Das Gefühlschaos von einer, die verlassen hat

C
Hallo ihr Lieben,

entschuldigung schon mal für den langen Text, aber ich muss die Geschichte als Ganzes erzählen:

Ich habe mich vor 5 Monaten von meinem Freund getrennt, mit dem ich 8 Jahre lang zusammen war. Die Trennung ist auf die wohl übelste Art verlaufen, die man sich vorstellen kann und ich habe deswegen auch große Schuldgefühle: 6 Wochen vor unserer geplanten Hochzeit habe ich mich verliebt, was ich ausgesprochen habe und wir haben die Hochzeit abgesagt. Es folgte ein etwa 8-wöchiger Trennungsprozess mit vielen unschönen Szenen (Drohungen, Verwünschungen, Alk., Wohnung verwüstet seinerseits, quälende Unentschiedenheit meinerseits, denn einerseits flüchtete ich mich bereits in die Arme der Person in die ich mich verliebt hatte, andererseits sprach ich doch immer wieder davon, die Beziehung retten zu wollen).
Eine Zeit lang lebte ich bei einer Freundin und er in unserer gemeinsamen Wohnung, schließlich zog er aus und seitdem lebe ich in unserer alten Wohnung. Mit der Person, in die ich mich verliebt hatte, habe ich fast jeden Tag Kontakt, auch intimen, aber wir sind offiziell kein Paar, keiner bis auf meinen Exfreund weiß von unserem Verhältnis.

Ich habe viel darüber nachgedacht, was in der Beziehung falsch gelaufen ist. Wir waren für alle das perfekte Paar, obwohl wir sehr unterschiedlich sind. Mein Exfreund arbeitet als freischaffender Medienkünstler, ich bin Ärztin. Ich habe das ganze Studium über mit ihm zusammen gewohnt und er hat mein Weltbild sehr geprägt, ich war anfangs sehr verliebt in ihn, habe ihn immer sehr bewundert für seine Besonderheit, ich habe mich an ihm entwickelt und wir hatten die gleichen Ideale und Ansprüche an das Leben. Wir haben uns immer sehr viel Freiraum gegeben und den anderen sein Ding machen lassen, haben aber auch vieles geteilt, z.B. waren wir gemeinsam in Ruanda und haben einen Verein zur Unterstützung eines Projekts in Ruanda gegründet. Wir haben uns unsere gemeinsame Zukunft sehr detailliert ausgemalt, bis hin zur Haarfarbe unserer Kinder und er hatte die heile Familie, die ich immer haben wollte,in die ich gut integriert war und die ich mir für meine Kinder wünschte. Emotional ist er ein sehr verlässlicher Charakter, der mich oft getragen hat, wenn es mir seelisch nicht so gut ging. Trotzdem gab es immer wieder Zeiten in der Beziehung, in der ich mich zu anderen Männern hingezogen gefühlt habe bzw. über Trennung nachgedacht habe. Das Konfliktthema war immer die ungleiche Verteilung von Verantwortlichkeiten in der Beziehung, ich hatte immer das Gefühl für die weltlichen Dinge wie Haushalt, finanzielle Planung die alleinige Verantwortung zu tragen während er sich der Kunst und dem freigeistigen Leben widmete und mich ein bisschen für meine Spießigkeit verachtete. Trotzdem habe ich es nie gewagt, die Trennungsgedanken in die Tat umzusetzen, wir waren einfach das perfekte Paar. Nachdem ich dann anfing zu arbeiten, haben wir uns auch emotional entfernt. Ich war sehr mit meinem Beruf beschäftigt, verbrachte mehr und mehr Zeit mit Kollegen, störte mich daran dass er so häufig *beep*, was er aber immer getan hatte, wollte nicht mehr mit ihm schlafen. Wir sprachen wieder von Trennung, aber noch immer fühlte sich das absurd an, nach der langen Zeit und jetzt, wo wir gerade in eine wunderschöne Wohnung gezogen waren. Schließlich beschlossen wir zu heiraten und ich wollte schwanger werden, weil es beruflich für mich ein guter Zeitpunkt war. Seine berufliche Situation dagegen ist noch wacklig, er versucht gerade eine Firma aufzubauen, ist sehr viel unterwegs und hat Schulden. Emotional war ich durch einen sehr ernsten Suizidversuch meiner Mutter belastet, vielleicht wollte ich auch ein bisschen wegen ihr heiraten.
Und dann habe ich mich verliebt, in einen Kollegen auf einem Kongress, kurz vor der Hochzeit. Als ich dann auch noch glaubte schwanger zu sein, (was ich ja angestrebt hatte), brach völlige Panik in mir aus und wir sagten die Hochzeit ab. Es fühlte sich alles so falsch an, ich hatte das Gefühl dass das Leben an seiner Seite so anstrengend werden würde, dass immer alles an mir hängen bleiben würde (Alltagsorganisation, finanzielle Stabilität) und ich wusste nicht wie ich bei der Hochzeit ein solches Versprechen abgeben sollte, wenn ich mich heimlich nach einem anderen Mann sehnte.
Jetzt sind wir seit 5 Monaten getrennt, es gibt einen Mann, der nicht so “außergewöhnlich” ist, aber der mir alle Perspektiven für ein gemeinsames Leben eröffnen würde, dessen Nähe ich auch immer wieder suche und dennoch kann ich nicht aufhören darüber nachzudenken, ob wir die Trennung nicht rückgängig machen sollten. Sie kam zu plötzlich, zu panisch und es gab doch so vieles was uns verband. Und ich weiß nicht, wie ich mit der Schuld leben soll, die ich auf mich geladen habe, einen Menschen, mit dem mich eine große Liebe verband, der immer zu mir gehalten hat, so zu verletzen und zu enttäuschen. Es geht ihm so schlecht und obwohl er mir einerseits Vorwürfe macht und immer noch viel Wut da ist, wenn wir miteinander sprechen, wäre er andererseits bereit es noch einmal zu versuchen, er glaubt dass psychische Probleme und meine familiäre Geschichte zu allem geführt haben und er hofft dass ich durch die Psychotherapie, die ich mache, wieder “gesund” werde. Er sagt aber auch, dass er seinen Anteil an allem erkannt habe und daran arbeiten will.

