Belastung der Ehe durch 2 kleine Kinder

B
Hallo allerseits,

ich bräuchte zu unserer Situation mal ein paar Erfahrungen von Eltern, die mittlerweile größere Kinder haben.

Mein Mann (34) und ich (36) haben 2 Kinder, eine Tochter (2,5 Jahre) und einen Sohn (7 Monate). Zwischen den beiden Kindern haben wir ein älteres Haus gekauft, das wir renoviert haben (und immer noch renovieren, wenn mal ein bisschen Zeit dafür ist).

Nach der Geburt unseres Sohnes waren wir somit mit der Gesamtbelastung ziemlich überfordert. Wir haben hier auch niemanden von unserer Familie in der Nähe, meine Familie lebt weit weg und ist eher eine Besuchsfamilie, und die Familie meines Mannes ist sehr klein. Da gibt es seine Mutter, die wohnt 30 km weg und arbeitet Vollzeit, kann somit auch nicht eben mal auf einen Sprung vorbeikommen.
Bei ihr haben wir aber die Möglichkeit, die große Tochter ab und zu mal hinzubringen, und auf längere Sicht vielleicht auch irgendwann mal beide Kinder.

Unser kleiner Sohn hatte die ersten Wochen Kolik und war sehr unruhig, schlief extrem schlecht (1 Stunde nur am Stück jeweils), und im Zusammenhang mit einem kleinen Mädchen in der intensivsten Trotzphase waren wir echt einfach nur noch fertig.
Es war Schreierei und trotziges Jammern den ganzen Tag lang. Meine Tochter geht in die Kita, aber an Wochenenden oder am Abend war es einfach sehr schwierig.
Mittlerweile geht das natürlich besser, aber wir haben immer noch das Gefühl, dass die Belastung echt heftig ist.

Und das Ganze zehrt natürlich sehr an unserer Beziehung.
Wir hatten vor der Geburt unserer Tochter eine sehr verliebte und romantische Beziehung (wir sind jetzt 5 Jahre zusammen). Das änderte sich natürlich ein Stückweit schon nach der Tochter. Aber seit wir 2 Kinder haben, macht es mir wirklich zu schaffen, wie wir uns verändert haben.

Wir sind beide gestresst, ich hatte eine leichte Form von postpartaler Depression, mein Mann wahrscheinlich auch.
Wir haben beide keinerlei Lust (und Energie) für Zärtlichkeiten oder gar mehr. Da läuft jetzt schon seit sehr langer Zeit nichts mehr (der kleine Mann schläft allerdings auch noch im Schlafzimmer) und es ist auf absehbare Zeit auch nichts in Sicht.
Und wir sind halt einfach ein Team derzeit und versuchen, jeden Tag so gut als möglich zu überstehen und genießen natürlich auch die schönen Momente mit den 2 süßen Zwergen. Alles in allem sind wir aber wirklich jeden Tag sehr geschafft.

Nun habe ich Angst um unsere Ehe.
Ist es einfach normal, dass man (ohne große Hilfe in der Nähe) in der ersten Zeit einfach nur durchhalten muss?
Wir haben keine Möglichkeit derzeit, mal ganz alleine was für uns zu machen - die Möglichkeit kommt nächstes Jahr wieder, wenn die Oma in Rente geht und dann auch wieder mehr Energie und Zeit hat, zu uns zu kommen und mal beide Kinder zu nehmen (sie hat kein Auto, und somit ist es eine Stunde Fahrt mit Zug usw.)

Babysitter ist derzeit für uns auch keine Lösung, da er/sie auf beide Kinder aufpassen müsste und sie sind ja noch so klein, und das Baby wird gestillt und nimmt keine Flasche.

Wie sind Eure Erfahrungen - wird das wieder besser nach der Babyzeit oder bleiben Kinder immer eine derartige Belastung für die Ehe?

