Beziehung mit einem Narzissten- was sagt das über mich?

D
Guten Morgen liebe Forenmitglieder,

ich lebe in einer Beziehung zu einem Narzissten von Format
Habe hier auch schon viel gelesen, bin aber noch nicht an dem Punkt, mich trennen zu wollen, zu können. Nun frage ich mich, wo meine Problematik liegt. Irgend etwas möchte ich ja offensichtlich lernen
Ich habe ein klassisches Streitgespräch Revue passieren lassen und mir fiel auf dass ich sehr dünnhäutig bin, mir fehlt komplett die innere Distanz zum Geschehen, ich bleibe nicht bei mir. Gerate in eine Art Sog, in dem ich mich völlig verliere und ein Gefühl ist dann vorherrschend: die verzeiflete Suche nach einer Lösung. Ich fühle mich in diesen Momenten völlig absorbiert vom Geschehen, als Teil einer konfliktgeladenen Verschmelzung, aus der ich nur durch gemeinsame Lösung herauskomme. Da es keine Lösung gibt, verliere ich mich in krankhaftem Beziehungsdenken, in Lösungssuche. Mit etwas Abstand, gewinne ich mich aber stets zurück. Meine Stimmung ist in diesen Situationen völlig von ihm abhängig
Wie ist das in gesunden Beziehungen? Man hat einen Konflikt, Disharmonie, Diskrepanzen u.A. Wie geht ihr dann damit um? Könnt ihr es ruhen lassen, dabei belassen und auf harmonischere Momente hoffen? Ich tue mich schwer damit, zu denken: ok, jetzt gerade ist es so. Ich bin trotzdem mit mir selbst zufrieden usw. Ich kann solche Situationen nicht einfach stehen lassen und ertragen. Fühle mich dann wie ein hilfloses Kind, das erst wieder ruhig seinen Sachen nachgehen kann, wenn alles mit Mutter und Vater in Ordnung ist. Sonst quält mich das Gedankenkarusselll. Versteht ihr? Ist das normal? Oder liegt hier mein Problem?

Danke euch

24.03.2014 09:00 • #1


D
Ich las gerade im Nachbarthread:
folgendes von Rosenrot (hoffe es ist ok, dass ich es hier zitiere?):

Zitat:

Du kannst alles tun, was du willst, stell dich nackig auf den Marktplatz oder mach andere Dummheiten lustig lustig lustig , aber eins darfst du auf gar keinen Fall machen: deinen Gesprächswunsch äußern!

In dem Moment, wo ich mich dazu gezwungen (abgefunden habe ich bis heue nicht!) habe, kein klärendes Gespräch mehr zu wollen, weil es kein klärendes Gespräch mit einem solchen Menschen geben wird, wurde es besser. Ich musste nicht merh nachdenken, was ich ihm sagen wollte, er mir antworten könnte, keine Argumente, keine Entschuldigungen, rechtfertigungen, Anschuldigungen, Forderungen, Wunsch nach Einsicht, ausgleichende Gerechtigkeit, Bilanz ziehen, im Frieden auseinandergehen.

So etwas gibt es nicht mit den Narzen! Das ist nur Dein Wunschdenken, es wird auch nach einem klärenden Gespräche nicht befriedigt. Im Gegenteil: Der Narzisst fühlt sich großartig, hat wieder volle Aufmerksamkeit bekommen und hält sich hinterher für den Sieger und das bedauernswerte Opfer.

Nach jeden Gespräch (meiner hat mir das sogar großzügig angeboten) fühlte ich mich noch mieser. Denn es war kein Gespräch, nur eiskalte Hasstiraden von meinem Ex mit dem Endsatz: Ich lass mich nicht zum Schuldigen machen, ich bin das Opfer. Danach war ich noch gedehmütigter und noch mehr am Boden zerstört als zuvor. Inziwschen weiß ich sogar, dass er jedes Mal nach dem Gespräch seiner Next berichtet hat, wie großzügig er mir ein Gespräch anbot, wie lächerlich und eiskalt ich mich verhalten hätte. kopf gegen die wand

Auch wenn die Versuchung groß ist, mach es nicht!

In dem Moment, wo ich die Kontaktsperre eisern durchgezogen habe und nur noch auf Pflichtmails antworten musste, drehte sich der Wind. Auf einmal war ich wieder die liebe R., der man einen schönen Tag wünscht und der man Erklärungen abliefert.

Aber nur so lange, bis man eine Forderung hat oder einen kritischen Satz schreibt. Dann wird sofort mit Hass zurückgeschlagen.


Ich denke, das trifft es im Kern! Und ich versuche eben, OHNE Klärung, ohne Entgegenkommen von ihm zufrieden mit mir selbst zu bleiben. Und werfe es mir dann noch selbst vor, dass mir das nicht gelingt, dass ich nicht genügend innere Unabhängigkeit besitze, dass mir dies gelingt- trotzdem zufrieden zu sein.
Vielleicht ist das auch unmöglich?

24.03.2014 09:13 • #2


A


Beziehung mit einem Narzissten- was sagt das über mich?

