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Beziehungsaus nach 12 Jahren?

S
Hallo!
Nun hat es mich offensichtlich auch erwischt und ich lese schon seit Tagen in diesem Forum und sehe dass ich nicht der einzige bin.

Meine Geschichte: Seit über 12 Jahren zusammen, davon 2 verheiratet. Unsere Beziehung hatte Höhen und Tiefen wie jede andere auch denke ich und in Summe haben wir ein gutes Leben geführt. Im letzten Jahr lief dann irgendwie alles aus dem Ruder: Ich war im letzten Jahr eines berufsbegleitenden Studiums und Druck/Stress für mich die absolute Hölle mit jeder Menge Versagensängsten. Sie war in dieser Zeit definitiv für mich da und hat mich unterstützt aber von mir kam leider sehr wenig zurück. Dazu kam, dass wir fast keinen S. mehr hatten, da ich mich zu kraftlos dafür gefühlt habe und einfach keinerlei Lust hatte (das war völlig neu, denn vorher wollte eher ich häufiger S. und sie weniger, jetzt drängte sie darauf…). Ebenfalls war ich sehr oft gereizt und bin auch bei kleinen Sachen leicht hochgegangen und war aggressiv ihr gegenüber. Irgendwie war ich durch diese äußere Stresssituation einfach nicht mehr ich selbst, völlig abgestumpft, so dass ich dann beim Streiten wenn sie das weinen anfing oft nichtmal dadurch aufhörte sondern eher noch Sachen sagte wie „heulen bringt jetzt auch nichts“ usw. anstatt sie in den Arm zu nehmen. Man muss dazu sagen, dass sie bzgl. Streitverhalten im Gegensatz zu mir eher still ist und schnell weint und nur langsam wieder verzeihen kann, ich hingegen schnell aufbrausend bin und es „richtig krachen lasse“, gefühlsmäßig aber nach 1 Stunde schon wieder voll auf Versöhnung gepolt bin. Das ist im Grunde schon immer ein Problem zwischen uns gewesen und sie hat mir oft gesagt, wie sehr sie meine Wutausbrüche verletzen. Aber irgendwie lief es dennoch gut zwischen uns und es war (abgesehen vom letzten Jahr) auch nicht so, dass wir nur gestritten hätten, oft haben wir Monate lang gar keine Streitereien gehabt.

Im Grunde waren die letzten Monate eine negative Abwärtsspirale: Sie hat sich wohl unterbewusst immer mehr von mir entfernt und viel viel mit Freunden unternommen, war viel weg. Das war dann immer der Auslöser für neue Streitereien, da ich nicht fassen konnte wieso sie am Wochenende etwas mit anderen macht, wenn wir uns sowieso nur dann sehen können und Zeit für einenander haben (hatten bis zum Sommer beruflich bedingt noch getrennte Wohnungen und sahen uns nur am Wochenende).

Nun kam es vor 6 Wochen dann zum richtig großen Knall (wieder ging es darum, dass sie am WE was mit Freunden machen wollte und ich aber mit ihr Zeit verbringen). Wir sprachen dann zum ersten Mal darüber ob wir denn noch zusammen passen usw. Das Fazit war, dass wir uns beide sagten wir lieben uns und wollen jetzt, da wir wieder zusammen wohnen können und beruflich alles in festen Bahnen ist einfach weiterleben, gewisse Dinge berücksichtigen und dann würde das schon wieder. Tja während der letzten 6 Wochen kam es dann wieder genau zu den gleichen Konflikten – wieder machte sie sehr viel mit anderen, was mich verletzte und dann heftig reagieren lies. Kurzum: Sie sagte mir nun letzte Woche, dass Sie die Trennung will weil es ihr ohne mich besser geht als mit mir. Sie hat sich eine Wohnung an ihrem Arbeitsort genommen (vorher ist sie gependelt) und ist nun weg. Für mich bricht eine Welt zusammen ich bin vollkommen am Boden zerstört und es ist alles nur noch Dunkel. Ja, wir hatten Probleme und es lief nicht gut. Aber 12 Jahre einfach so wegwerfen ohne dass man daran richtig arbeiten will? Sie will weder Eheberatung, noch erstmal einen Neuversuch. Sie sagt, sie weiß nicht ob sie es noch mal mit mir versuchen kann und will und daher sollen wir nun bis Weihnachten eine Trennung/Auszeit ohne Kontakt machen und bis dahin will sie überlegen ob Sie uns noch eine Chance geben kann.

