Hallo zusammen,
auch ich muss mir etwas von der Seele schreiben, was mich seit geraumer Zeit beschäftigt.
Ich (25) bin seit nun knapp 3,5 Jahren in einer Beziehung. Die ersten 2,5 Jahre war es eine halbe Fernbeziehung. Durch einen beruflich bedingten Standortwechsel meinerseits, befanden wir uns alle paar Monate für ein paar Monate in der gleichen Stadt. Wir haben dann nur aufeinandergehangen, was natürlich Gift für eine Beziehung ist - das weiß ich jetzt. In den anderen Monaten wo ich nicht da war, hatten wir dann mehr Abstand voneinander und sahen uns nur an den meisten Wochenenden. Ich hatte eine wunderschöne Zeit und liebte Sie (23) sehr. Ich war der rosaroten-Brille komplett verfangen. Es ist die erste Beziehung von uns beiden.
Nach ca. 1,5 Jahren sind wir dann zusammengezogen. Um ehrlich zu sein war ich doch sehr skeptisch - ich brauche eher auch mal meinen Freiraum. Außerdem sind wir vom Charakter her das komplette Gegenteil. Ich bin eher spontan, sie Organisationstalent. Ich lege weniger Wert auf Ordnung, sie dagegen viel mehr. Ich trinke gerne Alk., gehe feiern und unterhalte mich mit Menschen, Sie ist absolut schüchtern usw... Wir beide wussten das von Anfang an.
Allerdings ist sie auch extrem sensibel und heulte mir dann immer vor, dass ich das gar nicht wolle etc. Da ich sehr mitfühlend bin, hab ich mich für Sie drauf eingelassen. Am Anfang gefiel mir das auch alles ziemlich gut, nach geraumer Zeit allerdings schleichten sich meine Zweifel ein. Wir haben nichts mehr miteinander unternommen (was mit Sicherheit auch meine Schuld war, aber wir teilen eben keine gemeinsamen Interessen), die Spannung war komplett verflogen, Sie machte sich auch nicht mehr hübsch und auch ich habe mir immer weniger Mühe gegeben. Letztendlich war der Alltag eben einfach da, sodass wir uns öfter auch wegen Lapalien stritten. Der S. aber war stets gut. Ich habe dann versucht Sie mit zu freunden zu nehmen, oder eben zu Events etc. An dem was mich interessiert hat Sie allerdings wenig bis keinen Spaß.
In dieser Zeit habe ich durch Zufall eine andere Frau (20) kennen gelernt. Natürlich war es dumm und falsch, aber ich wollte einfach mal wieder Aufregung spüren und mit ihr was trinken gehen. Mehr war nicht geplant. Leider Gottes hat sich daraus ziemlich schnell etwas inniges, einzigartiges entwickelt. Meiner Freundin habe ich nichts von ihr erzählt, allerdings habe ich unsere (oder meine) Beziehungsprobleme angesprochen. Wir haben unsere Wohnung dann aufgelöst und eine Pause eingelegt. In dieser habe ich Blödmann natürlich was mit der neuen gemacht, aber auch viel über alles nachgedacht. Sie ist vom Typ her genau wie ich, wir verstehen uns super und irgendwie läuft es einfach. Mit ihr habe ich das Gefühl, meine Bedürfnisse nicht unterdrücken zu müssen. Ich kann so sein wie ich bin. In meiner Beziehung muss ich das zwangsweise, da wir eben keine gemeinsamen Interessen hegen und unterschiedliche Persönlichkeiten haben.
Dazu muss ich sagen, dass ich mit meiner jetzigen Freundin schon in der Vergangenheit Trennungsgedanken hatte. Allerdings hatte ich immer zu große Angst, sie damit zu verletzen. Sie macht sich ziemlich abhängig von mir, hat Verlustängste und meidet Kommunikation wenn es um Probleme geht (hat mich schon immer gestört).Dafür liebt sie mich über alles und würde immer mit mir zusammen bleiben!
Zwischen der Anderen und mir ist noch nichts s.uelles gelaufen, aber ich weiß, dass Sie nun mit mir zusammensein möchte. Daher muss und will ich eine Entscheidung treffen. Schließlich habe ich schon mehr als genug schei. gebaut.
Ich weiß, das ich meine Freundin Liebe. Allerdings bin ich mir unsicher, ob dies mittlerweile nicht eher eine freundschafltiche Liebe ist. Außerdem kann ich es nicht übers Herz bringen, sie zu verlassen. Bezüglich der Anderen habe ich mir (möglichst ohne Liebesbrille) Gedanken darüber gemacht, wie es wäre mit Ihr den Alltag zu meistern. Was meint ihr? Sind es für was langjähriges eher die Unterschiede, die einen anziehen - oder die Gemeinsamkeiten, die einen zusammenhalten?
Habt ihr eine solche Situation schonmal erlebt? Wie kann ich herausfinden, was das Richtige für mich ist?
Diese Entscheidung ist längst überfällig.
30.03.2016 22:00 •
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