Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

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Dieses Loyalitätsding kenne ich auch. Auch ich fühle mich immer noch loyal neben der Wut. Aus unbekannten Gründen funktioniert beides hervorragend nebeneinander. Ich meine sogar inzwischen zu wissen, warum er gegangen ist, obwohl doch augenscheinlich alles so gut war. Vor diesem Hintergrund verstehe ich ihn. Natürlich verstehe ich auch, dass er gehen musste, weil er woanders mehr Glück für sich gesehen hat. ABER womit ich verdammt nochmal hadere, ist die Illoyalität seinerseits. Wie kann es angehen, dass ich mich mehr als 1 Jahr später immer noch loyal ihm gegenüber fühle, während er schon vor über einem Jahr nicht mehr loyal mir gegenüber war. Das ist ein verdammtes Dilemma, aus dem schwer ein Ausweg zu finden ist. Zwanglsläufig stellt sich die Frage, ob da bei einem selbst noch alle Tassen im Schrank sein können.

MIr hilft es, möglichst über diese Widersprüche nicht mehr nachzudenken. Allerdings blicke ich ja auch auf viel, viel weniger Beziehungszeit zurück als Du und da ist es vielleicht leicht gesagt.

Aber vielleicht ist es möglich, die eigene Fähigkeit zur Loyalität als etwas Gutes statt als etwas Belastendes zu verstehen? Ich glaube, das ist einen Versuch wert.

Du kannst loyal sein. Auch in Krisensituationen. Er kann das nicht. Er hat da den schäwcheren Charakter, aber Du hast da einen Charakterzug, auf den Du stolz sein kannst und so solltest Du das auch zu sehen versuchen. Das ist doch eine schöne Eigenschaft und damit gut zu akzeptieren.

Das ist im Übrigen nicht zu verwechseln damit, kein Grenzen zu setzen, wenn denn die eigenen überschritten werden.
03.03.2018 13:05 •
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scallisia
Heute ist es irgendwie schwer. Mir fehlt die körperliche Nähe. Bin gerade sehr einsam und fühle mich ausgelaugt. Nehme das jetzt mal so hin. Mir tut gerade mein Herz weh und ich verspüre eine untergründig schwelende Wut, die ich gerade nicht packen kann. Werde heute nur gammeln und versuchen, bei mir zu sein.
04.03.2018 13:45 •
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Bin ich schon mitten drin im Loslassen?
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Zitat von scallisia:Heute ist es irgendwie schwer. Mir fehlt die körperliche Nähe. Bin gerade sehr einsam und fühle mich ausgelaugt.

*Ja..Alles gut.*

Nehme das jetzt mal so hin.

*Ja..Drücker*

Mir tut gerade mein Herz weh

*Ja..Verstehe ich*

und ich verspüre eine untergründig schwelende Wut, die ich gerade nicht packen kann.

*Gut..der Tag wird kommen*


Werde heute nur gammeln und versuchen, bei mir zu sein.