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P
Deine beiden Beiträge stimmen mich nachdenklich und sind sehr interessant.
Zum einen beschreibst Du sehr schön im ersten Beitrag wie man sich fühlen kann und ich kann dies komplett nachvollziehen und bestätigen. Sehr schön beschrieben.
Bei mir werde ich als Narzist dargestellt, was in meinen Augen aber sicher auch auf meine Partnerin zutrifft.
Nungut, was ich mich nun frage, vor allem nachdem was ich hier lese, ob man sich das wirklich auf Dauer antun muß?
Muß ich mich respektlos behandelt lassen, mit jemandem zusammen sein der kein Einfühlungsvermögen hat, dem meine Gedanken immer fremd sein werden, bei dem man immer kämpfen muß sich nicht selbst zu verlieren. Natürlich kann letzteres eine gute Übung für sich selbst sein, doch ist dieser Stress erstrebenswert?
Ich bin soweit dass ich jetzt eigentlich nicht mehr weiß was richtig und falsch ist was ich tue und wie ich mich in der Partnerschaft verhalte. Daher suche ich nun professionelle Hilfe. Leider wird dies noch sehr lange dauern da man kaum einen Platz bekommt.
Vor allem lass Dich nicht durch einen Fehler kaputt machen wie ich, solltest wirklich mal einen machen. Denn dann fühlt man sich schuldig (ist man ja auch) und lässt auf Dauer alles mit sich machen.
Daher pass auf Dich auf. Sowas kann Dein Leben sehr negativ beeinflussen wenn nicht immer über den Dingen stehen kannst.

24.03.2014 09:57 • #3


D
Hallo Pits,

Zitat:
Zum einen beschreibst Du sehr schön im ersten Beitrag wie man sich fühlen kann und ich kann dies komplett nachvollziehen und bestätigen.


Zitat:
Bei mir werde ich als Narzist dargestellt


Verstehe ich es richtig? Du hast in Konfliktsituationen ähnliche Gefühle wie ich und Deine Freundin betrachtet Dich als Narzisst? Wie siehst Du das?

Zitat:
, was in meinen Augen aber sicher auch auf meine Partnerin zutrifft.


Was ist Deiner Ansicht nach narzisstisch an ihrem Verhalten? Das folgende?

Zitat:
Nungut, was ich mich nun frage, vor allem nachdem was ich hier lese, ob man sich das wirklich auf Dauer antun muß?
Muß ich mich respektlos behandelt lassen, mit jemandem zusammen sein der kein Einfühlungsvermögen hat, dem meine Gedanken immer fremd sein werden, bei dem man immer kämpfen muß sich nicht selbst zu verlieren. Natürlich kann letzteres eine gute Übung für sich selbst sein, doch ist dieser Stress erstrebenswert?


Nein, selbstverständlich ist dieser Stress nicht erstrebenswert. Doch ich befinde mich an dem Punkt, wo ich mich frage, inwieweit ich selbst zu der hoffnungslosen Situation mit meinem Freund beitrage. Darum schreibe ich hier.

Zitat:
Ich bin soweit dass ich jetzt eigentlich nicht mehr weiß was richtig und falsch ist was ich tue und wie ich mich in der Partnerschaft verhalte.


So geht es mir auch.

Zitat:
Daher suche ich nun professionelle Hilfe. Leider wird dies noch sehr lange dauern da man kaum einen Platz bekommt.


Ja es ist bedauerlich, dass man so lange warten muss.

Zitat:
Vor allem lass Dich nicht durch einen Fehler kaputt machen wie ich, solltest wirklich mal einen machen.


Das verstehe ich nicht. Inwiefern lässt Du Dich durch Fehler kaputt machen?

Zitat:
Denn dann fühlt man sich schuldig (ist man ja auch) und lässt auf Dauer alles mit sich machen.


Ist man schuldig? Und lässt Du aufgrund von Schuldgefühlen alles mit Dir machen? Und was ist alles?

Zitat:
Daher pass auf Dich auf. Sowas kann Dein Leben sehr negativ beeinflussen wenn nicht immer über den Dingen stehen kannst.


Danke. Ich frage mich, ob ich mir wirklich zu viel abverlange, indem ich mir wünsche, mehr Distanz zur Situation zu gewinnen oder ob ich mir gar etwas unmögliches abverlange: mich von den Verletzungen des Menschen der mir am nächsten ist, nicht tangieren zu lassen.

24.03.2014 10:56 • #4


W
hast du dir mal gedanken gemacht, inwieweit du ein unterwürfiger mensch bist und möglichkeit b, hast du dich mal gefragt, ob es vielleicht um eben genau darum geht, dieses gefühl verloren zu haben, unterlegen zu sein, das gefühl der ohnmacht?

24.03.2014 11:43 • #5


CassiasKummer
aus eigener erfahrung kann ich nur sagen, überlege dir gut, wie weit du gehen willst. ich habe mich gerade von meinem narzistischem freund getrennt, weil ich an seiner art mit mir zu kommunizieren, bzw. mich zu behandeln, kaputt gegangen bin.
ich habe so oft mit meiner therapeutin geredet, wie ich mich verhalten soll, haben unendlich viel gelesen. alle schreien lauf, so schnell du kannst. dann entdeckte ich ein buch hilfe, ich liebe einen narzissten welches betroffenen partnern zeigen sollte, wie man es doch schaffen könnte. mir ist es eiskalt den rücken runter gelaufen, denn so eine beziehung wollte ich nicht führen.
wichtig ist, dass du an dich denkst, dass du dich nicht verlierst in der beziehung und daran verzweifelst. ich weiss, wie schlimm es ist, so machtlos vor dem menschen zu stehen, den du liebst, den du am liebsten schütteln würdest, dass er normal wird und es alles nix bringt. aber dein wohlbefinden ist wichtig nix anderes!

