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Loslassen - Kopf sagt nein, Herz sagt ja

M
Hey,

ich hatte vor ein paar Tagen erst ein anderes Thema eröffnet und mein Problem geschildert.
Erneute kurze Schilderung:
Vor anderthalb Jahren bin ich mit meiner Arbeitskollegin zusammen gekommen, kaum Streitigkeiten oder Unstimmigkeiten, beide haben die Beziehung etwas schleifen lassen. Dadurch kam es zu einer kurzen Pause, danach fanden wir wieder zusammen und ich habe versucht viel an mir zu arbeiten. Klappte auch die erste Zeit nach der Pause nur ging es mir dann beruflich und Coronabedingt sehr schlecht. Ansonsten war ich eigentlich immer ganz gut drauf.
Daraufhin sprach sie vor 4 Wochen die Trennung aus, da sie keine Gefühle mehr für mich hat.

Mein Kopf sagt, dass ich sie nicht mehr wieder haben möchte. Einfach aus dem Grund, dass ich mich verletzt und im Stich gelassen fühle. Sie hat jetzt gerade sicherlich auch keine einfache Zeit, da gewisse Umstände da sind. Wir hatten kaum Gemeinsamkeiten. Sie interessierte sich nicht für meine Hobbies. Manchmal haben wir zusammen Sport gemacht, was ich aber auch immer angestoßen habe (Sie hat Rückenprobleme, etc.).
Wir haben eigentlich nur über die Arbeit und unsere Tätigkeit an sich gesprochen. Es kam sogar soweit, dass sie mir nach Feierabend WhatsApp-Nachrichten damit geschickt hat.
Mir fiel die Arbeit in letzter Zeit sehr schwer, das habe ich ihr auch mitgeteilt. Mein Arbeitsbereich machte mich regelrecht fertig und ich habe mich nach Alternativen umgeschaut. Erst erhielt ich Unterstützung und konnte mit ihr darüber reden, zum Ende hin kamen jedoch keine Nachfragen oder Äußerungen mehr, obwohl ich ihr sagte, dass mich momentan alles unglücklich macht.

Mein Herz wartet jedoch auf eine Nachricht von ihr. In der einen Sekunde hoffe ich, dass sie sich meldet und in der anderen bin ich enttäuscht und wütend, sodass ich sie am liebsten nie wieder sehen würde. Wir sind jetzt seit der Trennung in einer Kontaktsperre (die hab ich leider nicht ganz eingehalten und bin vor 2 Wochen schwach geworden). Irgendwo liebe ich sie sehr stark und andererseits versuche ich mich durch die negativen Dinge von ihr zu distanzieren.
Die Hoffnung kommt nicht unbegründet, da sie mir sagte Sie möchte ERSTMAL keinen Kontakt. Und mit dem Vater von ihr habe ich auch zwangsläufig sprechen müssen, da sie ihm meine Sachen mitgegeben hat. Er sagte mir Schau dich nach anderen um, mach dich nicht selbst kaputt. Und wer weiß, vielleicht wirst du ja doch irgendwann mein Schwiegersohn. Auf seine Frage, wie es mir ginge, antwortete ich Nicht gut.

Trotz Ablenkung durch Sport, Familie und Arbeit schwirrt mir das Ganze irgendwie die ganze Zeit um die Ohren. Ich kann leider nichts mit Freunden unternehmen, da diese in anderen Bundesländern wohnen oder stationiert sind. Ich habe bereits einen Arbeitskollegen gefragt, ob er mir nicht eine neue Sportart beibringen kann. Darauf sagte er mir erstmal zu. Darüber hoffe ich Anschluss an andere Menschen zu finden. Diese Ablenkungen helfen jedoch immer nur für ein paar Minuten/Stunden.

Wie kann ich dieses Hin- und Her besiegen? In der einen Stunde sehe ich sie vor mir und stelle mir wieder etwas glückliches vor, in der anderen Stunde sehe ich nur diesen Scherbenhaufen und denke mir Der Traum ist aus.
Bitte helft mir.

