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Das Ende meiner ersten Liebe - Mein Leben lang

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Hallo an alle hier im Forum. Habe mich heute frisch angemeldete.
Vor einer Woche hätte ich nicht im entferntesten daran gedacht, dass dieser Tag kommt..
Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich dieses Forum nutzen kann, um meine Lasten zu teilen..

Ich möchte erst einmal zu mir was sagen. Ich bin Männlich und Anfang 20. Diese Beziehung war die Allererste in meinem Leben.

Am Freitag war es dann soweit. Es war alles aus und ich konnte die Welt nicht mehr bereifen; fühlte mich wie in einem schlechten Film. -Meine Freundin hatte mit mir Schluss gemacht.-

Es kam für mich im ersten Moment sehr, sehr Überraschend und Surreal.
Ich möchte euch meine Story teilen.. (ich weiß, sie ist sehr lange geworden, aber ich wollte unbedingt alles schreiben. Weil es mir gut tat und damit ihr vielleicht besser
in diese Situation reinkommt.)
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Unsere Beziehung hatte einen sehr seltsamen Beginn. Vielleicht hat es deshalb auch alles nicht geklappt.
Zum aller ersten Mal trafen wir uns gegen 2011. Wir waren beide sehr Jung. Ich stand kurz vor meiner Volljährigkeit. Sie war 2 Jahre jünger.
Es war an einem schönen Frühlingstag. Ich unternahm verschiedene Sachen mit meiner Freundesgruppe in meiner Stadt und hatte viel Spass.
Ich war froh, endliche Leute gefunden zu haben, denn durch das Verlassen meines Vaters mit 15, den ich und meine Mutter an den Alk. verloren hatten, hatte mein Selbstbewusstsein
und meine Kindheit stark beeinflusst. Ich war schon immer eher ein ruhiger Typ.

So kam es also, das ein Junge in der Clique ein Mädchen traf, welches ebenfalls mit ihrer kleinen Gruppe unterwegs war.
Wir kamen alle irgendwie ins Gespräch und zogen zusammen durch die Stadt weiter. Über die Monate festigte sich die Gruppe immer weiter und es
gab kaum Tage, an denen wir nicht zusammen etwas unternahmen. Sei es das Kino oder auch das Freibad. Im Freibad fiehl mir ein Mädchen aus der Gruppe auf,
welches ich in der Gruppe sonst nie richtig wahr genommen hatte. Sie war kein typisches Mädchen. Und das machte sie für mich so interessant.
So kam es dazu, dass wir immer mal wieder ins Gespräch kamen. Vor allem aber tauschten wir uns über ICQ aus. Wir schrieben oft stundenlang ohne Punkt und Komma.
Irgendwann waren wir an Punkten angelangt, wo wir uns vieles anvertraut haben.
Sie hatte ein ähnliches Schicksal wie ich. Kannte ihren Vater kaum und hatte eine Mutter mit schweren Krankheiten, welche ebenfalls Alk. war.
Wir schrieben und schrieben. Weinten und weinten. Meist nur vor dem PC bei ICQ. In der echten Welt waren wir meistens auf Distanz. Hatten uns immer im Blick
aber sprachen meist nicht. Es gab dann immer wieder Ereignisse in der Gruppe, die unsere Verbundenheit weiter zusammenschnürrten. Irgendwann in diesen Zeiten machte es bei mir
Klick.

Ich war das aller erste mal in meinem Leben verliebt.

Es war ein wunderbares Gefühl. Man fühlte sich einfach großartig und konnte Bäume ausreißen. So viel es mir auch nicht allzu schwer, dass ich im Sommer des gleichen Jahrs
in eine nahgelegende Stadt zog, da meine Mutter sich neu verliebt hatte.
Ich war trotzdem noch sehr oft in meiner Heimatstadt und unternahm in der Gruppe verschiedene Tätigkeiten.
In diesem Jahr hatte ich es endlich in die 11. Klasse geschafft, nachdem ich im Jahr zuvor einmal Sitzen geblieben bin.
Es war alles perfekt, die Schule konnte endlich durchstarten und die Liebe war auch auf meiner Seite.

Mein 18. Geburtstag stand vor der Tür. Ich war voller Vorfreude, da nun endlich auch meine große Liebe in meinen neuen Wohnort kommen würde.
Ich hatte sie und ca. 40 andere Bekannte und Freunde eingeladen. Wir feierten draußen in einem großen Zelt. Meine Aufmerksamkeit war den ganzen
Abend eigentlich nur auf sie gelenkt. Ich hatte sehr das Bedürfniss ihr endlich zu sagen, wie ich empfinde. An diesem Abend aber passierte etwas für mich sehr Schreckliches.
Sie kuschelte mit meinem neuen Nachbarn rum. Der Abend war für mich vollkommen gelaufen und ich war froh, als alle endlich wieder weg waren.
Am Tag darauf, nachdem der Schock etwas abgeklungen war, nahm ich allen Mut zusammen und gestand ihr meine Liebe. Auch über ICQ.

Sie konnte mit meinen Gefühlen nichts anfangen und war leicht erschrocken und überrascht. Sie sagte, dass sie so etwas nicht könne und nicht Lieben will (Vermutlich wegen ihrer Mutter..)
Das war für mich ein wahrer Schlag ins Gesicht. Ich war Todtraurig und weinte die ganze Nacht durch. Sie fuhr am nächsten Tag auf Klassenfahrt.
Somit mussten wir eine Woche warten, bis wir weier schreiben konnten.
Als sie wieder da war, fingen die Gespräche an. Natürlich wieder nur über's Internet. Es war ein großes Hin und Her. Sie dachte sogar dara, den Kontakt abzubrechen. Tat es aber nicht.
Irgendwie war es von dort an immer ein Wechselbad der Gefühle. Sie war sich ihrer Gefühle einfach nicht klar und wollte sich dem wohl auch nicht klar werden.
Das ich mir immer weiter Hoffnung machte, verstärkte das ganze noch. Aber sie gab mir auch immer wieder Grund zur Hoffnung. Irgendwie. Sie sagte, so glaube ich es jedenfalls noch, nie direkt
aber das Gefühl war einfach da. Vor allem auch, da sie den Kontakt nicht abgebrochen hatte. In den Herbst und Wintermonaten sahen wir uns wenig. Die alte Clique ist zersprungen und teilweise auch
zerstritten.

