Jelto, ich finde es sehr interessant was du schreibst. Magst du das näher ausführen? Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe und habe nur eine wage Vermutung.
Du schreibst, dass Gefühle nicht innerhalb eines Monats verschwinden? Hm, also so unrealistisch finde ich das nicht.
Wenn z.B. am 1. Dezember ein Zweifel einsetzt, der mehr und mehr genährt wird, kann ich mir durchaus vorstellen, dass derjenige am 31. Dezember sagt „Ich empfinde nichts mehr für dich“.
Und dann noch:
Zitat: Klar lassen die Schmetterlinge im Bauch nach mit der Zeit aber ich ffrage mich eher was erwarten die Leute vom perfekten Partner? Das man ewig frisch verliebt ist...!?
Diese Frage spukt leider immer noch in meinem Kopf rum. Meine Trennung ist jetzt fast 1 Jahr her. Mein Ex-Freund sagte mir, als wir uns kennen gelernt haben, dass er mich liebt und mit mir zusammen bleiben will. Mir ist klar, dass diese Worte meistens aus dem Zustand der momentanen Verliebtheit heraus gesagt werden, aber dann denke ich mir auch: Was genau ist denn eine Beziehung für dich, wenn diese ja offensichtlich nur aus dem Rausch der Gefühle besteht?
Als ich noch jünger war und voller Erwartungen an die Männerwelt nach einer Beziehung suchte, dachte ich tatsächlich, dass es einen Wert hat, wenn ein Mann einem seine Liebe gesteht. Aber mittlerweile bin ich sehr desillusionert und würde nichts mehr darauf geben, wenn ich so einen Satz nochmal zu hören bekommen würde. So traurig das auch ist.
Man sagt ja immer, wenn nach 1 Jahr die Beziehung vorbei ist, konnten aus den Verliebtheitsgefühlen keine „richtigen“ Gefühle für eine weiter bestehende Beziehung entstehen. Aber offensichtlich reicht ja nicht mal das, weil es viele auch nicht davon abhält sich nach 2 oder 3 Jahren zu trennen.
Ich frage mich mittlerweile: Ist das klassische Modell Beziehung vielleicht ein Auslaufmodell?
Wir leben im Jahr 2014 und ich selbst bin Jahrgang 1986. Meine Eltern stammen aus der Nachkriegsgeneration und wir befinden uns jetzt in einer Phase, in der die Werte- und Moralvorstellungen der Gesellschaft mehr und mehr außer Kraft gesetzt werden. Dies geht ja auch mit einer politischen Entmachtung der Katholischen Kirche einher, deren Vorstellungen von S. und Moral ja ebenfalls über einen sehr langen Zeitraum die Normen der Gesellschaft in dieser Hinsicht bestimmt haben.
Gleichzeitig gibt es mehr Trennungen und Scheidungen. Wobei das
mir so vorkommt und ich den Eindruck gewinne, wenn ich nach links und rechts schaue.
Ich möchte das nicht bewerten, obwohl ich persönlich die Auffassung habe, dass bestimmte Institutionen nicht das Recht haben mit ihrer Ideologie anderen ihr Menschenbild aufzuzwingen. Wobei das jetzt ein ganz anderes Thema ist.
Es ist die Frage, ob das klassische Bild der 2er Beziehung überhaupt noch eine Grundlage für die Zukunft ist. Ich könnte mir vorstellen, dass bereits in 10 Jahren ein ganz neuer Tenor das Sagen hat, und die ersten Anzeichen sind ja mehr als offensichtlich!