20.05.2021 07:18 • x 1 #1


nimmermehr
Solange es so ist, dass sie die Trennung will und Du nicht, ist es ja eigentlich völlig normal, dass Du in dieser Kopf-Herz-Zwickmühle bist. Aber Du hast ja gar keine Wahl, da SIE die Entscheidung getroffen hat. Das Loslassen folgt dann zwangsläufig irgendwann von allein, weil Du es MUSST. Bis dahin wird Dein Herz rebellieren gegen das, was es muss, und Dein Kopf wird weiter sagen Du musst, sie will Dich nicht mehr.

Letzteres akzeptieren ist der erste Schritt. Das Herz braucht Zeit zum Heilen. Das dauert. Bis dahin wirst Du mit diesem Zwiespalt leben müssen. Das ist einfach ganz normaler Liebeskummer.

20.05.2021 07:26 • x 5 #2


A


Loslassen - Kopf sagt nein, Herz sagt ja

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M
Danke für deine schnelle Antwort. Ich hatte bereits eine Trennung, die war aber vor 5,5 Jahren. Und danach war ich 4 Jahre alleine. Dementsprechend ist dieser Schmerz und dieses Chaos doch wieder sehr neu für mich. Zumal ich das beim ersten mal nicht hatte.
Meine erste Beziehung war ziemlich toxisch und wir waren beide sehr jung, ich glaube wir sind damals 8-9 mal auseinander und wieder zusammen. Sowas möchte ich auch nie wieder haben.
Dennoch ist es umso schlimmer, dass diese harmonische Beziehung auseinander gegangen ist. Vermutlich idealisiere ich sie momentan zu sehr.

20.05.2021 07:35 • #3


B
Hallo @MüderJoe,

ich bin keine Liebeskummerexpertin - ganz im Gegenteil sogar, mache allerdings das gleiche durch wie du aktuell. Bei mir liegt die Trennung 7 Wochen zurück und auch bei mir sind die Gedanken häufig sehr durcheinander, aber es wird besser! Wirklich nach ca. einem Monat ist das Gröbste geschafft. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass ich mich ab hier, von Woche zu Woche immer mehr an die Situation und auch an die Schwankungen gewöhnen konnte. Das Hin und Her gehört einfach dazu und der einfachste Weg das zu überstehen, ist es diesen Zustand einfach zu akzeptieren.
Den Wunsch nach einer Nachricht, kann ich im Übrigen nachvollziehen. Bei mir hat sich der Ex vor 2 Wochen gemeldet, aber letztlich hat es mir nur weh getan. Ich hab diese Nachricht deshalb dann auch ignoriert, weil ich keine Kraft habe, den Kontakt zu halten..das verzögert das Leiden nur. Abstand ist das einzige Heilmittel!

Viel Kraft wünsche ich dir.

20.05.2021 07:39 • x 1 #4


Sentimentalo
Viel Glück! Warum bist du nicht in deinem alten Thema/Thread geblieben?

20.05.2021 07:41 • x 1 #5


M
@Beki
Das tut mir natürlich in erster Linie auch leid für dich. Es hilft mir jedoch zu lesen, dass es mit der Zeit besser wurde. Das gibt mir zudem auch etwas mehr Kraft und Zuversicht, dass ich das auch schaffen kann.
Eine Freundschaft würde ich vermutlich auch nicht mit ihr halten können, das würde mich in allen Belangen zurückwerfen und unglücklich machen. Im Unterbewusstsein weiß ich leider, dass sie sich vermutlich nicht mehr bei mir melden wird.
Sie ist mit Schule und sowas beschäftigt, vermissen tut sie mich nicht. Ich denke sie genießt es mich los zu sein..

Also muss ich stark bleiben und darf nicht in ein Loch fallen. Ich halte also meinen Abstand, denn ich hatte erst gedacht ihr nach den Prüfungen zu schreiben. Davon wurde mir jedoch schon in diesem Forum abgeraten.

