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Das Patriarchat

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Bisher habe ich hier noch keinen Mann gelesen, der es begrüßt hätte, das das Patriarchat Geschichte ist. Wann immer es möglich war, das Patriarchat in Schutz zu nehmen, wurde es in Schutz genommen, vor allem, indem mann es für alle schlechten Dinge, die bisher so passierten, nicht verantwortlich sehen wollte. Das war wirklich sehr auffällig und ich frage die versammelten Männer hier einfach mal, warum denn?

Wenn man den Texten und Gedanken der Männer hier Glauben schenkt, so ist das Patriarchat etwas, das es kurzzeitig anno dazumals mal gegeben hat, was nicht so wirklich gut, aber vor allem nicht wirklich schlimm war, jetzt aber definitiv überwunden ist. Und jede Frau, die es auch nur wagt, zu kritisieren, was das Patriarchat und seine Hinterlassenschaften auch heutzutage noch anrichtet, auch im aufgeklärten Westen, die wird flugs kleingeredet, stummgeschaltet. Zu gefährlich ist es offenbar auch in dieser Zeit, offen das Patriarchat zu kritisieren oder gar anzuprangern.
Warum dürfen Frauen das Patriarchat, das sie so lange nicht hat leben, sondern allenfalls existieren lassen, nicht offen kritisieren?

Sind es denn nicht die Frauen, die aufgrund ihrer Geschichte am besten einschätzen können, ob sie frei leben dürfen oder noch immer eingeschränkt und unterdrückt werden? Warum nehmen sich ausgerechnet die Patri heraus, darüber befinden zu können, wie selbstverständlich, was eine Frau, was Frauen zu empfinden haben?
Und warum ist es immer noch so unwichtig, was Frauen empfinden? Frauen sind viel mehr als Männer in der Lage, beim S. Bindungshormone auszuschütten, sie haben besseren Zugang zu ihren Gefühlen, haben mehr Ausdauer und ertragen Schmerzen um einiges besser als Männer. Wie kommt es, dass dennoch der Mann den Ton angibt?
Wie kann es sein, dass das schwächere Geschlecht das stärkere dominiert?

Meine Erklärung bzw. Vermutung ist ja, dass Frauen eben in der Lage dazu sind, sich anzupassen. Wenn es einen Konflikt gibt zwischen einem Mann und einer Frau oder einer wie hier zum Beispiel Gruppe Männer und Gruppe Frauen, dann werden es immer die Frauen sein, die den versöhnlichen Ton anschlagen in der Diskussion, die sich still zurückziehen, damit nicht noch mehr Porzellan zerschlagen wird, die das Ganze mit Humor nehmen, damit die beteiligten Männer nicht vollkommen verloren sind, denn mal ehrlich, wer ist es denn, der am Ende einer längeren Diskussion nicht mehr kann und dies als nicht mehr Wollen deklariert, wer schmollt, wenn er einstecken muss, nachdem er seitenweise ausgeteilt hat, wer verkraftet die Realität nicht? Der Mann.

Und warum gibt solch ein schwaches, empfindliches, kurzzündschnuriges, (wenns drauf ankommt) gewaltbereites Westen hier und überall sonst auf der Welt den Ton an? Weil es kann. Weil es sonst offenbar zu einfach wäre, wenn diese Welt von den wirklichen Vernunftswesen gelenkt würde und die Weisheit uns Menschen führen würde.

Schaut sie euch mal ganz genau an, diese männlichen Reaktionen. Sie sind fast (oder vielleicht auch ohne fast) immer darauf bedacht, eine Situation aus männlicher Sicht zu bewerten, einzuschätzen und zu beurteilen.
Alles, was geschieht, ist das Ergebnis männlicher Beurteilung, schaut bitte mal genau hin.
Es gibt genug Frauen, die genau das wollen, also dass Männer Situationen beurteilen.
Das ist nur deshalb, weil sie nicht an ihre eigene Kraft glauben. Wie denn auch? Ihnen wurde ja jahrhundertelang, eigentlich jahrtausendelang indoktriniert, ja, indoktriniert, dass sie erst wertvoll, erst vollständig sind, wenn sie einen Mann dazu bewegen konnten, sich langfristig für sie zu interessieren.
Und umgekehrt ist ein Mann eben eine interessante Person an sich, uns seine Frau oder Freundin allenfalls ein interessantes Beiwerk.
Welcher Mann auch immer hier auftritt, alle vereint das Merkmal, eine Frau oder Freundin zu haben, die einfach cool genug sind, um es mit Unsympathen wie ihnen langfristig auszuhalten und hinzubekommen. Nirgends geht es in den Beschreibungen um die Frauen und ihre Persönlichkeit selbst. Sondern stets nur darum, wie gut sie sich an das Leben, an Situationen, an gesellschaftliche Normen angepasst haben. Bravo! Ihr habt Partnerinnen, die trotz allem, trotz euch, trotz des Patriarchats zurechtzukommen, mehr noch - die es richtig gut fanden und finden, aber ich wette, dass sich ihnen ein ihrer Natur gemäßeres Leben besser gefiele, aber sie sich eben damit abgefunden haben, dass es besser ist, als Frau in einer männerdominierten Gesellschaft Dinge zu sagen, also laut und öffentlich zu sagen, die mann (und frau) im Allgemeinen mit der holden Weiblichkeit verbindet, und ja, es klappt ja immer irgendwie.