LG
Belinda

03.11.2012 09:20 • #1


A
willkommen

eine kleine in der trotzphase, hausrenovierungen und dann mittendrinnen das zweite kind, da hättet ihr euch ausrechnen können, was auf euch zukommt.
kinder, besonders babys reagieren emotional, möglich, dass der kleine mit koliken regiert, verdauungs- und schlafprobleme bekommt weil er den stress spürt.

jetzt gilt es das beste daraus zu machen, natürlich kommen eltern manchmal an ihre grenzen bei kleinkindern, der tag muss gut organisiert werden.

eure kinder sind euer spiegel. die frage ist wo und wie könnt ihr lernen besser mit stress umzugehen. wo könnt ihr jeder für euch selbst mal atm holen und dann auch zeit für euch beide finden.

ihr könnt eine erfahrene erwachsene, vielleicht eine tagesmutter finden, die zwischendurch immer mal kinder betreut.

es reicht ja wenn sie mal einen nachmittag für die kleinen da ist, und wenn es alle zwei wochen mal ist.
lösungen finden sich, wenn man will.

wenn die eltern ruhiger und gelassener reagieren können und sich nicht gestresst fühlen wenn kinder ganz naürliches verhalten zeigen, sind die kinder auch ruhiger.

lernt euren stress in den griff zu bekommen, damit habt ihr viel erreicht.
die kleinen brauchen nunmal viel zeit und aufmerksamheit in dem alter.
ist schwierig für die eltern dann zeit für sich als paar zu finden, aber möglichkeiten gibt es viele, versucht euch etwas entlastung über dritte zu holen und gönnt euch dann beide etwas gutes. vielleicht etwas in richtung wellness oder gemeinsamer sport, z.b. bewegung im wasser: zieht strom aus den nervenzellen, damit ihr eure spannungen loswerden könnt.

alles gute!

03.11.2012 12:51 • #2


A


Belastung der Ehe durch 2 kleine Kinder

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B
Hallo Alena,

danke für Deine schnelle Antwort.
Als ich den Beitrag verfasst habe, habe ich ehrlich gesagt gehofft, Du würdest antworten
Ich habe schon viele Deiner Beiträge hier gelesen und finde Dich immer besonders hilfreich.

Du hast recht!
Wir müssen nach neuen Möglichkeiten suchen, unsere Kinder hin und wieder durch Dritte betreuen zu lassen. Die Familie gibt zuwenig her...
Und uns fehlt es ja JETZT aktuell sehr, auch mal nur 1-2 Stunden ohne Kinder zu sein und Luft holen und die Nerven wieder stärken zu können.

Die Restriktion kein Babysitter möglich haben wir uns hier wohl selbst geschaffen. Wir empfinden die Aufgabe für einen Dritten, 2 so kleine Kinder zu betreuen zu schwierig.

Aber wenn ich mir das recht überlege, dann sollten so 1-2 Stunden für den Anfang eigentlich kein Problem darstellen, und das würde zu Beginn doch schon einmal reichen, um wieder Kraft tanken zu können.

Ich denke, ich werde mal damit beginnen, eine verantwortungsvolle Babysitterin in der Nähe zu suchen. Keinen Teenager, sondern eine Studentin oder sowas.

Im Übrigen wussten wir natürlich vom Kopf her schon, dass sich unsere Situation anstrengend gestalten wird, wenn wir das 2. Kind recht schnell bekommen. Wir dachten aber, dass wir es einigermaßen einschätzen können, da wir ja bereits ein Kind hatten und wussten, was das bedeutet. Wir waren dann selbst überrascht, was 2 kleine Kinder für eine Mehrbelastung bedeutet im Vergleich zu nur einem Kind. Das hatten wir unterschätzt.
Die Hausrenovierung lassen wir nun liegen - das war auch so geplant, da hatten wir uns keine Illusionen gemacht. Das läuft auch nicht weg, und außerdem sind wir schon sehr weit gekommen und haben es uns schon sehr gemütlich gemacht.

Nun hoffen wir einfach, diese anstrengende Zeit ohne großen Beziehungsschaden zu überstehen und zu geraumer Zeit wieder mehr Energie dafür übrig zu haben, um diese dann wieder auf Vordermann zu bringen.

LG
Belinda

03.11.2012 15:52 • #3


M
Weiß jetzt nicht von welcher Seite das hier zu betrachten richtig sein mag

Frühzeitige Aufgabenerkennung hat was, besser zeitig als zu spät.

Dann die Kinder als Belastungsgrößen, kann man so sehen und es geht auch glatt das Gegenteil. Kinder als verbindende Gemeinsamkeit empfinde ich als normaler. Ehe - Kinder - Familie ist positiv verknüpft. Mehr Kinder weniger Ehe eine unübliche Auffassung.

Immerhin geht mal nichts den Bach runter

03.11.2012 21:05 • #4


B
@ Mann mit Bekannter

Auch auf Deine Ansicht war ich ehrlich gesagt gespannt
Schön, dass Du mir geantwortet hast.