Kämpfe um das, was dich weiterbringt. Akzeptiere das, was du nicht ändern kannst. Und trenne dich von dem, was dich runterzieht

ich wünsche dir alles gute

24.03.2014 12:23 • #6


P
Hallo Daphne,


Inwieweit Du selbst dazu beiträgst.... das frage ich mich auch immer. Ebenso dass ich gerne über Probleme reden möchte und erst Ruhe habe wenn diese wieder in Ordnung sind. Doch wie kommt man da hin?
Reden ist schon der richtige Weg. Doch daraus resultieren bei uns und bei euch keine konstruktiven Lösungen. Bei uns endet es zumindest darin, dass jeder weiterhin auf seiner Sichtweise bleibt und oft im Endeffekt jeder nur seinen Frust und Wut am anderen ablässt. Eine herrliche befriedigende Atmosphäre *Ironie*. Ich versuche mich dann im nachhinein in den anderen zu versetzen und kann schon einiges verstehen, auch mich entschuldigen usw. Doch leider scheint meine Partnerin das nur dann zu können wenn ich es so argumentiere wie sie es mit ihrem Weltbild verstehen kann. Verhalten das sie nicht kennt wird nicht akzeptiert.
Aber was rede ich nur von mir und weiß gar nicht ob das hierzu überhaupt was beiträgt...

Von Fehlern kaputt machen... Na stell Dir vor du machst irgendwas, was nicht in Ordnung ist. Dann hast Schuldgefühle, siehst Deinen Fehler vielleicht ein, aber der Partner reitet immer wieder darauf rum. Ich hab mich zb heimlich mit ner Ex getroffen. Da war nix, heimlich nur weil meine Partnerin was dagegen gehabt hätte. Das kann soweit gehen dass dahin keinen Kontakt haben darfst, Emails offenlegen mußt, Accounts preisgeben... alles unter dem Deckmantel dass sie mir wieder vertrauen will.
Ich will damit sagen, wenn man nicht immer über den Dingen stehen kann wird es gerade bei solchen Situationen dann ganz besonders schwer.
Für meine Freundin mag es ein extremen Vertrauensbruch sein, für mich war es ein kleiner dummer Fehler. Nun wer hat nun Recht? Wer bestimmt das Ausmaß? Ich will sagen alles ist Ansichtssache. Vermutlich liegt die Wahrheit wiedermal wie so oft in der Mitte.
Und wie immer könnte man diese Lösung/Kompromiss in einem Gespräch finden. Doch wenn einer oder gar beide nur ihre Situation kund tun wollen anstatt dem anderen verstehen zu wollen... wer macht den Anfang? Verliert dann derjenige wenn der Andere aber weiter Ego bleibt?
Vor allem wo bleibt das Gefühl des verstehen werdens, sich fallen lassen können?
Aber egal, das kannst nur Du beurteilen wie gut ihr euch ansonsten versteht. Grundsätzlich ist es sehr gut dass Du das mit dem Sog erkennst , und vor allem dass Du dagegen ankämpfen willst, was ohne Zweifel sehr sinnvoll ist.

24.03.2014 13:21 • #7


D
Der Wolf tanzt
Zitat:
hast du dir mal gedanken gemacht, inwieweit du ein unterwürfiger mensch bist


Ja habe ich aber in meinen bisherigen Beziehungen war ich alles andere als unterwürfig. Allerdings hatte ich schon einmal eine Romanze mit einem waschechten Narziss und diese Romanze und meine jetzige Beziehung- gerade sie sind es, die mich traurigerweise am meisten berühren, mir so nahe gehen, regelrecht in mich dringen. Gerade darum fällt Abstand nehmen so schwer.
Ich nenne es Romanze und nicht Beziehung weil es keine Affäre war (andere Partner im Spiel) aber eben auch nicht Beziehung genannt werden kann.

Zitat:
und möglichkeit b, hast du dich mal gefragt, ob es vielleicht um eben genau darum geht, dieses gefühl verloren zu haben, unterlegen zu sein, das gefühl der ohnmacht?


Wie meinst Du das genau? Wann, wie, warum habe ich das Gefühl, ohnmächtig zu sein, verloren? Meinst Du, dass es eventuell ein Kindheitsmuster ist und ich es nun reinszeniere?

Cassias Kummer

Zitat:
aus eigener erfahrung kann ich nur sagen, überlege dir gut, wie weit du gehen willst. ich habe mich gerade von meinem narzistischem freund getrennt, weil ich an seiner art mit mir zu kommunizieren, bzw. mich zu behandeln, kaputt gegangen bin.
ich habe so oft mit meiner therapeutin geredet, wie ich mich verhalten soll, haben unendlich viel gelesen. alle schreien lauf, so schnell du kannst. dann entdeckte ich ein buch hilfe, ich liebe einen narzissten welches betroffenen partnern zeigen sollte, wie man es doch schaffen könnte. mir ist es eiskalt den rücken runter gelaufen, denn so eine beziehung wollte ich nicht führen.


Dieses Buch habe ich auch gelesen und dankend abgelehnt. An markiertem Punkt bin ich wohl derzeitig wobei ich nicht so sehr um seinetwillen meine Verhaltensweisen ändern möchte (etwa um ihm gerecht zu werden), sondern, um meinetwillen.
Ich denke, dass ich ein zutiefst selbstunsicherer Mensch bin, ich traue meinem Urteil, meiner Wahrnehmung nicht. Sonst würde ich nicht unetwegt hinterfragen, hinterfragen...Nehme ich das zu ernst? War es ein Scherz?, was habe ich zum Konflikt beigetragen? usw.

Zitat:
wichtig ist, dass du an dich denkst, dass du dich nicht verlierst in der beziehung und daran verzweifelst. ich weiss, wie schlimm es ist, so machtlos vor dem menschen zu stehen, den du liebst, den du am liebsten schütteln würdest, dass er normal wird und es alles nix bringt. aber dein wohlbefinden ist wichtig nix anderes!


Danke Cassia. Genauso ist es. Ich komme leider auch so langsam dahin, zu begreifen, dass Wohlbefinden UND Beziehung mit ihm nicht funktioniert. Wie lange wart ihr zusammen?