Ausgerechent auf meinem Geburtstag hatte sich eine neue Gruppe gebildet. Die Mädchengruppe und diese Jungsgruppe machten nun öfter was miteinander. Ich wollte meiner Liebe aber immer nah sein. Also
hiefte ich mich auch in diese Gruppe hinein. Ein Junge, der für mich nur ein Bekannter war, stand wohl auch auf sie. Die beiden schrieben wohl auch ziemlich oft, was mich sehr fertig machte.
Es setzte mich so weit unter Druck, dass ich kein Wochenende mehr in Ruhe hatte, ohne darüber nachzudenken, was die beiden wohl miteinander führten.
Meine Schulnoten waren zu diesem Zeitpunkt schon tief in den Keller gerückt, da ich dies nur noch als Zweitrangig wahr nahm.
Ich und sie schritten uns jetzt öfters bei ICQ. Vor allem, weil ich ihr vorwürfe machte. Und das alles, obwohl wir nicht zusammen waren.
Das war auch immer ihr Spruch: Wir sind ja schließlich nicht zusammen. Die Monate vergingen und die Freunde wurden weniger. Irgendwann, eines Abends, war mein Hass auf den Konkurrenten wahnsinnig groß.
Ich wusste, das sie gerade auf einer Party bei ihm ist. So schrieb ich ihn also bei Facebook an und sagte ihm, dass er seine Finger von ihr lassen solle. Er wurde auch böse und schrieb, dass es keinen Grund
zur Besorgung geben würde. Das war alles gelogen. Sie schrieb mir in der gleichen Nacht ebenfalls und wollte mich beruhigen. Ich wusste, dass die beiden sich nah waren und das meine Chancen auf sie immer schlechter Standen.

Die Tage und Monate vergingen langsam weiter.. Es war aber nicht weniger still geworden. Wir schrieben immer noch Nächte durch mit den verschiedensten Sachen. Ich hatte mich zu einem Punkt gesteigert, an dem ich echt dachte,
dass wir zusammen seien. Aber sie machte es mir auch nicht leicht aus diesem Gedanken heraus zu kommen. Ich gab mich immer weiter auf.

Auf einer Geburtstagsparty bei meinem besten Freund sahen wir uns dann im neuen Frühjahr wieder. Die Gespräche waren wieder harmonischer. So passierte es, dass sie sich neben mich auf eine Bank setzte. Wir wussten, dass wir uns nah sind
aber redeten so gut wie kein Wort miteinander. Irgendwann war es schon dunkel. Ich wagte den ersten Schritt und legte meinen Arm um sie. Und sie erwiderte dies durch ein Zulassen.
Das war für mich ein großartiger Moment, den ich niemals mehr vergessen werde. Wir kuschelten den ganzen Abend und die halbe Nacht. Meinem besten Kumpel gefiel das nicht, glaube ich. Er hatte indirekt auch ein Auge auf sie. Aber das weiß ich bis
heute nicht genau. Der Kontakt zu ihm ist vor 2-3 Jahren endgültig abgerissen.

Dieser Tag verging auch wieder schneller als gedacht. Es gab wieder Grund, dass wir uns stritten. Und natürlich.. wieder nur über ICQ.
Die Worte, die wir bis hier hin miteinander im echten Leben ausgetauscht haben, waren wirlich wenig.

Es folgten wieder Gruppentreffen, in die ich mich irgendwie immer selber einlud, nur um dann wieder bei ihr zu sein. Das tat aber jedes mal sehr weh. Weil ich merkte, dass sie
auch den anderen Jungen gut fand. Dann kam kurze Zeit später der große Knall. Wir hatten uns sehr gestritten und bestimmt 1 Monat lang keinen Kontakt mehr.
Es war eine sehr harte Zeit, durch die ich durch musste. Ich wollte mich auch nicht meiner Mutter anvertrauen. Die Schule war sowieso schon seit Monaten abgehakt und ich wusste, dass ich die 11. nicht bestehen
würde und somit von der Schule fliege. Zum Glück hatte ich dann einen Termin beim Arbeitsamt, um mich über den 2. Bildungsweg schlau zu machen. Mein Realschulabschluss aus der 10 war mehr als Grottig.

So fand ich eine neue Schulform für mich, welche ich dann nach meinem Missglückten Abitur anfangen konnte. Es war wieder Sommer geworden. 2012. Etwa ein Jahr lang ging dieses Hin und Her in meinem Leben.
Heute würde ich fast sagen, dass diese Zeit schlimmer für mich war als die Trennung von meinem Alk. Vater.

Es war ein schöner Sommerabend und ich war auf einer Party eines guten Freundes. Wir hatten alle sehr viel Spass. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon wieder länger Kontakt zu meiner großen Lieben. Aber es war alles entspannter.
So passierte es, das sie mich fragte, ob wir uns an diesem Abend sehen wollen.
Wir hatten uns bisher noch nie alleine getroffen.
So geschah es und wir hatten einen wundervollen Abend zusammen...
Am nächsten Morgen wollte ich frühzeitig nach Hause fahren, um meine Mutter und ihren Freund zum Bahnhof zu fahren, da diese in den Urlaub wollten.
Ich hatte die ganze Nacht aber nicht geschlafen und so geschah es, dass ich sehr müde in Richtung Zuhause fuhr. Auf dem Weg dorthin hatte ich einen Autounfall.

Ein anderer Wagen war auf meine Spur gefahren und mich so zum abdriften genötigt. Ich fuhr also in einen Graben am Straßenrand und kam gegen einen Baum zum stehen.
Mit einem Schlüsselbeinanbruch kam ich in eine Klinik. Das Auto war hin und die Nerven meiner Mutter ebenso. Ich konnte die beiden trotzdem überzeugen, doch in den Urlaub zu fliegen.
Der Abend zuvor hatte mich einfach zu sehr beflügelt. So sehr, dass selbst ein Autounfall diesen Moment nicht ausbremsen konnte.

Einen Tag später wurde ich schon wieder entlassen, ich hatte großes Glück gehabt.
Meine Liebe und ich schrieben uns sehr viel. Sie hatte große Angst um mich.
So geschah es, dass wir uns in den nächsten Tagen fast immer Abends in meiner alten Heimatstadt sahen und unsere Verliebtheit miteinander austauschten. Es war alles so wunderbar..

Wir unternahmen nun fast nur zu Zwei sachen. Das war nichts großartiges, denn wir beide hatten nicht viel Geld. Aber das brauchte man ja auch nicht.

Ich kam auf meine neue Schule und war vom ersten Moment an Glücklich. Zu zwei alten Schulfreunden von dort habe ich immer noch engen Kontakt. Mit einem werde ich wohl nächstes Jahr
anfangen zu Studieren und eventuell eine WG zu gründen. Jedenfalls war diese Schule der absolute Hauptgewinn für mich und ich konnte im Jahr 2014 mein Fachabitur mit einem guten Schnitt erlangen.

Trotzdem kam bald eine kleine Ernüchterung. Auf einer Klassenfahrt gegen Ende des Jahres soll sie wohl mit einem Jungen kontakt gehabt haben. Mehr weiss ich dazu aber auch nicht; sie sagte mir nur,
dass wir ja immerhin noch keine richtige Beziehung führen. Das machte mich schon sehr fertig und ließ mich in die Zeit von damals zurückfallen.