Ich komme mir gerade so vor, als hätte ich alles kaputt gemacht durch mein Verhalten besonders im letzten Jahr. Ich schäme mich dafür und weiß, dass man in einer Beziehung nicht so wenig herzlich und aggressiv beim Streiten sein darf. Andererseits lief es die letzten 11 Jahre – und das sagt sie auch – in Summe sehr gut zwischen uns und wir harmonieren in eigentlich allen wichtigen Punkten. Ich sehe diese Aggressivität sicher als Grundproblem meinerseits, aber das wurde sie erst als das letzte Jahr mich durch Studium/Beruf so aus der Bahn geworfen hat. Ich bin jetzt wieder viel ausgeglichener und habe auch s.uell wieder ein großes Verlangen nach ihr, aber nun meint sie es sei zu spät. Offenbar hat sie das alles mehr verletzt, als sie zugeben wollte bzw. ich habe es nicht kapiert.

Dennoch ich finde ihre Reaktion trotz aller Schuld die ich bei mir sehe irgendwie zu heftig, ich habe sie schließlich nicht geschlagen und bin auch nicht Fremdgegangen. Sie sagt es war ein schleichender Prozess und ihr würde erst jetzt klar wie sie unter den letzten Monaten gelitten hat – unter der s.uellen Zurückweisung und meinem gereizten Verhalten.


Was soll ich nur tun? Ich will sie zurück und ihr zeigen wie es wieder sein kann zwischen uns. Aber ich habe die Hoffnung fast aufgegeben und mir schwebt ein „Nein“ von ihr an Weihnachten nahezu schon vor den Augen. Ich bin absolut am Ende und kann irgendwo auch nicht einordnen ob ich wirklich so schlimm zu ihr war oder ob es doch tiefere Gründe sein können… Nach so langer Beziehung und in einer Ehe muss man doch gerade an solchen Dingen arbeiten können. Ich wäre auch bereit eine Therapie zu machen was das aggressive Verhalten angeht. Umgekehrt sagen mir Freunde wenn ich konkrete Details schildere, dass mein Verhalten zwar nicht OK war/ist, es aber mit Sicherheit nicht so ist, dass es überdurchschnittlich krass oder schlimm wäre…

Vielen Dank fürs Lesen - es ist viel Text aber ich habe das Gefühl ich hätte noch 2 Seiten mehr schreiben können....

15.11.2011 14:12 • #1


sanin
Leider nutzt dir keine Erklärung deinerseits irgendetwas. Für sie war es unerträglich, für sie war es zu viel.
Sie konnte eine Weile damit umgehen, irgendwann fing sie an sich zurückzu ziehen. Du hast die Grenze nicht erkannt.

Es bringt dir auch nicht viel, wenn deine Freunde zu deiner Version sagen, so schlimm klingt das gar nicht.
Sie ist gegangen.

Wie deine Aggression wirklich auf sie gewirkt hat kannst du nicht wissen. Aber wenn sie in Tränen ist und du ihr lediglich sagst, heulen bringt auch nichts, sieht das nach einem sehr sehr ungleichen Verhältnis aus.
Je mehr Dampf du abgelassen hast, desto mehr hat sie aufgestaut.

Sie wollte sich nicht mehr so behandeln lassen und hat sich entschlossen es auf ihre Weise zu beenden. Mit der Einstellung so schlimm war ich doch gar nicht wirst du sie niemals zurückgewinnen können.

Vielleicht hast du noch eine Chance (aber nur vielleicht) wenn du wirklich erkennst, dass du ihr Verträglichkeitlimit weit überschritten hast.
Wenn du dich auch wirklich in der Lage siehst, sie in einem anderen Licht zu sehen und auf sie einzugehen, sie wirklich wertzuschätzen.
Dann kannst du versuchen sie zurück zu gewinnen.
Aber was gibt ihr die Sicherheit, dass du nicht wieder in das alte Fahrwasser zurück fällst?
Es ist deine Reaktion auf sie, die dich so sein lässt wie du bist. Du hast sie zu selbstverständlich genommen.