Seit 5 Monaten, weiß ich nicht, was ich tun soll und ich entscheide auch nichts. Etwas hält mich davon ab, zu ihm zurück zu gehen, etwas hält mich davon ab, endlich aus der Wohnung auszuziehen, etwas hält mich davon ab, eine richtige neue Beziehung einzugehen. Und mit dieser Unentschiedenheit belaste ich natürlich die Menschen, die mir nahe stehen.

Es ist mir unbegreiflich, wie eine solche Liebe zerbrechen konnte und wie ich so handeln konnte. Was muss einen noch verbinden, damit es funktioniert? Kann es sein dass sich Bedürfnisse derart verändern, so praktisch werden, wenn man berufstätig wird und eine Familie gründen will? Oder bin ich wirklich psychisch krank? Warum stellt sich einfach kein Gefühl ein, das mir sagt, was richtig ist?

Wie seht ihr als Außenstehende die Geschichte? Ist so ein Verhalten und so ein Gefühlschaos noch “normal”? Soll ich zurückgehen um endlich Gewissheit zu haben, ob es mit weniger Panik nicht doch Lösungswege gegeben hätte? Oder ist alles zu spät, wenn so viel Verletzendes vorgefallen ist und man bereits “Verliebtheit” für einen anderen Menschen empfinden kann?
Kennt jemand eine ähnlich dramatische Geschichte oder Beispiele, nachdem eine Beziehung nach einem großen Bruch doch noch glücklich wurde?

Ich freue mich über eure Antworten!

