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Bipolare Beziehung - will ich sie beenden?

E
Hallo,

ich habe ein Problem, das nicht neu , aber für mich gerade sehr schmerzhaft ist: Ich bin seit über einem Jahr in einer Beziehung mit einem biploaren Mann. Ich lernte ihn während seiner Manie kennen, war begeistert und geblendet - bis zum ersten Crash. Das war nach drei Monaten, er hat Schluß gemacht, weil ihn die Beziehung zu sehr einengte. Als die Manie vorbei war, kam er wieder, ich hab mich drauf eingelassen und seitdem, mittlerweile einem Jahr, leb ich mit ihm in einer Beziehung wie einer Achterbahn. Wir haben tolle Sachen erlebt, schlimme Tiefs durchschrittten, sind uns extrem nahe gekommen und ich hab ihn immer voll unterstützt. Beide sind wir Anfang 50 und haben schon viel hinter uns, und beide wissen wir auch, dass uns was besonderes verbindet. Ich habe viel Kraft und Nerven gelassen, aber auch viel erhalten, wenn auch immer das nagende Gefühl blieb, dass ich mehr sein Leben mitlebe als er an meinem teilnimmt.

Wie auch immer, seit vier Wochen ist er voll in der Manie und, wie zu erwarten, engt ihn wieder alles ein, er will beweisen, dass er unabhängig sein Leben meistern kann, hat auch eine Ex aktiviert, also das volle Programm ganz nach Lehrbuch. Ich habe gestern zugestimmt, das wir unsere Beziehung auf Sparflamme setzen, um nachdenken zu können (und für mich: um durch die Manie zu kommen), und sind übereingekommen, dass nun wirklich eine Therapie sein muss. Beide saßen wir gestern da und sagten uns, dass wir so nicht weitermachen können, aber uns nicht aufgeben wollen.

Ich bin völlig durch den Wind, habe seit Wochen nicht mehr richtig geschlafen, und bin hin-und hergerissen. Mein Kopf sagt mir, dass ich das Ganze so schnell wie möglich beenden muss. Er wird nie der Mann sein, auf den ich mich verlassen kann und der immer für mich da ist. Andererseits habe ich mit ihm tolle Zeiten gehabt, und eine Angst ist, dass ich nach dieser anstrengenden und fordernden, aber auch bereichernden und völlig unberechenbaren Beziehung jeden anderen Mann langweilig finden werde. Außerdem liebe ich ihn noch, und ich fürchte, dass mein Helfersyndrom dafür sorgen wird, dass ich beim nächsten Hilferuf (der so sicher kommen wird wie das Amen in der Kirche) wieder zu ihm gehe. Ich habe einfach noch nicht das Gefühl, dass wir am Ende der Beziehung angekommen sind, andererseits weiß ich, dass ich an deren Ende selbst absolut am Ende sein werde.

Hat jemand Erfahrungen mit solchen Beziehungen? Wie komme ich da raus? Kann ich danach jemals wieder in einer gesunde Beziehung Erfüllung finden?

Danke für eure Hilfe
Ella

03.08.2020 11:11 • #1


Minnie
Raus aus der Beziehung und zudringlich kommen - mein Rat

03.08.2020 14:52 • #2


A


Bipolare Beziehung - will ich sie beenden?

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Wasserstern
Sei vorsichtig, dass das Beziehungsende nicht das Ende deiner Kräfte bedeutet. Vom Kopf her weisst du was gut für dich ist aber du willst noch nicht loslassen. Es geht um deine Gesundheit und was du brauchst in einer Beziehung damit es dir gut geht. Versuche auf deine Herz zu hören und nicht in die Angst allein zu sein, das macht dich freier.

03.08.2020 15:39 • #3


R
Warum suchst du Dir eine Beziehung mit der es Dir schlechter geht als alleine?

Ist deine Angst alleine zu sein oder zu bleiben größer als die Schmerzen die diese Beziehung auslöst?

Dein Text ist ja die pure Stellungnahme weswegen du die Beziehung beendet hast.

Hast du aber nicht.

Warum?

03.08.2020 16:03 • x 1 #4


E
Es ist keine Angst, allein zu bleiben, sondern etwas aufzugeben, für das noch Hoffnung besteht - oder eben nicht. Ich kann es nicht entscheiden, und da er momentan in der Manie steckt, kann ich ihn schwer einschätzen. Ich bin einfach kein Mensch, der schwierige Partner oder Freunde schnell aufgibt, sondern fühle mich da eher herausgefordert. Und ich hab, glaub ich, auch deutlich gemacht, dass ich durchaus vieles an der Beziehung genieße...