Wir stritten uns einige male und vertrugen uns dann aber auch bald wieder. Anfang 2013 durfte ich dann das aller erste mal mit zu ihr. Aber auch nur Heimlich durch's Fenster. Sie wollte nicht, dass
ihre Mutter was davon mitbekam. Das zu erklären würde sehr lange dauern. So passierte es das ein oder andere mal, das ich mich unter dem Bett verstecken musste, wenn sie reinkam .

Die Zeiten wurden besser. Irgendwann, an einem schönen Abend wo wir einen Film bei ihr schauten, sagte sie das, worauf ich so lange gewartet habe.
Ich liebe dich
Dieser Tag war wohl der offizielle Beginn unserer Beziehung. Wir merkten uns den aber nicht und hatten somit auch keinen richtigen Jahrestag.
Das Leben war schön, wir machten so viele tolle Dinge zusammen. Einen Tag hatte sie sogar den Mut, mich ihrer Mutter vorzustellen. Nun konnten wir ihr Zimmer auch mal verlassen und diese Versteckspielerei
lassen.
Sie kam verhältnimäßig wenig zu mir. Was zur Folge hatte, dass ich oft Tage / Wochenlang bei ihr war. Ich vernachlässigte viele meiner Freunde. Mit einigen kam ich sogar direkt in Streit wegen der Beziehung.
Sie hatten von anfang an gesagt, dass Sie mir nicht gut tut. Was ich aber igortierte und mit einem Kontaktabbruch strafte. Ich dachte mir immer Die wissen gar nicht all den Stress, durch den wir durch mussten für diese Beziehung

So verbrachte ich 2013 also meine kompletten Sommerferien bei ihr. Wie immer unternahmen wir schöne Dinge und fuhren sogar das aller erste mal richtig Weg. Unser Ziel war Bremen. Dort hatten wir 3 wunderbare Tage.
Sie pflege ihre sozialen Kontakte weiter, so weit es ging. Ging ab und zu ins Freibad, während ich zuhause bei ihr saß. Das war in dem Moment aber kein Problem für mich.
Nach einiger Zeit kamen dann erste Streite auf. Das lag eigentlich nur dran, weil wir Tagelang aufeinander hockten. Es flogen die fetzen. Trotzdem vertrugen wir uns sehr schnell wieder. Öfters aber fuhr ich dann aber nach Hause,
weil sie mich raußschmiss. Das sitze immer sehr tief bei mir und war kränkend. Oft wollte ich auch einfach gar nicht gehen und war störrisch, bis es dann gar nicht mehr ging und ihre Mutter schon böse wurde und sich eimischte.

Meine Mutter und ihr Freund hatten 2 Monate vorher schon damit begonnen, eine Erziehungsberatung aufzusachen. Sie wussten sich einfach keinen Rat mehr und wollten, dass ich öfters nach Hause komme. Aber das kam mir nicht in die Tüte.
Meiner Freundin passte das rumgehocke nach einiger Zeit auch nicht mehr. Aber statt das mir zu sagen, fingen wir dann mit dem Streiten an.

An einem Tag am Wochenende kurz nach den Sommerferien war es dann soweit.
Es stand eine öffentliche Party in einer Badeanstalt in ihrer Heimat an. Ich wollte dort nicht hin, weil ich dann auf jeden mall meine ganzen alten Freunde wiedergesehen hätte, mit denen ich Streit hatte. Das konnte ich einfach nicht.
Ich willigte aber trotzdem ein, sie dort hinzufahren und später wieder abzuholen. (In einer vernüfntigen Beziehung wäre man wohl nach Hause gefahren und hätte sich alleine einen schönen Abend gemacht..)
Ich hatte schon ein leicht mulmiges gefühl sie dort hin zu fahren und versuchte, ihr Vorhaben auszureden. Schaffe es aber nicht. Also fuhr ich sie dort hin. Und da passierte es. Irgendwas in meinem Kopf machte klick und ließ mich auf 180 fahren.
Wir hielten an und ich schrieß sie einfach nur noch an. Was ihr denn einfalle, jetzt da hin zugehen ohne mich. Ich hatte nur noch Hass.. Sie verließ schnell das Auto und ich sauste schnell davon. Gut das mir damals nichts passiert ist..

Ich fuhr also wieder zu ihrer Mutter zurück und erklärte ihr die ganze Sache. Ich wollte irgendwie jemanden haben, der mir für die Situaton recht gibt.. Ihr Mutter war aber mal wieder betrunken. Also sage ich nichts und wartete nun qualvoll in ihrem Zimmer darauf,
dass ich sie endlich wieder abholen konnte. Irgendwann Nachts war es so weit und ich fuhr hin. Wir wechselten im Auto kein Wort mehr und legten uns direkt schlafen. Am nächsten Morgen war alles wie zuvor.
Gegen Mittag sagte sie mir Bitte fahr doch jetzt mal nach Hause, ich will endlich mal wieder meine Ruhe. Wir stritten uns. Nicht böse. Es war mehr ein Verhandeln. FÜr mich brach die Welt zusammen. Ich solle nun wieder nach Hause fahren,
wo ich kein leben Mehr habe.
Ich hatte ihr Leben mit angenommen.
Sie versicherte mir, dass wir uns doch nächstes Wochenende wirsehen können, aber das reichte mir nicht. Dafür hatte ich eine viel zu Große abhängigkeit aufgebaut.
Irgendwann waren wir an einem Punkt angelangt, wo ich dann unter Tränen nach draussen zu meinem Auto ging. Sie schrieb mir bei Whats App, das alles in Ordnung ist und gönnte sich erstmal eine Schönheitsmaske. Für sie war es wie eine Befreiung.
Für mich hingegen begann ein eine sehr schwere Zeit. Ähnlich der, die ich vor unserer Beziehung hatte. Und das alles, obwohl ich das Ziel erreicht hatte.. Wir waren zusammen... Aber nicht so, wie ich es wollte.
Zu diesem Zeitpunkt sah ich nicht, dass ich keine Beziehung führen kann, ohne ein eigenes Leben zu haben.

