Beziehung festgefahren

Hallo ihr Lieben,

Ich habe ziemliche Schwierigkeiten in meiner Beziehung. Sind beide 28 und seit 2 Jahren zusammen.
Grundproblem dürfte sein, dass ich mehr Nähe möchte als mein Partner.

Seit etwa 3 Wochen zieht sich mein Partner zurück. Hat keine Lust etwas zu unternehmen, sagt er hat wahnsinnig vill zu erledigen, schafft davon aber nichts und daddelt den ganzen Tag am Handy/PC rum oder verbringt die Wochenenden in Bett. Diese Phasen gab es zuvor schon öfter. Dann gibt es Phasen in denen wir sehr viel unternehmen.

Er beteiligt sich aktuell nicht am gemeinsamen Alltag (Einkaufen, Kochen, etc) , will nicht über Seine Probleme reden und sagt, dass er das mit sich selbst ausmachen möchte, es Wieder hinbekommt, er Will nicht mal spazieren gehen, nicht zum Sport, und naja im Bett läuft auch nichts. Insgesamt ist er der Auffassung, dass er als Mann nicht fürs Kochen gemacht ist, was Mich auf Dauer auch echt unzufrieden macht. Denn er beteiligt sich nicht ausgleichend finanziell bzw führt Mich regelmäßig zum Essen aus, was einfach sehr bequem und wenig wertschätzend ist.

Er fährt kaum mit zu meiner Familie, bei Seiner bin Ich Gern dabei. Wir unternehmen kaum etwas mit Freunden- zu meinen möchte er nicht mit, bei Seinen fragt er Mich einmal in Jahr.

Ich bin davon gerade wirklich wütend, traurig, verzweifelt zugleich. Ich kann für ihn machen was Ich will, habe das Gefühl er nimmt es einfach hin, aber geht nicht wirklich auf mich ein und fühle oft als wäre er nicht richtig da und ich mich dadurch mit ihm nicht verbunden. Wir streiten aktuell auch viel. Er sagt Seine Probleme hätten nichts mit mir zu tun. Gleichzeitig wirft er in den Streits, wenn Ich ihn Um etwas bitte oder die Beziehungsdynamik anspreche, in den Raum, dass Ich mich ja trennen kann, wenn mir nichts passt.

Ich werde durch Seine Verschlossenheit und den Rückzug zunehmend misstrauischer.

Bin kurz davor tatsächlich die Beziehung zu beenden. Es ist einfach super schwierig so gar nicht an ihn ranzukommen.

Könnt ihr mir etwas raten?

VG Anne

wohnt ihr zusammen?

Wir wohnen 1,5 km entfernt - sprechen aber seit einiger Zeit vom Zusammenziehen. Das hin und her geht uns beiden gegen den Strich, weil wir uns jeden Abend sowieso in der einen oder anderen Wohnung treffen. So wie es aber aktuell läuft, glaube ich aber nicht, dass das Zusammenziehen die Lôsung ist.

Mit so einem Menschen würde ich nicht eine Sekunde daran denken zusammenzuziehen.
Aus meiner Sicht gibt es nur eines - formuliere deine Bedürfnisse klar. Der Mann hat keine Grenzen gesetzt bekommen und sult sich in seinem eigenen Saft, schließt dich aus. Lass es nicht zu einem Streit kommen, sondern sage ruhig und deutlich, dass du für ihn und seine Probleme da bist, wenn er das möchte, was deine Vorstellungen eurer Beziehung sind, was dich stört, was du entwickeln möchtest, was du nicht haben willst und was auch du bereit bist zu investieren. Ich würde ihm das genau 1x sagen. Es bedarf keiner mehrfachen Ansage. Und dann sagst du ihm, Bitte denk drüber nach und melde dich gerne, wenn du das ähnlich siehst und mit mir an der Beziehung arbeiten willst. Aber dann kümmerst du dich um dein Leben, gehst mit deinen Freunden aus und genießt Freude und Kontakt mit Menschen, die das auch wollen. Ich würde ihn dann solange nicht mehr kontaktieren, bis er sich von sich aus meldet.

@andererweg

Zitat von andererweg:

wohnen 1,5 km entfernt

Zitat von andererweg:

Das hin und her geht uns beiden gegen den Strich

1,5 Kilometer ist nicht weit.
Und wesentlich besser,als in eurer Situation noch

Zitat von andererweg:

Zusammenziehen

Keiner hat dann sein Freiraum mehr.

Zitat von andererweg:

wir uns jeden Abend sowieso in der einen oder anderen Wohnung treffen

Warum jeden Abend?

Zitat von andererweg:

dass Ich mich ja trennen kann, wenn mir nichts passt.

Zitat von andererweg:

Bin kurz davor tatsächlich die Beziehung zu beenden

Zitat von andererweg:

Könnt ihr mir etwas raten?

Dann sag ihm doch du möchtest über seine Aussage nachdenken und nimmst dir deine Zeit.

Zitat von andererweg:

weil wir uns jeden Abend sowieso in der einen oder anderen Wohnung treffen

verstehe auch nicht wieso man sich dann jeden Abend trifft - klingt ja nicht so als würdet ihr dann groß was machen

dann lass die Treffen doch mal wenn er dir keine Quality time bietet und unternimm was mit Freunden oder genieß die Zeit zuhause - dann hast du auch nicht das Problem ihn füttern zu müssen. Er kann sich ja dann melden, wenn er auch wirklich was mit dir machen will.

aber ich bin schon bei @DieSeherin - wahrscheinlich passt ihr auch einfach nicht zusammen bzw. wirst du ihn nicht passend machen. Wir sind beide Stubenhocker, da passt das, aber wenn dich so ein Leben nicht glücklich macht würde ich es noch mal drauf ankommen lassen ob sich wirklich was ändert und dann die Beziehung beenden.