Sorry wenn ich dir nicht die Antwort gebe die du erhofft hast. Aber ich kann deine Meinung nicht unterstützen, dass ihre Reaktion zu heftig war, weil du sie schließlich nicht geschlagen hast oder fremdgegangen.
Ich kann sie verstehen.

lg sanin

15.11.2011 14:59 • #2


A


Beziehungsaus nach 12 Jahren?

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T
Hi sorrow,
Erst mal willkommen im Forum!

Du schreibst, dass sie schon länger angefangen hat, sich von dir zu entfernen. Sie hat viel mit Freunden unternommen. Genau das ist der Punkt: Sie hat schon vor längerer Zeit angefangen sich neu zu orientieren, sich neu aufzustellen. Wahrscheinlich hat sie diese Phase gebraucht, um sich sicher zu sein, dass sie sich trennen will. Es klingt für mich so, als ob sie so eine Idee von Trennung schon länger hatte und sich langsam von dir abgenabelt hat. So hart, dass jetzt auch für dich klingen mag.

Kümmer dich jetzt in erster Linie und dich und dein Leben! Mit Selbstvorwürfen machst du dich nur selber fertig. Vergiss nicht, dass es so etwas wie Ich hab das gemacht, also hat sie das und das gemacht, nicht gibt. Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen ist kreisförmig. Einseitig die Schuld auf dich zu nehmen, ist falsch und sinnlos. Ob sie das mit der Auszeit bis Weihnachten nur so daher gesagt hat, um dich zu beruhigen, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn sie das Ernst meint, dann solltest du die Zeit bis dahin nutzen, um wieder auf die Beine zu kommen und zu dir selbst zu kommen und stark zu werden. Wenn du sie jetzt bedrängst, wirst du das Gegenteil erreichen von dem, was du dir erhoffst. Du läufst Gefahr, die Distanz weiter zu vergrößern und sie letztlich unüberbrückbar zu machen.

Wenn du schon viel gelesen hast hier dann wirst du schon wissen, dass es Dinge gibt, die du nicht tun solltest. Weil du dir damit nur weh tust und das Loch in dem du dich befindest nur noch tiefer schaufelst. Umso tiefer du das schaufelst umso schwerer kommst du da raus! Also:

Versuch den Kontakt komplett zu vermeiden
schick ihr keine SMS, keine Mails, keine Briefe, mach keine Anrufe
mach ihr keine Geschenke,
Fang nicht an zu flehen und zu bitten

Wenn du Probleme mit deinem aggressiven Verhalten hast, dann nutze die Chance (ja, es ist tatsächlich auch eine große Chance für dich!), arbeite daran. Du bist bereit zu Therapie? Dann mach das. Nicht um sie zurück zu gewinnen, sondern für dich und deine Zukunft! Ob die nun mit ihr oder ohne sie stattfindet.


Wünsch dir alles Gute
Thomas

15.11.2011 15:32 • x 1 #3


S
Vielen Dank für eure Antworten!
Ich denke die ganzen letzten Tage nur darüber nach wie es soweit kommen konnte. Ich glaube so viel habe ich noch nie über mich und mein Verhalten nachgedacht. Ich denke in Summe war das Problem unserer Beziehung, dass sie ein unvorstellbar nachgiebiger und kompromissbereiter Mensch ist, ich hingegen bei vielen Dingen absolut nicht bereit zu Kompromissen bin. Das hat im Grunde gut harmoniert, da es so meist nach meinem Wunsch ging und das aber für sie auch immer in Ordnung war. Ich habe von ihr unheimlich viel Liebe bekommen und das stets als sehr selbstverständlich angesehen und vor allem auch unserer Beziehung (insbesondere nach der Heirat) als absolut fest und unkaputtbar betrachtet. Das wird die Ursache dafür sein, dass ich verursacht natürlich durch äußeren Stress und Druck so zu ihr sein konnte wie ich es war.

Ich habe den Eindruck, dass mir jetzt nach ihrem Schritt plötzlich die Augen aufgehen und ich sehe bei mir Schuld und begreife warum sie so verletzt ist, was ich vorher bei einzelnen Streits nie so begriffen und gesehen habe. Denn auch wenn mir dann jeweils mein Streitverhalten leid tat und man sich versöhnt hatte, so hat man natürlich doch irgendwo auch noch Schuld beim anderern gesehen und sein Verhalten irgendwo leicht gerechtfertigt gesehen.

