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Den Nutzen der Trennung erkennen

H
Hallo zusammen,

ich bin frisch getrennt, die Geschichte steht in einem anderen Thread und ist nicht sehr schön.

es-muss-anders-werden-t29198.html

Ich versuche so gut es geht klarzukommen. Ich weiss, dass es nicht richtig ist, aber ich denke so oft ich habe so viel in diesen Menschen gesteckt, ich habe so viel aus ihm gemacht. All diese Mühe, diese Gespräche, diese Energie, diese positive Verwandlung, die es von seiner Seite auch bestätigt wurden, davon wird nun eine andere profitieren und ich muss mit Pech bei dem nächsten wieder bei Null anfangen.

Noch mal, ich weiss dass diese Gedanken nicht richtig sind. Eine Garantie hat man nie, so ist das Leben, Verluste gibt es überall. Überleg dir vorher, was du reinsteckst, anderen geht es auch so. Ich weiss das alles.

Dennoch suche ich, vielleicht nur nach einem Satz, mit dem es für mich zu einem ok-Gefühl wird. Im Moment schwanke ich zwischen Wut und Selbstmitleid. Mehr letzteres. Am liebsten würde ich ihn rückverwandeln in den Zustand, in dem er vor mir war. Sollen sich andere damit abmühen sein ungehobeltes, egoistisches Benehmen einstecken und ihm erklären, wie man empathisch mit anderen Menschen umgeht, viel Spass wünsche ich bei diesen nervenaufreibenden Diskussionen. Es fühlt sich an als hätte ich ein Kind durch die Pubertät gebracht und am Ende, wenn man das überstanden hat, bleibt man erschöpft und alleine zurück und das Kind freut sich des Lebens. Aber er ist nicht mein Fleisch und Blut, sondern jemand der kam und wieder ging. Somit auch nicht wirklich vergleichbar.

Ich suche nach einer Möglichkeit das so zu sehen, dass das ganze auch irgendeinen Nutzen für mich gehabt hat, damit ich abschließen kann. Einfach abhaken, zack und weg, Fehlinvestition, ich kann das nicht. Ist der einzige Nutzen, dass ich in Zukunft immer darauf achten muss, dass zu jedem Zeitpunkt das Geben und Nehmen ausgewogen ist?

An die, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben, wie seid ihr darüber weg gekommen?

LG, hlf26

23.12.2015 13:44 • x 1 #1


schmaloo
ich habe so viel in diesen Menschen gesteckt,
Sorry hlf, ich musste erstmal lachen
Du bist sehr enttäuscht weil deine Investition kein eigenen Gewinn gebraucht hat....
Nun ist die zwischenmenschliche Beziehung kein Spekulationsobjekt....
Der Fehler ist dass du erwartest / erwartet hat das dabei für dich was raus springt á la win win..
Du wärst auch nicht damit glücklich und zufrieden wenn er aus Dankbarkeit bei dir bleibt....
Liebe wird verschenkt.... und nicht gegeben....
Was du daraus gewinnt, ist das du bei den nächsten wohl achten wirst, das da nichts zum formen ist...
Also soll er bitte schön vorher seinen Kram selbst erledigen...
auf Augen Höhe sein, erst dann wirst du dich öffnen und zulassen...
Das ist die Basis eine realistische Beziehung..
Alles Gute......

23.12.2015 14:08 • x 4 #2


A


Den Nutzen der Trennung erkennen

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S
All diese Mühe, diese Gespräche, diese Energie, diese positive Verwandlung, die es von seiner Seite auch bestätigt wurden, davon wird nun eine andere profitieren

...und ich muss mit Pech bei dem nächsten wieder bei Null anfangen.

Überleg dir vorher, was du reinsteckst ...

Am liebsten würde ich ihn rückverwandeln in den Zustand, in dem er vor mir war.

Es fühlt sich an als hätte ich ein Kind durch die Pubertät gebracht und am Ende, wenn man das überstanden hat, bleibt man erschöft und alleine zurück und das Kind freut sich des Lebens.



Bitte: Überlege dir für dich mal, LIEBE neu zu definieren!
Und fange ja nicht mit Pech beim nächsten wieder bei Null an! Nur nicht!

Liebe ist kein Projekt, jemanden zu einem besseren Menschen zu machen um DANN später davon zu profitieren... Lies dir bitte mal durch, was du da geschrieben hast!

Ich mache dich zu einem besseren Menschen und du hast das verdammt nochmal zu würdigen oder wie genau stellst du dir das vor?
Ich bin mir sicher, niemand hat dich darum gebeten, so viel zu investieren - mache es aus Liebe, mache es gerne - oder lass es bleiben!