Bestens. Viel Kraft..
04.03.2018 13:48 •
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scallisia
Heute bin ich so derart wütend! Wütend auf ihn, wütend auf mich, wütend auf das Universum. Ich empfinde eine solche Ungerechtigkeit. Was habe ich verbrochen, dass ich diesen schweren Gang gehen muss? Warum fällt ihm alles zu? Seit seiner Trennung geht es bei ihm richtig voran. Es öffnet sich ihm jede Tür. Kam er während unserer Beziehung beruflich nicht von der Stelle, geht es auch hier für ihn gerade schnurstracks bergauf. Privat, beruflich. Alle Türen stehen ihm offen.
Ich suche meine Türen. Ich finde sie nicht. Warum fällt es mir so schwer? Ich möchte doch nur meinen Frieden damit. Ich suche den Sinn hinter alldem. Warum trete ich gefühlt auf der Stelle es tut sich nichts. Warum versuche ich krampfhaft voran zu kommen, gleichzuziehen. Wie ein Wettbewerb. Warum bleibt immer einer erstmal zurück?
Ich habe heute morgen schon Holz gehackt. Gefühlt einen ganzen Baum. Ich habe auf dem Weg zur Arbeit die ganze Wut rausgeschrien, aber der Panzer um meine Brust lässt sich einfach nicht lösen. Wofür werde ich bestraft? Wofür wird er jetzt belohnt? So fühlt es sich an. Ungerecht.
Ich denke, ich bin mittlerweile mit ihm durch. Ich kann ihm sogar sein neues Glück gönnen. Dass sie jetzt auf Patchwork machen, auch ok. Alles gut. Das tangiert mich nicht weiter. Ich frage mich gerade nur, wo der Sinn ist, dass es für mich so schwer ist und für ihn so leicht. Dass ihm alles zuzufliegen scheint und ich so kämpfen muss. Versteht mich nicht falsch. Das ist jetzt kein Vergleich in dem Sinne. Ich freue mich sogar irgendwie für ihn (echt schräg), aber ich möchte nur verstehen.
05.03.2018 09:48 •
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scallisia
Ich habe eigentlich ein Ursprungsthema das meine Trennungsgeschichte erzählt. Ich möchte gerne auch dort weiterschreiben. Ich denke, dass meine Gefühle und Gedanken in diesem Thema besser aufgehoben sind.
ketten-sprengen-t41284.html
05.03.2018 10:18 •
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U
Zitat von scallisia:Heute bin ich so derart wütend! Wütend auf ihn, wütend auf mich, wütend auf das Universum. Ich empfinde eine solche Ungerechtigkeit. Was habe ich verbrochen, dass ich diesen schweren Gang gehen muss? Warum fällt ihm alles zu? Seit seiner Trennung geht es bei ihm richtig voran. Es öffnet sich ihm jede Tür. Kam er während unserer Beziehung beruflich nicht von der Stelle, geht es auch hier für ihn gerade schnurstracks bergauf. Privat, beruflich. Alle Türen stehen ihm offen. Ich suche meine Türen. Ich finde sie nicht. Warum fällt es mir so schwer? Ich möchte doch nur meinen Frieden damit. Ich suche den Sinn hinter alldem.


Liebe scallisia,

ich habe den obigen Abschnitt Deines Beitrags zitiert, weil Du diese Sätze schon mehrfach, fast wörtlich, geschrieben hast und immer die gleiche Fragen nach Gerechtigkeit, Sinn und Unsinn usw. stellst.

Schau Dir das mal in Ruhe an:

Du bist wütend auf Dich, alle und alles. Warum? Hast Du Murks gebaut? Bist Du Mutter Theresa, die das ganze Leid der Welt trägt und Schmerz empfängt? Willst Du Dich ewig geißeln?

Alles ist ungerecht. Ja, das Leben ist nicht immer fair. Das geht schon im Kindesalter los, wenn Sachen nichts so laufen, wie das Kind möchte und im Leben des Erwachsenen sind es die Tücken des Alltags oder Beziehung, die uns ärgern. Mal wird man im Job übergangen bei Beförderungen, im Liebesleben enttäuscht, man tritt auf der Stelle. So wie Du jetzt gerade.....

Andere haben es leichter als Du, ihnen fällt alles zu, Dir nicht. Ja, auch das ist manchmal richtig. Es gibt ja diese Glücksritter, die ewigen Steh-auf.Männchen. Dazu ist das Leben eine Art Sinuskurve: mal läuft´s gut, mal nicht. Aber das ist der Lauf der Zeit. Du kannst nicht alles kontrollieren, steuern oder beeinflussen. Im Grunde ist es sogar recht wenig. Nur Du selbst kannst für Dich Dinge beeinflussen, aber das war es dann auch schon.......