Ich denke schon, dass in der Babyzeit das Thema Kinder erst mal auch eine Belastung der Ehe darstellt.
Vielleicht ist Belastung auch ein Wort, das zu negativ besetzt ist dafür.
Es ist auf alle Fälle erst mal anstrengend für die Beziehung, die Paarbeziehung ist ja erst mal zurückgestellt.

Aber NATÜRLICH verbinden die Kinder auch! Das eine schließt das andere nicht aus.
Und auf längere Sicht hoffe ich ganz einfach mal, dass neben den Kindern auch die Paarbeziehung wieder mehr Platz hat und wir allgemein mehr Energie als Familie.

Irgendjemand hat mal gesagt, es sollte verboten werden, sich innerhalb von 3 Jahren nach der Geburt eines Babys scheiden zu lassen.
Denn danach pendelt sich vieles ganz automatisch wieder ein, da die Anstrengung der Babyzeit nachlässt und das Paar auch wieder Zeit für sich bekommt. In den ersten 3 Jahren kann man das wohl manchmal schnell aus den Augen verlieren, dass eigentlich alles gut ist.

Schon allein der Schlafmangel stresst mich persönlich derart, dass ich vieles grau sehe.

LG

04.11.2012 12:47 • #5


A
bei uns frauen ist es ja auch die hormonumstellung und wenn du noch stillst läuft sowieso noch alles auf hochtouren, das kostet dem körper auch schon viel energie, dann noch die kids-rund-um-die uhr-betreuung und versorgung, nebenher haus, garten usw. wenn wir dann abends mal etwas mehr ruhe bekommen, fühlen wir uns selbst geschafft und ausgelaugt.

stress fordert seinen tribut, nicht nur nervlich, sondern auch unterhalb der gürtellinie. der wohl eher überwiegende teil der männer, die mit S.. ihre spannungen abbauen möchten, kommt bei frau meistens nicht mehr an, ein quickie ist nicht wirklich das, wonach frau sich sehnt und die zeit für kuschelstunden und die zwei stunden-nummer mit gemeinsamen duschen/baden und Massa.n ist auch kaum noch vorhanden.

dennoch kann ich mir was einfallen lassen, um wieder lust zu bekommen kann ich versuchen mein parasympathisches nervensystem zu aktivieren. es entspannt und läßt mich sinnlich fühlen, gibt mir das gefühl mich selbst in mich einzukuscheln, zu entspannen, mich zu geniessen und damit kommt dann auch die lust auf meinen partner und auf sonstige unternehmungen wieder.

S... läuft über die sinne, wer gestress ist, hat kaum lust für irgendetwas, deshalb fand ich es gut für eine sinnlich, warme atmosphäre zu sorgen, teelichter, musik, zusammenkuscheln, sich nettigkeiten sagen -auch ohne, dass es weitergehen muss- schafft nähe und hilft zu entspannen.

und auch sich als paar zeit schaffen um etwas gemeinsam unternehmen zu können ist wichtig. es geht alles - lösungen finden sich.

es ist auch eine frage der organisation und des gemeinsamen wollens, dann kann auch diese anstrengende und oft nervenaufreibende zeit gut überstanden werden.

04.11.2012 13:42 • #6


S
Hallo Belinda36!

Die von dir beschriebene Situation kennen wohl viele Eltern .

Als ich deine Zeilen las, katapultierte es mich geradewegs zurück in genau deine beschriebene Zeit - auch wir waren anfangs ungefähr so drauf.

Du beschreibst die Zeit mit deinem Mann vor euren Kindern als zärtlich und romantisch, was im Klartext wohl heißen müsste, er ist ein Mann mit Gefühl?!

Wenn das so ist, kann ich dir nur zu allererst raten, dass du die hier geschriebenen Seiten noch einmal ausdruckst und sie ihm vorlegst. Dort ist alles beschrieben. Wie du dich fühlst, welche Ängste dich plagen etc..

Ich bin der Meinung, dass er wissen sollte, dass du an der Beziehung unbedingt festhalten willst und du dir darüber Gedanken machst, damit sie nicht kaputt geht. So kann in ihm das Gefühl, dass es nicht passt, nicht aufkommen - du gibst ihm somit Sicherheit.