Aber genau da liegt das, unser aller Problem. Solange nicht die Vernunft, nicht die Besonnenheit und auch nicht die Weisheit den Ton angibt, werden wir Menschen immer weiter zwischen Femiziden, cat calling und Frauenhass hin und herwandern.

Ich sags nochmal. Es ist die männliche Beurteilung. Die männliche Bewertung. Feminismus bedeutet nicht, dass Frauen Männer zum Teufel wünschen. Sondern, dass Männer sich darüber im Klaren werden, dass sie die Frau brauchen, um in diesem Leben klarzukommen.
Solange der Mann es als unangenehm empfindet, auf eine Frau zu hören, solange gibt es für diese Gesellschaft keinen Ausweg.
Die hier versammelten Männer, Gato rojo, Mann 89, nur Ben und so weiter. Was wollen sie? Ihre Welt vor dem Zusammenbruch bewahren?

Das Patriarchat hat nicht funktioniert. Kein Mensch, deg halbwegs bei Verstand ist, kann das Patriarchat gutheißen.

Euch Männern rate ich: Lasst euch fallen in die Hände der Weiblichkeit. Es wird euch nichts Böses geschehen, bisher kam alles Böse vom Kampf der Geschlechter.
Euch Frauen rate ich: Werdet euch eurer Göttlichkeit bewusst. Es gibt keinen Messias, keinen Gottvater, keinen männlichen Allmächtigen. Das haben sich die schwachen Männer nur ausgedacht.

20.09.2025 21:05 • x 2 #1


ElGatoRojo
Langt nicht der andere thread zu diesem Thema?

20.09.2025 21:10 • x 10 #2


A


Das Patriarchat

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Lathgertha
Dein Text hat viel Wucht – und ich glaube, genau das ist notwendig, um sichtbar zu machen, dass patriarchale Strukturen nicht einfach „Geschichte“ sind, sondern bis heute nachwirken. Gerade in Diskussionen merkt man, wie schnell Kritik relativiert oder kleingeredet wird.

Trotzdem finde ich es wichtig, zu unterscheiden: Nicht jeder Mann, der patriarchale Muster reproduziert, tut das bewusst oder aus böser Absicht. Viele sind selbst darin groß geworden, genau wie Frauen. Wir alle tragen diese Muster in uns, weil sie über Jahrhunderte sozialisiert wurden. Das macht es nicht harmloser, aber es erklärt, warum Veränderungen so langsam sind.

Deine Beobachtung, dass Frauen in Diskussionen oft den versöhnlichen Part übernehmen, ist psychologisch absolut nachvollziehbar. Das Nervensystem vieler Frauen ist von klein auf darauf trainiert, Harmonie zu sichern, nicht Eskalation. Aber genau das hält das Muster am Leben. Veränderung entsteht nur, wenn Frauen ihre Stimme behalten, auch wenn es unbequem wird – und wenn Männer lernen, das nicht als Bedrohung zu sehen, sondern als Einladung zu echter Gleichwertigkeit.

In einem Punkt stimme ich dir besonders zu: Solange die „männliche Bewertung“ das letzte Wort behält, kommen wir nicht weiter. Aber es geht nicht um ein Umkehren der Macht, sondern um ein Auflösen. Nicht Männer gegen Frauen – sondern ein Bewusstsein dafür, wie tief die Strukturen wirken, und dass beide Geschlechter Verantwortung tragen, sie zu verändern.

20.09.2025 21:14 • x 11 #3


FloraVita
Zitat von ElGatoRojo:
Langt nicht der andere thread zu diesem Thema?


ihr habt doch nur Angst, ihr bösen Patris ihr… Aber ihr wurdet erkannt und namentlich genannt… Jetzt hängt eure Cojones endlich an den Nagel und begebt euch in die Hände der Weiblichkeit. Dann haben wir wieder Paradies auf Erden.
Obwohl… wenn ich so an Stutenbissigkeit in weiblichen Teams denke…

20.09.2025 21:33 • x 6 #4


ElGatoRojo
Zitat von FloraVita:
Aber ihr wurdet erkannt und namentlich genannt

Ja und? Man muss nicht jedes Spielchen mitmachen und auf jede Unterstellung antworten. Vermutlich sollte hier generell kein Mann mitschreiben, damit dies ein autonomer thread für Frauen-Träumereien und Frustation weden kann -- das bekommt ihr sicher ganz allein hin.

20.09.2025 21:38 • x 5 #5


Zylinderella
Ich muss gerade wieder an einen Kanalbauer denken, der in Rotz, und Dreck und Pampe steht und wie ein Wasserbüffel knechtet. Sollte der das Wort Patriarchat hören, würde der sich seinen Teil denken.
Ich möchte nicht göttlich sein.