Ich habe den Eindruck, Du suchst regelrecht nach weiteren Punkten, an denen Du Dich aufreibst. Der Fokus liegt noch viel zu sehr beim Ex und seinem neuen Leben, wie auch immer das aussehen mag. Davon musst Du Dich endlich lösen. man hat ja den Eindruck, Du willst ihn zurück, was ich mir kaum vorstellen kann.

Schau mal nur auf Dich, hole Dir kleine Erfolgserlebnisse und vor allem:

An den Ex denken ist von A bis Z VERBOTEN!

Ich will Dich nicht massregeln, aber ich glaube, Du brauchst mal wieder eine kleine Kopfdusche, oder?

Schau mal nur auf Dich, Kleines!

L.G.

Udi
05.03.2018 13:09 •
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scallisia
Ach danke @udi74 , ich weiß es doch selbst und nein, ich will ihn nicht zurück. Eigentlich habe diese Ausbrüche auch gar nichts mehr mit ihm zu tun. Soll er machen. Meine Wut ist auch gerade weg. Sie war nur heute morgen so unendlich stark, dass ich sie mal wieder hier lassen musste. Ich weiß, es sind immer die selben Gedanken. Doch ich merke auch, dass die Abstände immer größer werden. Ja, ich bin wütend. Und das wird wahrscheinlich auch noch eine Zeit so bleiben. Und ja, ich schaue und interpretiere noch in seine Richtung. Warum weiß ich selbst nicht. Denn eigentlich macht es mir nichts aus. Oder wohl doch noch. Ich wäre nur schon gerne viel weiter und genau da liegt wohl der Hase im Pfeffer. Ich bin wütend auf mich, dass ich noch nicht fertig damit bin und er schon. Jaja, wieder er. Aber auch das kriege ich noch weg. Weißt du @udi74 , dass er einfach so gegangen ist, das hängt mir noch sehr nach. Auch das verstehe ich, aber der Schmerz darüber sitzt noch sehr tief.
Ich sagte schon, ich will ihn nicht zurück. Meine Achtung vor ihm, das Vertrauen... futsch. Aber ich möchte gerne das was er hat. Was immer es auch ist. Ein Stück vom Glück. Mehr nicht... Dabei weiß ich ja nicht mal was er hat. Alles nur Einbildung.
05.03.2018 13:18 •
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U
Zitat von scallisia: Weißt du @udi74 , dass er einfach so gegangen ist, das hängt mir noch sehr nach. Auch das verstehe ich, aber der Schmerz darüber sitzt noch sehr tief.


Das passiert vielen hier, wie war das noch bei mir gleich? Meine Ex sagte mir als Begründung für die Trennung/Scheidung:

Mein Liebster (ihr neuer 80-jähriger Opa) kann nicht alleine leben, Du schon. Also gehe ich zu ihm und verlasse Dich!

Cool, nicht? So was nenne ich mal stonecold

Egal, soll se glücklich werden, wer weiß, was mir noch mir ihr geblüht hätte.......

Zitat von scallisia: Aber ich möchte gerne das was er hat. Was immer es auch ist. Ein Stück vom Glück. Mehr nicht... Dabei weiß ich ja nicht mal was er hat. Alles nur Einbildung.


Da sagst Du es. Du willst das, was er hat und weißt nicht mal, was er hat. Ergo: Du vermutest ihn irgendwo auf Wolke 7 oder höher.

Und?

Ist doch schittegal! Er lebt sein neues Leben, Du musst Deines Leben. Schau nicht nach hinten oder zur Seite, sondern nur nach vorne.

Wenn ich es mal wieder mit meiner Ex vergleichen darf:

Was hat sie alles tolles?

-Einen vermögenden Mann mit 7-stelligen Vermögen mit Pflegegrad 4 aufwärts
-ein Riesengrundstück mit viel Arbeit
-eine total kaputte Familie
-einen kaputten Ruf und beschädigte Reputation (sie ist gesetzl. Berufsbetreuerin, ihr Next war ihr Klient)
-da sind zwei Söhne des Next, die meine Ex abgrundtief hassen und aufs Erbe schielen

und und und

Glaubst Du, das möchte ich haben? Um nichts in der Welt möchte ich tauschen.