20.05.2021 07:48 • x 1 #6


M
@Sentimentalo Ehrlich gesagt weiß ich es nicht.. Ich bin nicht auf die Idee gekommen, das in meinem alten Thread zu schreiben. Ich dachte es passt besser in die Kategorie Trennung Loslassen, als in Liebeskummer.
Denn mein Ziel ist es ja im Endeffekt loszulassen und nicht im Trennungsschmerz sitzen zu bleiben. Ich versuche nach vorne zu schauen.
Ich wollte damit kein unnötiges doppeltes Thema eröffnen, tut mir leid..

20.05.2021 07:49 • x 1 #7


B
@MüderJoe

Mach dir klar, dass jede Form von Kontakt für dich Gift bedeutet. Selbst, wenn sie sich meldet, bringt es dich nicht weiter. Man setzt Hoffnungen in 3-4 Wörter, die vermutlich aus reiner Gewohnheit, Neugierde oder einem schlechten Gewissen heraus entstanden sind. Ich hab das jetzt auch eingesehen und ich bin schon fast ein hoffnungsloser Fall gewesen. Habe meinem Ex nämlich schon zwei Mal zurückgenommen in den letzten 7 Jahren, um letztlich nur zu erkennen, dass es mich nie weiter bringen wird. Alles Gute

20.05.2021 08:00 • x 3 #8


M
@Beki
Danke für deine Worte! Die werde ich mir zu Herzen nehmen und deine Tipps befolgen, die werden mir sicherlich helfen das ganze zu verarbeiten.
Dann werde ich mich weiter auf mich fokussieren und wer weiß, vielleicht sieht es in ein paar Monaten ja schon wieder besser aus in meinem Leben.
Dankeschön und dir auch alles Gute! (:

20.05.2021 08:06 • #9


nimmermehr
Man kann 1000 x Liebeskummer erlebt und überstanden haben, und doch ist er nie gleich, denn nicht jede Beziehung und nicht jede Trennung ist gleich. Wenn man wie Du vorher eine Beziehung hatte, wo es immer wieder zu Trennungen kam, ist man während der Beziehung schon viele kleine Tode gestorben innerlich, sodass der finale Cut dann gar nicht mehr so schlimm ist, wie jetzt, wo es dich quasi aus dem harmonischen Nichts heraus erwischte.

Wie lange Liebeskummer dauert ist auch sehr unterschiedlich und hängt auch davon ab, wie man selbst damit umgeht. Dieser Schritt, innerlich zu sagen Ich gehöre jetzt eher ins Loslassen-Forum als ins Liebeskummer-Forum zeigt, dass Du innerlich schon einen kleinen ersten Schritt weiter bist. Das ist gut, auch wenn es sich für dich noch nicht bewusst wie ein Fortschritt anfühlt. Aber es ist eine kleine Akzeptanz und auch eine Entscheidung, die du damit für DICH getroffen hast, Dich nicht ewig in dem Schmerz aufhalten zu wollen sondern irgendwann da rauskommen zu wollen. Damit bist du innerlich schon vielen Anderen hier im Forum voraus, weil es zeigt, dass Du Deine Energie in DICH und DEIN Wohl investieren willst. Wie viele verlieren sich stattdessen in einem oft aussichtslosen Kampf, den / die Ex zurück zu gewinnen, und wollen gar nicht loslassen. Die stehen dann auch nach Monaten und manchmal sogar Jahren noch an derselben Stelle. Das wird dir nicht passieren! Da kannst Du schon jetzt stolz auf dich sein, Du hast de richtige Einstellung und damit wirst du da auch Schritt für Schritt rausfinden.