Zitat:
Kämpfe um das, was dich weiterbringt. Akzeptiere das, was du nicht ändern kannst. Und trenne dich von dem, was dich runterzieht
Zitat:

Ich habe mich mal gefragt, wie diese Beziehung laufen würde, wenn ich nur noch das tue, was mir gut tut. Also z.B. wenn er mich frustriert, einfach das Gespräch beenden, wenn er diskutieren möchte, mir Vorwürfe macht, einfach nicht reagieren, sofern ich der Meinung bin, dass es seine, nicht meine Baustelle ist. Einfach nicht drüber nachdenken und nur das tun, was mir bekommt...Ich glaube, dann....dann wär es keine Beziehung mehr. Dann wendet sich das Blatt: dann ist er derjenige, der sagt bevor wir das nicht geklärt haben, möchte ich Dich nicht mehr sehen Gehe ich aber darauf ein, dann bin ich diejenige, die sich um den Verstand diskutiert, während er nur abblockt und natürlich nichts mit alledem zu tun hat. Die einzigen Äußerungen sind bei ihm stets Schuldzuweisungen.

ich wünsche dir alles gute


Dank das wünsche ich Dir auch.

24.03.2014 13:48 • #8


D
Pits
Zitat:
Reden ist schon der richtige Weg. Doch daraus resultieren bei uns und bei euch keine konstruktiven Lösungen. Bei uns endet es zumindest darin, dass jeder weiterhin auf seiner Sichtweise bleibt und oft im Endeffekt jeder nur seinen Frust und Wut am anderen ablässt. Eine herrliche befriedigende Atmosphäre *Ironie*.


Ja Reden ist gut, sein Verhalten ändern ist besser. Also statt Nimm mich doch ernst, sich so verhalten, dass der andere einen ernst nimmt. Aber ich wüsste nicht wie dies zu bewerkstelligen wäre Vielleicht einzig dadurch dass ich mich jedem Gespräch verweigere- Beziehung off und Ironie auch.

Zitat:
Ich versuche mich dann im nachhinein in den anderen zu versetzen und kann schon einiges verstehen, auch mich entschuldigen usw. Doch leider scheint meine Partnerin das nur dann zu können wenn ich es so argumentiere wie sie es mit ihrem Weltbild verstehen kann. Verhalten das sie nicht kennt wird nicht akzeptiert.


Genau dieses mit dem anderen gehen, sich in ihn hineinversetzen, das tue ich oft aber mein Freund leider nicht obwohl er mit Sicherheit etwas anderes behaupten würde. Entschuldigungen oder Verständnis habe ich noch nie erlebt.

Wie sieht denn ihr Weltbild bzw. Beziehungsbild aus? Und wie lange seid ihr zusammen?

Zitat:
Von Fehlern kaputt machen... Na stell Dir vor du machst irgendwas, was nicht in Ordnung ist. Dann hast Schuldgefühle, siehst Deinen Fehler vielleicht ein, aber der Partner reitet immer wieder darauf rum. Ich hab mich zb heimlich mit ner Ex getroffen. Da war nix, heimlich nur weil meine Partnerin was dagegen gehabt hätte. Das kann soweit gehen dass dahin keinen Kontakt haben darfst, Emails offenlegen mußt, Accounts preisgeben... alles unter dem Deckmantel dass sie mir wieder vertrauen will.


Und das hast Du mitgemacht? Besser wäre es natürlich gewesen, es ihr trotzdem vorher zu sagen und auch zu sagen, dass keine Gefahr ist und dann auszuhalten, dass sie das nicht akzeptiert. Ich finde es beidseitig völlig normal, mit den Ex noch Kontakt zu haben.

Zitat:
Für meine Freundin mag es ein extremen Vertrauensbruch sein, für mich war es ein kleiner dummer Fehler.


Vielleicht ist diese Situation auch nur Symptom? Soll heißen, wenn eure Beziehung gerade alles andere als harmonisch, befriedigend ist und Du Dich genau in diesem Moment mit Diner Ex trffst, dann verunsichert das Deine Freundin natürlich mehr als wenn ihr gerade auf Wolk 7 schwebt. Ich finde den Kontext immer sehr wichtig. So z.B. auch die Frage ob Deine Ex noch etwas von Dir will. Und bist Du Dir selbst gegenüber auch absolut ehrlich? Keine Gefühle mehr zur Ex?

Zitat:
Doch wenn einer oder gar beide nur ihre Situation kund tun wollen anstatt dem anderen verstehen zu wollen... wer macht den Anfang? Verliert dann derjenige wenn der Andere aber weiter Ego bleibt?


Ja derjenige verliert wohl. Ich gehe im Streit immer auf meinen Freund zu aber das macht es nicht besser. Er beharrt auf seinem Standpunkt und hat höchstens die Güte mir meine Fehler nachzusehen

Zitat:
Vor allem wo bleibt das Gefühl des verstehen werdens, sich fallen lassen können?


Ja wo bleibt es? Ich bin inzwischen in einer permanenten inneren Anspannung und habe so ein Bedürfnis danach, mich einfach mal fallen lassen zu können.

Aber wieso betrachtet Dich Deine Freundin als Narzissten?

24.03.2014 14:30 • #9


CassiasKummer
Zitat:
Dieses Buch habe ich auch gelesen und dankend abgelehnt. An markiertem Punkt bin ich wohl derzeitig wobei ich nicht so sehr um seinetwillen meine Verhaltensweisen ändern möchte (etwa um ihm gerecht zu werden), sondern, um meinetwillen.
Ich denke, dass ich ein zutiefst selbstunsicherer Mensch bin, ich traue meinem Urteil, meiner Wahrnehmung nicht. Sonst würde ich nicht unetwegt hinterfragen, hinterfragen...Nehme ich das zu ernst? War es ein Scherz?, was habe ich zum Konflikt beigetragen? usw.