Ich fühle mich so, dass ich den einzigen Menschen der mich jemals wirklich vollkommen geliebt hat und der eigentlich so gut zu mir passt und der so hübsch und lieb ist durch mein Verhalten kaputt gemacht und von mir weggetrieben habe. Es ist der größte Schmerz den ich je empfunden habe und ich fühle mich, als hätte ich es nicht anders verdient. Ich könnte den ganzen Tag nur heulen und (bin krankgeschrieben) liege seit 5 Tagen fast nur im Bett. Wenn sie wirklich weg ist, ist mein Leben gefühlt am Ende, da ich doch keine andere Frau will als sie und letztlich zu großen Teilen auch noch Schuld an allem habe.

15.11.2011 15:54 • #4


T
Sorrow, sich verkriechen und gehen lassen ist vielleicht ein ganz natürlicher Reflex. Eine zeitlang hat das vielleicht jeder hier getan. Aber nützen tut dir das nichts. Versuch langsam wieder auf die Beine zu kommen.

Fang an in kleinen Schritten für dich zu sorgen:

iss was, trink was.
räum deine Bude mal auf
versuch Sport zu machen
rede mit Freunden,
Schreib mit uns
schreib deine Gedanken für dich auf
fang ein Tagebuch an

Tu das für dich. Es nützt nichts, wenn du dich selber bestrafst für irgend etwas. Abgesehen davon: du wirst wohl kaum glauben, dass sie einen heruntergekommenen, völlig fertigen Freak wieder haben will und das sie aus Mitleid wieder zu dir kommt. Die Haltbarkeitszeit wäre wohl eher gering. Sei dir auch bewusst, dass deine vielen Gedanken und Einsichten der letzten Tage dich nicht zu einem neuen Menschen machen. Sicher ist Einsicht mal ein Anfang, aber sie ändert nicht dein Verhalten auf Dauer. Also musst du aktiv was tun. Nutz doch die Zeit in der du krank geschrieben bist zum Beispiel dafür, dir einen Therapieplatz zu besorgen. Das ist relativ schwer zurzeit wohl überall. Aber telefonieren kannst du in jedem Fall.

15.11.2011 16:11 • #5


S
Danke für die Antwort! Auch wenn es nicht viel ist, es hilft, denn das was ich lese klingt vernünfig für mich.

Abgesehen von dem unglaublichen Schmerz den ich aktuell empfinde ist es eine sehr komische Zeit. Ich glaube ich bin nicht völlig am Ende, weil ich in mir drin die Hoffnung habe, dass sie nochmal ja sagt und uns eine Chance gibt. Andererseits habe ich Angst davor, dass sie nein sagt und befürchte es sogar. Es ist so schlimm akzeptieren zu müssen dass der Mensch mit dem ich so lange alles geteilt habe und der wie ein zweites ich war tatsächlich mich nicht mehr will. Das ist mir irgendwie noch unbegreiflich, es fühlt sich an wie ein Traum und ich fange erst ganz langsam an zu realisieren wie schlimm es aus ihrer Sicht um uns stehen muss. Das schlimmste daran aber ist, dass es für sie wohl schleichend kam und wir nie (bis auf vor dem einen Mal vor 6 Wochen) ernsthaft und tief über die Probleme gesprochen haben. Das macht mich fassungslos das meine Wahrnehmung wohl so anders war als ihre und sie umgekehrt mir nicht direkt und deutlich kommuniziert hat wie ernst es für sie ist.

Ich glaube ich bin noch längst nicht an dem Punkt angelangt ab dem man sich ablenken kann usw. Ich habe einfach keinen Antrieb zu nichts, was langsam zum Problem wird, da ich mich kaum länger als 1 Woche krank schreiben lassen kann, gefühlt aber am liebsten die nächsten 6 Woche nur im Haus bleiben würde

Es kostet so viel Kraft aufzustehen und halbwegs weiterzumachen und es kommt mir ein Alltag so verlogen vor, weil ich am liebsten nur weinen würde und mich verkrichen.