Meine Mutter sprach in dieser Zeit oft mit mir. Es waren sehr emotionale Gespräche und ich weinte sehr oft und war am Boden zerstört. Meine Freundin hingegen lebte nun ein wenig auf und schickte mir ab und zu mal Bilder von ihren Aktivitäten mit Freunden.
Die hatte ich ja nicht mehr. So verbrachte ich sehr viel Zeit Zuhause. Ich merkte, dass ich nie richtig FUß in meiner neuen Heimat gefasst hatte. Keine Freunde, Keine Hobbys. Nur sie.
Meine Mutter nahm mich zur Erziehungsberatung mit. Ich hatte viele Sitzungen dort und mir wurde immer wieder erläutert, wie wichtig es ist, dass jeder Mensch in einer Beziehung sein eigenes Leben führen sollte und trotzdem einen Partner haben könne.
Irgendwann hörte sich das für mich alles pausibel und richtig an. Ich erzählte auch meiner Freundin, dass ich mir jetzt Hilfe geholt hatte. Aber so richtig umsetzen konnte ich die ganzen Tipps nie.
Ich versuchte einen Sport zu machen. Aber die Leute dort waren mir sehr unsympathisch. Jedenfalls dache ich das, da mein Selbstbewusstsein extrem niedrig war. Und so stangierte diese Idee und ich widmete mich weiter nur meiner Freundin.
Wenn ich Samstag Abends zuhause saß und nichts zutun hatte, fing ich an ihr Vorwürfe zu machen. Das sie heute in eine Disco geht und sich jemanden angeln würde. All die Gedanken aus unsere Vorgeschichte kamen hoch.
Ich merkte, dass ich ihr gar nicht Vertraue.
Je weiter wir uns durch meine Vorwürfe stritten, umso schneller passte sie sich wieder meinem Tempo an. So kam es oft vor, dass wir sogut wie jedes Wochenende komplett und mindestens 1. unter der Woche etwas unternahmen. Sei es auch nur stumpfes rumhocken gewesen sein.

Die Monate vergingen und es ging alles fast so weiter wie in den Sommerferien des Jahres. Mir kam es so vor, dass wir beide GLücklich waren. Ich war es. Wenn auch irgendwie krankhaft..
Ab und an verhandelten wir dann mal wieder um die Zeiten wo wir uns sehen. Meist aber hatte sie keine lust mehr auf die Diskussion und beließ es dabei. Trotzdem hatten wir wirklich schöne Tage und reisten Quer durch Deutschland und Europa.

Meine Freundin kam in die letzte Klassenstufe vor ihrem Fachabi. Auf einmal bildeten sich neue Freundesgruppen. In dieser waren einige Jungs und auch ein Mächen, das ich aus meiner Kindheit noch kannte. Wenn sie mit dieser Gruppe etwas unternahm,
dann war es meistens das Feiern gehen. Das war aber oft bei einem aus der Gruppe in seinem Zuhause. Einfach eine ganz normale Freunderunde. Das konnte ich aber nicht akzeptieren. Ich fühlte mich alleine. Sie hatte Spaß und ich durfte bei mir zuhause rumsitzen
und mir ausmalen, was wohl alles dort passieren könnte. So kamen wieder die endlosen Vorwürfe meinerseits. Ich war bis tief in den Knochen Eifersüchtig.
Ihre neuen Freunde bekamen das oft mit. Sie erzählte wohl von den Problemen, die wir beide haben.
Das ging immer so weiter. Mit einem Jungen, den sie noch aus ihrer Kindheit kannte, traf sie sich auch desöfteren alleine. Das war besonders Schlimm für mich. Sie versicherte mir aber jedes mal wieder, das er für sie nur etwas wie ein kleiner Bruder sei.
Ich glaubte ihr aber nie. Niemals. Bis heute nicht. Obwohl es so war, dass sie die Warheit sagte. Es passierte nie etwas.

Irgendwann hatte sie auch kleinere Streitigkeiten in dieser Freundesgruppe und alle lebten sich ein wenig auseinander. Auch, weil die Schule für sie nun vorbei war.
Ich war nun wieder Stärker in ihrem Fokus und nutzte dies voll. Ich half ihr, eine Lehrstelle zu finden. Sie hatte selber keine Ahnung, was sie machen wollte und so schrieb ich mit ihr zusammen einige Bewerbungen für Kaufmännische Jobs.
Bei einer Bank hatte es dann geklappt. Sie hatte eine Lehrstelle, war aber damit nicht sehr zufrieden. Sie nahm es hin und dachte sich, dass sie das schon irgendwie schaffen würde und das ein Bankjob ja eine gute Lebensgrundlage schaffen würde.
Wir hatten nun wieder einmal das Level erreicht, auf dem nur wir beide unser Ding taten. Meist ohne jemanden anders. Und wir Reisten wieder umher, denn wir wollten auch nicht bei ihr Zuhause sein. Sie war froh, wenn sie ihre Mutter mal nicht sehen musste.
Trotzdem kam sie ungern zu mir nach Hause mit. Sie sagte immer, dass sie nicht mobil sei und meinen Stiefvater nicht mag. Ich glaube aber, ihr war das zu aufwendig. Schließlich konnte ich ja immer kommen..

Ich ließ immer wieder die Chance verstreichen. Mein eigenens Leben aufzubauen. AB und an traf ich mich mit neuen Freunden, aber meist nur, weil sie dann keine Zeit hatte und ich das irgendwie kompensieren musste.
Weil es ein ständiges Auf und Ab war und meine Eltern eben alles mitbekamen, wenn ich verzweifelt am Telefon rumweine und nicht mehr klar kam, machte meine Mutter den Vorschlag, zu einer Psychologin zu gehen.
Diese kannte sie noch von früher, da sie dort die Geschichte mit meinem kranken Vater behandelt hatte.

Und so bekam ich dann relativ Schnell einen Termin. Dabei ging es in erster Linie um meine Beziehung und warum alles so ist, wie es ist. Es gab viele und gute Ratschläge, die ich mir mit meiner Therapeuthin erarbeitete.
Aber meist setzte ich sie doch nicht um.
Ich war einfach zu faul.
Wenn ich heute darauf zurück blicke, sehe ich das ein. Und meine Freundin nahm das immer wieder so hin. Nach jedem Streit beruhigte sich wieder alles und wir machten so weiter wie immer. Sie sagte mir aber schon oft,
dass sich endlich was ändern muss. Ich bejahte das ganze immer. Ich belog sie aber nie.
Ich sah ein, dass sich etwas ändern müsste und wollte dies im ersten Moment aber auch. Nur fiel ich immer wieder in die Bequemheit zurück, nicht für mein Leben zu tun.
So verbrachten wir noch ein weiteres Jahr.
2016 brach an. Ein komisches Jahr.
Ich besuchte immer noch regelmäßig die Therapie und versuchte an mir zu arbeiten. Die Termine wurden immer seltener, meist nur noch 1. mal im Monat.
Mitte des Jahres hatte ich auf einemal einen komischen Anfall. Wir hatten einige Tage zuvor ein Festival besucht und viel Spass gehabt. Wir liebten unseren gemeinsamen Musikgeschmack. Hatten aber sogut wie nie den gleichen Humor..