Meine letzte Trennung liegt jetzt 5 Monate zurück und ich muss immer noch jeden Tag an ihn denken, aber nicht mehr 24/7 und der Gedanke macht mich nicht mehr ständig traurig. Ich habe für mich akzeptiert, dass ich ein Mensch bin, der ganz oder gar nicht liebt, und wenn das so ist, dann dauert es eben auch seine Zeit, wieder emotional sich zu distanzieren. Dem Ego tut das manchmal weh, weil man sich bewusst ist, dass es dem Anderen sicher leichter fällt, aber andererseits muss man sich ja nicht dafür schämen, dass man geliebt hat. Wenn einer stirbt, trauert man ja auch, und im Grunde ist eine Trennung auch ein kleiner Tod, weil der Andere für MICH nicht mehr erreichbar ist. Und das tut besonders weh, weil es im Gegensatz zu einem Todesfall bei einer Trennung ja nur MICH betrifft, niemand außer mir hat diesen Menschen verloren. Damit sieht man sich in einer Situation, dass plötzlich selbst der Postbote demjenigen näher ist als man selbst, und das nachdem man kurz vorher noch seine engste Bezugsperson war. Wie soll man das so einfach wegstecken?

Wenn man sich das alles mal bewusst macht, weiß man auch, warum das nun mal so lang dauert, wie es dauert.

20.05.2021 08:19 • x 7 #10


Sentimentalo
Zitat von nimmermehr:
Damit sieht man sich in einer Situation, dass plötzlich selbst der Postbote demjenigen näher ist als man selbst, und das nachdem man kurz vorher noch seine engste Bezugsperson war. Wie soll man das so einfach wegstecken?

Toll in Worte gefasst, Kompliment!

20.05.2021 08:50 • x 3 #11


alleswirdbesser
Zitat von Beki:
Ich hab diese Nachricht deshalb dann auch ignoriert, weil ich keine Kraft habe, den Kontakt zu halten..das verzögert das Leiden nur. Abstand ist das einzige Heilmittel!

Das finde ich im Gegenteil sehr stark von dir und deine Einstellung sehr gut. Bei mir sind es über 5 Monate und es schwankt immer noch ständig. Gerade geht es, aber jeder Kontakt führt zum Tief.

20.05.2021 09:20 • x 2 #12


M
@nimmermehr Wow, schöne Worte und das öffnet mir auch wieder die Augen. Damals konnte ich mich eher darauf vorbereiten, dass meine erste Beziehung nicht für immer halten würde. In der Tat bin ich damals viele Tode gestorben. In dieser jetzigen Trennung kam alles auf einmal auf mich zu, ich war zuversichtlich das wir das schaffen können. Ich habe mir echt viel zu Herzen genommen, was sie sagte. Mir fiel das Reden schwer und auch das Kuscheln war ich einfach nicht mehr gewohnt. Das habe ich erkannt und auch von mir aus geändert.

Ich habe momentan wirklich viele lebensändernde Entscheidungen zu treffen und da würde ich mir trotzdem gerne ihre Meinung einholen. Somit habe ich manchmal das Gefühl auf der Stelle zu stehen und keine Fortschritte zu machen. Dementsprechend finde ich es schön, dass du mir gesagt hast, dass ich einen kleinen Fortschritt gemacht habe (: Ich habe auch sehr viel darüber nachgedacht um sie zu kämpfen, ihr zu schreiben und selbst so ein Ex-Zurück-Coaching habe ich mir auf YouTube reingezogen. Bis ich durch viele Beiträge hier zu dem Entschluss gekommen bin, dass ich sie gehen lassen muss. Ihre Liebe kann ich nicht erzwingen und mit meinen evtl. 100 Nachrichten würde ich sie eh nur weiter von mir entfernen, wenn das denn überhaupt noch weiter möglich ist. Sie hatte vor mir auch zwei Partner, die jedoch weitaus schlimmer waren als ich, so hat sie es mir zumindest erzählt. Mit beiden war sie aber länger zusammen. Ich schätze sie sieht es eher als Lebensabschnittspartner; Ausbildung bald vorbei, sie wechselt den beruflichen Standort und das für mindestens 2 Jahre. Da habe ich dann vermutlich keinen Platz mehr - aber, Reisende soll man nicht aufhalten.
Ich denke viel darüber nach, aber letztendlich führt das zu nichts mehr. Ihre Entscheidung steht - das Akzeptieren fällt trotzdem etwas schwer..