16.11.2011 00:27 • #6


T
Hi, mir geht es genauso wie dir, 12 Jahre Beziehung, davon 4 verheiratet, Dauerstress, etliche Male die Androhung von ihr das sie geht, und jetzt hat sie ernst gemacht. Habe es an meinem Geburtstag erfahren, sie ist zur Zeit noch hier, hat am 01.01, ihre eigene Wohnung, ich bleibe alleine hier. Habe auch Hoffnung, irgendwann nochmal eine Chance zu bekommen, weiß aber das es keine mehr geben wird, so hat sie es mir auch gesagt. Das ganze ist erst 12 Tage her, ihr geht es gut, mir total beschissen. Glaube, Abstand wird mir guttun, den bekomme ich aber erst ab dem 01.01. Mir graut jetzt schon vor dem Umzug, wenn ich danach die Wohnung betrete. Sie sieht wie ich leide, sagt zwar, das es ihr leid tut, ich Abends mal mit Freunden weggehen soll, habe aber den Eindruck, das sie letzendlich denkt, ich habe es nicht anders verdient, weil sie jahrelang auch nur total einsam, heulend alleine gesessen hat.
Wie ich da raus komme weiss ich auch noch nicht, spreche viel mit meiner Schwester, die mir immer wieder vor Augen hält, das ich die Schuld nicht bei mir suchen soll, sondern meine Frau genauso viel kaputt gemacht hat.
Denke, da müssen wir durch.

17.11.2011 14:46 • #7


S
So mal wieder was von mir: Mir gehts immer noch schlecht, wir haben jetzt im Grunde 2 Wochen quasi keinen Kontakt gehabt. Eigentlich wollten wir den kommenden Freitag nochmal über alles reden und ich hatte als Ausgangsbasis dafür ihr einen Brief geschrieben, den ich ihr vor dem Gespräch zum Lesen geben wollte. Nun hat sie mir heute eine Mail geschickt, dass sie sich doch noch nicht bereit fühlt zum Reden und keinerlei Kontakt/Fragen meinerseits will. Ich habe darauf geantwortet, dass ich das zwar nicht begreifen kann, weil ich einfach nur reden, reden, reden will es aber akzeptiere und auf sie warten kann, solange es eben dauert - unter einer Bedingung: wenn ich aus ihrem Mund höre, dass sie mich nicht nur hinhält oder mich schonen will, sondern dass sie ernsthaft überlegt ob und wann wir es nochmal versuchen können. Denn wenn es wirklich keinen Weg mehr gibt, will ich das wissen und mich nicht mit falschen Hoffnungen über Wasser halten. Tja, was soll ich sagen... Weder auf diese Frage per Mail, noch auf SMS noch auf Anruf hat sie reagiert. Statt dessen: Handy aus.

Ich bin schon wieder am weinen und völlig fertig. Ich frage mich ob sie nicht doch einen anderen hat, ob sie doch meint dass völlig für immer Schluss ist und es mir nur noch nicht sagen kann oder will. Was veranlasst jemanden nach 12 Jahren Beziehung so eiskalt mit seinem Mann umzugehen? Ich könnte das verstehen, wenn ich fremdgegangen wäre, sie geschlagen hätte - irgendwas in der Art. Sie kommt mir vor wie traumatisiert. Ich verstehe es einfach nicht und es macht mich völlig fertig. Kurzfristig werde ich dann wütend und denke mir dann leck mich doch, aber kurz darauf denke ich wieder daran wie lieb ich sie im Grunde habe und dass ich sie wieder will und wie schön es die letzten 12 Jahre zwischen uns war (mal abgesehen von den letzten Monaten...).

Bin ich bescheuert oder ist ihr Verhalten mir gegenüber nicht normal/OK? Ich finde einen Funken Anstand und Respekt sollte man doch voreinander haben. Sie weiß doch, wie elend es mir geht und was ich durchmache. Ich will einfach klare Verhältnisse für die Phase der Auszeit. Da ist doch eine kurze Antwort/Reaktion ihrerseits nicht zu viel verlangt? Was ratet ihr mir zu tun?

24.11.2011 01:24 • #8


T
Mir geht es genauso, nur das ich den Abstand in der noch gemeinsamen Wohnung suche. Ich denke, 2 Wochen sin d zwar für dich eine Ewigkeit, aber im Grunde doch noch sehr frisch. Probiere noch ein paar Wochen zu warten, ohne das du in irgendeiner Form den Kontakt zu ihr suchst. Genauso werde ich es auch machen, wenn sie demnächst raus ist. Wenn du Kummer hast, schreib es lieber hier rein.

