewaltige narzisstische Züge aufweist.
Vielleicht hilft es dir bei deiner inneren Loslösung von ihm, wenn du erkennst, mit welchem Typ Mensch du zu tun hattest.
Bleib stark und kümmere dich gut um dich selbst. Liebeskummer ist brutal. Keiner ist ohne Grund hier im Forum. Du stehst nicht alleine da mit deinem Schmerz. Teil dich mit, wann immer dir danach ist.

02.11.2023 19:30 • x 2 #10


B
@KPeter Vielen Dank für deine wahren, ehrlichen Zeilen....das werde ich mir noch zigmal durchlesen.
wieder ein anderer Blickwinkel!

02.11.2023 19:35 • #11


B
@Amaible Danke auch Dir. Bin gerade froh, dass ich mich getraut habe, hier zu schreiben und mich zu öffnen.

Und das es soviele menschliche Menschen gibt...weiss gerade nicht wie ich das sonst ausdrücken soll .

Das gibt mir einwenig Hoffnung in dieser echt, bisserl arg besch....eidenen Zeit!

02.11.2023 19:38 • #12


E
Uihh, da waren 2021 aber die richtigen Gestalten unterwegs...
Hatte das in jenem Jahr, 5 Monate lang.

Er war der schönste Mann, den man sich vorstellen kann. Redselig, immer gut gelaunt. Konnte nicht alleine sein.
Auch fast jeden Tag Alk., im Urlaub schon um 11Uhr.
Relativ schnell hab ich gemerkt, dass er mich fertig machen wollte.
Immer wieder ungerechtfertigte Kritik, dann wieder super lieb, hat mich mal auf Händen durch die City getragen...auch das Anrufen, 4,5 mal am Tag, obwohl ich zum Teil in der Arbeit war...
Beim Schluss machen hat er mir noch erzählt, was ich für ein Sch...mensch bin.
Und das wir Freunde bleiben, Wandern, und Tennis spielen gehen können
Ich hab ihm dann mal ruhig die Meinung gesagt, dann war Ruhe.
Will meinen: es gibt diese Spinner da draußen, versuch ihn nicht zu verstehen, das hat nichts mit dir zu tun.
Du bist nicht allein

02.11.2023 19:51 • x 1 #13


Libellenfrau
@begreifen2023, es tut mir leid, dass du eine solch unschöne und schmerzhafte Lebenserfahrung machen musstest. Es ist hier schon einige hilfreiche Beiträge geschrieben worden, und ich habe den Eindruck, dass du das gut annehmen kannst. Schau dir den Mann genau an: Da ist nichts mit vornehmen Herr und Durchschnittsfrau. Sein Selbstwertgefühl kann er nur mit Medis und Alk stabilisieren, und er ist sehr auf Aussenbewertungen angewiesen. Nach und nach blättert der Lack ab, und da steht dann ein Mensch, den man bedauern könnte, wenn er anderen nicht so viel Leid zufügen würde. Schau ganz genau hin, das Erkennen wird dir helfen, dass du in Wirklichkeit überhaupt nichts zu verlieren hast.

02.11.2023 20:08 • x 4 #14


Amaible
@begreifen2023 Was mir geholfen hat, war den Trennungsgrund zu begreifen, nämlich, wenn die Bewunderung ausbleibt, ist man nicht mehr brauchbar. So einfach und brutal ist das.
Mein Ex hat sich vor 4 1/2 Wochen nach zweijähriger Partnerschaft ohne wirkliche Erklärung von mir getrennt. So nach und nach kann ich Verhaltensweisen besser nachvollziehen und toxische Muster erkennen. Fehlende Empathie, Selbstbezogenheit, kein Schuldbewusstsein, keine Entschuldigung für seine gelegentlichen Ausbrüche usw.
Erkenne mich manchmal selbst nicht mehr wieder, war sehr angepasst und verblendet von den anfänglichen Liebesbekundigungen. Habe dieses geglaubt und immer wieder an die traumhafte Anfangsphase gedacht.
Es tut immer noch sehr weh und es war am Anfang für mich wie ein kalter Entzug.
Alk. hat er nicht konsumiert, allerdings gehörte für ihn der *beep* am Wochenende (teilweise auch in der Woche) dazu.
Ich habe mich hier eingedeckt mit Büchern und Ratgebern, die mir teilweise wirklich helfen. Parallel möchte ich aber auch eine Therapie in Angriff nehmen, um mich selbst zu verstehen und die Liebe in mir selbst zu finden, unabhängig von einem Partner. Da habe ich ein gehöriges Defizit.


I

02.11.2023 20:38 • x 3 #15


A


x 4




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