Eine Therapie zu machen, sollte immer für sich selber sein. Ich habe mit meiner schon angefangen, bevor ich meinen Ex kennenlernte, einfach weil ich mich ungut fühlte, wenig Selbstwertgefühl hatte und mich selber ein bisschen aufräumen wollte. Dank ihr bin ich zum Glück so schnell hinter das Problem gekommen. Auf der einen Seite habe ich versucht, mich aufzupeppeln, auf der anderen Seite hing aber er als viel schwererer Klotz, der mich noch weiter runtergezogen hat.
Ich leide unter extremer Verlustangst, was z.b. meinem Ex genau in die Karten gespielt hat. Er hatte ein leichtes Spiel mit mir. Ich habe alle Fehler erst mal auf mich bezogen und hab es mir mit meiner Angst, ihn zu verlieren und alleine zu sein, erklärt. Durch die Gespräche hat meine Therapeutin mich selber entdecken lassen, was er für ein Mensch ist. Ich wusste vorher nicht mal, dass es solche Störungen gibt.
Ich habe irgendwann in all seinen Aussagen und Handlungen böse Absichten gesehen - ich habe rebelliert und mir nix mehr bieten lassen. Ich wusste, ich muss gehen, aber ich konnte nicht.


Zitat:
Danke Cassia. Genauso ist es. Ich komme leider auch so langsam dahin, zu begreifen, dass Wohlbefinden UND Beziehung mit ihm nicht funktioniert. Wie lange wart ihr zusammen?


Wir waren zum Glück nicht so lange zusammen. Es waren nur 5 Monate. 6 Wochen hat er mir die Welt zu Füssen gelegt und mir was von Seelenverwandschaft und Einzigartigkeit erzählt. Mich hat das quasi erdrückt, aber ich war auch irgendwie beeindruckt. Dann ging es alles relativ schnell. Die Entwertungen. Die Ignoranz. Die fehlende körperliche Nähe. Und wieder die Entwertung. Anfang Februar hat meine Therapeutin meine Vermutung bestätigt und ich habe weitere 2 Monate gebraucht, um mich trotz der wirklich kurzen Zeit, von ihm zu lösen. Ich weiss, dass kann man nicht mit Deiner Situation vergleichen ... so viele Verletzungen, so viel Seelischer Schaden und so viele schöne Momente mehr. Ich habe einen riesen Respekt davor, dass ihr das so lange Zeit ausgehalten habt. Ich stecke bereits nach 5 Monaten in einer Depression und meine Therapeutin hat mir eine Aufklärungsbroschüre über Antidepressiva in die Hand gedrückt.
Es geht mir jetzt nicht gut, aber das ging es mir vorher auch nicht. Aber ich bin jetzt wieder für mich selber verantwortlich, dass ich auf mich schaue, esse was ich will (nicht, was er will), sport mache, wann ich will (nicht, wenn er will), im TV schaue, was ich will (nicht, was er will), Unternehmungen machen mit wem und wann ich will (nicht, wie es ihm recht ist), ich kann Auto fahren, wie ich will (nicht, wie er meint, dass ich es tun sollte) und ich kann wieder Kuchen backen, ohne dass er mir erklärt, wie ich die Backform richtig einfetten muss UND ich muss nie wieder neben diesem Eisklotz sitzen und überlegen, was er gerade in sein Handy tippt!
Ich freue mich darauf meinen Balkon zu bepflanzen, denn jetzt bin ich täglich daheim und kann die Blumen giessen. Ich habe mir Malzeug gekauft und kann mich austoben und zu mir finden. Auf all das freue ich mich. Und das hilft mir, zu sehen, dass es mir besser geht als vorher, auch wenn ich die Vorstellung, die ich mit ihm hatte und unsere schönen Stunden sehr vermisse.

Vielleicht hilft es dir, einen Therapeuten aufzusuchen, der mit dir zusammen deinen richtigen Weg findet. Man lebt nur einmal, da sollte es einem doch gut gehen oder?

24.03.2014 15:57 • #10


D
Liebe Cassia,

Zitat:
Auf der einen Seite habe ich versucht, mich aufzupeppeln, auf der anderen Seite hing aber er als viel schwererer Klotz, der mich noch weiter runtergezogen hat.


Auch ich habe meinen Narziss in so einer Phase kennengelernt. Ich war dabei, mich mit den Baustellen meines Lebens auseinander zu setzen und zog mir dann einen Haufen Probleme an Land. Ziemlich kontraproduktiv nicht?

Zitat:
Ich leide unter extremer Verlustangst, was z.b. meinem Ex genau in die Karten gespielt hat. Er hatte ein leichtes Spiel mit mir. Ich habe alle Fehler erst mal auf mich bezogen und hab es mir mit meiner Angst, ihn zu verlieren und alleine zu sein, erklärt. Durch die Gespräche hat meine Therapeutin mich selber entdecken lassen, was er für ein Mensch ist. Ich wusste vorher nicht mal, dass es solche Störungen gibt.


Was für ein Glück, dass Du in Therapie warst! Ja, das ist die Gefahr: man reflektiert seine eigenen Schwächen (wie ich auch) und führt die Beziehungsprobleme darauf zurück aber mir scheint, der Narziss nutzt das eher aus als dass er sich damit auseinander setzt.

Zitat:
Ich habe irgendwann in all seinen Aussagen und Handlungen böse Absichten gesehen - ich habe rebelliert und mir nix mehr bieten lassen. Ich wusste, ich muss gehen, aber ich konnte nicht.


Wie hat er reagiert als Du rebelliert hast? Ich frage mich auch, wie ich das machen soll. Kommt wieder eine subtile Beleidigung, einfach gehen? Ich hab es so satt, ihm noch erklären zu müssen, dass er mich gerade verletzt hat und, es hat sowieso nichts gebracht. Komme mir immer wie eine Komissarin vor, die BEWEISEN will und muss, dass er mich wieder demütigen wollte.