20.09.2025 22:06 • x 6 #6


L
Zitat von LolaSchreibt:
das das Patriarchat Geschichte ist

Es ist nicht Geschichte. Es ist da und mächtig.

20.09.2025 22:17 • x 2 #7


Blindfisch
Gibt es wirklich noch jemand der glaubt das es in der westlichen Welt ein Patriarchat gibt? Ist diese Opferhaltung eine art Wettbewerb? Wer ist das größere Opfer dem man helfen muss weil Eigenverantwortung doof ist? Und überhaupt...ist das Patriarchat das absolut Böse? Wer beschützt Frauen vor anderen Frauen in einem Matriachat? Fragen über Fragen.

20.09.2025 22:17 • x 13 #8


Fenjal
@Lumba fang an Veränderung anzustoßen, immer nur zu jammern und zu benennen springt zu kurz.

20.09.2025 22:21 • x 6 #9


G
Zitat von ElGatoRojo:
Vermutlich sollte hier generell kein Mann mitschreiben, damit dies ein autonomer thread für Frauen-Träumereien und Frustation weden kann

Das sind so Kommentare, die auch wertschätzender gingen. Ich persönlich finde es richtig gut, dass du mal beim Namen genannt wirst, denn wertschätzende Kommunikation scheint dir schon oft fremd zu sein.

Prinzipiell lese ich deine Sichten gerne, befürworte jedoch Kommunikation auf Augenhöhe und eben Wertschätzung. Dazu bedarf es einer entsprechenden Haltung, due dir eben- wie uns allen übrigens- nicht immer gelingt.

Ich kann dir sagen, dass gerade deine Kommentare mich oft aus Threads vertreiben und ich auch gar keine Lust mehr habe mich zu beteiligen.

20.09.2025 22:36 • x 5 #10


Zylinderella
Zitat von Blindfisch:
Gibt es wirklich noch jemand der glaubt das es in der westlichen Welt ein Patriarchat gibt?

20.09.2025 22:40 • #11


Blindfisch
Zitat von LolaSchreibt:
Die hier versammelten Männer, Gato rojo, Mann 89, nur Ben und so weiter. Was wollen sie? Ihre Welt vor dem Zusammenbruch bewahren?

Inwiefern beeinträchtigen dich die hier genannten Herren dein Leben? Waren sie gemein zu dir? Diese Bösen aber auch. Oder stört es dich das diese Herren nicht deiner Meinung sind? Dürfen Menschen keine andere Meinung als die deine haben? Triggert es dich so? Geh doch einfach in den Diskurs ohne im Vorfeld den Kontrahenten zu verurteilen und höre zu. Diese Herren dürfen ihr Weltbild hinterfragen genau so wie du. Es sei denn du hast die allgemein gültige Wahrheit gepachtet.

20.09.2025 22:42 • x 6 #12


Wurstmopped
Zitat von LolaSchreibt:
Bisher habe ich hier noch keinen Mann gelesen, der es begrüßt hätte, das das Patriarchat Geschichte ist. Wann immer es möglich war, das ...

Bin ganz bei dir, mindestens 4-5 Mrd Menschen verstehen jedoch überhaupt nicht was dein Problem ist.

20.09.2025 22:44 • x 3 #13


Heloise
Das Patriarchat haben wir überwunden seit inkompetenze Frauen auch in Machtpositionen sind. Eine Frau hat uns als Kanzlerin ab 2015 in die geritten, eine Frau hat uns in der Außenpolitik seit 2021 in Grund und Boden blamiert, eine Frau sitzt an der Spitze der EU und will uns in den 3. WK treiben.
Was ist vom Patriarch denn hier noch übrig? Wenn du eins siehst, dann ist das importiert aus muslimischen Kulturen und da findest du auch die femizide.

20.09.2025 22:54 • x 18 #14


Zylinderella
Zitat von Blindfisch:
Wer beschützt Frauen vor anderen Frauen in einem Matriachat?

Matriachat?
Es gibt nach meiner Ansicht in den Augen mancher Damen und Herren nur DAS EINE Patriachat.
NUR das der weißen CIS-Männer.
Das Andere, welches gerade massiv eingewandert wird bzw. auch einwandert, dieses wird seit mittlerweile bald über 400 Seiten im anderen Thread konsequent negiert. Obwohl es mehrmals angesprochen wurde. Von diversen Usern. Das berühmte Schweigen.
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Daher werden wir, oder die uns Nachfolgenden, nach meiner Meinung, in das Vergnügen kommen, dieses im Entstehen und seiner ganzen Pracht bewundern und nach meiner Meinung, auch leben zu dürfen.
Aber ja, ist klar, wenn ich das anmerke, bin ich garantiert wieder schon fast, mit dem Mann mit dem Bärtchen in one boat....
Weil das neue Patriachat ist sicherlich das Gute Patriachat.
Sowieso.
Kann ja gar nicht anders sein...

20.09.2025 22:55 • x 15 #15


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