Dann ist es natürlich auch so, dass der Zeitfaktor eine große Rolle spielt. Erstens ist es vorderrangig wichtig, dass DU auf die Beine kommst - heißt: Wenn es seine Zeit gerade mal ein bisschen erlaubt, geh raus. Trink einen Cafe mit Freundinnen (alleine ohne Kids) oder geh was sporteln - was du machst, egal, auf alle Fälle sollte es alleine sein.
Das gleiche gilt für deinen Mann, denn auch er braucht frischen Wind um die Nase.

Zu den Gemeinsamkeiten:
Zeit für euch finden ist natürlich schwer und der Ansatz, sich für eine kurze Zeitspanne ein Kindermädchen zu suchen, ist sicherlich gut. Doch nicht nur gemeinsame Aktivitäten sollten gepflegt werden, sondern auch das gemeinsame Schlafen - ganz so wie früher. Man legt sich ins Bett und schläft einfach zusammen ein, ohne das Gefühl dabei zu haben, dass da dein kleiner Mann im gleichen Zimmer ruht. Dadurch entsteht DIE Nähe, die euch derzeit nicht mehr vergönnt ist.
(auch da würde z.B. ein Kindermädchen Sinn machen - das vielleicht mal an einem Nachmittag am Wochenende auf eure Knirpse aufpasst, indem sie ihre Runden auf Spielplatz dreht mit vielleicht dem doppelten Effekt, dass die Kids dann abends recht müde sind )

Ich kann nur so viel sagen: Auch zu uns sagte man: Macht mal was alleine. Wir haben das dann auch gemacht mit dem Resultat, dass wir von einem gemütlichen Abend zu zweit nach Hause kamen (Beide off und müde) und kaum betraten wir die Wohnung, fing es so richtig an. Die Große kam plötzlich morgens um 02.00 Uhr, der Kleine zog sowieso bis auf ein paar Stunden Schlaf die Nacht immer durch ...... . Somit wurde uns eigentlich das gemeinsame Alleine vergällt, indem wir uns sagten, dass uns das noch mehr fertig macht, dass wir lieber zu Hause geblieben wären ...... .

Oberste Priorität finde ich ist gemeinsames Erholen in Form von Ruhen, kuscheln, schlafen und auch Zärtlichkeit austauschen ...... .

So zumindest haben wir unser Notprogramm gestaltet und es dann recht gut über die Runden bekommen ..... .


Alles Liebe

06.11.2012 17:21 • #7


B
Hallo,

danke Alena und Sorele für Eure Antworten.

@ Alena:
Wir versuchen es uns schon manchmal gemütlich zu machen, aber jetzt in der kühleren Jahreszeit kommen natürlich die ersten Krankheiten und bringen den im gesunden Zustand gerade so einigermaßen stabilen Alltag ins Chaos.
Kranke Kleinkinder und besonders kranke Babys bringen ja wieder sämtliche Kräfte ins Wanken.
Naja, aber wir machen abends jetzt ab und zu den Kamin an. Ansonsten reden wir sehr, sehr viel - es wird nichts unter den Teppich gekehrt an Ärger und Frust, alles wird rausgelassen und drüber gesprochen. Und Lösungen für Verbesserungen besprochen.
Mehr ist derzeit nicht drin.

Lust haben wir übrigens beide keine.
Es ist also so gesehen kein Problem, weil wir beides Menschen sind, die in anstrengenden Phasen keine bis kaum Lust haben.
Es ist für einen Mann möglicherweise etwas ungewöhnlich, und ich habe halt Angst, dass es zur Gewohnheit wird und dann einfach so bleibt. Aber gut, das müssen wir zu gegebener Zeit und mit einigermaßen normalen Schlafzeiten dann sehen.

@ Sorele
Danke auch ganz besonders für Deinen Beitrag.
Dein Verständnis der Situation hilft mir sehr.

Darf ich fragen, wieviele Kinder Ihr habt und mit welchem Altersabstand?
Und habt Ihr es dann also geschafft?
Dann verrate mir bitte, ab wann Ihr ungefähr das Gefühl hattet, dass Ihr jetzt so langsam wieder Energie auch für andere Sachen hattet als ausschließlich Kids.
Meine Freundin (sie hat 3 Kinder recht dicht hintereinander bekommen) sagte, als das Jüngste 1 Jahr alt war, wurde es langsam besser. Da setze ich drauf.

