Dass du so toll bist, macht mich fertig

K
Hey I.

Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich sowas mal machen würde. Der immer witzige, Sprüche reißende, Spitznamen gebende, nichts ernst nehmende, über den Dingen stehende und vermeintlich nie schlecht gelaunte K. Doch heute ist der Tag gekommen, an dem ich es doch tue. Nicht um Dir mitzuteilen, was doch sowieso offensichtlich ist, sondern um nicht durchzudrehen, um meine Seele und meinen Kopf zu reinigen und darauf zu hoffen, dass es besser wird. Ja, zu 99% wirst Du diesen Brief nie in deinen Händen halten und trotzdem schreibe ich ihn so, als würdest Du ihn eines Tages lesen und verstehen, wie toll Du bist und wie sehr mich das fertig macht.

Ich weiß übrigens: Der Text ist lang – aber vielleicht findest Du ja ne passende Minute, um ihn doch zu lesen und Dich mit dem Gedankenabfall eines Jungen zu beschäftigen, der nicht mehr weiß, wie er sich ablenken soll, wenn weder Sport, noch Alk., noch Gespräche oder kitschig, blöde Liebeslieder weiterhelfen, von denen ich noch vor kurzem dachte, dass höchstens 12-Jährige Mädchen diese hören, wenn sie sich in Robbie Williams, Justin Bieber, Leonardo DiCaprio oder mich verliebt haben. Tja, getäuscht!

Bevor ich richtig loslege, will ich Dir noch sagen, dass Du nichts dafür kannst, dass Du so bist, wie Du bist und dass Du auch NICHTS für meine Misere kannst. Nur falls Du das denkst, was ich aber nicht glaube, weil ich weiß, dass Du ein kluges Mädchen bist. Doch genauso weiß ich, dass Du ein mitfühlendes- und denkendes Mädchen bist und ich nicht will, dass es Dir in irgendeiner Form schlecht geht – vor allem nicht wegen mir. Naja, wahrscheinlich wärst Du gar nicht auf den Gedanken gekommen und ich habe das Fass jetzt erst aufgemacht. Sorry, aber ich hatte das Gefühl, es schreiben zu müssen.

Jetzt sitze ich schon eine Stunde hier, suche nach Worten, wofür es keine Worte gibt, sehe wie der Regen vom Wind gegen mein Fenster geblasen wird und realisiere, dass genau das das Wetter ist, dass zu diesen Minuten passt – fast wie im Film. Ich muss mir en Pulli anziehn – schei. Februar! Wann war eigentlich das letzte Mal richtig Sommer? Auf jeden Fall nicht seitdem ich Dich kenne. Seit diesem einen Juli-Tag herrscht Herbst. In mir, um mich herum und irgendwie in Jedem, der mit mir zutun hat. Das kann ich heute sagen.

Damals dachte ich noch anders. Damals flog ich auf Wolke 7 (diese Liebesphrasen…, aber sie treffen zu). Dass man in S. aufem Fußballplatz die Person kennen und lieben lernt, die man wohl nie wieder vergessen kann, die einen rund um die Uhr beschäftigt, einen nicht mehr loslässt und um die sich mehr Gedanken drehen, als um alles andere in meinem Leben, hätte ich auch nicht gedacht. Ok, kennengelernt ist wohl übertrieben. Ich habe Dich zum ersten Mal gesehen. Du saßt auf ner Bank. Ich stand vielleicht 15 Meter daneben. Bist sofort aufgefallen und herausgestochen. Ich weiß noch ganz genau meinen ersten Gedanken: „ Wer ist das denn bitte und warum hab ich die noch nie vorher gesehen?“

Ja, warum eigentlich nicht? Keine Ahnung. Irgendwie sind wir uns wohl nie über den Weg gelaufen. Oder wir sind uns über den Weg gelaufen und haben uns einfach nie beachtet. Ist ja klar: Man sieht soviele Menschen in seinem Leben, unmöglich sich jedes Gesicht zu merken. Gerade, wenn man sich noch nicht kennt. So muss es bei uns wohl auch gewesen sein

Bis zu diesem einen Tag, bis zu diesem einen Abend, an dem Du so hell strahltest, dass man Dich unmöglich übersehen konnte. Mann, war ich geflasht! Und die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich sowas nur äußerst selten über ein Mädchen sage. Kannst Dich also geehrt fühlen. Ich hasse den Gedanken, aber manchmal wünsche ich mir, ich hätte Dich diesen Abend nicht gesehen, ich wäre an diesem Abend zuhause geblieben, hätte mir ne Pizza in den Backofen geschoben, en Eistee ins Gefrierfach gelegt und hätte mir en Entspannten gemacht. „Man lebt nur einmal“, „Jeder Tag kann der Letzte sein“, „Lebe jeden Tag, als wäre es dein Letzter.“ Einmal mehr hätte ich diese Lebensweisheiten vernachlässigen sollen, wie schon so oft zuvor. Ausgerechnet an diesem Tag tat ich es nicht. Schicksal? Ich weiß nicht wie Du darüber denkst, aber ich glaube an das Schicksal, aber ich glaube auch daran, dass man sein Schicksal ändern kann. Aus irgendeinem Grund, konnte ich es an diesem Tag nicht.