03.10.2011 21:39 • #1


R
Puh, das ist echt ne heftige Geschichte (sicher dass Dein Ex hier nicht auch schreibt?). Du wirst wahrscheinlich niemals dahinter kommen was mit Dir los ist wenn Du Dir keine Zeit rein für Dich selbst gibst. Kein Ex, keine aktuelle Liebelei, einfach mal Dich selbst spüren und finden. Ich denke dann wirst Du sehr schnell merken was das richtige für Dich ist.

03.10.2011 21:45 • #2


A


Das Gefühlschaos von einer, die verlassen hat

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R
Zitat von culpa:
Kennt jemand eine ähnlich dramatische Geschichte oder Beispiele, nachdem eine Beziehung nach einem großen Bruch doch noch glücklich wurde?


Ehrlich gesagt nein. Der Vertrauensbruch ist da und wird wahrscheinlich auch immer im Raum und zwischen Euch stehen.

03.10.2011 21:47 • #3


C
Recharge, wie kommst du darauf dass er hier schreiben könnte?

03.10.2011 22:46 • #4


R
Zitat von culpa:
Recharge, wie kommst du darauf dass er hier schreiben könnte?

Erm... naja weil hier meistens nur Menschen schreiben die verlassen worden sind. Weil das ganze hier trennungsschmerzen.de heisst und vielleicht holt er sich ja, so wie du eine meinung im internet.

keine panik, also ich bins nicht

03.10.2011 22:49 • #5


P
Hallo und willkommen!

eine Frage zur Orientierung: wie alt seid ihr alle? Nur damit ich eine ungefähre Vorstellung habe...

Zitat von culpa:
Ich habe mich vor 5 Monaten von meinem Freund getrennt, mit dem ich 8 Jahre lang zusammen war. Die Trennung ist auf die wohl übelste Art verlaufen, die man sich vorstellen kann


Deine Schuldgefühle verstehe ich gut. Ihr habt generell eine lange Zeit geteilt, obendreine eine, in der ihr euch vermutlich sehr entwickelt und verändert habt. Man erlebt viel zusammen... Und dann trennst du dich, auch noch kurz vor der Hochzeit. Das ist heftig, für beide Beteiligten.

Es ist ja nicht nur das Ende einer Beziehung, sondern wenn die Hochzeit so nahe bevorsteht auch das Ende einer schon konkret geplanten Zukunft...

Zitat von culpa:
denn einerseits flüchtete ich mich bereits in die Arme der Person in die ich mich verliebt hatte


Was sagt diese Person denn zu der ganzen Gemengelage?

Zitat von culpa:
Mit der Person, in die ich mich verliebt hatte, habe ich fast jeden Tag Kontakt, auch intimen, aber wir sind offiziell kein Paar


Kurzer Ausflug in Puntos Vergangenheit: ich habe früher immer ein Riesentheater um die Frage gemacht, wann man eigentlich zusammen wäre. Meine vorletzte Ex sah das ganz unkompliziert: wenn man oft Zeit miteinander verbringt, obendrein S. hat, klar ist auch, dass da mehr ist als irgendeine oberflächliche Bekanntschaft - dann ist man zusammen und kann das auch so sagen. Recht hatte sie!

Insofern: du scheust dich sowohl vor dir als auch der Umwelt, dieses Verhältnis als das zu sehen, was es ist.
Daher auch meine Frage wie sich eigentlich dein Neuer dazu äußert.

Zitat von culpa:
Ich habe das ganze Studium über mit ihm zusammen gewohnt und er hat mein Weltbild sehr geprägt, ich war anfangs sehr verliebt in ihn, habe ihn immer sehr bewundert für seine Besonderheit, ich habe mich an ihm entwickelt und wir hatten die gleichen Ideale und Ansprüche an das Leben. Wir haben uns immer sehr viel Freiraum gegeben und den anderen sein Ding machen lassen, haben aber auch vieles geteilt, z.B. waren wir gemeinsam in Ruanda und haben einen Verein zur Unterstützung eines Projekts in Ruanda gegründet.