Ich bin mir sicher, es tut im Moment sehr weh - das tun Trennungen immer! Hierfür hast du auch mein tiefstes Mitgefühl, aber das, was dich da in dieser Situation momentan offensichtlich am meisten quält, wird dich auch in zukünftigen Beziehungen in eine Sackgasse bringen. Das hat nichts mit Liebe zu tun.

Ich wollt's nur mal gesagt haben.

Alles Gute dir.

23.12.2015 14:18 • x 1 #3


T
Damit Liebe allerdings dauerhaft bestehen kann, steckt durchaus auch Arbeit dahinter. Wie es so treffend im Ratgeber auf der Startseite formuliert wird: Liebe ist eine zarte Pflanze, die nur wächst und gedeiht, wenn man sie pflegt.

Daher kann ich deine Enttäuschung schon verstehen, wenn das Ergebnis deiner Bemühungen ganz anders als erwartet aussieht. Warum zwingst du dich, anders denken zu müssen? Das erzeugt Druck und macht es nur schlimmer. Es hat schon seinen Grund weshalb man so denkt, und es ist für eine Weile auch ganz normal, wenn Enttäuschung da ist.

23.12.2015 14:50 • x 1 #4


C
Ja, Arbeit an sich! Am Miteinander!
Aber doch nicht Arbeit am Anderen...

23.12.2015 15:25 • x 1 #5


J
Danke Urmel... und viele Frauen stehen in jungen Jahren auf Bad Boys.

25.12.2015 09:28 • #6


Blanca
Zitat von hlf26:
All diese Mühe, diese Gespräche, diese Energie, diese positive Verwandlung, die es von seiner Seite auch bestätigt wurden, davon wird nun eine andere profitieren und ich muss mit Pech bei dem nächsten ]wieder bei Null anfangen.

Wäre ich dein Ex und bekäme diesen Beitrag wissentlich zu Gesicht, so wäre ich spätestens jetzt überzeugt davon, daß Du mich nie geliebt hast. Zudem wäre ich froh, daß Eure Beziehung aus ist.

Vor allem Dein wieder bei Null anfangen würde mir diesen Schluß regelrecht aufdrängen.

Zitat:
Ich suche nach einer Möglichkeit das so zu sehen, dass das ganze auch irgendeinen Nutzen für mich gehabt hat, damit ich abschließen kann. Einfach abhaken, zack und weg, Fehlinvestition, ich kann das nicht. Ist der einzige Nutzen, dass ich in Zukunft immer darauf achten muss, dass zu jedem Zeitpunkt das Geben und Nehmen ausgewogen ist?

Eigentlich heißt es ja, daß nicht schnöder Mammon, sondern nur die Liebe wirklich glücklich macht. Dein Fall liegt offenbar anders. Daher schlage ich vor, daß Du künftig lieber in eine Immobilie investierst, statt in Beziehungen zu Deinen Mitmenschen.

Da kannst Du Dir einen wunderbaren Garten anzulegen und alle Innenräume nach Deinem Gusto gestalten. Das Resultat steht Dir unmittelbar zur Verfügung und falls Du fachmännisch vorgegangen bist, wirst Du es viele Jahre lang nutzen können. Bei guter Lage wird die Immobilie vermutlich auch im Wert noch ordentlich steigen, so daß Du sie mit Gewinn verkaufen kannst. Zwar hat der Käufer dann auch den Nutzen all dessen, was Du angelegt hast, aber zumindest mußte er angemessen blechen dafür.

Ich muß gerade schmunzeln. Denn durch meinen Kopf turnt seit heute früh dieses Bild, wie Du seine neue Freundin irgendwo im Park triffst, ihr einen Ausdruck Deines Eröffnungsbeitrags präsentierst und dann erst mal 'ne Rechnung in Höhe von EUR_x,x für x,x Monate Lebensberatung für den Ex unter die Nase hältst, den sie nun frei Haus von Dir geliefert bekommt. Weil: Irgendwas muß für Deine Mühe ja auch drin sein, wenn der Armleuchter ansonsten schon nicht das Papier wert ist, auf dem Du das alles aufaddiert hast...


Und auch dieses Bild werde ich seit dem ersten Lesen Deines Beitrags einfach nicht mehr los:

Beduinenmarktplatz an einer Wüstenoase. Samstag früh steht hier jede Woche die Skla. an. Normalerweise gibt's hübsche Äthiopierinnen oder - an besonders guten Tagen - auch schon mal 'ne blauäugige Touristin im Angebot, deren Karawanengruppe siegreich überwunden werden konnte und die nun im Rahmen einer Sonderauktion verhökert wird.