Zitat:
Wir waren zum Glück nicht so lange zusammen. Es waren nur 5 Monate. 6 Wochen hat er mir die Welt zu Füssen gelegt und mir was von Seelenverwandschaft und Einzigartigkeit erzählt. Mich hat das quasi erdrückt, aber ich war auch irgendwie beeindruckt. Dann ging es alles relativ schnell. Die Entwertungen. Die Ignoranz. Die fehlende körperliche Nähe.


Darf ich fragen, wie er Dich entwertet, ignoriert hat? Bei meinem Freund läuft das so mehrdeutig, so kryptisch ab dass ich oft gar nicht weiß wie mir geschieht aber immer ein schlechtes Gefühl habe.

Und wieso fangen sie plötzlich mit dem Entwerten an? Es ist mir ein Rätsel.

Zitat:
Und wieder die Entwertung. Anfang Februar hat meine Therapeutin meine Vermutung bestätigt und ich habe weitere 2 Monate gebraucht, um mich trotz der wirklich kurzen Zeit, von ihm zu lösen. Ich weiss, dass kann man nicht mit Deiner Situation vergleichen ... so viele Verletzungen, so viel Seelischer Schaden und so viele schöne Momente mehr. Ich habe einen riesen Respekt davor, dass ihr das so lange Zeit ausgehalten habt.


Kein Grund für Respekt Aushalten ist nicht gerade erstrebenswert.

Zitat:
Ich stecke bereits nach 5 Monaten in einer Depression und meine Therapeutin hat mir eine Aufklärungsbroschüre über Antidepressiva in die Hand gedrückt.
Es geht mir jetzt nicht gut, aber das ging es mir vorher auch nicht. Aber ich bin jetzt wieder für mich selber verantwortlich, dass ich auf mich schaue, esse was ich will (nicht, was er will), sport mache, wann ich will (nicht, wenn er will), im TV schaue, was ich will (nicht, was er will), Unternehmungen machen mit wem und wann ich will (nicht, wie es ihm recht ist), ich kann Auto fahren, wie ich will (nicht, wie er meint, dass ich es tun sollte) und ich kann wieder Kuchen backen, ohne dass er mir erklärt, wie ich die Backform richtig einfetten muss verlegen UND ich muss nie wieder neben diesem Eisklotz sitzen und überlegen, was er gerade in sein Handy tippt!
Ich freue mich darauf meinen Balkon zu bepflanzen, denn jetzt bin ich täglich daheim und kann die Blumen giessen. Ich habe mir Malzeug gekauft und kann mich austoben und zu mir finden. Auf all das freue ich mich. Und das hilft mir, zu sehen, dass es mir besser geht als vorher, auch wenn ich die Vorstellung, die ich mit ihm hatte und unsere schönen Stunden sehr vermisse.


Ich finde es eher ein sehr gutes, gesundes Zeichen dass Du so schnell den Absprung geschafft hast! Lag es eher dran, dass es Dir schlecht ging oder daran, dass Du absolut keine Hoffnung mehr hattest? Das ist nämlich mein Problem: mir geht es schlecht wegen ihm aber ich habe Hoffnung und denke: wer weiß, vielleicht schaffen wir es doch noch...

24.03.2014 17:58 • #11


CassiasKummer
Zitat:
Auch ich habe meinen Narziss in so einer Phase kennengelernt. Ich war dabei, mich mit den Baustellen meines Lebens auseinander zu setzen und zog mir dann einen Haufen Probleme an Land. Ziemlich kontraproduktiv nicht?


absolut

Zitat:
Wie hat er reagiert als Du rebelliert hast? Ich frage mich auch, wie ich das machen soll. Kommt wieder eine subtile Beleidigung, einfach gehen? Ich hab es so satt, ihm noch erklären zu müssen, dass er mich gerade verletzt hat und, es hat sowieso nichts gebracht. Komme mir immer wie eine Komissarin vor, die BEWEISEN will und muss, dass er mich wieder demütigen wollte.


Zitat:
Darf ich fragen, wie er Dich entwertet, ignoriert hat? Bei meinem Freund läuft das so mehrdeutig, so kryptisch ab dass ich oft gar nicht weiß wie mir geschieht aber immer ein schlechtes Gefühl habe.


Die Entwertungen zeigten sich durch spitze Aussagen. Er hat immer mit mir geredet, als wenn ich ein kleines dummes Kind wäre, dem man die Welt zeigen müsste. Oft Dinge, die ihn betrafen, die er auf mich gespiegelt hat. Z.B. Gewicht, ich im Normalgewicht, er leicht im Übergewicht, erzählt mir, dass ich zu viel wiegen würde. Ständiges Kritisieren. Ich konnte nix richtig machen und je mehr ich mich bemühte, es besonders richtig zu machen, desto weniger ging es. Tomaten habe ich falsch geschnitten, den falschen Mülleimer hab ich benutzt (bei 2 identischen), natürlich hab ich immer das Licht angelassen (wenn ich es einmal vergessen hatte). Ich habe die Dreistigkeit bessessen zu frieren und mein Handy aufzuladen (sein Lieblingswitz: Ich schick Dir ne Stromrechnung. Du bist teuer) Er stand dann richtig arrogant vor mir und tadelte mich und ich ging in die Kindesstellung. Am Anfang hab ich oft angefangen zu weinen, weil ich Angst hatte, dass er geht und mir vorgeworfen, alles viel zu dramatisch zu sehen. Nach ein paar Wochen, in denen es mir wirklich richtig schlecht ging, fing ich an, wütend zu werden (zu dem Zeitpunkt, war mir sein Problem bereits bewusst) und ich fing an, ihm zu sagen, dass ich mir solche Zurechtweisungen nicht bieten lasse von ihm. Das führte oft zu heftigen Streitereien. Seiner Meinung nach immer, weil ich so überempfindlich war. Knall. Nach 10 Minuten tat er so, als sei nix gewesen. Wenn es um emotionale Anliegen meinerseits ging, wurde das allerdings immer abgetan. Was soll ich deiner Meinung nach tun? Was willst du von mir hören? - meisstens ist er dann schlafen oder rausgegangen bzw. hat sein Handy ausgemacht und mich voll auflaufen lassen. Ich sass dann da wie ein Häufchen Elend und habe mich wieder entschuldigt, für Dinge, die mit sicherheit nicht ich verbockt hatte ... der letzte Streit, dem ich zum Glück nicht nachgegeben hab, folgte mein Abgang. Ich packte mein Zeug und dachte mir, so nicht! Ich kann das nicht mehr! Es waren einfach zu viele Kämpfe.