Denkansatz und Frage: Vielleicht war es eine Beziehung, die zu ihrer Zeit für euch beide erfüllend und sinnvoll war? Aber inzwischen habt ihr euch 8 Jahre weiter entwickelt, das Leben und Denken hat sich verändert, auch die Lebensumstände. Vielleicht sind die Gemeinsamkeiten jetzt einfach verwischt weil sich verschiedene Lebensausrichtungen ergeben haben...

Zitat von culpa:
Wir sprachen wieder von Trennung, aber noch immer fühlte sich das absurd an, nach der langen Zeit und jetzt, wo wir gerade in eine wunderschöne Wohnung gezogen waren. Schließlich beschlossen wir zu heiraten und ich wollte schwanger werden, weil es beruflich für mich ein guter Zeitpunkt war.


Aber das sind alles nur Vernunftgründe. Vielen Frauen reicht das, die wollen versorgt sein und nehmen dafür in Kauf, dass der gutsituierte Partner ein Langweiler ist. Hauptsache er kann Sicherheit bieten.

Aber das romantische Ideal besagt ja mehr: es muss auch prickeln, es muss spannend sein, die Finanzbeamten-Vollversorgungs-Mentalität ist totlangweilig...

Ein neuer Partner ist erstmal immer spannend und du erzählt wrenig über deinen neuen Partner, aber es gibt immer irgendwas, was ein Neuer besser kann als ein alter Partner. Blöderweise kann er aber Manches auch schlechter und nach 8 Jahren steht dein Künstler eben auch für Sicherheit und kaum Risiko. Man kennt sich perfekt und weiß, woran man ist.

Zitat von culpa:
Jetzt sind wir seit 5 Monaten getrennt, es gibt einen Mann, der nicht so “außergewöhnlich” ist, aber der mir alle Perspektiven für ein gemeinsames Leben eröffnen würde, dessen Nähe ich auch immer wieder suche und dennoch kann ich nicht aufhören darüber nachzudenken, ob wir die Trennung nicht rückgängig machen sollten. Sie kam zu plötzlich, zu panisch und es gab doch so vieles was uns verband. Und ich weiß nicht, wie ich mit der Schuld leben soll, die ich auf mich geladen habe, einen Menschen, mit dem mich eine große Liebe verband, der immer zu mir gehalten hat, so zu verletzen und zu enttäuschen. Es geht ihm so schlecht und obwohl er mir einerseits Vorwürfe macht und immer noch viel Wut da ist, wenn wir miteinander sprechen, wäre er andererseits bereit es noch einmal zu versuchen, er glaubt dass psychische Probleme und meine familiäre Geschichte zu allem geführt haben und er hofft dass ich durch die Psychotherapie, die ich mache, wieder “gesund” werde. Er sagt aber auch, dass er seinen Anteil an allem erkannt habe und daran arbeiten will.


Ich glaube, dass die unklare Positionierung, in der du gerade verharrst, das Problem für beide (oder gar alle 3 Beteiligten) ist.
Vom Ex hast du dich getrennt, es gibt da den anderen, so richtig dazu stehen kannst du aber auch nicht. Es kann sich jetzt niemand - und du am Wenigsten - auf eine klare Linie festlegen weil du offenbar nach wie vor Kontakt zum Ex hast, zugleich aber diese uneingestandene Beziehung zu dem Neuen.

Du wirst dir langfristig überlegen müssen was du willst. Vielleicht sogar keinen von diesen beiden Männern? Oder erstmal Abstand zu beiden? damit nicht der Eindruck entsteht, es gäbe jetzt so eine Art Versteigerung, bei der der Bessere gewinnt.