Mein Mann weiß um meine Gedanken zu unserer Beziehung. Wir sind da sehr offen. Er sieht das ganze viel entspannter als ich und meint, dass wir in einer ganz normalen Phase stecken, und dass wir nicht zu hohe Erwartungen derzeit haben sollten an uns als Paar. Wir haben halt auch nur begrenzte Kräfte. Für ihn ist der Zustand derzeit auch anstrengend, aber er sieht ihn nicht als Problem. Auch das mit dem fehlenden S. nicht.
Er findet wie sind ein gutes Team und meistern unsere beiden Zwerge doch in Anbetracht aller Umstände ganz gut.

Du schilderst es eigentlich ganz richtig: Notprogramm! Das trifft es.
Wie schön, dass mich jemand versteht, dass 2 so kleine Kinder so ganz am Anfang erst mal nur noch reines Überleben des Alltags möglich machen.
Wobei das ja jetzt nicht negativ gemeint ist. Ganz wertfrei. Notprogramm, für mehr reicht halt die Energie nicht.

Ich freu mich schon wieder auf ein Leben, wo ein KLITZEKLEINES bisschen Kraft für mich und dann auch wieder für uns als Paar übrig ist.
Wenn aus dem Notprogramm ein Sparprogramm wird

Ja und mit dem gemeinsam Ruhen und einschlafen ohne Kind im Zimmer hast Du auch recht. Es dauert nicht mehr lange und wir quartieren den kleinen Mann aus.

Was das Paarzeit verbringen angeht, kann ich das gut nachvollziehen,
dass es nichts bringt, wenn ein Paarabend so wie von Dir beschrieben endet. Dann würden wir es auch lieber lassen, denn letztendlich ist man dann den ganzen nächsten Tag nur fertig und genervt.
Es kommt ja auch dafür wieder die Zeit.

Wir hatten jetzt die Große (Kleine) bei der Oma über Nacht, und hatten uns drauf gefreut, nur das Baby zu haben, das kann ganz entspannend sein. Und dann war das Baby prompt krank und kam nachts alle 1-2 Stunden.
Also waren wir trotzdem fertig und nix wars mit nem halben Paarabend.

Naja, Geduld haben und mit Humor nehmen.
LG
Belinda

07.11.2012 22:19 • #8


A
hallo belinda

ich meinte mit der lust nicht nur die S...uelle lust, sondren auch die dinge im alltag mehr geniessen und lustvoll wahrzunehmen, sich die sogenannten rosinen des alltags mehr zu nutzen machen und sich rauszupicken.s. ist viel mehr als nur Penet. und ein intensiver tiefer blick kann manchmal mehr S... haben als ein beischlaf, der nur dem druckabbau dient, weil wir uns für anderes viel zu erschöpft fühlen.

z.b. auch nach dem gemeinsamen essen noch ein wenig zusammen sitzen bleiben, abends bei musik, kerzenlicht, kamin zusammen sitzen, stille momente zu geniessen, auch mal gemeinsam zusammen schweigen, oder reden über das, was bewegt. es gibt immer mal wieder kleine pause, die ich für mich nutzen kann. und die mir helfen, mich wieder kraft- und lebens-lustvoller fühlen zu lassen.

07.11.2012 22:35 • #9


S
Hallo Belinda36,

eigentlich klingt ja alles trotz Belastung mit kleinen Kids bei dir recht positiv.

Zitat von Belinda36:
Wir versuchen es uns schon manchmal gemütlich zu machen, aber jetzt in der kühleren Jahreszeit kommen natürlich die ersten Krankheiten und bringen den im gesunden Zustand gerade so einigermaßen stabilen Alltag ins Chaos.
Kranke Kleinkinder und besonders kranke Babys bringen ja wieder sämtliche Kräfte ins Wanken.
Naja, aber wir machen abends jetzt ab und zu den Kamin an. Ansonsten reden wir sehr, sehr viel - es wird nichts unter den Teppich gekehrt an Ärger und Frust, alles wird rausgelassen und drüber gesprochen. Und Lösungen für Verbesserungen besprochen.
Mehr ist derzeit nicht drin.

Wenn man an der Belastungsgrenze angelangt ist und man denkt, eigentlich kann ich gar nicht mehr, ist man immer wieder erstaunt, was man dann doch wieder alles kann, nicht wahr?

