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Den Weg alleine gehen

R
Hallo ihr Lieben,

ich weiß gerade nicht, mit wem ich sprechen kann oder will und muss meine Gedanken irgendwie loswerden.

Ich bin völlig durcheinander. Mein Freund und ich haben uns nach drei Jahren Beziehung getrennt. Die Trennung war völlig unausweichlich. Wir haben uns nur noch gestritten und die Fernbeziehung hat uns viel zu weit voneinander entfernt. Es war uns beiden schon seit Monaten klar, dass wir nicht mehr weitermachen können.

Doch es tut so weh. Ich habe nicht nur meinen Partner verloren. Sondern mit ihm meinen besten Freund, meine Träume und Wünsche für die Zukunft. Ich komme von der Arbeit nach Hause. Und da ist einfach nichts. Niemand, der auf ein Lebenszeichen von mir wartet. Niemand, den es interessiert, wie mein Tag war oder wie es mir geht. Da bin nur ich mit meinen Gefühlen, die mich überfluten.

Das Ganze ist eine Woche her. Wir haben keinen Kontakt. Ich hab es noch niemandem erzählt. Kann einfach nicht darüber sprechen. Es ist so unwirklich. Ich fühle mich so verdammt einsam. Bin ständig unterwegs, nur um nicht nachdenken zu müssen.

Und ich weiß einfach nicht, wie ich weitermachen soll. Natürlich muss ich mit jemandem darüber reden. Ich muss es meiner Familie und meinen Freunden sagen. Doch solange ich es nicht ausspreche, kann ich diese unendliche Traurigkeit noch verdrängen. Irgendwie. Zumindest zum Teil. Ich habe einfach das Gefühl, dass es mich zerreißt.

Es gibt kein Zurück mehr. Ich muss jetzt meinen Weg alleine gehen. Ohne ihn. Und jetzt stehe ich hier und weiß nicht mehr, wie ich einen Fuß vor den nächsten setzen soll. Hab das Laufen verlernt. Bin blind und orientierungslos.

Wie geht das mit dem Singlesein? Ich wollte es auch eigentlich nie wieder sein.

Danke fürs Lesen. Bin für jeden Kommentar und die Ablenkung dankbar!

13.07.2018 22:17 • #1


L
Hallo Regentänzerin, schöner Name.

Willkommen hier im Forum.

Rede mit deine Familie/Freunden, das hilft. Und hier schreiben, auch.

Eine Woche ist ja noch ganz frisch. Aber es hört sich so an, als wäre es nicht potzblitz gekommen.

13.07.2018 22:22 • #2


A


Den Weg alleine gehen

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R
Nein, die Trennung kam nicht plötzlich. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich glaube, dass eine Trennung meist ein Prozess ist. Irgendwie merkt man, dass etwas nicht stimmt. Ich bin durch und durch ein Nähemensch. Und ich habe gemerkt, dass wir uns verändern. Seit ca. einem halben Jahr. Wir haben uns seltener gesehen. Unsere Priorität war nicht mehr die Beziehung. Wir hatten viel Stress. Ich arbeite sehr viel. Mein Freund... verdammt... Exfreund studiert. Wir haben viel gestritten. Um Belanglosigkeiten. Und wir haben so sehr versucht, wieder Wir zu sein. Wieder so miteinander umzugehen, wie in den ersten zwei Jahren. Deshalb hat es wahrscheinlich auch so lange gedauert, bis wir die Trennung durchgezogen haben. Wir hatten den Plan, zusammen zu ziehen. Ein Haus zu kaufen. Ein Leben mit ihm war mein Traum für die Zukunft.
Doch ich konnte nicht mehr. Ich hab mir immer gewünscht, dass er endlich erwachsen wird. Er ist 30 und sehr behütet aufgewachsen. Bei mir hat er das erste Mal ein Spiegelei gebraten. Seine Mutter war ein ewiger Streitpunkt in der Beziehung. Zusätzlich war da diese Unzuverlässigkeit. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er je pünktlich zu einem Treffen gekommen ist. Aber ich will nicht seine Fehler aufzählen. Ich habe auch sehr, sehr viel falsch gemacht. Ständig habe ich gejammert, dass ich die Fernbeziehung nicht ertrage, dass ich einsam bin. Bin oft launisch gewesen. Hab zu viel gefordert.

Ich suche immer noch nach DEM Grund für das Scheitern. Doch den gibt es einfach nicht. Wir haben kaum Gemeinsamkeiten. Was am Anfang so interessant war und uns zueinander hingezogen hat, hat uns dann nur immer weiter voneinander entfernt.

13.07.2018 22:41 • #3


BrokenHeart
Siehst Du, Du hast Dir Deine wichtigsten Fragen schon selbst beantwortet. Das wäre in Zukunft auch nicht besser geworden.
Manchmal muss man sich erst näher kennenlernen, um zu sehen, dass es nicht passt.

Das der Schmerz jetzt groß ist, ist auch normal. Die vorhergesehene Trennung war immer nur Vision, jetzt ist es Realität.

Aber warte mal ab. Du schreibst ja, Du hast Familie und Freunde. Reden mit denen, dann wird die Trennung auch bewusster (verdrängen zögert nur das Leiden raus) und Du findest schneller einen Neuanfang.

Alles Gute

13.07.2018 23:00 • x 1 #4


P
Hallo Regentänzerin,
dein Name sagt schon so vieles über dich aus. Eine Trennung entsteht immer aus Gedanken und Gefühlen. Wenn man bemerkt, dass etwas nicht mehr in der Beziehung stimmt, dann ist die Trennungsphase schon unbewusst eingeleitet. Da du ein Nähemensch bist, hast du seine Fehler anfangs akzeptiert, aber die Realität, hat dir gezeigt, dass eine gemeinsame Zukunft, mit so vielen Gegensätzen gar nicht möglich ist. Jeder Mensch hat Fehler, oder macht auch Fehler, wer möchte schon einen perfekten Menschen an seiner Seite wissen, wäre sicherlich auch nicht zu ertragen.
Es lohnt sich nicht, nach einem Grund für das Scheitern zu suchen, es sind letztendlich, die doch sehr unterschiedlichen Lebenseinstellungen mit der jeder Mensch geprägt ist.
Man kann keinen erwachsenen Menschen neu prägen, oder sogar ändern, man kann nur selbst dazulernen, wenn man ein gesundes Bewusstsein hat.
Ich glaube nicht, dass Du zu viel gefordert hast, ich glaube eher, dass Du in ihm nicht den richtigen Partner an deiner Seite für eine gemeinsame Zukunft hattest.
Wir alle suchen den Menschen, der unserem Leben einen Sinn gibt, aber das Leben hat immer nur so viel Sinn, wie wir selbst bereit sind, dem Leben zu geben!

14.07.2018 10:34 • x 1 #5




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