Zitat:
Und wieso fangen sie plötzlich mit dem Entwerten an? Es ist mir ein Rätsel.


Ich glaube, um sich selber besser zu fühlen. Am Anfang erfüllst Du ein Idealbild, sobald die Fassade brökelt, und man Schwäche zeigt, geht es los.


Zitat:
Ich finde es eher ein sehr gutes, gesundes Zeichen dass Du so schnell den Absprung geschafft hast! Lag es eher dran, dass es Dir schlecht ging oder daran, dass Du absolut keine Hoffnung mehr hattest? Das ist nämlich mein Problem: mir geht es schlecht wegen ihm aber ich habe Hoffnung und denke: wer weiß, vielleicht schaffen wir es doch noch...


Es lag nur daran, dass es mir schlecht ging bzw. geht.
Ich hoffe heute noch auf das Gute in ihm und das er zur Besinnung kommt und merkt, was ich ihm bedeutet hab, aber ich weiss, dass das vergebens ist. Und wenn ich das Gute ausblende und das viel präsentere Negative betrachte, dann spühre ich auch ein bisschen Erleichterung. Ich bin froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe und nicht gewartet habe, bis er mich abserviert und im worst case einfach ausgetauscht hätte.


Ich will Dir gar nicht in Deine Entscheidung reinfunken, aber ich glaube, ich bin bis vor ein paar Tagen wirklich in einer sehr ähnlichen Situation wie Du gesteckt, mal abgesehen von der Dauer. Immer zwischen Hoffen und Verzweiflung. Ich habe mich dann oft gefragt, ob ich das für den Rest meines Lebens will und hab mir dabei einen Mann vorgestellt, mit dem ich eine respekt- und liebevolle Beziehung führen werde. Und das will ich

24.03.2014 19:05 • #12


M
Ich war auch in einer Beziehung mit einem Narzisssten, und bin jetzt in einer neuen Beziehung, wo ich wieder das gefühl habe das ich als Mensch nicht respektiert werde. Ich frage mich auch zunehmend warum ich solche menschen anziehe, und ich würde gerne an mir und an mein Selbstwert arbeiten aber irgendwie weiss ich nicht wie. Ich war immer ein sehr empathischer, idealistischer Mensch, und es ist mir immer schon schwer gefallen grenzen zu setzen, bzw. ich hab schnell schuldgefühle. Leider haben menschen das immer wieder ausgenutzt und ich kann mich da schwer abgrenzen. Diese erkenntiss hat mich in einer ziemlichen Lebenskrise gestürtzt. Ich weiss im moment gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin auch in überlegung mich zu trennen, aber irgendwie habe ich angst allein zu sein, bzw. vl doch die schuldige zu sein und einen Menschen zu vergraulen der vl doch nicht so schlimm ist.

27.03.2014 18:54 • #13


W
mirabelle, als erstes würde ich mir mal die beziehung deiner eltern ansehen, als zweites dann die beziehung deiner eltern zu deinen geschwistern und als drittes die beziehung einer eltern zu dir.

Der hintergrund ist arin, dass dies die ersten beziehungen sind, die ein kind im leben kennenlernt. und diese beziehungen dienen auch als vorbild, nach dem später eigene beziehungen ausgerichtet werden.

es ist nicht ganz einfach, weil man sich gerne selbst beinchen stellt, indem man sich vormaccht, nie so werden zu wollen wie die eltern und natürlich auch niemals wahrhaben will, wenn man doch genau so geworden ist.

und auch wenn man jetzt sagt, ich bin genau das gegenteil geworden, dann ist das letzlich dennoch genau das gleiche, nur im negativ format. wobei mit negativ jetzt nicht schlecht gemeint ist, sondern als begriff der fotografie entlehnt ist.

warum das so ist ... nun, bis ca 12 sind die eltern das absolut prägende vorbild. sie werden nicht in frage gestellt, sie werden kritiklos übernommen. danach kommt die loslösungsphase, pubertät, wo man sich dem band der eltern widersetzt, seine eigene basis sucht. und irgendwann steht man im eigenen leben. ja und dann hat man die muster verinnerlicht und sie wirken, ohne dass man merkt wieso. man sucht sich einen artner, der die frau schlägt und hät das für liebe, weil vater hat mutter geliebt und ... geschlagen

oder der mann sucht sich eine frau und schlägt diese, weil ... ein richter mann muß der frau zeigen, wo es lang geht. es wirkt auf beiden seiten und auf allen gebieten. umgang mit kritik, umgang mit s.ualität, umgang mit achtung, mit menschen die einem nahe stehen etc.

diese beispiele sind nur exemplarisch gemeint und meinen damit nicht deine aktuelle beziehung.
wenn man sich nicht von diesen mustern befreit, läuft man gefahr, sein leben lang immer nur irgendwelche kuriosen, quälenden oder ganz einfach belastenden beziehungen führen zu können.

aber, es ist gibbt auch hoffnung! Die hoffnung heißt aber nicht 'das hatte ich jetzt 3 mal, das brauche ich kein viertes mal' die hoffnung heißt vielmehr, dass man an seinen mustern arbeiten kann, sie entlarven und sie nach und nach durch neue muster ersetzen kann. dies geht nur nach und nach, weil man ja nach der entlarvung in ein vakuum gerät und noch keine sinnvollen alternativen kennt. also ein wenig versuch und irrtum, was einem da begegnen könnte, muß aber nicht unspannend sein ...