Jedenfalls hatte ich die aller erste große Panikattacke in meinem Leben. Es war Hochsommer. Mein Kopf pocherte wie sonst was. Ich dachte, dass etwas nicht stimmen würde. Vielleicht nicht genug getrunken? Doch hatte ich.
Das Panikkarusell drehte sich schnell und mir wurde sehr schlecht. Ich brach in der Wohnung meiner Freundin zusammen. Sie rief einen Krankenwagen. Die Sanitäter konnten aber nichts weiteres feststellen und wunderten sich.
Meine Freundin war sehr schockiert von diesem Moment gewesen. Was für sorgen hatte sie sich wohl gemacht..
Es passierte nun regelmäßig, dass ich solche Panikattacken bekam. Sei es, weil ich etwas scharfes gegessen hatte und mir schwummerig wurde oder bei Ikea, weil ich mich nur ein wenig an einem Karton gestoßen hatte. Es gab viele Trigger, um
in so eine für mich scheinbar lebensgefährliche Situation zu kommen. Und immer wieder musste Sie mich beruhigen. Sich um mich kümmern. Mir Wärmflaschen machen und sich selber zurückstellen. Ich merkte, das die Liebe von ihrer Seite aus
immer mehr verflog. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir nicht mehr viele Momente für gemeinsames Kuscheln oder sonstiges. Oft waren wir einfach nur da, redeten, hatten trotzdem Spass.
Nur leider litt die Liebe an allem. Sie war fast immer nur in ihr Handy vertieft. Jeder kleine Blick von mir darauf, wurde sofort mit Streit bestraft. Schließlich hatte ich damals in einigen Eifersuchtsanfällen immer wieder ihr Handy
nach brauchbaren Beweisen durchsucht. Das war ihr natürlich irgendwann aufgefallen.

Sie hatte nun öfters Kontakt zu einer sehr guten Freundin, die sie schon aus dem Kindergarten kannte. Die beiden hatten sich auch irgendwie aus den Augen verlore und nun wieder zueinander gefunden. Wir konnten uns alle arrangieren und ich war
dieses mal Teil der neuen Freundesgruppe. Wir hatten viel Spass zusammen und erlebten einiges. Fuhren auch mal alle zusammen nach Berlin. Das waren schöne Tage und endlich ging es uns beiden wieder relativ gut.
Irgendwann kam der Tag, an dem sich dann ein Teil der Freundesgruppe zusammenraufte, um eine eigene WG zu gründen. Meine Freundin gehörte mit dazu. Also 3 Leute waren es.
Ich hatte natürlich auch immer den Wunsch gehegt, mit ihr zusammenzuziehen, was sie aber immer wieder verneinte. Ich verstand es nie. Aber heute würde ich sagen, sie tat es, weil sie Angt vor meiner starken Bindung hatte.
Man muss dazu sagen, das wir uns zu der Zeit schon relativ gesund Distanziert hatten. Ich war ab und an einen Wochenendtag mal zuhause und sie unternahm auch mal alleine was in der neuen Gruppe. Dort vertraute ich ihr, da ich die Leute kannte.
Das war bei den anderen Gruppen, einschließlich ihres besten Freundes, nicht so.
Durch mein runtermachen und Gehetzte gegen diese Leute hatte sie mir schon früh verwert, diese kennenzulernen. Vielleicht wäre dann alles in eine andere Richtung gegangen.
Ich finde, dass man seinen Freundeskreis jedenfalls vorstellen kann. Alleine schon, um dem Partner die Angst zu nehmen, was dort passieren könnte. Naja..

Jedenfalls zogen alle im November 2016 dann in die WG ein. Immer noch in der alten Stadt. Es war eine große Wohung über 2. Etagen und jeder hatte sein eigenes, großes Zimmer.
(Ich muss sagen, je näher ich von der Story an die jetzige Zeit komme, desto schwerer wird es...)
Jedenfalls verliefen die ersten Wochen gut. Dan kam es aber immer wieder zu Stress zwischen den Bewohnern, da jeder eine andere Auffassung zum Thema Ordnung hatte. Ich beteiligte mich natürlich an den Diskussionen und unterstützte meine Freundin.
Das wollte sie aber nicht. Sie wollte das selber klären und war oft böse.
Meistens war ich das ganze Wochenende dort, einschließlich Mittwochs.
Sie sagte mir sehr oft Du wohnst hier ja nicht. Das tat sie vor allem dann, wenn ich einige kleine Ideen für ihr Zimmer mit einbrachte oder mich mal über die Unordnung in Küche beschwerte. Das nahm ich aber immer wieder persönlich.
Schließlich war ihr Leben ja jetzt schon fast das meine geworden. Ich hatte nämlich gar keins mehr. Wie schon 2013 nicht. Es hatte sich einfach nie etwas getan.
Immer wieder die guten Vorsätze, immer wieder wurden sie nicht eingehalten. Irgendwann wollte sie wieder ins Fitnessstudio gehen. Dies hatte sie auch seit Jahren vernachlässigt. Wohl auch wegen mir.
Sie fragte sogar, ob ich mitkommen will und ich willigte irgendwann ein. Ich ging das erste mal alleine Hin, denn ich hatte einen Termin zu einem Probetraining. Ich fand es gut. Wir würden wohl gemeinsam etwas tun, sportlicher werden
und endlich aus unserer eigenen kleinen Welt etwas ausbrechen.
Ich sah aber, dass in diesem Studio viele Menschen von damals waren. Auch ehemalige Freunde, denen ich eigentlich nie wieder begegnen wollte. So kam es dazu, dass ich mich fest anmeldete, aber nie hinging.
Ich hatte einfach zu große Angst, jemanden zu begegnen.

So hiel ich meine Freundin monatelang hin. Alleine wollte sie auch nicht gehen, da sie ja nicht mobil war und zu faul, so weit zu laufen. Sie fragte immer wieder und wieder, wann wir nun hingehen würden.
Als es so weit war, dass sie sogar schon böse wurde, gestand ich ihr meine Ängste vor den Leuten. Sie sagte, dass ich einfach drüber stehen müsste und es durchziehen solle.
Das tat ich aber nie. Nicht mal bis Jetzt, wo unsere Beziehung wohl beendet ist.

Es war erst letztes Wochenende. Ich kam erst am Samstag zu ihr, da ich am Freitag noch etwas am Auto zutun hatte. Sie willigte ein und fand es okay. Ich erkundigte mich natürlich, was sie dann sonst heute Abend machen würde. Sie sagte Nichts weiter.
Das stelle mich zufrieden. Wie sooft die Monate und Jahre davor.

Wir verbrachten den Samstag noch ein letztes mal in einer nah gelegenenden Stadt, wo wir ein bisschen rumbummelten. Sie zickte mich wegen jeder Kleinigkeit an. Auch hatte sie mir die Monate davor immer gesagt, wie gehässig ich denn sei.
Ab und zu hatte ich mal einen blöden Spruch gemacht, zb. wenn wir an einer Ampel im Auto standen und dort ein Typ war, der ihr hätte gefallen können. Wegen meines geringen Selbstwertgefühls hab ich diesen dann gleich schlecht geredet.
Auch, wenn z.B. meine Freundin diesem Typen gar nicht bemerkte. Sie nervte diese Sprüch sehr. Und ich gelobte immer wieder, dass ich so etwas nicht mehr machen würde.
Der Grund daür, lag aber einfach daran, dass ich mir fast 5 Jahre lang vorgespielt habe, dass ich ein Leben neben ihr habe und immer alles so weiter geht, ohne das ich mich ändern müsste.