Zitat von culpa:
Seit 5 Monaten, weiß ich nicht, was ich tun soll und ich entscheide auch nichts. Etwas hält mich davon ab, zu ihm zurück zu gehen, etwas hält mich davon ab, endlich aus der Wohnung auszuziehen, etwas hält mich davon ab, eine richtige neue Beziehung einzugehen. Und mit dieser Unentschiedenheit belaste ich natürlich die Menschen, die mir nahe stehen.


Und auch dich selbst. Du kannst aber nichts mit dem Kopf entscheiden, es muss aus dem Herzen kommen. Wenn du unter dem Zustand leidest und aber eine klare Tendenz zu einem der beiden nicht erkennbar ist, muss vielleicht erstmal Abstand zu beiden her.

Zitat von culpa:
Oder bin ich wirklich psychisch krank? Warum stellt sich einfach kein Gefühl ein, das mir sagt, was richtig ist?


Ach Quatsch, du bist nicht krank. Zumindest nicht im Bezug auf diese Sache! Du hast dich nur zwischen 2 Stühle gesetzt und merkst nach all den Monaten, dass das unbequem ist, du aber auch noch nicht weißt ob du den einen oder den anderen Stuhl nehmen sollst. Daran würde sich jeder aufreiben und mürbe werden.

Zitat von culpa:
Oder ist alles zu spät, wenn so viel Verletzendes vorgefallen ist und man bereits “Verliebtheit” für einen anderen Menschen empfinden kann?
Kennt jemand eine ähnlich dramatische Geschichte oder Beispiele, nachdem eine Beziehung nach einem großen Bruch doch noch glücklich wurde?


Was nützt es dir zu erfahren, wie das anderswo war? Du kommst nicht umhin deine eigene Lösung zu finden. Die kann dir am Ende niemand vorgeben. Und wenn du nichts entscheiden kannst weil das nicht mit dem Kopf entschieden werden kann, ist das voll normaaal.
Du kannst nur auf Sicht fahren wenn der Blick in die Ferne verstellt ist.

Wichtig ist aber, dass du nicht in einer Situation verharrst, in der 3 Menschen auf Monate im Unklaren sind, wo sie eigentlich stehen. Dann lieber einen klaren Schnitt ziehen. Menschen sind auch danach wieder zusammen gekommen, insofern verlierst du damit nichts. Aber du kannst halt auch nicht immer dieses Bäumchen-wechsel-dich spielen und immer ist mal der eine oder mal der andere Mann vorne. Man kann sowas endlos spielen wenn die Männer so gestrickt sind, sich darauf einzulassen.

Es gibt hier auch viele Geschichten, wo Frauen jahrelang irgendwelchen Männern nachgehangen haben, die sich nicht voll für sie entschieden haben.

Alles Gute!

03.10.2011 22:52 • #6


C
Ausschließen kann ich's nicht, aber ich hab nichts geschrieben was er nicht ohnehin wüsste

03.10.2011 22:54 • #7


C
Hallo Punto,

danke für die vielen Kommentare, wahrscheinlich hast du recht und Abstand von allem wäre fair und gut für alle Beteiligten. Aber es wäre auch wieder ein neuer Bruch, der wieder weh tun würde (von daher hast du wohl recht was das zusammen sein anbelangt).
Ich bin 29, die Männer 34 Jahre alt, es geht also nicht um eine Teenager-Liebe. Der Neue versucht mich nicht unter Druck zu setzen und akzeptiert diese Zeit erstmal als eine Zeit, in der die Dinge eben unklar sind. Klarheit braucht manchmal eben Zeit meinte er. Ich kann dir gar nicht sagen, wie schrecklich mir das alles vorkommt, wenn ich es schreibe, ich verachte mich wirklich für dieses ganze Theater.

03.10.2011 23:40 • #8


P
Guten Morgen,

Zitat von culpa:
wahrscheinlich hast du recht und Abstand von allem wäre fair und gut für alle Beteiligten. Aber es wäre auch wieder ein neuer Bruch, der wieder weh tun würde (von daher hast du wohl recht was das zusammen sein anbelangt).