.... und dass ihr über alles sprecht, ist sehr gut. Somit ist immer jeder von euch auf dem optimalen Stand der Beziehung. Sich Verbesserungslösungen vornehmen ist grundsätzlich nie schlecht, an einer Beziehung kann und darf man immer arbeiten ....... .
Das Wichtigste dabei wird auf alle Fälle sein, den Optimismus nicht zu verlieren.

Zitat von Belinda36:
Lust haben wir übrigens beide keine.
Es ist also so gesehen kein Problem, weil wir beides Menschen sind, die in anstrengenden Phasen keine bis kaum Lust haben.
Es ist für einen Mann möglicherweise etwas ungewöhnlich, und ich habe halt Angst, dass es zur Gewohnheit wird und dann einfach so bleibt.

Dass euch derzeit die Lust abhanden gekommen ist, ist logisch und nachvollziehbar und ich denke mir, dass diese, wenn die ruhigeren Fasen die unruhigen überdauern, in kleinen Schritten wieder zurückkommen wird. Ängste würde ich mir hier vorerst mal keine machen. Gewohnheit kann isch einschleichen, doch denke ich, wenn du deinem Mann immer wieder mal vermittelst, dass du ihn grundsätzlich attraktiv findest und dir grundsätzlich - wärst du energievoller - die gemeinsame S. abgeht, wird es wieder kommen.

Zitat von Belinda36:
Darf ich fragen, wieviele Kinder Ihr habt und mit welchem Altersabstand?
Und habt Ihr es dann also geschafft?
Dann verrate mir bitte, ab wann Ihr ungefähr das Gefühl hattet, dass Ihr jetzt so langsam wieder Energie auch für andere Sachen hattet als ausschließlich Kids.

Nun, das Empfinden ist generell von Mensch zu Mensch verschieden, weshalb ich wahrscheinlich nicht unbedingt als Maßstab dienen kann ...... ich habe drei Kinder geboren im Abstand von einmal 9 Monaten und einmal 1 1/2 Jahren. Meine Erste allerdings verstarb im Kindsbett und meine Zweit hatte sids. Als ich bei meinem Kleinen (dritten) dann schwanger wurde, dachte ich vorerst, dies sei für mich jetzt nicht mehr auszuhalten und als ich ihn gebar, meinte der mich entlassende Arzt dann, ein Junge sei fünfmal mehr kindstotgefährdet, als ein Mädchen und ich solle mir doch ebenfalls sämtliche Apparaturen für meinen Kleinen besorgen, um ihn eben besser überwachen zu können. ...... somit hatten wir 2 1/2 Jahre non-stop-Überwachung und schliefen in dieser Zeit jede Nacht mit Unterbrechung, da die Alarme nächtlich bis zu 7x losgingen.

Trotzdem stand, als meine Zweite 8 Monate alt war, plötzlich abends um 19.00 Uhr meine Mutter (auch sie ist berufstätig) vor der Tür und meinte zu mir: Mädel, raus mit dir. Egal, was du jetzt machst und wenn du nur Runden um den Häuserblock drehst, ich will dich für 1 Stunde nicht mehr sehen.

..... Du verstehst was ich meine? Sie schaufelte mir Zeit für mich frei. Anfangs war ich damit sogar überfordert, da ich mit meiner Zeit einfach nichts mehr anzufangen wusste. Dann jedoch fing ich an, sie zu genießen, mich sogar darauf zu freuen. Während also mein Mann z.B. mittags (an den Wochenenden) mit den Kids in den Park ging, ging ich mal eine Stunde shoppen oder auch schwimmen bzw. hing nur zu Hause rum und las ein Buch etc.. Es tat soooooo gut.

Im Gegenzug ging mein Mann abends z.B. gerne mal mit seinen Kollegen was trinken und wenn ich das wusste, schlief ich mit Babyphon im Wohnzimmer und ließ ihn ausschlafen.

Da dies ja keine tägliche Vorgehensweise war, war dies für uns schwer ok und jeder genoß für sich.

Zitat von Belinda36:
Mein Mann weiß um meine Gedanken zu unserer Beziehung. ....... Er sieht das ganze viel entspannter als ich ........ er sieht ihn nicht als Problem. Auch das mit dem fehlenden S. nicht.
Er findet wie sind ein gutes Team und meistern unsere beiden Zwerge doch in Anbetracht aller Umstände ganz gut.

Wundervoll . Somit hast du eigentlich einen Fels in der Brandung, der dich immer wieder von deinen Ängsten erlöst. Glaube mir, solange ihr euch gut versteht, IST alles kein Problem. Und auch ich finde, dass ihr ein recht gutes Team abgebt (so wie du euch jetzt beschreibst).