Den Sonntag verbrachten wir auch nochmal sehr schön. Wie immer in den letzten Monaten eigentlich..
Montag Morgen verabschiedete ich mich von ihr, weil ich zur Arbeit musste. Es war alles cool wie immer. Ich wusste, dass wir uns Freitag wiedersehen würden. Vorher
war sie aber noch für 2 Tage, also von Mittwoch bis Freitag auf Klassenfahrt in Hamburg. Das war kein problem für mich. Auch wenn ich einige kleine Misstrauensgedanken hatte.

Wir schrieben normal über eine Chattapp weiter.
Am Donnerstag machte ich ihr dann meine Planung fürs Wochenende Kund. Ich wollte mit ihr am Freitag schön Picknicken. Das hatten wir uns beide eigentlich schon lange gewünscht. Darauf reagierte sie aber nicht wirklich und schrieb nur,
dass sie Samstag mit einer Freundin verabredet sei. Mich machte das in diesen Moment ein wenig sauer, das es eine gemeinsame Freundin war und ich nicht eingeladen wurde.
Und so entstand ein komisches Gespräch.
Wir kamen auf die unterschielichsten Sachen. Was uns in der Beziehung gerade nervt. Das ich mich eh nie ändere. Das ich viel zu oft da bin. Obwohl wir uns diesen Monat schon relativ wenig gesehen hatten. Vielleicht 4-5 mal gesamt. Das war schon
ein komisches Zeichen, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich es genoss mal nicht unter der Woche die 30 Km. bis zu ihr zu fahren.

Sie sagte, dass sie erstmal keinen Kontakt zu mir will. Ich war vollkommen verwundert. Dachte mir aber auch, dass sich das eh bald wieder einkriegt.
Falsch gedacht.
Am Freitag dann schreibe ich ihr wieder. Immer so kleine Sachen wie z.B. Und, wann fahrt ihr heute nach Hause oder Hey, was geht so?.
Sie antwortete immer sehr kurz und ich merkte, dass etwas anders war als sonst. Es war sehr eingeknickt..
Als sie dann noch anfing, an die Satzenden teilweise Smileys zu setzen, war ich sehr verwundert. Wenn dann hatten wir uns ja immer Gestritten, waren sauer und irgendwann war es dann wieder alles so wie vorher. Ganz norma. Wie schon tausende Male zuvor.

Ich wollte also wissen, was gerade genau Sache ist. Sie wollte es mir aber nicht sagen. So stelle ich sie also vor die Frage: Brauchst du Ruhe von mir, weil wir uns Gestritten haben, oder denkst du über ein Beziehungsende nach?
Ich hatte das Zweite eigentlich nie auf dem Schirm und so war es sowieso sehr Unwahrscheinlich für mich, dass sie damit antworten würde.
Aber sie tat es.
Meine Welt brach für mich zusammen.
Ich bekam Panik.
Lief aus dem Garten in mein Zimmer und versuchte sie verzweifelt anzurufen. Aber sie blockte immer wieder ab..
Ich machte Voicemails und war sauer, verzweifelt und verstört zu gleich. Ich war komplett zerstört. Irgendwann ging sie nun dran. Für sie sollte es wohl vorerst das letzte mal sein.
Sie hatte wohl allen Mut zusammen genommen und sich endlichen überwunden, diesen Schritt zu wagen, sagte sie mir. Sie sah in der Beziehung einfach keine Zukunft mehr. Obwohl nichts großes konkretes vorgefallen war. Deshalb kann ich das bis heute nicht richtig
verstehen, warum sie ausgerechnet dann an diesem Freitag mit mir Schluss machte. Sie hatte aber auch dolle Angst etwas falsch zu machen und weinte ebenfalls. Sie wollte hören,
dass ich sie nicht hasse. Aber das konnte ich nicht sagen. Viel zu groß war meine Ohnmacht über diese ganze Situation.

Wir wurden langsam etwas ruhiger am Telefon. Sie sagte, dass ich dann nächstes Wochenende meine verbliebenden Sachen bei ihr abholen solle. Das ist niht viel. Vielleicht 2 Hemden oder sowas.
Und jetzt habe ich Angst, sie wiederzusehen. Dieser Samstag steht kurz bevor und sie wird mich die Tage wohl anschreiben, wann wir uns wo treffen für die Übergabe. Sie sagte mir dann auch gleich,
dass sie ihre Meinung nicht ändern wird.

Für mich war an diesem Freitag ein weiter Lebensabschnitt zuende gegangen. Meine erste Große Liebe.

Meine Mutter ist gerade zum GLück jeden Tag für mich da. Es hilft mir sehr, mit ihr zu reden. Sie weiß auch, dass ich das jetzt endlich als Chance sehen kann mein eigenes Leben neu zu finden und zu gestalten. Das ist auch verdammt nötig.
Ich hatte schließlich nur noch das Leben meiner Freundin mitgelebt.
Samstag und Sonntag war ich nur am heulen und reden. Die Trennug wirkt sich sehr stark auf meine Körperfuktionen aus. Ich habe sehr starke Halsschmerzen und kann nicht richtig schlafen.
Zudem ist mir übel und ich esse wenig.
Ich habe nur mit wenigen Leuten darüber geredet bisher. Und das ist vielleicht auch ganz gut so. Es wird einfach viel zu schnell alles rumerzält.
Heute, am Mittwoch, weine ich nur noch wenig. Ich denke jeden Tag an sie. Höre unsere gemeinsamen Lieder im Ohr auf Dauerschleife und sehe die gemeinsamen Zeiten vor meinem inneren Auge.
Das alles zu verdauen fällt mir wirklich schwer.
Ich habe aber schon einige kleine Pläne geschmiedet. Zum Beispiel will ich mich endlich in einem Fitnesscenter in meienm Ort anmelden und dort in den Kickboxkurs eintreten. Kickboxen hatte ich in der Zeit vor Ihr schon sehr gerne getan.

Ich denke mir gerade, wie hoch die Chancen denn stehen, dass ich irgendwann wieder mit ihr Zusammen sein kann. Jedenfalls dann, wenn ich endlich mein eigenens Leben habe und wir endlich eine gesunde Beziehung führen können. Ich hätte es gerne.
Aber so wie es jetzt gerade ist, verstehe ich, warum sie diesen Schlussstrich gesetzt hat.


