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Meine Frau sagt, sie muss ihren alleine Weg gehen

T
Und ich kann nicht ohne sie leben und will es auch nicht.
Vorgestern hat sie mit mir Schluss gemacht und ich drehe mich im Kreis.
Wir haben bisher eine sehr harmonische und sehr liebevolle Beziehung geführt. Sie hat aus ihrer Vergangenheit riesen Probleme noch nicht bewältigt. Diese sind psychischer Natur die ich auch so halbwegs kenne. Doch jetzt haben Probleme bei ihr in der der Arbeit dazu geführt, das alles in ihr ins rollen kam und das große Problem welches sie hat droht sie zu erdrücken. Sie weiß nicht mehr weiter. Schon vor unserer Beziehung hatte sie den Entschluss getroffen sich professionelle Hilfe zu suche. Sie hatte einen Plan. Doch dann kam ich wirklich sehr zufällig, dazwischen. Ihre erste echte große Liebe. In mir hat alles gefunden was sie als Frau braucht. Auch immer im Vergleich zu ihren vorhergehenden Beziehungen. Ich liebe sie und sie liebt mich.
Doch immer mal wieder brauchte sie zwischendurch eine kleine Auszeit von uns. Zeit für sich zu zurückziehen. Das habe ich ihr auch zugestanden obwohl ich mich dann immer sehr beschissen fühlte, so ohne sie. Wir fanden dann jedoch immer wieder zusammen uns sie schien glücklich zu sein.

Doch vorgestern hat sie den Entschluss gefasst das sie nicht mehr kann und sie sich in professionelle Hände geben will. Eine Psychiatrie oder ähnliches.

Sie hat mir deutlich gemacht das ich sie nicht auf diesem Wege begleiten kann. Sie will es nicht. Das sie dies so denkt kann ich verstehen doch ich liebe sie auch in schlechten Tagen und will diese schwere Zeit mit ihr durchstehen, wie auch immer. Rein praktisch gesehen wird es für sie alleine auch sehr schwer auf eigenen Füßen zu stehen. Irgendwie wird es vielleicht gehen aber es ist nicht gut für sie so ganz alleine ohne Hilfe. Es bringt ihr noch mehr Probleme die sie nicht gebrauchen kann.

Doch für alle hilfreichen und logischen Argumente ist nicht mehr zugänglich.
Nun sitze ich hier wie ein kleines Häufchen Elend und sehne mich nach ihr. Sie will den Kontakt abbrechen. Ich halte ihn aber noch per Messages. Sie antwortet, aber deutlich distanzierter. Nun kommen mir langsam Zweifel ob sie mich noch liebt. Ich habe sie ja am Donnerstag noch gefragt bevor sie ging ob sie mich liebt. Ja war ihre Antwort.
Wie kann ich sie erreichen? Zu ihr durchdringen. Ja, ich denke an sie und ihr Wohlergehen. Doch genauso drehen sich meine Gedanken um mich und meinem Schmerz. Was kann ich tun?

25.05.2013 11:48 • #1


N
Ach, Teufelchen,

nun fährste hier mit eine Runde im Gefühlskarussel. Pass auf, dass dir nicht wird!

Manchmal muss man sich von einem Menschen trennen, wenn man ihm nicht weiter wehtun will. Vllt ist das genau ihr Anliegen. Sie wird wissen, dass die nächste Zeit für sie sehr hart wird, dass sie das auch verändern wird, dass sie streckenweise unzufrieden sein wird.... .... und will das nicht bei dir abladen.
Ich denke, wenn man ihren Worten Glauben schenken darf und sie dich wirklich noch liebt, dann kann die Therapie auch eine Möglichkeit für euch beide sein, neue Wege zu gehen.
Warte doch die Behandlungen ab! Allerdings setzt das bärenmäßige Geduld voraus. Wenn es dich beruhigt und dich nicht zu sehr verletzt, dann wahre den Kontakt zu ihr, aber eher verhalten, damit sie sich nicht eingeengt oder unter Druck gesetzt fühlt.
Es kann aber auch alles ganz anders sein und sie will dir einem normalen Leben nicht im Wege stehen, weil sie erkannt hat, dass auch dich ihre Probleme belasten und sie nicht will, dass du daran zugrunde gehst.
Egal wie, eine Trennung ist immer eine sch.... Situation.
Lass dich mal drücken.