Verstehst Du, was ich meine?
05.03.2018 14:35 •
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scallisia
Der Ex hat mit unserem Anwalt gesprochen. Er möchte gerne Fragen bzgl. Haus, Scheidung, Wechselmodell klären. Puh! Gut, kann ich verstehen. Es geht mir auch nicht schlecht damit, aber die Eischläge kommen jetzt immer näher. Fühlt sich komisch an. Das wird so abgehandelt.
Und ich kriege eine sch. Angst, da ich immer noch nicht weiß, in welche Richtung ich gehen soll. Einerseits ist es gut so, da ich dann auch endlich einen Schlussstrich ziehen kann, andererseits.
07.03.2018 17:49 •
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Zitat von scallisia:Der Ex hat mit unserem Anwalt gesprochen. Er möchte gerne Fragen bzgl. Haus, Scheidung, Wechselmodell klären. Puh! Gut, kann ich verstehen. Es geht mir auch nicht schlecht damit, aber die Eischläge kommen jetzt immer näher. Fühlt sich komisch an. Das wird so abgehandelt...


Nur ein kleiner Tipp meinerseits aus eigener Erfahrung:

Nimm Dir einen eigenen Anwalt, der hier genau hinschaut, gerade wegen Aufteilung Vermögen, Abgabe von Rentenpunkten usw.

Der Witz bei mir war: Obwohl meine Ex 9 Jahre älter war als ich und demzufolge mehr gearbeitet hat, wurden ihr für Kindererziehungszeiten sogar Rentenpunkte von mir zugesprochen! Dabei waren es noch nicht einmal meine leiblichen Kinder (sie brachte drei Kinder aus zwei vorherigen Beziehungen mit in unsere Ehe)!

Also Obacht, hier kann man übel auf die Nase fallen.

Nur ein gut gemeinter Tipp!

L.G.

Udi
07.03.2018 17:55 •

scallisia
Danke @udi74 . Es ist eigentlich mein Anwalt. Ich werde die Scheidung nicht einreichen. Das müsste er schon über einen eigenen Anwalt machen. Die Frage ist, ob ich der Scheidung zustimmen möchte oder nicht. Um einen Abschluss zu kriegen, wäre das sicherlich sinnvoll. Aber auch hier muss ich mal an mich denken und an die Rentenzeit...
07.03.2018 18:07 •

U
Zitat von scallisia:Die Frage ist, ob ich der Scheidung zustimmen möchte oder nicht


Das gibt es so nicht mehr meines Wissens nach. Der Scheidungsrichter fragt zwar nach, aber eine Scheidung kann heutzutage auch in vielen Fällen erreicht werden, wenn nur einer der Beteiligten diese will:

Hier mal ein paar Beispiele:

Scheidung mit Hindernissen: Nicht immer will der Noch-Partner das Scheitern der Ehe anerkennen und lehnt eine Scheidung ab. Eine Trennung ist auch ohne das Einverständnis möglich, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind.
Am einfachsten und schnellsten geht eine einvernehmliche Scheidung, das heißt, wenn sich die beiden Noch-Verheirateten ein letztes Mal insoweit zusammenraufen, dass sie gemeinsam den Scheidungsantrag einreichen beziehungsweise der Partner einem gestellten Antrag zustimmt.  Eine Ehe kann aber auch gegen den Willen des anderen Ehegatten geschieden werden.
Wann kann eine Ehe geschieden werden?
Eine Scheidung ist dann möglich, wenn die Ehe gescheitert ist, also die Lebensgemeinschaft nicht mehr besteht und auch nicht erwartet werden kann, dass sie wiederhergestellt wird. Praktisch wird das in der Regel durch den dauerhaften Auszug eines Partners aus der gemeinsamen Ehewohnung deutlich. Prinzipiell ist aber auch ein Getrenntleben innerhalb einer Wohnung möglich, so wie andere Menschen es in einer Wohngemeinschaft auch tun.
Zur Person
Armin Dieter Schmidt ist Rechtsanwalt und Redakteur bei anwalt.de, einem der führenden Legal-Tech-Unternehmen in Deutschland.

