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Beziehungsende gestern - Am Boden zerstört

D
Hallo!
Mein Freund hat gestern die Beziehung nach 11 Monaten beendet.
Und dies bereits das zweite mal.
Ich bin 49 und ich glaube ich war in einer ungesunden Abhängigkeit von ihm.
Am Anfang war alles wie im Traum. Er ist ein angesehener Mann, der auch in meiner Berufsbranche arbeitet. Während ich hier in einem Unternehmen als Sekretärin tätig war, war er in einem anderen Geschäftsführer. Ich kannte ihn gar nicht persönlich, nur seinen großen Namen.
Dann haben wir uns letzten März über parship kennengelernt und ich habe ihn von Anfang an bewundert und fühlte mich wie Aschenputtel das den Prinzen findet, als er mich schick zum Essen einlud, mir die wunderbarsten Sachen schrieb und mir schon nach 2 Wochen (!) schrieb, er würde mich lieben.
Nach ein paar Monaten kam plötzlich nach einer 2- wöchigen Geschäftsreise der erste Bruch.
Es würde ihm schlecht gehen psychisch, er könne mich nicht sehen, ich müsse ihm Zeit geben. Ich bin in dieser Zeit fast verrückt geworden vor Angst ihn zu verlieren. Schrieb die dramatischsten Mails an ihn.
Und dann hatte er sich wieder berappelt und kam zurück.
Die darauf folgende Zeit -bis gestern - dann ein ständiger Wechsel seinerseits zwischen Aufmerksamkeit und Ignoranz.
Und ich war eigentlich die ganze Zeit nicht wirklich glücklich, insbesondere wenn wir uns nicht sahen.
Er war auch nie wirklich liebevoll wie ich mir einen Partner wünschte. Nach dem S.eks (natürlich der beste den ich je hatte) sofort umgedreht und geschlafen , nie meine Hand genommen, mir nie (bis auf die erste Zeit) etwas schönes gesagt. Er hat auch immer nur von sich gesprochen und ständig über alles geschimpft. Und trotzdem habe ich ihn abgöttisch geliebt, war trotzdem glücklich dass er seine Zeit mit mir verbrachte.
Es gibt noch soviel mehr Details und Hintergründe, ich könnte hier ein Buch schreiben.
Gestern dann das Ende mit seiner Begründung mich nicht so Lieben zu können wie ich es verdiene, ich würde ihn unter Druck setzen indem ich ihn frage, was er für mich empfindet usw.
Jetzt habe ich Angst selbst krank zu sein dass ich das solange alles mitgebracht habe, und jetzt komplett am Boden zerstört bin.
Ich habe das Gefühl ich werde wahnsinnig vor Schmerz!

24.02.2019 13:39 • #1


Tiefes Meer
Krank ist ein großes Wort. Bedürftig passt eher. Den Zustand teilst Du mit vielen. Sei an der Stelle sanft zu Dir.

Es ist eine sehr persönliche Aufgabe zu lernen , sich die eigene Bedürftigkeit selber zu stillen. Je besser ein Mensch das kann, desto geringer das Risiko, sich schlechtes Benehmen von einem vermeintlichen Wunscherfüller gefallen zu lassen.

Im Moment ist es dafür aber vermutlich etwas zu früh. Du hast akuten Liebeskummer. Das ist hart und kennen alle hier. Nutze das Forum gerne zum Ausdruck und Austausch Deiner Gefühle. Das kann den Kummer nicht nehmen, aber doch ein wenig erleichtern

24.02.2019 14:05 • x 4 #2


A


Beziehungsende gestern - Am Boden zerstört

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M
Hi Drealine,

ich möchte Dir sagen, dass ich auch solche Erfahrungen mit meiner Beziehung gemacht habe. Ich war der Part, der mehr geliebt hat und sich in eine Abhängigkeit begeben hat. Jetzt 6 Wochen danach wird es Stück für Stück besser. Also dieses Gefühl der Ohnmacht, Panik und die Ängste sind nicht mehr so übermächtig. Ich habe bereits Schritte in mein Leben ohne ihn gemacht. Ich treffe mich wieder mehr mit Freunden, versuche beruflich voranzukommen und habe gerade eine Bali-Reise gebucht.

Das sind alles Dinge, die mir helfen, zu begreifen, wer ich eigentlich ohne einen Partner bin. Ich war irgendwie immer in einer Beziehung, Affäre, zumindest hatte ich nie längeren Leerlauf um mich mal wirklich nur mit mir auseinanderzusetzen.

Was wäre für Dich jetzt das beste, Arbeiten oder Urlaub. Sperr dich zuhause ein, wenn es Dir gut tut. Jedem Menschen hilft etwas anderes. Ich kann nur meinem Vorschreiber beipflichten den akuten Schmerz kennen alle und leider gibt es keine Abkürzung. Da musst Du jetzt durch. So hart das ist, es hat wirklich meist mehr Gutes als Schlechtes, wenn Du es schaffst ihn für Dich zu nutzen. Aber darum geht es jetzt noch nicht. Jetzt ist Erste Hilfe gefragt und da ist alles erlaubt.