Immer wenn ich diesen Gedanken habe, fange ich an zu Grübeln: Was ist besser bzw. schlechter? Unglücklich verliebt sein oder gar nicht verliebt sein? Liebeskummer ist das bescheidenste Gefühl der Welt. Soviele Gedanken, soviel Kopfkino, man kann sich auf nichts mehr konzentrieren, hat nur noch diese eine Person im Kopf, von der man behauptet, genau die Richtige für einen zu sein, quasi die Lösung für all seine Probleme. Und die Chance, dass man genau diese Person für sich gewinnen kann, ist so groß, wie die eines Schneeballs in der Hölle.

Hast Du Dir darüber schon mal Gedanken gemacht? Wie oft verliebt man sich? Ich bin mittlerweile tatsächlich schon 20 Jahre alt und kann es locker an einer Hand abzählen. Wenn das überhaupt Liebe war… Also sehr, sehr selten. Und wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass genau diese Person, in die man sich verliebt hat, auch in einen selber verliebt ist? Verschwindend gering! Dafür gibt es aber doch ziemlich viele Paare auf der Welt, oder? Keine Ahnung, ob irgendjemand in der Beziehung Abstriche macht, weil man unbedingt einen Partner haben möchte, egal was man für den Anderen fühlt. Genau das wollte ich nie! Ich wollte immer DAS EINE MÄDCHEN. Das eine Mädchen, dass mich im Herzen berührt, mit dem man abends im Bett liegen will, sie berühren will, ihren Atem spüren will und anschließend einschlafen will. Eben dieses eine Mädchen für das man alles tun und aufgeben würde. Die Eine oder keine. Dich!

Ja, man wird regelrecht depressiv, wenn man sich klarmacht, dass man dieses Mädchen wahrscheinlich nie bekommen wird. Und trotzdem! Egal wie schei. es einem geht, wenn aus Liebe Liebeskummer wird. Dieses Gefühl, wenn man den Anderen sieht. Dieses Gefühl, wenn man die Stimme des Anderen hört. Dieses Gefühl, dass solange der Andere auf dieser beschissenen Welt ist, einem nichts passieren kann. Darauf kommt´s wirklich an! Und für dieses Gefühl nimmt man alles in Kauf. Keine Ahnung, ob Du dieses Gefühl schon mal wirklich hattest und ob Du nur ansatzweise verstehen kannst, was ich meine. Ich bin mir aber bei einer Sache sicher. So stark ich dieses Gefühl bei Dir habe, hatte es noch keiner vor mir und auch ich werde es bei keinem Mädchen mehr so verspüren. Klar, so denkt jeder, der verliebt ist, aber ich glaube das ganz tief, zu 100%. „Ich bin da, wo vor mir keiner war“.

Es ist ne komische, ungewohnte Situation für mich. Normalerweise stand ich immer da, wo Du jetzt stehst – auf der Seite der Geliebten. Ich kann kaum glauben, dass ich jetzt genau die gleichen Sachen sage und empfinde, die mir immer von den Mädchen, die in mich verliebt waren, gesagt wurden und die ich immer für kitschiges, hohles Geschwafel hielt. Da hat wohl jemand die Seiten getauscht.

Ich kenne dich kaum und doch hast Du es in den wenigen Momenten, in denen wir uns über den Weg gelaufen sind, in denen wir miteinander geredet haben, geschafft, mich zu verzaubern, mir schlaflose Nächte zu bereiten, in meinen Träumen aufzutauchen und mich anschließend schweißgebadet aufwachen zu lassen. Du hast es sogar hinbekommen, mir meinen Appetit zu nehmen, was noch kein Mensch und keine Situation vorher geschafft haben. Irgendwie ist das alles ne psychische Folter. Du bist wie ein Tumor in meinem Kopf, ein Tumor, der einen krank macht, den man aber trotzdem nicht loswerden will – paradox! Wahrscheinlich bist Du zu perfekt, um Dich einfach so loslassen zu können, obwohl genau das einem immer geraten wird. Aber ich pack´s einfach nicht! Denn Verlangen bleibt Verlangen! Egal wo man hingeht, die Sonne lässt es nicht verblassen und die Flut kann es nicht hinfort spülen. Es ist wie ein Teufelskreis. Immer wenn ich Dich sehe, steigt wenige Tage später die Sehnsucht nach Dir ins Unermessliche, sodass ich Dich so schnell wie möglich wiedersehen muss. Und dann sehe ich Dich wieder und alles beginnt von vorne. Dabei bin ich sicherlich auch mal nervig und Du denkst Dir manchmal, „ was will der denn jetzt schon wieder?“ Ich hoffe Du verzeihst mir, denn ich kann nicht anders. Du ziehst mich an wie ein Magnet. Bevor ich überhaupt einen klaren Gedanken fassen kann, stehe ich schon vor Dir und dann verschwinden alle Personen um uns herum – wir sind dann quasi alleine im Raum. Ist schon was dran am alten Onkelz-Zitat: „ Liebe macht süchtig, betrunken und BLIND“.