24.11.2011 05:51 • #9


T
Bin mit meiner Freundin 12 Jahre zusammen und glaube auch dass es nur eine Frage der Zeit ist. Unser Zustand gleicht fast dein Zustand sorrow! Jedoch mit viel schlimmeren Sachen wie Untreue. Geschlagen o.ä habe ich sienatürlich nicht! Mein Problem ist dass die Leidenschaft kaum noch da ist. Trotzdem sorgt sie viel um mich und tut viel für uns, ich komme mir vor wie ein bester Freund, ca. 5/ Jahr passiert mal was und das war's, kuscheln will sie viel, jedoch S. und Zärtlichkeit sehr sehr selten, kein verlangen, keine Begierde, nur dahinleben. Sie bestimmt das Fernsehen, die Pläne fürs Wochenende, wann S., was essen, usw. jegliche Dinge will sie am liebsten entscheiden. Sie meint es ja nur gut, jedoch kommt mir das alles so ICH-Bezogen vor. Das reicht mir nicht, sie liebt mich, will ein Kind und heiraten, aber nach 12 Jahren kann das nicht alles gewesen sein. Was will ich? Die Antwort ist klar, ich liebe sie über alles, aber es gibt oft Momente wo ich ziemlich verzweifelt bin. Genau dies hindert mich ans heiraten ect, es gibt viel Streit, wo auch ich der lautere bin und sie weint, meistens Reden wir 1-3 Tagen nicht miteinander, über unsere Probleme will sie nicht reden, ignoriert meine Kritik und Anregungen und wirft mir vor das ich sie ja so schrecklich finden würde usw. dadurch kommen wir kein Schritt weiter.

Wenn ich eure Geschichten höre dann habe sehr viel Angst kriege Panik. Es muss wirklich grausam sein einen wichtigen Bestandteil seines Lebens verlieren zu müssen. Der Gedanke frisst mich innerlich auf. Ich leide richtig mit, ich denke aber auch, das es eure Chance ist, alles besser zu machen, die schmerzhaften Erfahrungen in etwas positives umzusetzen, in Zukunft weiser zuhanden. Jede Beziehung geht irgendwann zu Ende, dafür sind wir anscheint nicht geschaffen. Jede Beziehung ist eine harte probe auf ein langes gemeinsames leben, diese probe ist nur selten zu bestehen. Ich kenne Leute die das leben eher spannend halten wollen und ihr eigenes leben Formen wollen, erst dann kommt ne Beziehung Familie usw. infrage. Geht raus! Party, Hobby, One-Night-stand, neues Outfit und persönliche große Ziele setzen. Meine Mutter sagte einmal zu mir:

Es gibt Millionen von Frauen auf dieser Welt, nicht mal 1% wirst du kennenlernen, so trauere nicht um ein Mädchen!

Trotzdem werde ich um meine Beziehung kämpfen und die Hoffnung nicht aufgeben. Sie ist meine große liebe und hat soviel schöne Seiten, dass ich bekloppt sein müsste sie zu verlassen. Mein herz sagt ich liebe sie, mein verstand sagt ändere etwas egal was und dann wieder du idiot sie ist das beste was dir passieren könnte! Vielleicht muss ich ihre Art von liebe akzeptieren jedoch muss sie doch auch meine Art akzeptieren, es ist ein karussel!

25.11.2011 22:14 • #10


S
So mal wieder was von mir. Mir gehts nicht wirklich gut ich bin so zwischen Bangen dass es wirklich aus ist und Hoffen, dass es wieder wird. Aber irgendwie hab ich das Gefühl es ist grundsätzlich einfach alles ganz großer Mist, denn selbst wenn Sie uns noch eine Chance gibt, dann sind durch ihr jetziges Verhalten erstmal riesige Wunden gerissen, die vieles kaputt gemacht haben, was zwischen uns war.