Das klingt auch für mich so als hättest Du da jemanden an Deiner Seite, der sich von Dir maximal unterscheidet. Sicherlich ist ihm selbst das umgekehrt auch schon mal aufgefallen.

Was ich seltsam finde, ist die Zukunftsausrichtung. Wenn ein Partner sich verhält wie eine Einzelperson ohne Bezug zum anderen, der auch noch total unterschiedliche Interessen und Sichtweisen/Rollenbilder hat, wieso zieht derjenige ernsthaft (?) in Betracht, dass man die Beziehung durch einen Zusammenzug verengen könnte? Zumal 1,5 km keine Distanz sind, es ginge hier wohl in erster Linie um eine Kostenersparnis durch das Zusammenlegen beider Wohnsitze, oder?

Irgendwie verstehe ich das nicht so ganz. Für mich wäre das jedenfalls keine Beziehung, die meine Bedürfnisse erfüllt. Muss es ja auch nicht, ist ja Deine Beziehung. Aber anscheinend werden auch Deine Bedürfnisse nicht erfüllt. Wenn Dich das jetzt so sehr stört, dass Du über eine Trennung nachdenkst, was hindert Dich daran, sie auszusprechen?

Hallo,

wie darf man sich das vorstellen weil du sagtest, dass du für ihn kochst, er hat wahnsinnig viel zu erledigen (Handy/PC ) und liegt am Wochenende nur im Bett usw. ihr aber nicht zusammen wohnt. Sitzt du dann z.B. nur bei ihm rum und erledigst den Haushalt und alles drum und dran?
Ganz ehrlich, das würde ich nicht machen. Es hört sich einfach so an, als ob er es sich einfach macht, weil er weiß du erledigst alles für ihn.
Wenn er so Phasen hat, würde ich ihn mal komplett in Ruhe lassen und mich in meiner Wohnung um mich und mein Zeug kümmern. Wenn er merkt das es nichts mehr zu Essen gibt, der Kühlschrank leer ist und die Wäsche knapp wird, wird er schon den Hintern hoch bekommen...

Mein Tipp wär einfach dich ein bisschen zurück zunehmen und nicht den ganzen Alltag für ihn zu schmeißen.

3 Wochen sind ja nun keine so lange Zeit, wenn es ihm zb. grad nicht gut geht (seelisch, körperlich etc..)

Es ist auch die kalte, graue Jahreszeit angebrochen.

@hilflos666 Ich hatte ihn in den letzten Wochen immer wieder Unternehmungen vorgeschlagen und er wollte nicht, weil eher so viel zu tun hätte. Letztlich bin ich dann allein los und er hatte dann als ich wieder zurück war gesagt er hat nichts von dem, das er sich vorgenommen hat gemacht - nur geschlafen. Und sagte dann auch ihm geht es nicht gut, aber will nicht darüber reden und das mit sich selbst ausmachen. Ich weiß, dass er viel auf der Arbeit zu tun hat. Aber so schließt er mich ja aus und will gefühlt gar keine Lösung. Er beschwert sich, dass er nur im Büro ist und nichts vom Tag hat - auch, dass er das Wochenende nicht nur im Bett verbringen will, aber macht dann genau das.

Habe ihm dann beim Haushalt geholfen - in der Hoffnung ihm geht es besser und er öffnet sich. Zum Dank bin ich dann aber allein ins Bett und er sitzt weiter vorm PC - sagt nur 2 Minuten und letztlich ist es 23:30 und er immer noch nicht da. Wecker klingelt halt für mich um 6 - er ist vor 9 nicht auf der Arbeit… Dass mir das gemeinsame und nicht allzu späte Schlafen wichtig ist, weiß er - da hatten wir erst vor einigen Wochen einen Streit bei dem er dann gesagt hat, dass er es verstehen kann, dass auch ich meine Energie brauche und eben auch viel um die Ohren habe.

Und da sich einiges immer wieder wiederholt, gibt mir das Gefühl, dass er meine Bedürfnisse nicht so richtig respektiert. Daher gehe ich gerade immer schneller auch bei kleinen Sachen an die Decke und reagiere mit Vorwürfen. Das verletzt ihn dann wiederum und er greift mich dann wiederum verbal an, dass ich keine große Hilfe sei….

Konfliktlösung hing in der Vergangenheit immer an mir. Das kann aber auch echt nicht sein, was ich ihm auch schon gesagt habe und ich mir den Schuh nicht mehr anziehe.

Daher habe mich jetzt zurück gezogen und nehme mir Zeit für mich. Als ich das gesagt habe, hat er dann aber direkt angeboten was zu Essen vom Asiaten zu holen. Nur ich brauche die Zeit mit dem Abstand echt.

Zitat von andererweg:

Diese Phasen gab es schon öfter. Dann gibt es Phasen in denen wir sehr viel unternehmen

Wie lange dauerten die schlechten Phasen denn in der Vergangenheit?
Wie ist er da wieder rausgekommen? War das einfach so von einem zum anderen Tag wieder besser?