Zitat von Belinda36:
Ja und mit dem gemeinsam Ruhen und einschlafen ohne Kind im Zimmer hast Du auch recht. Es dauert nicht mehr lange und wir quartieren den kleinen Mann aus.

Ganz wichtig! Finde ich zumindest! Und seis nur, dass es zwei Stunden sind, die ihr im gemeinsamen Schlafzimmer alleine verbringt und dort zusammen einschlafen könnt ...... .

Zitat von Belinda36:
Wir hatten jetzt die Große (Kleine) bei der Oma über Nacht, und hatten uns drauf gefreut, nur das Baby zu haben, das kann ganz entspannend sein. Und dann war das Baby prompt krank und kam nachts alle 1-2 Stunden.
Also waren wir trotzdem fertig und nix wars mit nem halben Paarabend.

Ja! Genau das meinte ich. Witzigerweise war es bei uns fast immer so und wenn nicht, waren wir am nächsten Tag irgendwie übernächtigt, sodass ich mich innerlich verfluchte, nicht einfach normal schlafen gegangen zu sein.

Besser wird dies dann, wenn man BEIDE Kids über Nacht zu den Großeltern auslagern kann und man zumindest ein bisschen in den nächsten Tag hineinschlafen kann.

Ich bin überzeugt, dass ihr es packen werdet, zumal dein Mann mir wie der ruhige Pol vorkommt und du gedanklich großartige Beziehungsarbeit leistest.

Sehe es relaxt und freu dich auf die Zukunft .......

08.11.2012 17:08 • #10


B
Liebe Sorele,

vielen Dank für Deine Antwort.

Auch wenn es so lange gedauert hat, bis ich wiederum antworte, helfen mir Deine positiven Sätze sehr.

Puh, Du hast ja auch ein Päckchen zu tragen. Habe ich das jetzt richtig herausgelesen, dass Du 2 Kinder verloren hast?
SIDS ist doch plötzlicher Kindstod.... Oder war Deine Zweite nur besonders gefährdet mit Atemaussetzern.
Es tut mir jedenfalls sehr leid, dass Du ein Kind verloren hast. Das muss schrecklich gewesen sein.

Ja die vielen Schlafunterbrechungen zehren sehr an der Energie. Bei uns reicht es daher - sofern alles gut und ohne zusätzliche Erschwernisse läuft - auch gerade so aus, dass wir den Tag meistern und einigermaßen gelassen bleiben ob der vielen kleinen Herausforderungen.

Die ersten Krankheitsphasen haben wir auch mehr oder weniger gut gemeistert.

Ich habe auch den Eindruck, dass die Stimmung zwischen meinem Mann und mir besser wird.
Wenn ich gestresst bin und mich überfordert fühle, dann kann ich nicht so viel Liebe FÜHLEN. Das ist dann irgendwie überdeckt.

Aber wiegesagt, ich kämpfe auch mit einer leichten postpartalen Depression, das hängt vielleicht auch zusammen.


Auf die Antworten in diesem Thread hin habe ich versucht, hier in der Umgebung einen geeigneten Babysitter zu finden. Mit dem Anspruch, dass dieser eine gewisse Erfahrung mitbringt, um auf Dauer auch 2 kleine Kinder betreuen zu können.

Und wir haben nun jemanden gefunden !
Wir werden ganz locker beginnen - mein Mann hat die nächsten Wochen 2-3 Weihnachtsfeiern, und es ist derzeit fast unmöglich, unsere beiden Hübschen am Abend alleine fertig zu machen und ins Bett zu bringen, da der Rhythmus und die Ansprüche noch komplett unterschiedlich sind und teilweise sogar gegeneinanderlaufen (d.h. wenn unser Baby nur ca. 10 min Einschlafhilfe und Ruhe benötigt, fällt das genau in die Zeit, wo unser Wirbelwind durchs Haus tobt und lacht und das natürlich gerne mit Mama zusammen machen möchte).
Da werde ich mir jetzt mal die Hilfe der Babysitterin holen, damit solche Weggehabende nicht im nervlichen Chaos meinerseits enden.

Und dann mal sehen, wozu wir sie noch einsetzen können - längerfristig eröffnen sich ja da auch wieder als Paar ab und zu Möglichkeiten.