03.08.2020 16:09 • #5


R
Zitat von Ella17:
Ich bin einfach kein Mensch, der schwierige Partner oder Freunde schnell aufgibt, sondern fühle mich da eher herausgefordert. Und ich hab, glaub ich, auch deutlich gemacht, dass ich durchaus vieles an der Beziehung genieße...


Dann gibt es doch auch kein Problem.
Warum deine Suche nach Hilfe ?

03.08.2020 16:12 • x 1 #6


E
Ich suche Menschen, die ähnliche Probleme in Beziehungen mit bipolaren Menschen haben oder hatten, um herauszufinden, ob es die Chance gibt, dass sich was an der Dynamik der Beziehung ändert. Und ob jemand wie ich fürchtet, nach der Beziehung mit einem Bipolaren andere Partner nur noch als langeilig zu empfinden.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Beziehung fortsetzen soll.

03.08.2020 16:16 • #7


Lilli70
Ich denke eher ihr beendet es nicht, weil jeder Angst vor dem Alleinesein und der Zukunft hat. Ganz ehrlich: Was könnte euch nach 1 1/2 Jahren verbinden, was du oder er nicht schon mit anderen Partnern gehabt hättet? Er hat schon immer diese Probleme gehabt, aktiviert jetzt eine Ex, und das lässt du dir aufgrund seiner Manie bieten? Hat bei ihm auch System, denn er ist ja keine Zwanzig und weiß wie er tickt. Also raus da und fang an ein glückliches Leben zu führen, außer du willst weiter Mutter Theresa spielen.

03.08.2020 16:17 • x 2 #8


Acht
Zitat von Lilli70:
Hat bei ihm auch System, denn er ist ja keine Zwanzig und weiß wie er tickt. Also raus da und fang an ein glückliches Leben zu führen, außer du willst weiter Mutter Theresa spielen.

Genau das!

03.08.2020 16:21 • x 1 #9


E
Tja, wenn das so einfach wäre, wär ich nicht hier.

Dann frag ich mal so: wie kann ich verhindern, dass ich ihm nach dieser letzten dann noch eine und noch eine Chance gebe? Ich bin da noch nicht durch, will warten, bis die Manie zuende ist, und sehen, wie es sich dann für mich anfühlt, ihn im Normalzustand zu haben. Hab aber Angst, dass ich dann wieder zuviel Mitleid habe...

03.08.2020 16:30 • #10


Heffalump
Nimmt er Medis? Oder warum kommt die Manie so regelmäßig

03.08.2020 16:44 • x 1 #11


R
Zitat von Ella17:
Dann frag ich mal so: wie kann ich verhindern, dass ich ihm nach dieser letzten dann noch eine und noch eine Chance gebe?


Indem du erst mal erörterst wo deine Grenzen liegen.
Ist es nun obiges Zitat oder das hier?:

Zitat von Ella17:
Ich bin einfach kein Mensch, der schwierige Partner oder Freunde schnell aufgibt, sondern fühle mich da eher herausgefordert. Und ich hab, glaub ich, auch deutlich gemacht, dass ich durchaus vieles an der Beziehung genieße...

03.08.2020 16:46 • #12


E
Er nimmt nix und hatte bisher auch keine Therapie. Die Manie kommt nicht regelmäßig, aber mittlerweile kenne ich Anzeichen und Trigger und weiß, dass sie früher oder später vorbei ist. Niemand bleibt auf einer Manie hängen

03.08.2020 16:47 • #13


R
Zitat von T4U:
Nimmt er Medis? Oder warum kommt die Manie so regelmäßig


Habe einen Freund mit Bipolarer Störung .
Meist ist da begleitend noch ne Sucht dahinter und trotz Medis ist es nicht berechenbar bzgl. der Manie.

Gibt wiederum Tage , da schläft er auch 2/3 des Tages.

03.08.2020 16:50 • #14


Heffalump
Zitat von Ella17:
hatte bisher auch keine Therapie.

Naja, das wäre aber zumindest ein Ansatz, die für eine Beziehung sprechen würde, da er dies ja für sich mal in Angriff nähme.

03.08.2020 16:50 • #15


A


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