Doch heute gibt's was wirklich Exotisches zu besichtigen: Eine reiche Erbfürstin hat - neben ein paar Nutztieren - auch einen gut dressierten Jungmann zu versteigern. Sie erwartet sich diesmal einen besonders hohen Erlös, denn getrieben vom Ehrgeiz, es heute allen zu zeigen, hat sie höchstpersönlich extrem viel Zeit und Energie in seine Ausbildung investiert; dazu gehörte auch Lesen und Schreiben, was er eigens auf einer Papyrosrolle nochmal vor aller Augen bestätigt hat, damit die Auktionsteilnehmer es auch wirklich glauben.

Doch es kommt, wie es kommen muß: Keiner bietet mit und schließlich streicht der Auktionator erfolglos die Segel.

Denn eines hatte die Fürstin nicht bedacht: Gleich nebenan hat heute jemand einen ganzen Wagen voll dressierter Schimpansen zur Versteigerung mitgebracht. Die gingen weg wie die warmen Semmeln, denn fast alle Anwesenden haben Kinder und private Affenhaltung zu deren Bespaßung ist diese Saison schwer in Mode. Den dressierten Mann hingegen will niemand: Er wäre den Kindern als Mensch ein allzu schlechtes Rollenvorbild.

Zudem gönnt hier keiner der Fürstin einen guten Abschluß: Alle anwesenden Männer nehmen es ihr immer noch übel, daß sie seit dem Tod ihres Gatten einfach dessen Skla. fortzuführen sucht, statt sich mit einem von ihnen wiederzuvermählen. Denn so gehört sich das hierzulande für 'ne anständige Beduinenfrau, unabhängig davon, ob es viel oder wenig zu erben gab. Zwar ist das kein geschriebenes Gesetz, doch alle Anwesenden sind sich einig, daß dieses Vorpreschen öffentlich abzustrafen ist.

Der Emanzipationsvorstoß der Witwe soll keine Schule machen. Wenn schon selbständig, dann bitte nicht mit dem Know-How des Ex-Gatten und ohne deshalb gleich die traditionelle Rollenverteilung der Geschlechter aufzumischen. Das löst nur latenten, kollektiven Unmut aus und führt am Ende zu Umbrüchen, wie sie im verhassten Europa seit Jahren gezielt geschürt werden, um die Veramerikanisierung seiner Gesellschaften zu vervollkommnen. Doch solche Zustände wünschen sich die Beduinen für ihren Teil der Welt partout nicht, also soll die Witwe ihre Ware wieder einpacken und entweder doch noch heiraten, oder sich nach Europa verziehen - mit uns nicht, basta!



Zitat:
An die, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben, wie seid ihr darüber weg gekommen?

Indem ich irgendwann einfach nur noch darüber gelacht habe, was für Blödsinn einem im Leben so unterkommen kann. Nicht nur, was Männer betrifft...

25.12.2015 14:39 • #7


Hey
Zitat von hlf26:
Dennoch suche ich, vielleicht nur nach einem Satz, mit dem es für mich zu einem ok-Gefühl wird.
Der Satz lautet sinngemäß, dass du alles wiederkriegst, was du je gegeben hast - bloß nicht unbedingt von denen, denen du es gegeben hast. Alles kommt zu dir zurück. Und jeder Schritt zählt. Es war ganz sicher nicht vergebens, was du auf dich genommen hast

Wenn du dich etwas entspannt hast, mach' bei Gelegenheit den Gegencheck, ob du das selbst alles haben willst. Wenn nicht, mach's nächstes Mal besser, wenn doch - freu' dich drauf. Karma ist nicht nur eine b**ch sondern auch eine Bank

Zitat von hlf26:
Am liebsten würde ich ihn rückverwandeln in den Zustand, in dem er vor mir war.
Sein Höhenflug wird ohne dich nicht lange anhalten. Falls doch, ist es sein eigener Verdienst, denn dann hat er sich ehrlich transformiert. Hast du ihm dabei geholfen, ist das ebenfalls ein Verdienst - nämlich deiner, auf den du stolz sein kannst.

Manchmal nehmen wir den Umweg über einen anderen, dem wir zu viel geben, um auf die Notwendigkeit von Selbstliebe und Gleichgewicht aufmerksam zu werden. Alles menschlich

25.12.2015 15:08 • x 3 #8


Hey
PS: weil du nach ähnlichen Erfahrungen fragst: bis in meine frühen Zwanziger habe ich viele Affen aus dem Käfig gelassen und mir hinterher mächtig über meine Doofheit in den Mors gebissen, wenn klar wurde, warum die da überhaupt drinnen saßen und da nämlich reingehörten - IIiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiihhhhhhh!


oh nein, diesen Beitrag hätte ich nicht schreiben sollen. Ich wollte so gern meinen ein-Sterne-Status behalten, der da heißt erleuchtet .... zu spät

25.12.2015 15:27 • x 1 #9


A
Zitat von hlf26:
Dennoch suche ich, vielleicht nur nach einem Satz, mit dem es für mich zu einem ok-Gefühl wird.