Wie lässt sich das Scheitern einer Ehe beweisen und welche Rolle spielt das Trennungsjahr hierbei?
Fragen zur Lebensgemeinschaft sind sehr persönlich, schwer beweisbar und werden von den Beteiligten oft auch verschieden interpretiert. Nicht selten glaubt ein Partner lange Zeit, seine Ehe noch retten zu können oder zu müssen, während sein Gatte oder seine Gattin damit schon endgültig abgeschlossen und sich ggf. einer neuen Beziehung zugewendet hat.
Um hier die Situation zu vereinfachen, sind im Gesetz verschiedene Zeiträume vorgesehen, nach denen ein Scheitern der Ehe unwiderlegbar vermutet wird. Das hat den Vorteil, dass nach deren Ablauf keine zusätzlichen Beweise mehr für ein Scheitern der Ehe vorgebracht werden müssen.
Die meisten Scheidungen erfolgen daher nach Ablauf des sogenannten Trennungsjahres. Gemäß § 1566 Abs. 1 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) wird nach einem Jahr Getrenntleben das Scheitern der Ehe unwiderlegbar vermutet, wenn entweder beide Eheleute die Scheidung beantragen oder der andere dem Scheidungsantrag seines Ex-Partners zustimmt.
Was passiert, wenn der Ex-Partner nach Ablauf des Trennungsjahres nicht mit der Scheidung einverstanden ist?
Sind sich die beiden Beteiligten auch nach einem Jahr des Getrenntlebens noch nicht über die Scheidung einig, kann ggf. auch anderweitig nachgewiesen werden, dass die Ehe gescheitert ist. In der Pflicht ist dabei derjenige, der den Scheidungsantrag stellt. Er muss dann aber konkrete Tatsachen vortragen und ggf. beweisen, weshalb die Ehe gescheitert ist, z. B. weil die Frau von einem anderen Mann ein Kind bekommt.
Ab wann ist eine Scheidung auch ohne die ausdrückliche Zustimmung des Ex-Partners und ohne Beweis des Scheiterns möglich?
Leben die Eheleute mindestens drei Jahre getrennt, wird gemäß § 1566 Abs. 2 BGB unwiderlegbar vermutet, dass die Ehe gescheitert ist und zwar selbst dann, wenn ein Ehegatte dem widerspricht.
Reicht also nach drei Jahren des Getrenntlebens ein Ehepartner beim zuständigen Familiengericht einen Scheidungsantrag ein, kann die Ehe geschieden werden auch gegen den ausdrücklichen Willen des Ex-Partners. Spätestens nach drei Jahren ist eine Scheidung also grundsätzlich ohne Zustimmung des Gatten möglich.
Gibt es auch Ausnahmen von der Regel?
Noch schneller kann es in besonderen Fällen gehen, dann nämlich, wenn es einem der beiden Ehegatten schlicht nicht zumutbar ist, weiter mit seinem Partner verheiratet zu bleiben. In solchen unzumutbaren Härtefällen muss weder das Trennungsjahr abgewartet werden noch der andere Ehegatte der Scheidung zustimmen. Das kann insbesondere beim Vorliegen von Straftaten wie Misshandlungen oder auch schweren Beleidigungen der Fall sein.
Aber Achtung: Dass ein tatsächliches eheliches Zusammenleben nicht mehr möglich ist, bedeutet nicht automatisch, dass auch das reine Noch-Verheiratetsein auf dem Papier unzumutbar wäre. Hier kommt es letztlich auf den Einzelfall an, ob eine Härtefallscheidung vor Ablauf des Trennungsjahres erfolgen kann oder nicht.
Umgekehrt kann im Einzelfall auch die Scheidung einer eigentlich bereits gescheiterten Ehe gemäß § 1568 BGB zumindest vorübergehend abgelehnt werden, wenn das ausnahmsweise und aus besonderen Gründen notwendig erscheint, zum Beispiel im Interesse gemeinsamer minderjähriger Kinder oder aufgrund einer schweren Erkrankung des Partners.


