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Beziehung ?! ruht seit 3 Jahren - komme nicht raus

A
Guten Morgen,
es ist eine so konfuse Situation, dass ich mich erst einmal sammeln muss, wie ich das alles für den Leser halbwegs geordnet zu Papier bringe.

Also vorweg - ich bin 37 Jahre alt, meine Freundin wird im Dezember 28 Jahre alt - uns trennen also ca 10 Jahre.

Wie haben wir uns kennengelernt und was hat uns überhaupt zusammen gebracht, diese Frage stelle ich mir derzeit häufig. Und noch viel mehr, was hält uns irgendwie noch zusammen? Naja. .wir haben uns über Freunde kennengelernt. 2013 war irgendwie eine Phase, da war ich frisch getrennt und sie unglücklich in ihrer letzten Beziehung, dass wir über Umwege zu einem gemeinsamen Freund fast jedes Wochenende zusammen kamen. Wir unternahmen in einer kleineren Freundesgruppe Tagesausflüge am Wochenende und irgendwie hat es recht schnell gefunkt und wir haben den gleichen Humor, die gleiche Lebenseinstellung und sind beide sehr ähnlich im Wesen. Das passte einfach.

Als wir uns kennenlernten war sie in der Schlussphase ihres Lehramtsstudiums. Ich war schon längst fertig mit meinem Studium, arbeite schon seit ich 25 bin. Ich wohne allein, habe ein eigenes Haus, wir wohnen circa 30 Autominuten von einander entfernt, mein Lebensmittelpunkt ist auf dem Land, sie wohnt bei ihren Eltern in der Stadt, wo sie auch studiert. Sie hat kein Auto, keinen Nebenjob oder dergleichen. Ich glaube sie lebt von Bafög und den Eltern.

Schwierig war für mich, dass sie als wir damals zusammen kamen, erst mal für 3 Monate in die USA ging, studienbedingter Auslandsaufenthalt. Ich war ziemlich begeistert irgendwie, wie sie das alles organisiert und so weiter, wenn man sie reden hört denkt man, man hat es mit einer 45 Jährigen lebenserfahrenen Frau zu tun.

Vor ihrer Reise haben wir viel diskutiert, wie das alles weitergehen soll, wenn sie wieder da ist, zumal wir uns nur alle 2 Wochen mit ziemlich viel Aufwand mal sahen, meist sah das so aus, dass ich zu ihr in die Stadt fuhr und wir dann dort spazieren gingen oder was trinken gingen. Zu mir zu fahren hatte für sie bedeutet 3x umsteigen mit dem Bus, 45min fahrt. Naja, für mich 30min Fahrt mit dem Auto in die Innenstadt plus Parkhausgebühr. Auf die Dauer kein billiger Spaß.

Nach ihrem Auslandsaufenthalt zog sie wieder zurück zu ihren Eltern, irgendwie war mein Gefühl gedämpft, weil das irgendwie in meinen Augen alles nicht so recht in Gang kam, wie ich es mir vorstellte. Es dauerte gefühlt Ewigkeiten bis das ganze wieder in Gang kam. Irgendwie bekam sie es auch nie hin, mich zu besuchen, ständig musste ich zu ihr fahren oder sie zu mir hin ab holen und wieder heim fahren - entweder am Abend oder halt am nächsten Morgen - der Aufwand - 1 Stunde Fahrt für mich kam aufs gleiche raus.

Irgendwie war das Wochenende dann reserviert, ich kam zu nichts mehr, im Fußballverein konnte ich mich dann auch noch maximal auf der Reservebank wiederfinden - klar ich war ja nie im Training, weil wir unter der Woche entweder telefonierten oder ewig lang SMS schrieben. Wohlbemerkt SMS, nicht WA oder dergleichen, denn meine Freundin hat nur ein uraltes Handy mit einem merkwürdigen Tarifvertrag, der zwar eine SMS Flat aber keine Datenvolumenflat beinhaltet. EIn Smartphone sei ihr zu teuer. Für mich kostete das Unsummen damals, da ich keine SMS Flat hatte und sie kein Festnetz, ich sie nur auf dem Handy anrufen konnte und die Kosten immer auf mich gingen. Das war mir damals egal, erst heute fällt es mehr und mehr ins Gewicht.

Es plätscherte und die Streitigkeiten wurden 2014 mehr. Ich warf ihr ständig vor, ihr Studium weiter zu verzögern, hier und da noch ein Auslandsaufenthalt und da wolle sie noch mal einen 2. Versuch starten für eine Klausur um sich zu verbessern - ihre Noten sind mäßig bis schlecht. Meiner Ansicht nach ist sie unorganisiert und lernt falsch.

In dieser Zeit merkte ich auch, dass sie anfing unangenehm zu riechen. Das merkte ich irgendwann mal in meinem Bett als sie weg war, ich musste das Bett neu beziehen, trotzdem sie abends zuvor geduscht hatte. Es war irgendwie ein komischer Moment, da ich nicht wusste, ob sie wirklich merkwürdig roch oder ob sich mein Gemüt langsam von ihr abkapselte - ich hoffe man versteht was ich meine.

Die ganze Beziehung bestand erstmal nur daraus, darüber zu diskutieren, ob es überhaupt noch eine Beziehung sei. Ihr war das alles zu wenig, zu wenig Unternehmungen, zu wenig S., viel zu wenig Gefühl. Klar - aber mehr war eben nicht drinnen, da alles an mir hing.