Ganz oder gar nicht lieben finde ich sehr treffend. Denn so bin ich auch, ich kann nicht mit jemandem zusammen sein, den ich nicht richtig liebe. Leider wird viel zu oft versucht etwas zu erzwingen, wo gar nichts zu holen ist. Und dann fällt man wieder in den Teil der Wegwerfgesellschaft. Zu wahrer Liebe gehört für mich auch der Fakt, dass man sich in schweren Zeiten liebt. Und das war hier nicht der Fall, sie hat sich dazu entschieden mich in der schweren Situation allein zu lassen.
Ich habe nun für mich gelernt, dass ich keine zu hohen Erwartungen an jemanden haben darf, dass ich diesem jemand meine Probleme zumuten kann. Es steht ja jedem frei zu gehen, wenn es einem selbst zu viel wird.

Ich hoffe natürlich, dass es dir bald besser geht. Du scheinst eine sehr nette und ehrliche Person zu sein, zumindest aus diesen Texten und Worten heraus. Und letztendlich widerfährt guten Menschen auch irgendwann wieder etwas sehr gutes. Das soll jetzt nicht böse gemeint sein, aber hoffentlich trifft es mich nicht noch in 5 Monaten so. Wünsche dir viel Kraft (:

Ich nehme das alles jetzt mal mit und werde mir meine Gedanken darüber machen. Auf mich konzentrieren und versuchen mein Leben wieder auf die Beine zu stellen. Die Probleme auszusortieren und wieder mehr positive Dinge für mich selbst entdecken. Vermutlich habe ich mich emotional abhängig gemacht, was definitiv der falsche Weg war. Umso eher ich akzeptiere, dass sie mich vergessen hat, kann ich sie vergessen.

20.05.2021 09:26 • x 3 #13


B
Zitat von MüderJoe:
Mein Kopf sagt, dass ich sie nicht mehr wieder haben möchte. Einfach aus dem Grund, dass ich mich verletzt und im Stich gelassen fühle.

Dein Kopf fühlt.... das ist ja schon mal sehr seltsam. Normalerweise denkt der Kopf. Also wirds wohl eher so sein: Dein Kopf denkt das er verletzt und im Stich gelassen wurde. Und darauf hin erscheint das passende Gefühl. Das einzige was verletzt wurde, ist dein falscher Ego-Stolz. Das ist auch schon alles.

Zitat von MüderJoe:
Sie hat jetzt gerade sicherlich auch keine einfache Zeit, da gewisse Umstände da sind.


Zitat von MüderJoe:
Erst erhielt ich Unterstützung und konnte mit ihr darüber reden, zum Ende hin kamen jedoch keine Nachfragen oder Äußerungen mehr, obwohl ich ihr sagte, dass mich momentan alles unglücklich macht.


Naja. Du sagst, sie hat auch viel Probleme. Mal daran gedacht das sie selbst genung mit sich zu tun hat? Hast du sie mal danach gefragt? Wenn sie dich bei deinem Zeug unterstützt hat, hast du sie bei ihren Zeug auch? Hast du ihre Bedürfnisse, Wünsche und Ängste ernstgenommen? Oder bist du in deinem eigenen Drama so gefangen, dass du keinen Sinn für ihre Dinge hast?

Zitat von MüderJoe:
Diese Ablenkungen helfen jedoch immer nur für ein paar Minuten/Stunden.

Ja logo. Ablenkungen sind wie Dro.. Man muss immer nachlegen und die Dosis steigern.
Hörste einfach auf dich abzulenken und beschäftigst dich mit deinen wichtigen Dingen, anstatt vor dir selbst davon zu laufen.