Ich danke dir wirklich sehr, wenn du dir meine Lebensgeschichte durchgelesen hast. Ich brauchte einige Tage um alles aufzuschreiben.
Gerne würde ich mit euch reden und wissen, was ihr von dieser Story haltet und wie es mit mir weitergehen könnte. Und vielleicht, ob diese Beziehung in anderer Form eine Chance hat.

Viele Liebe Grüße.

Max

05.04.2017 18:19 • #1


N
Hey Max,

Gehst du inzwischen immernoch zur Psychologin?
Was hatte es mit den Panikattacken auf sich?
Ich denke mit der Zeit habt ihr schon fast das richtige Maß gefunden, aber ich glaube auch, die Liebe ist schon längst verschwunden.

Mit euren Elternhäusern habt ihr schon ungünstige Vorgeschichten und ich glaube auch, daß ist der Punkt an dem du ansetzen musst.

Mach dir klar unter welchen Umständen du aufgewachsen bist und was das mit dir angestellt hat.


So ein Wunsch nach Verschmelzung - ich kann es nachvollziehen - ist anfangs normal, aber das was daraus geworden ist;
das du deinen alten Freunden nicht mehr ins Gesicht schauen kannst,
Das du nur um nicht allein zu sein neue Freunde triffst..
Das ist merkwürdig. Sind dir die sozialen Kontakte so egal?
Und denkst du nicht, die haben dir längst verziehen?

Du hast sehr lange um sie gekämpft, sie letztendlich auch gewonnen und sie verteidigt.
Ich glaube ehrlich gesagt, das War auch nötig, sie wäre von selbst nicht gekommen und nicht geblieben.
So klingt es jedenfalls in deiner Geschichte...

Aber willst du das?
Soviel Energie reinstecken um Jemanden zu halten?
Ich vermute mit einer weniger umtriebigen Freundin hättest du auch mehr Energie auf dein eigenes Leben verwendet, einfach weil die Verlustangst nicht gar so groß ist.
Andererseits macht ja vielleicht gerade das den Reiz aus.

Also sie hat sich befreit und du solltest dadurch jetzt auch eine ganze Menge Energie über haben, die du vorher in Kontrolle und Bindung investiert hast.

Nutz das für dein Leben, ich bin mir sicher du lernst aus dieser Sache und deine nächste Beziehung wird besser laufen!

05.04.2017 21:10 • x 2 #2


A


Das Ende meiner ersten Liebe - Mein Leben lang

x 3


omnom
Wow, das zu lesen war wie eine Achterbahnfahrt. Weißt du, ich glaube du bist schon auf einem guten Weg, weil du die Fehler nicht nur bei anderen suchst, wobei du dich dabei natürlich auch nicht nur selbst fertig machen sollst. Deine Geschichte hat mich so ein ganz klein wenig an Meine erinnert, nur war es bei mir nicht ganz so intensiv. Aber auch ich bin total in diese Abhängigkeit gerutscht. Ich hatte beim lesen nur das Gefühl, dass deine Ex-Freundin dich nicht so richtig verstehen konnte...da hätte ich es schöner gefunden, wenn sie mit dir da etwas ruhiger umgehen könnte, zumindest so wie ich es interpretiert habe. Ich bin selbst auch so ein Eifersuchtstyp gewesen, aber (bis auf die letzten Monate) war es bei mir unbegründet. Jedoch kann ich dich da, bei eurer langen Vorgeschichte, schon ziemlich verstehen, wenn du dir so oft Sorgen gemacht hast.
Ich habe selbst auch viel für meine Beziehung kämpfen müssen, und habe meine Ziele teilweise auch durchaus erreicht. Doch im Nachhinein frage ich mich, ob es wirklich das Richtige ist, wenn man während der Beziehung nur am kämpfen ist. Natürlich gibt es immer mal Probleme und Meinungsverschiedenheiten in einer Beziehung. Aber wenn es, wie bei dir, ein einziger Kampf ist. Davon wird man müde.
Nun denn, ich finde es wirklich gut, dass du versuchst eure Trennung als Chance zu sehen, als Chance unabhängiger zu werden. Wir rutschen ja meistens in diese Abhängigkeiten rein, weil wir mit etwas gar nicht zufrieden sind und uns die Beziehung quasi rettet. Dafür sprechen ja auch deine Panickattacken. Unser Körper will damit ja etwas ausdrücken, bzw. findet keinen anderen Weg. Bei mir war/ist es das nicht vorhandene Selbstwertgefühl. Bei dir wird es ja schon ziemlich deutlich. Du wurdest in deiner Jugend ziemlich geprägt und hattest es schulmäßig ja auch nicht so leicht, hast da dann aber echt richtig gut die Kurve bekommen. Ich kann dir leider keinen so guten Rat geben, wie vielleicht paar andere hier. Aber wie gesagt, mir ging es in meiner Beziehung sehr ähnlich und du bist damit nicht alleine. Du wirst schon etwas Gutes daraus machen, da bin ich mir sicher, denn du gestehst dir deine Probleme ein und versuchst dran zu arbeiten. Auch wenn es bis zum kompletten Erfolg noch etwas dauern wird. Umso besser, dass du bereit warst professionelle Hilfe anzunehmen! Das kann (leider) nicht jeder.
Und noch was: ich finde es immer schön, von Männern wie dir zu lesen, weil man einfach merkt wieviel Emotionen dahinter stecken. Auch wenn diese dir bis jetzt oft im Weg standen; dass du so viel und sensibel fühlen kannst, das finde ich klasse!

05.04.2017 22:23 • x 1 #3


M
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Story zu lesen. Das hilft mir wirklich sehr!

Zitat von n-ever:
Gehst du inzwischen immernoch zur Psychologin?
Was hatte es mit den Panikattacken auf sich?


Ja ich gehe immernoch zu ihr. Und ich hoffe, dass ich jetzt mehrmals Stunden dort bekomme.
Die Gespräche und Lösungen, die ich mir dort erarbeitet hatte, waren eigentlich immer sehr hilfsreich.
Nur leider fehlte mir immer wieder der letzte Schritt um das auch alles Umzusetzten. Ich war einfach faul, da meine Freundin ja so oder so immer alles hinnahm und ich einfach keine Kraft hatte, mein eigenes Leben aufzubauen.

Diese Panikattacken kamen immer in sehr unregelmäßigen Abständen. Meist dann, wenn ich gar nicht damit gerechnet habe. Meine Psychologin und ich können uns das nur durch den massiven Stress erklären, den ich mir in der Zeit gemacht habe. Das ich bisher keinen Sport nebenher betreibe verstärkt wohl diese Attacken. Ich war 2016 auch schon bei unzählingen Fachärzten in den verschiedensten Bereichen. Aber Körperlich bin ich soweit in guter Verfassung.

Zitat von n-ever:
Das ist merkwürdig. Sind dir die sozialen Kontakte so egal?
Und denkst du nicht, die haben dir längst verziehen?


