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Trennung/Scheidung nach 25 Jahren - am Boden zerstört

MaKu
Hallo zusammen, in der letzten schlaflosen Nacht suchte ich im Internet aus aktuellem Anlass nach dem Thema Trennungsgeld und landete dann zufällig hier auf den Seiten. Den Rest der Nacht hab ich mir die Beiträge vieler Leidenden durchgelesen, was mich etwas tröstete (geteiltes Leid) aber auch traurig machte, wegen der vielen Leidenden. Eben hab ich mich dann registriert, um meinen Schmerz auch mal kund zu tun. Das nimmt etwas Druck von der Seele.

Wir sind bald 25 Jahre verheiratet und haben 3 Kinder (20, 19, 14), Haus und Katzen. Wir entschieden uns damals für das klassische Familienmodell, d.h. ich habe einen Job und sie kümmerte sich um Haus und Kinder, das war ihr Traum. Es gab in dieser Zeit immer mal wieder Reibereien und Meinungsverschiedenheiten, unterschiedliche Interessen, alles ganz normal in einer Partnerschaft. wie ich dachte. Ich bin ein sehr extrovertierter Mann und kann gut alles raus lassen, meine Frau dagegen das komplette Gegenteil, sehr verschlossen und hat jahrelang alles in sich rein gefressen. Selbst Differenzen die geklärt schienen, hat sie offenbar tief in sich behalten.

Während Corona war ich komplett 2 Jahre im Home Office, sie dagegen fing an, draußen zu arbeiten . und kam auf den Geschmack. Geld, Anerkennung, etc. Sie arbeitete immer länger, kam danach auch nicht nach Hause und machte Besuche, half bei Projekten, etc. (kein anderer Mann). Wir sahen uns und redeten immer weniger. Ich hätte es merken müssen, aber irgendwie war ich typisch Mann blind und dachte, es wäre alles noch ok, auch weil es bis zuletzt auch beim S. fantastisch war.

Dann im Nov 21 sprach ich sie darauf an und da explodierte die Bombe: Sie sei müde, meine Frau zu sein, wir wären nie eines Sinnes gewesen, zu unterschiedlich, ich sei nur noch ihr Mann auf dem Papier, es hätte immer Geld zwischen uns gestanden. Es vergingen quälende Monate, wo ich sie in Ruhe ließ und dass sie nachdenken kann. Doch mit Ihrer Corona-Erkrankung Ende Jan 22 zog sie aus dem Schlafzimmer ins Gästezimmer und ist seitdem nicht mehr zurück gekommen. Alle weiteren Gespräche verliefen ähnlich leidvoll, dass ich sie über Jahre sehr verletzte, ihr nie genug Liebe gezeigt hätte und all die üblichen Vorwürfe, dass ich mich nicht genug um sie gekümmert hab.

In den letzten Gesprächen kam dann erstmals auch das böse Wort Scheidung auf den Tisch. Sie hatte gegoogelt und raus gefunden, dass man auch im gleichen Haus wohnen bleiben kann und doch das Trennungsjahr beginnen kann. Ja und gestern kam das finale Gespräch wegen einer Hausanschlussfinanzierung und da bestätigte sie nochmals viele Vorwürfe und dass sie sich nicht mehr vorstellen kann, wie wir weiter zusammen leben können und dass sie die Scheidung will.

Die letzten 5 Monate waren schon sehr hart für mich, ich bin am Boden zerstört, hab 22 Kg abgenommen (hab leider immer noch zu viel, also immerhin ein positiver Effekt). Den Job krieg ich gerade noch so hin und profitiere von meiner guten Arbeit in den Jahren zuvor. Hab auch viele Freunde, die mir helfen und Trost spenden. Meine Kinder sowieso. Trotzdem will sie das Trennungsjahr im Haus verbringen, auch wegen der Kinder, die alle noch bei uns wohnen (2 Studenten).

Zum Schluss möchte ich noch etwa wichtiges erwähnen, ich bitte allerdings die Info einfach zu respektieren und nicht zu kommentieren/kritisieren. Gleichgesinnte sind natürlich willkommen mit ihrem Trost. Wir sind gläubige Christen und sehr engagiert in einer Pfingstgemeinde. Diesbezüglich sind Ehekrisen/Scheidungen eigentlich ein Anachronismus, ja total widersinnig, der Ehebund wurde von Gott geschenkt. Scheidungsraten in der Welt machen aber leider auch hier nicht halt und wenn man als Gläubiger nicht aufpasst, rutscht man auch dort hinein. Das macht mich alles natürlich noch viel ratloser und trauriger.