Zitat von MüderJoe:
Wie kann ich dieses Hin- und Her besiegen? In der einen Stunde sehe ich sie vor mir und stelle mir wieder etwas glückliches vor, in der anderen Stunde sehe ich nur diesen Scherbenhaufen und denke mir Der Traum ist aus.


In dem du dir stimmig wirst. Dieses hin und her, dieses Pendeln von einem Pol zum anderen Pol, das willst du weg haben?
Aber ist es nicht genau das was wir -das Leben- nennen? Gerade durch dein pendeln zwischen zwei Polen fließt deine Lebensenergie. Nur dadurch bist du am Leben. Nur durch diese vielen Dualitäten kann deine Lebensenergie fließen. Und du willst das nicht haben, nur weil dein Ego damit noch nicht umgehen kann. Finde den Fehler....

Mein simpler Tip wäre: Lass die Ablenkung sein und beobachte dein Pendeln zwischen den beiden Polen. beobachten. Immer und immer wieder. dann wird dir ein Licht aufgehen. Wenn du von einem Pol zum anderen Pol gehen kannst, bist du weder der eine noch der andere Pol. Sondern das, was da pendelt. Etwas drittes. Dann richtet sich die Aufmerksamkeit automatisch auf das dritte. Jetzt identifizierst du dich mit den Polen, anstatt mit dem Pendel. Darum geht es dir mal gut und mal schlecht. Identifiziere dich mit dem Pendel, dann werden die Pole und das Pendeln nebensächlich. Auf dem, der da pendelt kommt es an, nicht auf die Pole zwischen denen er pendelt. Und auch nicht auf das Pendeln ansich. Nur der da pendelt ist von wichtigkeit. .

20.05.2021 11:23 • #14


M
@Bumich
Zitat:
Naja. Du sagst, sie hat auch viel Probleme. Mal daran gedacht das sie selbst genung mit sich zu tun hat? Hast du sie mal danach gefragt? Wenn sie dich bei deinem Zeug unterstützt hat, hast du sie bei ihren Zeug auch? Hast du ihre Bedürfnisse, Wünsche und Ängste ernstgenommen? Oder bist du in deinem eigenen Drama so gefangen, dass du keinen Sinn für ihre Dinge hast?