Das Problem war, dass wir uns bei ihr nicht treffen konnte, da hingen dann die Eltern im Schlepptau und ich wollte das auch nicht, also konnten wir uns nur bei mir treffen oder eben außerhalb. Wenn wir gemeinsam etwas unternahmen war es immer toll, lustig, unterhaltsam, kurzweilig, wenn auch immer überdurchschnittlich umständlich.

Nach jedem Auslandsaufenthalt, 1-2 Monate jedesmal entwickelte mein Leben eine gewisse Eigendynamik. Also ich füllte meine Freizeit wieder, war wieder mehr im Fußball aktiv, mehr Sport und habe meine Hobbys wieder gepflegt.

Wir kommunizierten fast nur noch per SMS oder telefonierten viel - wir hatten uns kurioserweise immer viel zu sagen, konnten stundenlang mit einander sprechen.

Das Merkwürdige ist, dass meine Freundin durchaus zugänglich ist für Gespräche, also auch für die Themen betreffend der Körperhygiene, auch die Dinge, die sehr persönlich sind - nur sie geht diese Themen trotzdem nicht an, sie sitzt es eben einfach aus.

Irgendwann fing sich das ganze wieder - in sofern, dass wir über die Probleme diskutierten, dass ich zeitlich nicht in der Lage bin ständig herum zu fahren, dass ich möchte dass sie sich besser pflegt - und am Ende war das Lied das gleiche. Ich fuhr doch wieder herum und auch die Pflege war nicht besser geworden, die Diskussion aber irgendwie erledigt. Ich weiß es nicht wie sie das durch Geschick jedesmal hin bekam.

Das ganze Spiel ging so lange bis es diesen Sommer total eskalierte. Wir haben uns daher seit August nicht mehr gesehen. Trotzdem weiterhin geschrieben und telefoniert, ich mir selber geschworen, dass sofern von ihr nun immernoch keinerlei Initiative kommt, ich das ganze einfach bleiben lasse - fertig.

Nun geht das ganze weiter so wie es ständig im Kreise drehte. Aktuelle Lage ist nun, sie studiert weiter, ich habe subjektiv das Gefühl, sie ist keinen Meter in ihrem Studium weiter als damals, der nächste Auslandsaufenthalt ist schon geplant, ein Auto hat sie immernoch nicht, sie wohnt noch immer daheim, erwartet bei einem etwaigen Treffen weiterhin das gleiche alte Lied.

. wieso schreibe ich das hier, die Sachlage ist doch klar, sagt sich der ein oder andere natürlich jetzt. Naja, die Gefühlsebene kann man schwer aufschreiben und ich weiß irgendwie was ich an ihr habe, vielleicht aufgrund meiner vorigen Beziehungen, die alle recht enttäuschend mit Betrug und Lug verliefen, weiß ich umso mehr zu schätzen, dass ich ihr vertrauen kann - kommt heute selten vor, ich hatte nie ein ungutes Gefühl, ein komisches Gefühl, was das betrifft und ich kann mich auf sie verlassen, so komisch das klingt kann ich mit ihr über alles sprechen, leider eben häufig sie betreffend fruchtlos.

Ich komme nicht heraus aus dieser Spirale, ich schimpfe viel, bin frustriert, ließ das zuletzt auch an ihr aus und das tut mir so leid, weil sie es nicht verdient hat, aber ich merke daran, wie hilflos ich bin, glaube ich komme nicht weiter mit Gesprächen und Taten folgen lassen hieße: Es einfach beenden.

Vielleicht kann mir jemand irgend einen Tipp geben, im Fußballjargon ausgedrückt, vielleicht grätscht mir ja mal einer dazwischen, dass dieses Ping Pong Spiel aufhört.

01.10.2017 11:23 • x 1 #1


Scarlett2016
Ihr führt meines Erachtens keine Beziehung.

Du bist nicht ihr Erziehungsberechtigter und hast gewisse Ansprüche wie es scheint.

Diese erfüllt die Frau nicht. Sie scheint auch ein wenig der Lebemensch zu sein, sich noch nicht gefunden zu haben und für ihr Alter zu kindlich.

Du bist 37 Jahre und nur an einer Frau kleben zu bleiben, die Du gar nicht liebst und weil sie Dir nicht untreu ist, ist ebenfalls sehr unreif.

Es bleibt nur: trenne Dich. Suche eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, ihr Leben im Griff hat und lebe DEIN Leben.

01.10.2017 11:35 • #2


A
Ja das ist sehr viel leichter gesagt als getan.
Aber im Kern natürlich richtig!
In Diskussionen ist sie zugänglich und hört sich alles an - nur verändert wird eben rein garnichts. Anfangs schwebte bei mir oft auch schlechtes Gewissen mit und die Frage, ob ich wirklich zu wenig einbringe. Irgendwann bin ich in ein Gedankenwirrwarr geraten, in dem ich nicht mehr wusste, wieviel muss ich wirklich tun, damit es läuft und wieviel Sie. Ich bin da immernoch zu keiner Antwort gekommen.

Zwar habe ich nicht das Gefühl, dass mir Zeit davon läuft, Stichwort Torschlusspanik, jedoch habe ich keine Lust mehr, so weiter zu machen.

Eine andere Stimme sagt mir, ich kann diese Jahre nicht weg werfen, da man sich trotz allem ein gewisses Vertrauen aufgebaut hat.

Dann wiederum weiß ich nicht, ob es schlicht daran liegt, dass ich ein recht kleines soziales Netz habe, also wenige Freunde, hauptsächlich meine Familie und dass ich deswegen dermaßen an ihr fest halte.

01.10.2017 13:09 • x 1 #3




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