27.03.2014 21:19 • #14


M
Danke für deine antwort der wolf der tanzt,

Nun es ist so, wenn ich mir die Beziehung meiner Eltern und zwischen meinen Geschwistern und mir anschaue, sehe ich viel unruhe, und kritik.
Die Beziehung meiner Eltern zu mir und meinen Geschwistern war einerseits komplet kritik beladen, und andererseits komplet überbeschützerisch. Letzteres ging mehr von meiner Mutter aus. Sie hat die Welt immer als Bedrohung gesehen, und uns als Kinder immer angst eingejagt.
Beide Eltern waren sehr kritisch, in allem was ich tat. Lob wurde kaum ausgesprochen, eher selten. Die Beziehung zwischen meinen Eltern ist auch sehr eigenartig. Meine Mutter ist im umgang mit meinem Vater extrem dominant, sie sieht Grenzen die man für sich setzt immer als angriff ihrer eigenen Persönlichkeit. Mein Bruder ist 8 jahre jünger als ich, und meine schwester ein jahr älter. Um die Zuneigung meiner Eltern zu bekommen, hab ich immer die Verantwortung für mein Bruder übernommen. Ich hab mit ihm die Hausübungen gemacht, mich um ihn gekümmert. Lob gab es kaum, eher das gegenteil, hab ich mich mal nicht um ihn gekümmert weil ich lieber mit freunden was unternehmen wollte, hat man mir schuldgefühle eingeredet. Mir gesagt ich wäre eine schlechte schwester. Ich hab mich auch immer sehr eingengt gefühlt, hatte den eindruck das es sehr mühsam ist, seinen eigenen weg zu gehen. Bzw moralische unterstützung bekam ich kaum. Meine größere Schwester hat im leben auch ziemliche probleme, sowohl finanziell als auch in Beziehungen. Unser verhältnis ist auch sehr einseitig, ich kann mich auf sie überhaupt nicht verlassen. Mein Bruder ist glaub ich computersüchtig, er lebt noch bei meinen eltern und wurde von einem extrem extrovertierten jungen total introvertiert. Ich seh ihn mittlerweile nicht so oft weil ich in einer anderen stadt wohne. Die einzige von meinen Geschwistern, die ihr leben so einigermaßen im Griff hat bin ich. Ich schreib an meiner diplomarbeit, und werde demnächst mein Studium beenden. Ich war 7 jahre mit einem Narzissten zusammen, das er Narzisstisch veranlagt war, kam mir nach und nach, und auch die eigenen Probleme mit abgrenzung etc. wurde mir erst später bewusst. Rational sehe ich warum ich mich nicht abgrenzen kann, warum ich immer schuldgefühle habe und warum ich mich nie gut genug fühle. ICh weiss ich trage die Verantwortung für mein Leben und für die Dinge die geschehen und die Menschen die mich unbewusst anziehen. Im moment bin ich wie gesagt in einer neuen Beziehung. Nähe zulassen fällt mir schwer. Auch mein Partner ist jemand der nie mit mir zufrieden ist, der ständig etwas zum ausetzten hatte, und bei dem ich den Eindurck habe ich müsse um gemocht zu werden leistung erbringen, genau wie damals bei meinen Eltern.

Zu der 7 jährigen Partnerschaft mit einem Narzissten bin ich immer noch sehr emotional schmerzhaft verbunden, denn er war es der mir, anfangs der Beziehung als jemanden gesehen hat der ich immer sein wollte. Er hat mich anfangs so akzeptiert wie ich war. ICh hab mich bei niemanden so geborgen und sicher gefühlt. Genau das gefühlt das mir in meiner Kindheit immer gefehlt hat. Leider hat das auch alles seine kehrtwende genommen. Die vermeitliche geborgenheit war nichts als eine farce. Er war von anfang an nicht ehrlich zu mir, hat mir dann für alle Fehler die schuld gegeben, denn er war ja perfekt. Am ende war ich die, die wieder für liebe und zuneigung gekämpft hat, vergeblich. Ich dachte wenn ich mich bemühe dann wird alles wieder gut, aber ich hab mich geirrt. Er trennte sich von mir, wolle neue Erfahrungen sammmeln. Ich blieb gebrochen zurück.

Jetzt bin ich in einer neuen Partnerschaft, jedoch fühlte ich mich von anfang an nicht sehr geborgen. Er war immer zu misstrauisch, weil ich nähe nicht so schnell zulassen konnte. Wirft mir auch immer vor das ich immer zu distanziert bin. Er selbst ist ein Mensch der jeden kritisiiert und sich über jeden lustig macht. Er hat aber auch eine sehr sensible seite, das ist die seite dich ich an ihn mag. Trotzdem unsere Beziehung ist jetzt schon ziemlich mühsam obwohl wird grad ein jahr zusammen sind. Rational weiss ich auch das es vl besser wäre mich zu trennen, und mich selbst wieder zu finden. Aber die angst für immer alleine zu sein und nicht gutgenug für jemandne ist ständig präsent so das ich mich nicht trennen kann. Vl kennt ja jemand so eine ähnliche situation und kann mir tips geben, was hier am besten wäre.

29.03.2014 17:02 • #15


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