Ja, daran habe ich bereits mehrere male gedacht. Wir haben darüber gesprochen, ich habe öfter gefragt, was denn los sei. Daraufhin teilte sie mir mit, dass sie eine Art Winter-Depression hätte, da das Wetter durchgängig so schlecht gewesen ist. Daraufhin habe ich versucht sie abzulenken, soweit es ging Dinge mit ihr zu unternehmen. Trotz Corona etwas Ablenkung in ihren Alltag zu bringen, was jedoch aufgrund der Arbeitszeiten eher mäßig erfolgreich war. Ich wollte Sport mit ihr machen - nur hat sie sich in einem anderen Fitnessstudio angemeldet, anstatt mit mir in meins zu kommen. Da ich vertraglich gebunden war, konnte ich nicht kündigen - obwohl ich dies gerne wollte.
Mir ist gegen Anfang des Jahres aufgefallen, dass sie immer mehr Haare verliert, was durch die vollen Bürsten erkenntlich war. Ich fragte auch diesbezüglich nach, ob alles in Ordnung sei. Wir haben es dementsprechend vorerst auf die neue Verhütungsmethode reduziert bzw. geschoben. Bis vor einem Monat war dies auch kein Thema mehr.
Für Frauen ist der Haarausfall sicherlich noch um einiges schlimmer als für Männer. Sie war auch diesbezüglich einen Tag vor unserer Trennung beim Arzt zur Blutabnahme und Untersuchung. Verdacht auf Schilddrüse wurde dort ganz deutlich kommuniziert, das erklärt auch ihre müde und träge Art.
Sie meinte mir dann letztendlich die Schuld dafür zu geben.
Sie hat einen stressigen Schulblock, in dem sie viel lernen muss, sich selbst unter Druck setzt und immer die beste sein möchte. Ich habe ihr versucht die Angst zu nehmen und habe ihr immer wieder gesagt, wie gut sie doch in der Schule ist und das sie sich keinerlei Sorgen machen müsste, nicht die beste zu sein. Zudem habe ich ihr in vielen Dingen zugehört, mich auf Dinge konzentriert, die ihr Spaß gemacht haben, um sie so ablenken zu können. Ich habe, was ich vorher seltener gemacht habe, regelmäßig gekocht und den Abwasch gemacht, etc.
Sonst war es eher so abgesprochen, dass sie kocht und ich anschließend den Abwasch mache.
Weiterhin hat sie mir gesagt, wir würden zu viel Zeit miteinander verbringen. Habe ich so nicht wahrgenommen, aber gut; Ich sagte Melde dich, wenn ich zu dir kommen soll. Ich freue mich über die Zeit mit dir, aber ich lasse dir auch Freizeit. Die Nachfragen, ob ich vorbeikommen würde waren je nachdem öfter oder seltener. Ich habe es akzeptiert, aber auch manchmal gefragt, ob ich vorbeikommen soll.
Ich kann mir folgendes ganz bewusst ankreiden: Wenn es Probleme gab, haben wir dort zu wenig drüber gesprochen, weil ich schnell dicht gemacht habe. Ich habe ihr gesagt, dass ich daran arbeiten muss und es wurde besser. Wenn es ein Problem gab, habe ich mich hingesetzt und mit ihr gesprochen. Uns beiden war nach der Pause klar, dass wir das machen müssen. Ihrerseits erfolgte dann jedoch keine Kommunikation mehr..
Ich habe sicherlich nicht alles richtig gemacht, das möchte ich auch gar nicht behaupten, dennoch habe ich mir die Mühe gegeben und wollte auch in dieser Zeit für sie da sein. Ich würde mir wünschen ihr in dieser Situation beiseite zu stehen, ich würde sie gerne mal von dem Stress ablenken, aber sie hat sich dagegen entschieden - das habe ich zu respektieren. Scheinbar kommt sie ohne mich besser zurecht.
Ich habe definitiv Fehler bei mir gesucht und habe diese auch gefunden. Den Fehler, der am schwersten wiegt, habe ich auch oben aufgeführt.

Ich hatte mir auch überlegt, dass ich ihr nach den Prüfungen schreibe, wie es ihr geht. Einfach damit ich ihr zeige, dass sie mir nicht egal ist. Aber davon wurde mir abgeraten, denn sie ließ meine Nachrichten ja auch unbeantwortet.

Zitat:
Ja logo. Ablenkungen sind wie Dro.. Man muss immer nachlegen und die Dosis steigern.

Hörste einfach auf dich abzulenken und beschäftigst dich mit deinen wichtigen Dingen, anstatt vor dir selbst davon zu laufen.

Verstehe ich jetzt nicht. In vielen anderen Beiträgen liest man immer wieder davon, dass man sich ablenken soll. Freunde treffen, Sport machen, Zeit für sich nutzen. Ich arbeite an Lösungen wie ich meine wichtigen Dinge in den Griff bekomme. Ich arbeite bereits daran, dass ich beruflich wieder glücklicher werde und meine Freude zurückbekomme. Das ist in meiner Branche aber nicht so einfach möglich, da ich hier nur eine Schachfigur bin. Letztendlich ist meine Tätigkeit hier der ausschlaggebende Punkt, dass ich so unglücklich geworden bin, wie ich bin.

Zitat:
Mein simpler Tip wäre: Lass die Ablenkung sein und beobachte dein Pendeln zwischen den beiden Polen.

Ok, aber was wenn ich dadurch nur in mein Loch falle und sie wieder nur zurück haben möchte, wie es vorher schon der Fall war. Dann konzentriere ich mich ja eher wieder auf Dinge, die nicht greifbar sind. Vielleicht verstehe ich das, was du meinst auch einfach nur falsch.

20.05.2021 11:54 • #15


A


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