Wenn Dir danach ist, noch Antworten zu bekommen, dann plädiere ich dafür die einzuholen. Aber erwarte nichts mehr von ihm. Ich habe immer noch Kontakt zu meinem Ex, was mir häufig nicht gut tut. Jedoch habe ich eine gute Therapeutin, die mir hilft. Und ich versuche mich immer mehr aus dem Ganzen herauszuziehen, in meinem Tempo.

Mache es so, wie es zu Dir passt und Rückfälle etc. sind vollkommen normal. Es ist ein Prozess.

Trennungen sind etwas sehr existenzielles, sie berühren kindliche Aspekte in uns. Du schaffst das. Glaube mir und ich bin überings auch zum zweiten Mal getrennt.

Lieber Gruß

25.02.2019 06:52 • #3


M
Leider konnte ich meinen Beitrag nicht mehr ändern, deshalb hier der vollständige Beitrag. Sorry.


Hi Drealine,

ich möchte Dir sagen, dass ich auch solche Erfahrungen mit meiner Beziehung gemacht habe. Ich war der Part, der mehr geliebt hat und sich in eine Abhängigkeit begeben hat. Ich habe einiges vermisst innerhalb der Beziehung und war nicht glücklich.
Jetzt 6 Wochen danach wird es Stück für Stück besser. Also dieses Gefühl der Ohnmacht, Panik und die Ängste sind nicht mehr so übermächtig. Ich habe bereits Schritte in mein Leben ohne ihn gemacht. Ich treffe mich wieder mehr mit Freunden, versuche beruflich voranzukommen und habe gerade eine Bali-Reise gebucht, nur ich ganz alleine und ich habe da so Lust drauf. Es war nicht immer leicht und ich habe mich zu vielem zwingen müssen, aber es funktioniert schlussendlich doch.

Das sind alles Dinge, die mir helfen, zu begreifen, wer ich eigentlich ohne einen Partner bin. Ich war irgendwie immer in einer Beziehung, Affäre, zumindest hatte ich nie längeren Leerlauf um mich mal wirklich nur mit mir auseinanderzusetzen. Und ich meine jetzt nicht das übliche du musst Dich erst selbst lieben, um geliebt zu werden oder lieben zu können. Klar, aber vor allem solltest Du wissen, wer Du eigentlich bist und was Dich ausmacht. Du darfst jetzt radikal egoistisch sein und dich mal nur auf dich selbst konzentrieren.

Was wäre für Dich jetzt das beste, Arbeiten oder Urlaub? Sperre dich zuhause ein, wenn es Dir gut tut. Jedem Menschen hilft etwas anderes. Ich kann nur meinem Vorschreiber beipflichten den akuten Schmerz kennen alle und leider gibt es keine Abkürzung. Da musst Du jetzt durch. So hart das ist, es hat wirklich meist mehr Gutes als Schlechtes, wenn Du es schaffst ihn für Dich zu nutzen. Aber darum geht es jetzt noch nicht. Jetzt ist Erste Hilfe gefragt und da ist alles erlaubt.

Wenn Dir danach ist, noch Antworten von ihm zu bekommen, dann plädiere ich dafür die einzuholen. Aber erwarte nichts mehr von ihm. Ich habe immer noch Kontakt zu meinem Ex, was mir häufig nicht gut tut. Er sagte sogar gestern, dass es ihm auch schlecht ginge. Er sich alleine fühlt und Dinge vermisst. Naja so geht es eben auch dem Verlasser nicht nur gut damit und er hat häufig erwähnt, wie glücklich er jetzt ist und ihm ging es mit der Trennung besser als mir. Das fand ich unfair, aber er war mir eben voraus und ist selbst auch in Therapie. Ich habe jetzt begriffen, dass er vieles über sich verstanden hat, was ihn glücklich macht. Das ist der Schlüssel. Ich habe auch eine gute Therapeutin, die mir hilft. Und ich versuche mich immer mehr aus dem Ganzen herauszuziehen, in meinem Tempo. Kann ich dir nur empfehlen, hole Dir professionelle Hilfe, wenn du das Gefühl hast, es nicht zu schaffen.

Mache es so, wie es zu Dir passt und Rückfälle etc. sind vollkommen normal. Es ist ein Prozess.

Trennungen sind etwas sehr existenzielles, sie berühren kindliche Aspekte in uns. Du schaffst das. Glaube mir und ich bin überings auch zum zweiten Mal getrennt.