Ohne Schmerzen wird es sowieso nicht gehen. Einer der beiden Männer und du, also 2 Leute in diesem 3er-Spiel, werden nicht gänzlich ungeschoren aus der Sache herauskommen...

Zitat von culpa:
Der Neue versucht mich nicht unter Druck zu setzen und akzeptiert diese Zeit erstmal als eine Zeit, in der die Dinge eben unklar sind. Klarheit braucht manchmal eben Zeit meinte er.


Nun, er kann ja - wie auch dein Ex - gar nichts anders tun als abzuwarten für wen du dich entscheidest. Oder er muss es selber beenden. Aber warum sollte er das tun? Er hat dich und mit der Tatsache, dass du es nicht offiziell machst kann er gut leben...

Zitat von culpa:
Ich kann dir gar nicht sagen, wie schrecklich mir das alles vorkommt, wenn ich es schreibe, ich verachte mich wirklich für dieses ganze Theater.


Das bringt dich aber keinen Schritt weiter. Sein gnädig mit dir selbst, zumindest ein wenig. Du machst das alles ja nicht aus Spaß an der Freude und weil du es witzig findest immer wieder diese 2 Typen gegeneinander auszuspielen.

Solange du nicht weißt, welche Lösung dir am Besten zusagt, kannst du nichts vorwärts bringen. Außer - wie ich schon vorschlug - möglicherweise eine Weile beiden aus dem Weg zu gehen um zu spüren, wer dir mehr fehlt: der Künstler, der Arzt, oder keiner von beiden...

Nur eines noch: wenn es ein Chirurg ist: schieß' ihn auf den Mond!

04.10.2011 03:17 • #9


L
Ganz ehrlich ihr seid doch echt Schlampen. Wie kannst du nur so was machen. Pfuideibel...ekelhafte karrieregeile Akademiker Tussi. So etwas sollte man nicht mit der Kneifzange anpacken. geh und lass dich von nem reichen Mann fi.. ekelhafter Mensch!

25.06.2012 11:00 • #10


M
Hallo culpa,

zunächst einmal (entschuldige die Uneigennützigkeit) finde ich es sehr interessant und ein stückweit sogar hilfreich deinen Beitrag zu lesen, da sich mein Exfreund eine zeitlang ähnlich verhalten hat wie du. Es ist nicht so, dass jede Geschichte gleich ist, aber manche Geschichten geben einem kleine Denkanstöße.

Was ich dir raten möchte, wurde im Prinzip schon gesagt: Auch ich halte es für alle Beteiligten für das Beste, wenn du erstmal unabhängig von beiden Männern zu dir selbst findest.
Solange du mit beiden zu tun hast, wird es immer wieder Situationen und Verhaltensweisen geben, die dich durcheinanderbringen und zweifeln lassen. Du bist ja keine Maschine, sondern eben ein Mensch, der Gefühle hat, die er nicht immer kontrollieren kann und die nicht nur von innen, sondern auch von außen beeinflusst werden.
Du kannst dir meiner Meinung nach nur klar darüber werden, was du möchtest, wenn du in Ruhe und ohne Störung, sprich ohne ständigen Kontakt zu den Männern, darüber nachdenken kannst.

Aus der Sicht des Verlassenen und bezüglich des Neuanfangs:
Niemand wird dir sagen können, ob es mit deinem Expartner wieder klappen wird. Es gibt hier Verlassene, die damit umgehen konnten, was vorgefallen ist und nun wieder in der Beziehung sind.
Es gibt aber auch viele, die die Beziehung unbedingt wieder aufnehmen möchten, jedoch emotional nicht damit klarkommen, dass der Partner sich getrennt hat und zudem noch nahtlos mit einem anderen zusammengekommen ist. Das ist ein großer Vertrauensbruch, der einen zweifeln lässt, ob die Liebe im zweiten Anlauf wirklich so stark ist, wie man glauben möchte.