Also, realistisch betrachtet ist eine Scheidung nur noch unter bestimmten Gesichtspunkten zu blockieren.

Informiere Dich da mal besser beim Anwalt.....


L.G.

Udi
07.03.2018 18:13 •

scallisia
Das habe ich. Ich will die Scheidung ja eigentlich auch nicht blockieren. Mir geht es jetzt eigentlich nur noch um die Altersvorsorge, da ich aufgrund unserer damals beiderseits gewählten Konstellation Familie vor Job gefolgt bin. Warum sollte ich nun auf die Rentenpunkte, die mir bis zum Ablauf der drei Trennungsjahre zustehen verzichten? Ich habe der Familie zu Liebe auf Karriere verzichtet... Dass nach spätestens drei Jahren die Scheidung erreicht werden kann, ist mir bekannt. Aber wenigsten so lange... Ach, ich weiß auch nicht. Muss das mal berechnen lassen.
07.03.2018 18:21 •
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Zitat von scallisia:Mir geht es jetzt eigentlich nur noch um die Altersvorsorge, da ich aufgrund unserer damals beiderseits gewählten Konstellation Familie vor Job gefolgt bin. Warum sollte ich nun auf die Rentenpunkte, die mir bis zum Ablauf der drei Trennungsjahre zustehen verzichten? Ich habe der Familie zu Liebe auf Karriere verzichtet...


Was mich wegen den Rentenpunkten angekotzt hat war, dass diese Kinder ja von anderen Männern abstammen und denen aber keine Rentenpunkte abgezogen werden - das ist eine Lücke im Gesetz, wie sogar der Scheidungsrichter zugab. Aber die Klärung der Rentenpunkteverteilung ist lt. Gesetz vorgeschrieben.

Nur weil ich dummerweise der letzte Ehemann war, wird bei mir abgerechnet. Eigentlich eine Sau..rei, aber nicht zu ändern. Warum werden die tatsächlichen Väter nicht rangezogen? Ist im Gesetz komischerweise nicht vorgesehen..... Die haben alle nie Unterhalt gezahlt, aber Ansprüche gestellt und mir ziehen sie die Rentenpunkte ab - und meine Ex hat einen reichen Opa-Geldsack und ich gehe in die Insolvenz! Unglaublich, aber wahr.

Da kann man nur den Kopf schütteln.
07.03.2018 18:28 •
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scallisia
Ich bin so ernst geworden. Mir fehlt meine Unbeschwertheit. Die vermisse ich sehr. Ich gehe grießgrämig durch die Straßen, wenn ich mich unbeobachtet fühle. Das ist mir erst heute morgen auf dem Weg ins Büro wieder aufgefallen. Ich mag das nicht. Ich möchte lachen, lächeln, fröhlich sein. Das ist irgendwie weg. Nur noch untergründig vorhanden. Ich fühle mich auch manchmal recht armselig, obwohl ich überhaupt keinen Grund dafür habe. Das ist ein Gefühl, das ich überhaupt nicht von mir kenne. Ich kann nicht aufhören zu vergleichen. Das kotzt mich an. Er fehlt mir, er fehlt mir nicht. Ich will das, was er jetzt hat. Ich will es nicht. Das macht mich wahnsinnig. Es geht voran. Ich merke es. Aber ich hätte auch gerne meine Leichtigkeit, mein Urvertrauen, mein Vertrauen in mich zurück. Ich möchte mich gerne mehr abgrenzen, aber es gelingt mir nicht. Warum auch immer.... Ich will einfach mich zurück.
09.03.2018 09:42 •
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