Nein, sind sie mir eigentlich nicht. Ich war aber oftmals zu faul, um mir neue Leute zu suchen und hatte irgendwie keine Kraft diese zu pflegen. Ich wollte lieber immer bei meiner Ex sein. Das war das einzige, was für mich zählte. Zu einigen Menschen konnte ich trotzdem immer wieder einen guten Kontakt aufrecht erhalten und die versuch ich nun auch weiter zu bestärken.
Ich hoffe echt, dass ich durch Sport endlich zu neuen Kontakten finde und mir dort endlich ein neues soziales Umfeld aufbauen kann.

Und meine alten Freunde; Ich weiß es nicht. Ich denke eher, dass diese mich vergessen haben in all den Jahren. Viele sind wohl aus der Heimat weggezogen zum Studieren. Generell habe ich eigentlich nicht viel, dass mich nun an meine alte Heimat hält.


Zitat von omnom:
Und noch was: ich finde es immer schön, von Männern wie dir zu lesen, weil man einfach merkt wieviel Emotionen dahinter stecken. Auch wenn diese dir bis jetzt oft im Weg standen; dass du so viel und sensibel fühlen kannst, das finde ich klasse!


Das sind sehr nette Worte von dir. Vielen Dank.
Ich sehe diese Eigenschaft aber oftmals als Hinderniss an. Oftmals bin ich in vielen Sachen viel zu emotional und zu wenig objektiv. Sei es auf der Arbeit oder im Privaten. Deswegen finde ich auch eigentlich nur schwer Anstoß an richtige Männerfreundesgruppen, da man sich dort meistens nichts eingestehen darf. Irgendwie habe ich auch immer nur interesse an Menschen, die Wissen, wie hart das Leben sein kann und ähnliches durchgemacht haben. Daher kam wohl auch damals die Liebe zu meiner Exfreundin zustande.

06.04.2017 15:19 • #4


omnom
Zitat von max129:
Das sind sehr nette Worte von dir. Vielen Dank.
Ich sehe diese Eigenschaft aber oftmals als Hinderniss an. Oftmals bin ich in vielen Sachen viel zu emotional und zu wenig objektiv. Sei es auf der Arbeit oder im Privaten. Deswegen finde ich auch eigentlich nur schwer Anstoß an richtige Männerfreundesgruppen, da man sich dort meistens nichts eingestehen darf. Irgendwie habe ich auch immer nur interesse an Menschen, die Wissen, wie hart das Leben sein kann und ähnliches durchgemacht haben. Daher kam wohl auch damals die Liebe zu meiner Exfreundin zustande.


Ich weiß ganz genau was du meinst. Mein Leben wäre mir um einiges, um seeeehr viel einiges, leichter gefallen, wenn ich gefühlsmäßig ein Eisklotz wäre. Aber wäre ich so einer, dann würde ich auch viele gute Dinge nicht so zu schätzen wissen. Ausserdem macht diese übermäßige Emotionalität unseren Charakter aus. Ich wäre sonst nicht ich und du wärst nicht du. Ich glaube jeder hat in seinem Leben eine Art große Baustelle. Schaffen wir es, an dieser weiterzuarbeiten, dann wird das Leben umso leichter, freier und glücklicher. Hätten wir das von Anfang an, dann wüssten wir es doch nie zu schätzen, oder? Und gerade, wenn man schon ein bisschen mehr im Leben durchstehen musste, als andere in unserem Alter, dann verliert man schnell das Interesse an der Oberflächlichkeit mit der sich so viele andere ausseinandersetzen. Aber vielleicht ist man denen einfach nur einen Schritt voraus und wenn sie dann später selbst mit etwas größerem konfrontiert werden, dann gehen sie den gleichen weg, während wir schon ein paar Kilometer weiter sind. Das setze ich mir zumindest als Hoffnung. An irgendwas muss man ja glauben

06.04.2017 23:01 • x 1 #5


M
Zitat von omnom:
An irgendwas muss man ja glauben


Ja, du hast vollkommen Recht. So muss man das echt sehen. Bin froh, das es Menschen wie dich gibt, die das alles auch verstehen

Machst du einen Sport? Ich überlege mir sehr, bald wieder damit anzufangen. Weiß aber noch nicht so 100%ig genau was.

07.04.2017 16:51 • #6


Brombeer
Zitat von max129:
Machst du einen Sport? Ich überlege mir sehr, bald wieder damit anzufangen. Weiß aber noch nicht so 100%ig genau was.

Mach nen Mannschaftssport. Gute Kollegen, gemeinsam vor der Halle stehen und B. trinken. Mannschaft ist ein echtes soziales Netz, wenn die Truppe ok ist. Musst aber sehen, ob es für dich passt.
Nimms mir nicht übel, aber deinen Eingangspost habe ich nicht gelesen. Carpe Diem, fasse dich kurz. Es ist ok, wenn du dich auskotzt, aber das ist einfach zuviel!

07.04.2017 20:58 • x 1 #7


M
Zitat von Brombeer:
Mach nen Mannschaftssport. Gute Kollegen, gemeinsam vor der Halle stehen und B. trinken. Mannschaft ist ein echtes soziales Netz, wenn die Truppe ok ist. Musst aber sehen, ob es für dich passt.


Hey Brombeer,

Danke für deinen Kommentar. Ich hatte auch schon überlegt, ob ich mir einen Mannschaftssport anschaue.
Leider seh ich mich nicht ganz so. Mit der Flasche B. und so.
Ich denke, ich werde wieder eher in Richtung des Kampfsports gehen und dann vielleicht aber noch was Gemeinsames suchen.
Ist es nicht schwer, in solche Teams als Außenstehender reinzukommen?

Zitat von Brombeer:
Nimms mir nicht übel, aber deinen Eingangspost habe ich nicht gelesen. Carpe Diem, fasse dich kurz. Es ist ok, wenn du dich auskotzt, aber das ist einfach zuviel!


Kein Problem
Das muss man auch nicht, aber mir hat es im ersten Moment wirklich sehr geholfen, das Ganze niederzuschreiben. Es ist vielleicht auch ein wenig Unstrukturiert, aber nicht anders war mein Leben in den letzten 5 Jahren.

07.04.2017 21:12 • #8


omnom
Zitat von max129:
Machst du einen Sport? Ich überlege mir sehr, bald wieder damit anzufangen. Weiß aber noch nicht so 100%ig genau was.

Ich und Sport...bin eigentlich so der Sport ist Mord-Typ. Aber ich habe eingesehen, dass es gesund ist und einem auch helfen kann Habe mir ein Fahrrad geholt um nicht mehr auf dem Trimmrad in der Wohnung zu fahren und ich bisschen die Natur genießen kann Aber bei Hügel schieb ich noch x))
Kampfssport ist sicher 'ne gute Idee um den Frust rauszulassen!

07.04.2017 23:45 • x 1 #9


A


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