Ich, die auch für eine andere verlassen wurde, hätte stets im Hinterkopf, dass mein Partner wieder einfach so geht, wenn er eine andere interessant findet und es bei uns mal nicht so gut läuft. Es ist mir unbegreiflich, dass er sich einfach so von mir trennen konnte und ruckzuck alles mit einer anderen Frau teilt, die er gerade mal ein paar Wochen näher kennengelernt hat.
Da sind halt die Angst und das Misstrauen sehr groß, dass es wieder so kommen wird, da ich ja jetzt erfahren habe, wie leicht er all die gemeinsamen Jahren ausblenden kann und mich sowohl hintergangen als auch hängengelassen hat.

Abgesehen davon würde ich mich niemals auch nur im Ansatz auf einen Neuanfang einlassen, solange die andere noch in seinem Leben ist und er bis dato keine ruhige Minute hatte, um darüber nachzudenken, ob er wirklich wieder mit mir zusammensein möchte und was da überhaupt passiert ist. Das wäre nichts Halbes und nichts Ganzes und genauso wankelmütig wie ein Fähnchen im Wind - ich gehe, bin bei dem anderen, ach, ich glaube, ich möchte doch wieder zurück, aber der andere ist ja irgendwie auch noch da....
Das geht so nicht!

Schaff Klarheiten, finde dich selbst, nimm Abstand zu beiden und werde dir klar, was du möchtest, wen du möchtest und ob du überhaupt einen von beiden möchtest. Aber hör auf mit dem Rumgeeiere, indem du mit dem einen tagtäglich zusammen bist und in die Kiste steigst, aber gleichzeitig an deinen ehemaligen Partner denkst.
Übernimm endlich Verantwortung!

25.06.2012 11:46 • #11


S
Hallo Culpa

Ich befinde mich fast in exakter Situation.
Du kannst Meine Themen mal lesen.

Ich kann mich ebenfalls nicht zwischen zwei Männer entscheiden.

Ich bin aus der gemeinsamen Wohnung für ein paar Monate ausgezogen, bin dann aber wieder zurück gekehrt.
Nicht aus Überzeugung, sondern weil ich immer an meine Ex Beziehung denken musste, als ich die Zeit mit dem Neuen verbachte.

Diese Gefühle haben mich gequält.
So wie auch Du habe ich auch an die lange Zeit die man zusammen verbracht hat gedacht und all die schöne Zeit brachte mich dazu zurück nach Hause zu gehen.

Leider ist es damit nicht beendet.
Ich sehe mich weiterhin mit beiden.
Beim Ex wohne ich wieder, in unserer gemeinsamer Wohnung, mit dem Neuen sehe ich mich ab und zu.
Ich vermisse ihn auch so oft und kann deshalb keinen Cut machen.
Es ist echt zum Davonlaufen.

Ich habe gelesen, dass Dir viele, wie sie auch mir hier geraten haben, von beiden Abstand zu nehmen.
Ich weiss nicht ob du das kannst?
Könntest du auf beide Männer verzichten und die Gefahr laufen, einen der beiden damit zu verlieren?

Ich kann es nicht. Ich habe mir gesagt, lieber sich dann für einen von beiden zu entscheiden als alleine zu sein.
Ich kanns einfach nicht. Die Option steht bei mir nicht in Frage. Somit würde ich mir nämlich mein Herz doppelt brechen.
Ich liebe sie beide, jeden auf seine Art und Weise.

Ich bin gespannt, wie es bei dir weitergehen wird, weil wir eben eine sehr ähnliche Geschichte haben, ein fast indentisches Problem das uns hier beschäftigt.

Deshalb würde es mich freuen, von dir noch eine Weile zu lesen.

Alles Gute von Herzen.

25.06.2012 13:59 • #12


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