Ich hoffe, diese Zusammenfassung war nicht zu lang und ihr könnt Euch vorstellen, wie traurig und verletzt ich bin. Die Hälfte meines Lebens hab ich mit ihr verbracht. Ich gebe zu, dass ich vieles hab schleifen lassen und als selbstverständlich genommen hab. Vieles hab ich falsch gemacht, aber einfach nicht erkannt. Ich hab um Versöhnung und Vergebung sowie einen Neuanfang gebeten, aber diese Tür ist wohl zu, da ignoriert sie auch alles, was Mitgläubige sagen oder in der Bibel steht. Was wir übrigens die letzten 20 Jahre sehr Ernst nahmen.

Vielen Dank für Eure ermunternden Worte für die kommende Zeit der Trennungsschmerz Bewältigung.

27.04.2022 10:16 • x 10 #1


unbel-Leberwurst
Das ist natürlich richtig unfair, dass sie letzten Endes nie etwas gesagt hat und alles in sich hinein gefressen hat.

Wie seht ihr denn unabhängig vom Trennungsjahr die Wohnsituation in Zukunft?

27.04.2022 10:46 • #2


A


Trennung/Scheidung nach 25 Jahren - am Boden zerstört

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MaKu
Zitat von unbel Leberwurst:
Das ist natürlich richtig unfair, dass sie letzten Endes nie etwas gesagt hat und alles in sich hinein gefressen hat. Wie seht ihr denn unabhängig vom Trennungsjahr die Wohnsituation in Zukunft?


Hi, wird natürlich schwierig, aber eigentlich möchte ich das Haus behalten, auch weil meine 2 Studenten noch hier mit mir wohnen. Ich hab den Gedanken, Sie auszuzahlen, das sollte mit meinem Job/Gehalt möglich sein. Aber wenn noch Unterhalt dazu kommt, und evtl. die 14jährige auch noch mit ihr geht und Unterhalt fällig wird, dann wird das alles schwierig.

Aber so ins Detail sind wir natürlich noch gar nicht gegangen... wir müssen aber z.B. bis Freitag ein Teildarlehen verlängern, bei einem Festzins über 9 Jahre besteht natürlich die Gefahr der Strafzinsen, falls das bei Scheidung gekündigt werden muss... alles nicht so einfach

27.04.2022 11:26 • #3


unbel-Leberwurst
... um dann in absehbarer Zeit ganz allein in einem vermutlich dann viel zu grossen Haus zu wohnen?

27.04.2022 11:59 • #4


meineMeinung
Zitat von MaKu:
wenn man als Gläubiger nicht aufpasst, rutscht man auch dort hinein.

vielleicht rutschen Gläubige auch in was Anderes, gibt es einen anderen Mann?

27.04.2022 12:10 • x 1 #5


MaKu
Zitat von unbel Leberwurst:
... um dann in absehbarer Zeit ganz allein in einem vermutlich dann viel zu grossen Haus zu wohnen?


da ist wohl was dran, aber man hängt halt an seinem Haus... darüber wird man sich dann später Gedanken machen müssen

27.04.2022 12:31 • #6


MaKu
Zitat von meineMeinung:
vielleicht rutschen Gläubige auch in was Anderes, gibt es einen anderen Mann?


Hallo, passiert auch, sind auch Menschen, nicht besser oder schlechter. Aber hier kann ich es ausschließen...

27.04.2022 12:32 • #7


Mystefan
Also ich kann Dir nur raten so schnell wie möglich eine Fachanwalt für Familienrecht aufzusuchen gerade zwecks Haus und Kinder.

Ich hatte mich anfangs durch meine Gefühle blenden lassen und dachte man könne alles so regeln. Falsch gedacht!

Lass dich umgehend beraten was nicht heißt das dieser sofort offiziell tätig werden muss!

Vorsicht ist besser als Nachsicht!

27.04.2022 13:35 • x 3 #8


N
Das Trennungsjahr in einem Haus gemeinsam absolvieren stelle ich mir sehr schwierig vor wie soll das gehen ? Du vermisst sie und sie genießt das Leben ? Das hältst du gar nicht aus

27.04.2022 15:43 • x 4 #9


unbel-Leberwurst
Zitat von MaKu:
da ist wohl was dran, aber man hängt halt an seinem Haus... darüber wird man sich dann später Gedanken machen müssen


Und wie sieht sie das? Das ist ja nicht nur deine Entscheidung.

Andersherum kann dich jetzt ja auch niemand zwingen, weiter mit ihr unter einem Dach zu wohnen. Das kann auch eine ganz schöne Belastung werden

27.04.2022 16:36 • x 2 #10


S
Hallo MaKu,

das ist natürlich traurig, aber ich würde nicht so schnell aufgeben an deiner Stelle, wenn du sie noch liebst.

Was meinte sie, als ihr eine Auseinandersetzung hattet, dass Geld zwischen euch steht?
Bist du eher der geizige Typ und hast ihr nur das Nötigste zugestanden, da sie früher ja nicht arbeiten ging und kein eigenes Geld hatte?