Ich weiß absolut nicht woran ich bin. Auf der einen Seite will Sie erstmal bis etwa Weihnachten keinen Kontakt. So nun versuche ich das zu respektieren, auch wenn ich es nicht verstehen kann. Ich finde man muss doch ein Grundgefühl haben ob ich jemanden will oder nicht. Durch wochenlanges Überlegen wird das auch nicht besser oder es kommt auch nix anderes raus als nach 1 Woche überlegen. So gehts mir zumindest....
Jedenfalls habe ich ihr ein paar Zeilen E-Mail geschrieben, was ich konkret unternommen habe, um an dem Verhalten was sie stört aktiv zu arbeiten -- KEINE Reaktion von ihr. Wie soll ich das nur deuten? Das trifft mich erneut sowas von hart. Wir haben ja schon keinen Kontakt und sie sagt sie muss sich klar werden was sie will usw. Aber es ist ja vll. auch für ihre Überlegungen förderlich wenn ich ihr sachlich und knapp formuliert mitteile, dass ich nicht nur rumsitze und heule, sondern aktiv was unternehme um an meinen Fehlern zu arbeiten. Ich hab das Gefühl sie hat längst abgeschlossen aber nur Angst es final zu machen. Anders kann ich ihr Verhalten nicht deuten. Andererseits versichert sie mir, dass es nicht so sei. Warum dann aber ein so kaltherziges Verhalten mir gegenüber, als wäre ich längst nicht mehr da? Gleichzeitig sitzt sie auch nicht nur daheim rum, sondern ist die ganze Zeit sehr aktiv und mit Freunden unterwegs....

Was meint ihr denn zu der Sache? Sehe ich das zu eng? Kann ein ansonsten psychisch gesunder Mensch plötzlich so abdrehen und seinen 12 Jährigen Partner selbst in einer Phase zum Überlegen wies weiter geht so behandeln und einfach NICHT reagieren? Ich bin so dermaßen fassungslos und hab das Gefühl, dass das jede Basis für ein weiteres Zusammensein zerstört.

29.11.2011 01:36 • #11


B
Guten Morgen,

ich habe deine Zeilen gelesen und möchte dir aus Frauensicht gerne etwas dazu schreiben.
Ob es richtig ist, kann ich dir nicht sagen. Ich kann dir nur aus meiner Sicht schrieben, was ich denke und wie ich fühle.

Du hast schon viele Fehler gemacht.
*Sie hat geweint und deine Reaktion war hart,
kalt und genau das Gegenteil von dem was sie
in dem Moment gebraucht hat.

*Du bist nicht gerne Komprom..eingegangen,
na was meinste wie man sich da fühlt, wenn
der andere sich zum Teil aufgeben muss aus
Liebe?

*Die Liebe war für dich normal und
selbstverstä...

*Immer wieder kam es zur gleichen Situation,
zum gleichem Verhalten, die gleiche Reaktion
usw...

Wie würdest du dich fühlen, wenn du an ihrer Stelle wärst?
Nach den ganzen Jahren weißt du wie der andere denkt und wie die Reaktion auf bestimmte Sachen sind.
Villt hat sie oft versucht mit dir das Gespr.zu suchen und du hast ihr das Gefühl gegeben nicht wichtig zu sein mit ihren Gedanken und villt etwas ungeliebt.

Sie hat jetzt villt erkannt,
hey das Leben macht Spaß, kein Stress mehr, kein Streit, Freiheit usw

Würdest du zu jemanden zurück gehen, wo du weißt, das es dir nicht so gut geht auch,wenn noch Gefühle da sind aber sich die Situation von Reaktion nicht groß ändern würde und man immer verzichten oder sich zurücknehmen muss, für den anderen?

Also ich nicht!

29.11.2011 07:31 • #12


T
Sehr gute Antwort, mir geht es genauso, auch 12 Jahre, auch meine Kälte die sie immer moniert hat, keine Reaktion von mir, wobei auch sie sich einige Male unfair verhalten hat. Jetzt muss man sich den Dingen stellen, lange Zeit keinen Kontakt suchen und dann schauen was kommt. Wenn du dich wirklich änderst und es ihr irgendwann zeigen kannst, habt ihr vielleicht eine Chance, manchmal kommt es aber auch ganz anders, das du möglicherweise anfängst an deinem neuen Leben Spaß zu finden und nichts mehr von ihr möchtest. Denke die Zeit, wird viele Fragen von selber beantworten. Mir fällt das genauso schwer, schliesslich wohnt sie noch ein paar Wochen hier, aber das wird der Weg sein den ich gehen werde.