Ich finde es toll, dass Du und Dein Mann Euch dann gegenseitig Freiräume geschaufelt haben. Hier sind wir jetzt aus aktuellem Anlass auch auf den gleichen Trichter gekommen.
Denn unsere Große hat jetzt mit 2,5 Jahren den wundervollen 2-3stündigen Mittagsschlaf abgeschafft - das war unsere so wichtige Pause an den Wochenenden.
Und weder mein Mann noch ich haben genügend Energie, den ganzen Tag komplett ohne Pause durchzuhalten, bei dem Tempo, den die beiden vorlegen

Also wollen wir uns jetzt abwechselnd Freizeit gewähren, damit jeder ein bisschen auftanken kann. Bisher war es so, dass wir beide den ganzen Tag gleichzeitig on waren, wenn auch nicht jeder ständig 100%, aber es kommt einfach keine frische Energie dabei rum.

Und sobald etwas mehr Energie übrig ist als für die reine Bewältigung des Alltags, wird sich hoffentlich automatisch mit der Entspannung auch wieder etwas körperliche Lust einstellen.
Oder man kann sie versuchen hervorzurufen, wie Alena schrieb.
Kerzenlicht haben wir jedenfalls schon mal angemacht, und wir machen es uns abends etwas mehr gemütlich als bisher, das ist ja mal ein Anfang.
Nur - sobald die Kleinen dann Ruhe geben, sind wir so erleichtert und geschafft, dass der Körper sofort auf Sparflamme runterfährt und der Schlaf ist dann nicht mehr weit. Auch wenn z.B. erst 20.30 ist

Aber so ist das vielleicht auch einfach in dieser Lebensphase.

Danke nochmal für Deine positiven Worte.
LG
Belinda

27.11.2012 15:31 • #11


B
Oh ja. Kenne ich...
Bei uns ist jetzt auch Kind Nr. 2 gekommen und wir haben auch keine Großeltern in der Nähe. Der Kleine ist erst 8 Monate alt und wir sind schon am Rande unserer Kräfte. Beide nerven sehr oft und besonders die Wochenenden im Winter sind schlimm auch wenn dann alle krank sind etc. oder das Wetter schlecht. Manchmal habe ich Lust, einfach nur wegzurennen und dem allem zu entfliehen.
Die Beziehung zu meinem Mann ist keine Beziehung mehr. Wir sind halt ein Team, das versucht, die Wochenenden zu überstehen. Gemeinsames haben wir schon lange nicht mehr. Immer dreht sich alles um die Kinder Kinder Kinder. Und das Schlimme ist, daß ich es mir selbst so ausgesucht habe, denn ich musste ja unbedingt Kinder haben. Gott weiss, wie ich auf diese Schnapsidee kam...
Na ja alle Kinder werden gross und gehen aus dem Haus und dann schaut man auf den Scherbenhaufen seiner Beziehung zum Partner...

02.04.2013 23:08 • #12


B
Vielleicht ist das einfach normal so. Die ersten Jahre mit Baby/Kleinkindern sind einfach megaanstrengend und na ja - einfach schei.. Von wegen Glück mit dem Baby - Pahhh! Und während den ersten 1-3 Jahren sollte man nicht zuviel von sich und vom Partner verlangen und auch möglichst nicht die Beziehung auf die Goldwaage legen. Der Partner nervt einen in dieser Zeit sehr oft und man würde ihn wahrscheinlich auch nicht mehr zum Partner nehmen, wenn man noch einmal wählen könnte. Man selbst strotzt auch nicht von Selbstbewusstsein und der Partner würde einen wahrscheinlich auch nicht noch einmal auswählen...Der eigene Horizont geht nicht mehr sehr weit und sehr attraktiv fühlt man sich auf jeden Fall nicht nach der Schwangerschaft und Geburt und den ganzen Extrakilos auf den Rippen.

Die Kunst ist, sich wieder zu finden, sobald das Kind größer ist... Man darf nur den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen.

02.04.2013 23:25 • #13


F
He Belinda,

Alles wird gut. Eine Frau wie du, die sich in einem frühen Stadium Hilfe sucht, kann echt viel bewegen.

Gut so. Drücke alle Daumen und kann nur sagen, dass man sich als paar zwar nicht vergessen darf aber die Kinder sehr wichtig und auch so cool sind

Alles gute ! Schaffst du !

02.04.2013 23:32 • #14


A


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