Das ist nur eine Frage, bitte nicht übel nehmen, ich kenne eure Situation nicht, kann natürlich sein, dass ich falsch liege.

Wenn ihr Christen seid würd ich (bin auch Christin) einen Seelsorger mit einbeziehen oder einen der Ältesten euerer Gemeinde.

Beste Grüße

27.04.2022 20:24 • x 3 #11


tina1955
@MaKu , ich würde sagen, Deine Frau hat vielleicht von Kolleginnen mitbekommen, wie sich das Leben tatsächlich abspielen kann. Sie war fast 25 Jahre still, hat sich mit ihrer Rolle als Frau und Mutter arrangiert. Streitereien gab es zuvor zwar auch, aber ihre Unzufriedenheit wuchs. Durch ihren neuen Job außer Haus und der Möglichkeit eigenes Geld zu verdienen hat sie bemerkt, was ihr persönlich all die Jahre entgangen ist.
Sie findet Anerkennung auf der Arbeit, wird für ihre Arbeit bezahlt und spürt plötzlich, daß das Leben so viel schöner sein kann, als sich nur um Haus, Mann, Kinder und Katzen kümmern zu müssen.
Vielleicht musste sie sogar mit einer gewissen Summe an Haushaltsgeld zurecht kommen?

Ein Trennungsjahr kann man auch im Haus absitzen, wenn man nicht mehr zusammen an einem Tisch sitzt , nicht zusammen schläft und nicht zusammen kocht. Wenn sie sich in ihr Gästezimmer zurück zieht und es sonst keine Gemeinsamkeiten gibt, sollte es durchaus möglich sein, das Trennungsjahr auch im gleichen Haus zu verbringen.

Deine Frau wird vielleicht von Kolleginnen auch gut beraten, was ihr zusteht, worauf sie Anspruch hat.
Vielleicht sucht sie ja auch einen Anwalt auf, der ihr dann dazu rät, sich die Hälfte des Hauses auszahlen zu lassen oder sie zahlt sogar Dich aus, wenn sie gut verdient... Gibt es keine Einigung, muss das Haus halt verkauft werden.

Ich nehme an, Du warst inzwischen auch schon bei einem Anwalt für Familienrecht und hast Dich über Rechte und Pflichten informiert ?

27.04.2022 22:03 • x 2 #12


tlell
Hast du ihr mal eine Paartherapie vorgeschlagen? Man kann auch sowas machen um eine friedliche Trennung hinzubekommen, Ich sehe da immer den Anfang wieder ins Gespräch zu kommen. Weg von den Vorwürfen zum hinhören, wie es für den anderen war.

Sie macht dir ja Vorwürfe. Wie schaut es aus, hat sie recht? Hast du vielleicht überhört. als sie sagte sie will das so nicht mehr? Redet ihr wirklich oder kommt nicht an was einer von euch sagt?

28.04.2022 00:45 • x 4 #13


tina1955
@Souvenir , ich nehme an, dann wäre die Frau sofort weg, würden ihre Eheprobleme jetzt noch mit Vertretern der Kirche besprochen werden.

28.04.2022 05:52 • x 1 #14


flauschie
Lieber MaKu

es tut mir leid, dass Du diesen Schmerz erleben musst.

Gab es früher nie Gespräche zwischen Euch? Dass Deine Frau sich nicht geliebt, gesehen und wertgeschätzt fühlt. Hat sie nie etwas angedeutet?

So wie Du die Situation geschildert hast, kann ich Deine Frau, auch wenn sie die Familiesituation so wollte, schon irgendie verstehen. Jetzt nich zwangsweise die Trennung aber, dass sie ihre Freiheit genießt. Ich glaube es war ihr wahrscheinlich während der ganzen Zeit , als sie zu Hause war gar nicht soo bewusst, dass ihr etwas Freiheit fehlt.
Jetzt ist sie auf den Geschmack gekommen und will nicht mehr zurück.

Könnt Ihr gut miteinander reden? Kommt eventuell eine Paartherapie in Frage? Eine Neuordnung eurer Lebensumstände? Eure Kinder sind wirklich groß genug dass ihr beide arbeiten gehen könntet.
Ich weiß, dass sie schon von Scheidung spricht aber vielleicht, wenn ihr einen ganz neuen Weg für euch findet, kann es auch zusammen klappen.
Wenn nicht, dann akzeptiere es und lass sie gehen. Allerdings lieber nicht in gleichen Haus und aushalten musst Du sie auch nicht. Sie will ja arbeiten dann darf sie sich ihren eigenen Unterhalt nach der Scheidung gerne selber verdienen. Wie gesgat, die KInder sind alt genug. Unterhalt fürs Kind muss gezahlt werden ,klar.

sei lieb gegrüßt

28.04.2022 06:19 • x 1 #15


A


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