29.11.2011 08:58 • #13


S
So wieder ein Update - leider steht alles immer noch in der Schwebe, ich hätte gerne mal gewusst was ihr so über die jetzige Situation denkt:

Wir wollten eigentlich Kontaktsperre bis Weihnachten und sie lies in der Zeit auch kaum mit sich reden. Nun kam es dieses WE dennoch zu zwei langen Gesprächen deren Ergebnis folgendes war: Sie sagte, sie könne sich nicht vorstellen, in den nächsten Wochen/evtl. Monaten auf mich zuzugehen und es nochmal zu versuchen will es aber nicht grundsätzlich ausschließen. Sie sagt, es ginge einfach aktuell nicht da nicht die nötigen Gefühle da wären. Nun dann meinte sie wir sollten vll. erstmal getrennt wohnen. Meine Reaktion darauf war, dass ich sagte wenn wir das machen (also auseinanderziehen) ist es für mich endgültig und für immer vorbei weil das ein krasser Schritt ist und ja auch nicht mit wenigen Kosten verbunden. Daraufhin hatte ich das Gefühl, dass sie das auch nicht so recht will und meinte ich solle mir das gut überlegen, sie will es ja nicht komplett ausschließen usw.

Tja irgendwie hatte das Gespräch kein rechtes Ergebnis. Ich hab das Gefühl, dass sie mich durchaus irgendwo noch liebt und ihr die Ehe und gemeinsame Zeit viel bedeuten. Aber irgendwie kriege ich nicht zusammen, wieso sie uns keine Chance mehr geben will aktuell. Sie sagt, dass eigentlich die meisten Sachen die sie stören und mir vorwirft für sich genommen kein Darama wären. Es wäre einfach die Summe und dass es ihr so nicht gut ging. Sie hat Angst, dass ich es nicht schaffe diese Sachen zu ändern. Leider ist einfach alles sooo kompliziert. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe und sicher nicht immer leicht zu ertragen die letzten Jahre. Das lag aber zu großen Teilen an meiner Situation (Duales Studium, extremst Stress usw.). Nun ist das Studium beendet, ich hab einen festen Job - alles könnte super sein und ich fühle mich endlich entlastet, bin wieder unternehmungslustiger, ausgeglichener usw. Aber sie will nicht so recht glauben, dass ich mich dauerhaft ändern kann bzw. hat Angst sich drauf einzulassen und am Ende enttäuscht zu werden. Ihr familiärer Background ist da leider nicht der beste (alle Geschwister + Eltern geschieden) und sie meint am Ende würde es dann auch so enden und wir hätten Kinder + Haus und dann sei es erst recht eine Katastrophe. Andererseits schließt sie es dann doch wieder nicht aus und ich merke ja, dass da ihrerseits noch Gefühle sind und sie sich evtl. langsam wieder etwas öffnet und wir zumindest reden.

Was meint ihr, gibts da noch eine Chance oder zögert sie nur weil sie Angst vorm finalen Nein hat? Ich hab sie das mehrmals gefragt und sie meinte jedes mal nein, es sei kein Hinhalten usw. sie muss sich sicher sein. Aber wie lange das dauert, weiß sie nicht.

Es ist einfach unerträglich diese Warterei. Andererseits aber auch besser als ein endgültiges nein, da so noch Hoffnung da ist.

Oh Gott und heute haben wir auch noch Hochzeitstag. Ich kann einfach nicht mehr und bin nur am heulen

12.12.2011 20:30 • #14


B
Aus deinen bisherigen Einträgen lese ich heraus, dass du eher ein ungeduldiger und aufbrausender Typ bist. Ich kann dir nur raten ihr die Zeit zu geben, die sie für eine endgültige Entscheidung braucht. Wenn du sie weiterhin kontaktierst, drängst und ihr das Gefühl gibst sie müsse sich doch nun endlich mal entscheiden, dann wirst du genau das Gegenteil von dem erreichen, was du dir erhoffst und wünschst. Solche Lebensentscheidungen lassen sich nun mal nicht über's Knie brechen. Sie braucht einfach Zeit um für sich festzustellen, ob ihre Liebe zu dir ausreicht, dich mit deinen Fehlern auch in Zukunft zu akzeptieren. Gib ihr die Zeit, auch wenn es dir schwer fällt.

15.12.2011 09:33 • #15


A


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