25.05.2013 15:27 • x 1 #2


A


Meine Frau sagt, sie muss ihren alleine Weg gehen

x 3


T
@Neja,

vielen Dank für Deine Worte. Wenn ich Sie lese habe ich das Gefühlt das Du sie sehr gut kennst. Oder zumindest aus weiblicher Sicht sie gut verstehen kannst. Was Du sagst kling nicht nur sehr schlüssig in Bezug auf ihr verhalten sonder auch vom Gefühl er könnte es stimmen. Es hätten auch ihre Worte sein können.
Ja, das verstehe ich. Doch was auch immer sie belastet (ich weiß es ja), ich möchte ihr beistehen. Daran werde ich nicht zugrunde gehen.
Gerne würde ich ihr klar machen das sie mit meiner Hilfe Ihre Probmle besser in den Griff bekommen kann, rein aus praktischer Sicht. Das Sie die Therapie macht und das ich dabei aussen vor bin kann ich akzeptieren. Sie wird ihren Job schmeißen den sie nicht mehr machen kann, Dann muss sie von etwas leben. Sie hat ja schon eine eigene möblierte Wohnung in einer anderen Stadt in der die Arbeitslosigkeit recht hoch ist. Ohne Job, wie soll sie da über die Runden kommen? Ich möchte nicht das sie abdriftet. Ihr Auto wird sie nicht lange halten können. Und wenn sie in stationärer Therapie ist, woher soll das Geld kommen. Das sie von mir kein Geld nimmt ist klar. Doch einen festen Rückhalt zu haben bei diesem schweren Weg ist besser als keine Rückhalt.
Jetzt ist sie für das Wochenende planmäßig bei ihren Kindern ca. 500 KM weit weg. Sie hat mir gestern aufgrund meiner nachrichtlichen Bitte geschrieben das sie angekommen ist. Doch der Kuss am Ende der Nachricht fehlte und ich vermisse ihn. Ich vermisse ihre zärtlichen Grüße, ihre Worte. Bei dem Gedanken wieder ohne Sie wach zu werden, in ihre Augen zu sehen wird mir schlecht.

Und gleich kommt noch der Hammer für mich. Ein alljährliches Familientreffen. Da muss ich erst einmal erklären das wir uns getrennt haben. Erklärungen, Fragen, Unverständnis, Ratschläge, Bedauern und all das ganze. Dem kann ich mich aber nicht entziehen. Wie soll ich das schaffen?

Bis jetzt habe ich es geschaft ihr keine Nachricht zu senden. Das schaffe ich auch vielleicht bis morgen und dann?

Noch mal herzlichen Dank Neja, ich drücke Dich auch
Schön das es dieses Forum und all die tollen Menschen hier gibt.

Muss jetzt los, melde mich aber nachher noch.

LG T3ufelchen

25.05.2013 15:57 • #3


N
Zitat von T3ufelchen:
Doch was auch immer sie belastet (ich weiß es ja), ich möchte ihr beistehen. Daran werde ich nicht zugrunde gehen.
Gerne würde ich ihr klar machen das sie mit meiner Hilfe Ihre Probmle besser in den Griff bekommen kann, rein aus praktischer Sicht. Das Sie die Therapie macht und das ich dabei aussen vor bin kann ich akzeptieren. Sie wird ihren Job schmeißen den sie nicht mehr machen kann, Dann muss sie von etwas leben. Sie hat ja schon eine eigene möblierte Wohnung in einer anderen Stadt in der die Arbeitslosigkeit recht hoch ist. Ohne Job, wie soll sie da über die Runden kommen? Ich möchte nicht das sie abdriftet. Ihr Auto wird sie nicht lange halten können. Und wenn sie in stationärer Therapie ist, woher soll das Geld kommen. Das sie von mir kein Geld nimmt ist klar. Doch einen festen Rückhalt zu haben bei diesem schweren Weg ist besser als keine Rückhalt.

Es ehrt dich, dass du ihr trotz allem sowohl gefühlsmäßig als auch finanziell zur Seite stehen willst.
Du machst dir sehr viele Gedanken darüber, wie es mit ihr weitergehen kann und wie sie alles in Verbindung mit der Therapie allein stemmen soll. Aber glaubst du nicht auch, dass sie darüber auch schon nachgedacht hat? All die Dinge, die du aufgezählt hast: das Auto, die Wohnung, der Job..., sind doch nur materielle Dinge, die ersetzbar sind und demzufolge auch wieder erworben werden können, wenn das Hauptproblem aus der Welt geschafft ist.
Ich denke, dass ihr all diese Nebensächlichkeiten nicht mal halb so viele Kopfschmerzen bereiten, wie eine geeignete Therapie zu finden. Und diese dann auch noch durchzuhalten. Da werden Dinge an die Oberfläche gelangen, die sie sehr belasten werden und die es vllt auch unmöglich machen, von dir Trost entgegen zu nehmen. Eine Therapie verändert immer. Vllt denkt sie auch, dass sie hinterher nicht mehr der gleiche Mensch sein wird, die Frau, in die du dich verliebt hast und mit der du dein Leben verbringen wolltest. So gesehen, ist die Trennung vor Antritt der Therapie von ihr eine Schutzmaßnahme. Sie befürchtet evtl, dass es nach der Therapie aufgrund ihrer Veränderungen, die natürlich auch eine Veränderung in eurer Beziehung bewirken wird, ohnehin zur Tennung kommen könnte, die sie dann ihrer Fortschritte berauben könnte. Aber ... alles hätte, könnte, wäre.... , nur Spekulationen. Was in ihr wirklich vorgeht, kann sie dir nur selbst sagen.
Du kannst versuchen, im Hintergrund weiterhin präsent zu sein, ihr immer mal wieder deine Hilfe anbieten, ohne aufdringlich zu erscheinen. Ich denke, mehr kannst du momentan nicht tun. Sie hat ja deutlich signalisiert, dass sie den Weg allein gehen will. Das musst du nun erstmal akzeptieren. Wie sich dann nach der Therapie alles entwickelt, wird sich zeigen.
Zitat:
Jetzt ist sie für das Wochenende planmäßig bei ihren Kindern ca. 500 KM weit weg. Sie hat mir gestern aufgrund meiner nachrichtlichen Bitte geschrieben das sie angekommen ist. Doch der Kuss am Ende der Nachricht fehlte und ich vermisse ihn. