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Berechnung Unterhaltsansprüche

Schwedus
Zitat von LeRoY:
Ist da noch keiner auf die Idee gekommen, vor irgendwelche hohen Gerichte zu ziehen? Wo immer wieder gegen irgendwelche mehr oder weniger großen Missstände geklagt wird?


Doch doch, es gibt Vätervereine die seit Jahren demonstrieren, sich an Parteien und Landtagsabgeordnete wenden oder per Sammelklagen an den BGH gingen und gehen.

Wenn du dich in diese Materie einliest oder auch die Antworten von Parteien dazu liest - kann dir schwindelig bzw. übel werden.

19.01.2021 12:24 • x 2 #226


E-Claire
Zitat von LeRoY:
Ist da noch keiner auf die Idee gekommen, vor irgendwelche hohen Gerichte zu ziehen? Wo immer wieder gegen irgendwelche mehr oder weniger großen Missstände geklagt wird?


Naja so ganz stimmt das nicht, es hat sich einiges in den letzen 20 Jahren verändert. Die Ex-Gattin darf nicht mehr bis ans Lebens Ende eine Handtasche pro Monat kaufen. Das immerhin geteilte Sorgerecht ist Standard, auch wenn es da beim Aufenthaltsbestimmungs- und Umgangsrecht noch einiges zu ergänzen gibt. Nichteheliche Kinder wurden ehelichen gleichgestellt und sind inzwischen Erbberechtigt.

Einiges hat sich schon geändert anderes leider noch nicht. Solange der Gesetzgeber mittels Ehegatten-Splitting strukturell ein Modell mit einem viel und einem wenig verdienenden Teil fördert, so lange geht es bei Auflösung der Wirtschaftsgemeinschaft eben auch um (hohe) Anschlusszahlungen.

Persönlich ich bin ich der Ansicht, daß Väterrechte gestärkt werden müssen, aber ich bin eben auch schon lange der Ansicht, daß die Beendigung einer Ehe staatlich in einen anderen Kontext gestellt werden sollte, als es nun ausgerechnet über Gerichte lösen zu lassen.

19.01.2021 12:28 • x 1 #227


A


Berechnung Unterhaltsansprüche

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Schwedus
Persönlich ich bin ich der Ansicht, daß Väterrechte gestärkt werden müssen, aber ich bin eben auch schon lange der Ansicht, daß die Beendigung einer Ehe staatlich in einen anderen Kontext gestellt werden sollte, als es nun ausgerechnet über Gerichte lösen zu lassen.


Das haben zahlreiche Länder ( u.a Türkei und Rumänien) geschafft, indem sie das Wechselmodell als Leitmotiv nach der Trennung eingeführt haben.

Das wird in Deutschland nicht geschehen, weil die Parteien ( ausser FDP) sich dem verwehren.

Wenn man sich die Meinungen von Parteien und Politikern dazu anhört/ liest kann man es gar nicht glauben, dass Gleichberechtigung so viele Hörden bietet;-)

19.01.2021 12:39 • x 1 #228


E-Claire
Zitat von Schwedus:
Das haben zahlreiche Länder ( u.a Türkei und Rumänien) geschafft, indem sie das Wechselmodell als Leitmotiv nach der Trennung eingeführt haben.


Aha ok. Ich kenne mich nun wirklich im türkischen und rumänischen FamRecht nicht aus .

Für mich fängt das Problem viel weiter vorn an. Wenn wir es endlich schaffen würden einen völlig anderen gesellschaftlichen Konsens zu Trennungen zu finden, würden viele Probleme erst gar nicht entstehen. Eigentlich sollte in so einem Moment der Herr oder die Frau Bürgermeister um die Ecke kommen, dem Ex-Paar eine Urkunde überreichen und Geschenke und erst einmal feiern, wie lange man es mit und beieinander ausgehalten hat.
Dann gibt es Glückwünsche zur Entscheidung noch mal etwas neues zu wagen und Hilfsangebote.

Stattdessen arbeiten wir mit dem Stigma Scheitern, woraus Scham folgt und schließlich daß natürlich jemand am Scheitern Schuld sein muß.
Wenn wir gesellschaftlich auf Trennungen mit Ermutigung, Glückwünschen und positiv reagieren, würden wir viel negative Emotion aus so einer Situation nehmen und im Zweifel sogar, die sich Trennenden besser stärken können, weil wir dann offener darüber reden, was die brauchen.

Stattdessen schicken wir die sich Trennende zu einer Institution, die von Rede und Gegenrede (gegenüber statt gemeinsam) lebt, um sie auf extrem eng abgestimmten Spielfeldern, all die Gespräche und Emotionen erleben zu lassen, deren nicht erleben direkt oder indirekt zur Trennung geführt hat.

Das Wechselmodell mag ein Fortschritt sein, aber ideal ist es in meinen Augen nicht. Sich zu trennen ist hart. Es entstehen zwei Welten, die ja auch entstehen müssen, das ist Aufgabe einer Trennung. In diesem Moment sollten dies aber die sich Trennenden allein tun. Daher wäre ich immer für das Nestmodell, weil es schon beim Reinkommen, den Fokus auf die Kinder legt. Aber naja, wirtschaftlich kann sich das kaum jemand leisten. Sniff.

Alles in allem bleibt da echt viel Luft nach oben.

Gesellschaftlich gilt es da gemeinsam noch einiges zu ändern.

19.01.2021 13:14 • x 2 #229


L
Und das geht ja munter weiter so: Ich muss obwohl ich Unterhalt zahle in Proportion zu meinem Einkommen anteilig die Kita-Kosten zahlen. Das wären in unserem Fall so etwa zwei Drittel der Kosten. Jetzt will ich die von der Steuer absetzen - wie ich es bisher immer getan habe, jetzt natürlich nur meinen Anteil daran. Und Peng! Absetzen darf nur der, bei dem die Kinder ihren Hauptwohnsitz haben.

Was soll das! Wenn ich was zahlen muss, will ich es auch absetzen können!

19.01.2021 14:25 • x 2 #230


L
Zitat von E-Claire:
Wenn wir gesellschaftlich auf Trennungen mit Ermutigung, Glückwünschen und positiv reagieren,

Ich brauche nicht, dass eine Trennung als etwas Positives gesehen wird (kann es das vor allem für die Kinder überhaupt sein? Rhetorische Frage...)... mir würde es reichen, wenn die Abwicklung beide Partner gleichermaßen berechtigt und verpflichtet.

Muss man gar nicht so viel drüber philosophieren, gibt es schon alles in ausgereifter Form, Stichwort Rosenheimer Modell.

19.01.2021 14:30 • x 1 #231


Solskinn2015
Du hast ganz andere Baustellen als die Absetzbarkeit von Kita-Kosten. Nur um den Fokus nicht zu verlieren.

19.01.2021 15:09 • x 1 #232


L
Zitat von Solskinn2015:
Du hast ganz andere Baustellen als die Absetzbarkeit von Kita-Kosten. Nur um den Fokus nicht zu verlieren.

Ne ich verliere gar keinen Fokus, keine Sorge. Ich muss jeden Cent bei meinen monatlichen Einkünften optimieren, um mit dem Unterhalt über die Runden zu kommen. Dazu zählt auch dass ich mir einen Lohnsteuer-Freibetrag eintragen lasse ab Februar. Da muss ich die Kosten jetzt abschätzen, die ich am Ende des Jahres absetzen werde.

Bei den anderen Baustellen ist jetzt außerdem ein Fachmann für mich dran... damit ich nicht ständig Gerichtsurteile googeln muss als Laie. Davon abgesehen ändert sich an der Anfechtbarkeit der Verträge mit meiner Ex auch nicht täglich etwas...

19.01.2021 15:17 • #233


S
@LeRoY
Verstehe ich nicht so ganz.
Warum zahlst du nicht erst mal nach Düsseldorfer Tabelle?

Können ja später noch Sonderausgaben und Zusätzliches hinzu kommen.
Kann allerdings auch gut sein, dass die KM mit dem DDT-Unterhalt klarkommen muss, weil ihr ein fiktives Einkommen angerechnet wird.

Zitat von E-Claire:

Aha ok. Ich kenne mich nun wirklich im türkischen und rumänischen FamRecht nicht aus .

Für mich fängt das Problem viel weiter vorn an. Wenn wir es endlich schaffen würden einen völlig anderen gesellschaftlichen Konsens zu Trennungen zu finden, würden viele Probleme erst gar nicht entstehen. Eigentlich sollte in so einem Moment der Herr oder die Frau Bürgermeister um die Ecke kommen, dem Ex-Paar eine Urkunde überreichen und Geschenke und erst einmal feiern, wie lange man es mit und beieinander ausgehalten hat.
Dann gibt es Glückwünsche zur Entscheidung noch mal etwas neues zu wagen und Hilfsangebote.

Stattdessen arbeiten wir mit dem Stigma Scheitern, woraus Scham folgt und schließlich daß natürlich jemand am Scheitern Schuld sein muß.
Wenn wir gesellschaftlich auf Trennungen mit Ermutigung, Glückwünschen und positiv reagieren, würden wir viel negative Emotion aus so einer Situation nehmen und im Zweifel sogar, die sich Trennenden besser stärken können, weil wir dann offener darüber reden, was die brauchen.

Stattdessen schicken wir die sich Trennende zu einer Institution, die von Rede und Gegenrede (gegenüber statt gemeinsam) lebt, um sie auf extrem eng abgestimmten Spielfeldern, all die Gespräche und Emotionen erleben zu lassen, deren nicht erleben direkt oder indirekt zur Trennung geführt hat.

Das Wechselmodell mag ein Fortschritt sein, aber ideal ist es in meinen Augen nicht. Sich zu trennen ist hart. Es entstehen zwei Welten, die ja auch entstehen müssen, das ist Aufgabe einer Trennung. In diesem Moment sollten dies aber die sich Trennenden allein tun. Daher wäre ich immer für das Nestmodell, weil es schon beim Reinkommen, den Fokus auf die Kinder legt. Aber naja, wirtschaftlich kann sich das kaum jemand leisten. Sniff.

Alles in allem bleibt da echt viel Luft nach oben.

Gesellschaftlich gilt es da gemeinsam noch einiges zu ändern.


So halb ist deine Idee ja schon durchgesetzt.
Bislang aber nur für die KMü.
Den Vätern zu gratulieren für Ihr klägliches dasein traut sich dann doch keiner ^^

19.01.2021 17:15 • #234


L
Zitat von Sohnemann:
Verstehe ich nicht so ganz.
Warum zahlst du nicht erst mal nach Düsseldorfer Tabelle?

Ich zahle Kindesunterhalt laut Düsseldorfer Tabelle. Was meinst du? Wegen Kita-Kosten? Mein Verständnis ist dass die Kita-Kosten von dem Kindesunterhalt nicht gedeckt sind und von beiden Elternteilen im Verhältnis ihrer Einkünfte gezahlt werden müssen. Falsch?

19.01.2021 17:42 • #235


S
Zitat von LeRoY:
Ich zahle Kindesunterhalt laut Düsseldorfer Tabelle. Was meinst du? Wegen Kita-Kosten? Mein Verständnis ist dass die Kita-Kosten von dem Kindesunterhalt nicht gedeckt sind und von beiden Elternteilen im Verhältnis ihrer Einkünfte gezahlt werden müssen. Falsch?


Kann sein.
Soll die Mutter doch erst mal eine entsprechende Forderung stellen und fachgerecht begründen.

19.01.2021 17:57 • #236


darkenrahl
Zitat von LeRoY:
Ich zahle Kindesunterhalt laut Düsseldorfer Tabelle. Was meinst du? Wegen Kita-Kosten? Mein Verständnis ist dass die Kita-Kosten von dem Kindesunterhalt nicht gedeckt sind und von beiden Elternteilen im Verhältnis ihrer Einkünfte gezahlt werden müssen. Falsch?


Eine Frage, was haben KITA-Kosten mit Kinderunterhalt zu tun?
Ich denke mal, das ist Sache der Ex die halt für ihren eigenen Unterhalt aufkommen muss. Wenn sie also arbeiten geht ist das ihr Problem.
Etwas anderes ist meiner Meinung nach wenn Kosten betreffend Schule etc. auftreten, aber warum KITA?

19.01.2021 18:00 • #237


S
Es ist zu klären, wem diese Kita-Unterbringung dient.
Dem Kind oder dem betreuenden Elternteil.

Es geht ja nicht darum, irgendetwas zu verweigern oder zu streiten.
Aber die betreuende KMhat nun mal die Sache sauber aufzuarbeiten und sachgerecht vorzulegen.

19.01.2021 18:06 • #238


DieSeherin
Zitat von LeRoY:
Bei den anderen Baustellen ist jetzt außerdem ein Fachmann für mich dran... damit ich nicht ständig Gerichtsurteile googeln muss als Laie.


betreut dich jetzt der, den auch ich auch hatte?

Zitat von LeRoY:
Ich zahle Kindesunterhalt laut Düsseldorfer Tabelle. Was meinst du? Wegen Kita-Kosten? Mein Verständnis ist dass die Kita-Kosten von dem Kindesunterhalt nicht gedeckt sind und von beiden Elternteilen im Verhältnis ihrer Einkünfte gezahlt werden müssen. Falsch?


also, ich habe das nicht so verstanden... und damals bei mir war das mit dem unterhalt abgefrühstückt.

19.01.2021 18:11 • #239


L
Zitat von darkenrahl:
Eine Frage, was haben KITA-Kosten mit Kinderunterhalt zu tun?
Ich denke mal, das ist Sache der Ex die halt für ihren eigenen Unterhalt aufkommen muss. Wenn sie also arbeiten geht ist das ihr Problem.

Zitat von Sohnemann:
Es ist zu klären, wem diese Kita-Unterbringung dient.
Dem Kind oder dem betreuenden Elternteil.

Ich verstehe euch nicht - das ist doch alles eindeutig und geklärt.

Zitat:
Kindergartenkosten - im normalen Unterhalt nicht enthalten. Das heißt, dass Kindergartenkosten in den Sätzen der Düsseldorfer Tabelle nicht enthalten sind. Kindergartenkosten müssen von den Unterhaltsverpflichteten separat gezahlt werden, wobei sich beide Eltern die Kosten teilen. Der Verteilungsschlüssel richtet sich nach dem Einkommen der Eltern, wobei jeder Elternteil einen Freibetrag von Euro 1.100,00 abziehen darf.

(Erstbeste) Quelle:
https://www.lexikon-familienrecht.de/ki...hen%20darf.

Ich hab mir schon paar Mal gedacht, dass mein Fehler u.a. ist, dass ich immer alles nachlese und fair sein will. Ich sollte wohl bei solchen Sachen meiner Ex gegenüber einfach irgendwas behaupten und den Einzug für die Kita zurückziehen.

19.01.2021 18:13 • #240


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