Im Moment schwanke ich zwischen Wut und Selbstmitleid. Mehr letzteres.
Deutliche Egosprache, ja das kannte ich auch - den Anderen versuchen so hinzubiegen, daß er für mich passt.

Das OK konnte bei mir kommen, als ich meine Lektion erkannt und daraus gelernt habe, für mich hiess das, meine Energie bei mir lassen und mich um sich selbst kümmern und das, was ich mir vom Anderen erhoffe, mir selbst geben und so gibt es kein minus auf dem Energiekonto.

25.12.2015 16:26 • x 2 #10


H
Danke Blanca, ich bin begeistert zu sehen, dass du über die Feiertage offensichtlich viel Zeit zum Schreiben hier im Forum hattest!

27.12.2015 09:38 • #11


W
Hallo hlf26,

Hey schrieb
Zitat:
Manchmal nehmen wir den Umweg über einen anderen, dem wir zu viel geben, um auf die Notwendigkeit von Selbstliebe und Gleichgewicht aufmerksam zu werden. Alles menschlich


Sonnenberg schrieb
Zitat:
Liebe ist kein Projekt, jemanden zu einem besseren Menschen zu machen um DANN später davon zu profitieren


Schmaloo schrieb
Zitat:
Was du daraus gewinnt, ist das du bei den nächsten wohl achten wirst, das da nichts zum formen ist...


Das sind Dinge, die Du aus dieser Beziehung mitnehmen könntest. Dein Zugewinn, auch wenn diese Einsichten erstmal nicht angenehm sind. Jede Beziehung verhilft uns auch dazu, etwas über uns selbst zu lernen und uns weiter zu entwickeln.

Meiner Meinung nach sollte eine Beziehung immer in erster Linie im Hier und Jetzt zufrieden stellen (trotz aller Probleme, die es mehr oder weniger in jeder Beziehung gibt). Der Partner sollte dich irgendwie glücklich machen- und zwar durch sein Wesen, seine Persönlichkeit...
Es ist aber eine völlig falsche Haltung, den anderen erst zu einem Wesen formen zu wollen, das für uns selbst akzeptabel ist. Denn dann lieben wir ja nicht eine andere Person, sondern unseren eigens geschaffenen Frankenstein.
Darüber hinaus ist so eine Haltung total überheblich: der Partner wird als minderwertig betrachtet (das Gegenteil von Liebe. Der liebende Blick würde eher sagen: so wie Du bist, bist Du wundervoll und machst mich glücklich) und man maßt sich an, aus ihm einen Besseren machen zu wollen. Den Maßstab liefert man natürlich selbst.

Zudem ist kein Mensch so selbstlos, dass er einen anderen Menschen unterstützt, ohne selbst etwas davon zu haben. Du hättest es nicht getan, wenn es dir selbst nicht etwas gegeben hätte.
Das Problem besteht darin, dass Du eine Beziehung vielleicht als wertlos erachtest, weil sie gescheitert ist. Klar, wir alle sehnen uns nach Kontinuität....aber das Erfüllende einer Partnerschaft sollte das sein, was man gemeinsam erlebt (und sei es z.B. sich gegenseitig zu pushen, den Partner bsw. dabei zu helfen, eine Ausbildung zu beenden, einen besseren Job zu finden...), nicht aber das, was man sich für die Zukunft ausmalt. So nach dem Motto: jetzt gehe ich mit dir ein paar Jahre durch die Hölle in der Hoffnung, dass die Zukunft anders aussieht.
Wenn die Beziehung dir nichts gegeben hat, dann war es dein Fehler zu bleiben und auf die Zukunft zu spekulieren. Ich kann dir nur raten, beim nächsten Mal einen Partner auszuwählen, der dich glücklich macht, so wie er ist. Und die Idee aufzugeben, einen anderen Menschen nach deinen Vorstellungen verändern zu wollen. Denn das nimmt dir nicht nur Energie für dein eigenes Leben, sondern ist auch ein Ausdruck deiner eigenen nicht-Liebe. Oder fühlst Du dich geliebt wenn ein Mann dich ersteinmal zu einem akzeptablen Wesen umformen möchte? Vielleicht glaubst Du, rein pragmatisch viel gegeben zu haben, energetisch aber hast Du mit deiner Einstellung ausgedrückt Du bist nicht okay- und das ist eine nicht-Liebes-Erklärung und nimmt mehr Kraft, als dass es kraft gibt.

27.12.2015 13:07 • #12


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