Wie gesagt, ich kenne Dich kaum, weiß so wenig über Dich, obwohl ich soviel wissen möchte, doch wahrscheinlich habe ich kein Recht, mehr zu erfahren. Klar habe ich mich über Dich „informiert“, obwohl man das gar nicht muss. Man muss Dir nur in deine Augen schauen, die soviel liebes und warmes ausstrahlen und man weiß, wer Du bist und man weiß, dass man in die Augen von dem Mädchen guckt, nach dem man sein ganzes Leben gesucht hat. Ach, und keine Angst, wie erwartet habe ich kein schlechtes Wort über Dich gehört – ganz im Gegenteil. Alles was ich über Dich gehört und erfahren habe, beschreibt Dich genau so, wie ich Dich kennenlernen durfte. DU BIST EINFACH EIN ENGEL! Mein Engel, meine Traumfrau. Zu lieb und gut für diese Welt. Du bist nicht nur wunderschön, sondern Du hast diese Ausstrahlung, diesen Charakter aus Gold, der einen dazu zwingt, Dich anzulächeln. Und wenn Du dann zurücklächelst, ist das das Größte, was es gibt.

Es ist unglaublich, dass es so ein Mädchen, wie Dich, überhaupt gibt und noch unglaublicher, dass es in mein Leben getreten ist. Du bist einfach vollkommen in jeder Hinsicht. Ja, du bist das schönste, süßeste, liebste, netteste, heißeste, lebensfrohste, hilfsbereiteste, natürlichste und einfach tollste Mädchen das es gibt. Du bist klug, cool, offen für alles, hast diese liebe, engelhafte Stimme, der ich den ganzen Tag zuhören könnte. Kurz gesagt: Du bist die Liebe meines Lebens. Das einzig wahre. Das denke ich immer mehr. Glaub mir, ich habe versucht mir ein noch tolleres Mädchen, als Dich vorzustellen, es mir auszumalen, aber ich habe es nicht geschafft…

Nicht mal ich kann das alles mehr in Worte fassen. Meine Gefühle, meine Gedanken, meine Situation. Ich kann Dir nur noch eines sagen: Ich liebe Dich! Werde es immer tun. Ich hätte Dir sonst das alles nicht geschrieben – gerade ich nicht. Ich habe mich Dir geöffnet, weil Du etwas Besonderes bist. Etwas, auf das Du und alle die Dich kennen, stolz sein können. Folgendes habe ich Dir schon mal gesagt: Wenn es mal irgendetwas gibt, worüber Du mit deinen Freundinnen und Freunden nicht reden kannst, Du Probleme hast oder es Dir einfach schei. geht – quatsch mich an! Ich kann zwar besser reden – ich mein, hör Dir den Brief an – aber im Zuhören bin ich auch nicht übel. Versprochen! Und jetzt kann ich Dir nur noch das Beste wünschen, denn nur das hast Du verdient. Bleib so wie Du bist und pass vor allem auf Dich auf. Denn Dir darf nie etwas passieren, weil das einfach viel zu unfair wäre.

Ich habe Dir alles das hier primär geschrieben, um wieder klar zu kommen, aber irgendwie auch, weil ich will, dass du verstehst, wie ernst mir die Sache ist. Dass es nicht nur um: „ Hey, die sieht aber gut aus“, geht. Und auch wenn du diesen Brief zu 99% nie lesen wirst. Er ist die Verzweiflung, die Ratlosigkeit, die Trauer und die Wut der letzten 20 Monate und der Grund, warum ich der frustrierteste Typ auf dieser Erde wurde. Und wenn ich mir vorstelle, dass es Dir gut geht, ohne mich, ohne dass Du auch nur einen Gedanken an mich verschwendest, macht mich das krank! Freunde bleiben…? Wir können keine Freunde bleiben, weil wir nie Freunde waren. Wir wohnen in der gleichen Gegend und sehen uns lediglich ein paar Mal im Jahr, das war´s. Wir haben nichts miteinander zu tun und du wirst deine Zeit weiterhin mit anderen Leuten verbringen. Wir sind nichts und werden wohl auch nie etwas sein.

Und das bringt mich fast um!

14.05.2014 05:09 • #1


M
Zitat von Koa9:
Wir haben nichts miteinander zu tun und du wirst deine Zeit weiterhin mit anderen Leuten verbringen. Wir sind nichts und werden wohl auch nie etwas sein.


Wieso?

LG
Manfredus

14.05.2014 09:42 • #2


K
Naja, der Satz sagt doch eigentlich schon alles. Weil wir nichts miteinander zutun haben, sie mich offensichtlich nicht liebt und sie einen Freund hat. Gut, dass konntest du nicht wissen

14.05.2014 19:43 • #3




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