Lieber Gruß

25.02.2019 07:05 • #4


Denkt-sich-was
Liebe Drealine,

wenn wir von Schmerz sprechen, dann meinen wir normalerweise damit, dass die Traurigkeit so groß und übermächtig erscheint, dass wir glauben es nicht ertragen zu können, oft ist allein die häufige körperliche Verkrampfung beim Weinen so stark, dass dieser körperlicher Schmerz mit der Traurigkeit gleichgesetzt wird. Tatsächlich haben viele Menschen sowohl vom Weinen Verspannungen die auch später noch schmerzhaft nachwirken, als auch Verspannungen die zwangsläufig durch die ungesunden Körperhaltungen entstehen, die wir in unserer Niedergeschlagenheit einnehmen.
Daher der erste Rat um dem Wahnsinn zu entrinnen: tue deinem Körper etwas gutes, entspanne und dehne dich, um dem Körper Schwere und Verkrampfung zu nehmen.

Du bist nicht krank, dass Du das mitgemacht hast. Wie schon @Tiefes_Meer sagte, Du bist bedürftig, und deine Bedürftigkeit ist so groß, dass Du lieber mit dem Wenigen an Zuwendung und Wertschätzung zufrieden warst (und wärst?), was dir angeboten wurde. Warum auch sollten wir die Freude, die wir in der Erfüllung unserer Bedürfnisse spüren, nicht haben wollen, nur weil nicht alle Bedürfnisse erfüllt werden?

Die Qualität der Beziehung war, von dem was Du erzählst, allerdings sehr in Frage zu stellen und das solltest Du Dir auch mehr verdeutlichen, um ein realistisches Bild zu erhalten und übermäßige Erhöhung des Partners zu vermeiden.
Das hilft die Traurigkeit über den Verlust zu mindern, denn je mehr Du deinen Ex Überhöhst, desto schwerer und unersetzlicher erscheint Dir der Verlust, um den es zu trauern gilt.

25.02.2019 21:11 • x 5 #5


M
Gute wahre Worte @Denkt-sich-was
Werde ich mir mal auch immer wieder im Hinterköpfchen durchgehen lassen.

26.02.2019 06:40 • x 1 #6


N
Hallo Drealine.

auch ich war Abhängig von meiner Frau ,weil ich Liebe und Zuneigung von Ihr wollte. Habe auch immer mehr Liebe in unsere Partnerschaft/Ehe investiert .Deshalb bist du nicht krank, du wolltest nur Liebe. Du bist auf sein nettes Scheinbild nur reingefallen , schickes Essen und nette Worte . Solche Menschen können nicht Lieben ,sie wollen Leute die Sie bewundern . Meine noch Frau ist auch auf so einen reingefallen , aber der spielt das auch alles nur .
Menschen die uns und unsere Liebe nicht wollen, haben sie auch nicht verdient.
Der Schmerz wird gehen und du wirst stärker . Nach 3 Monaten ist es bei mir schon besser ,aber natürlich denkt man immer noch an den Partner .Aber der Partner der uns Liebte ,gibt es nicht mehr. Ich sage mir das jeden Tag ,das Sie mich nicht mehr Liebt . Vielleicht hilft es dir auch ,wenn du dir jeden Tag das sagst .

Dir alles Gute

26.02.2019 10:15 • x 1 #7


D
Ihr Lieben!
ich danke Euch sehr für Eure Beiträge, die mir alle auf ihre Art schon ein bisschen geholfen haben.
In meiner persönlichen Situation ist es so, dass ich versuche, genau auf den Punkt von @Denkt-sich-was einzugehen.
Ich habe mehr oder weniger das Glück dass ich nur auf wenige Momente des Glücks mit dieser Person zurückschauen kann. Es herrschte meinerseits eine ständige Beklommenheit, ob er nun die Wochenenden tagsüber alleine verbracht hat und ich nur abends gut genug war für Gesellschaft oder dass er nie meine Hand genommen hat, sich nach dem S.eks immer direkt umgedreht und geschlafen hat; nie ein liebes Wort, ein verliebter Blick! Morgens das gleiche im Prinzip, ohne ein Wort oder eine liebe Geste aus dem Bett und mich einfach liegen lassen. Ich glaube, es wird noch ein wenig Abstand brauchen, bis ich wirklich das ganze Ausmaß dieser absurden Beziehung erfassen kann und auch, dass ich all dies solange erduldet habe, ich mich kleingemacht und meine Bedürfnisse zurückgestellt habe, und mich immer mit dem wenigen zufrieden gegeben habe, was überhaupt von ihm kam.

Ich möchte Euch auch sehr gerne noch auf einen Beitrag aufmerksam machen, den ich hier gefunden habe. Er ist schon ein paar Jahre alt, aber hat mir auch sehr geholfen, weil er sehr strukturiert und pragmatisch an das Thema Liebeskummer rangeht und Mut für die Zukunft macht:

liebeskummer-tipps-und-erkenntnisse-von-einem-veteran-t37551.html

Einfach toll geschrieben und auch der Tip mit dem Iraner auf Youtube ist klasse. Wer akut leidet, bitte anschauen!

Stay strong!
Drealine

26.02.2019 10:26 • #8




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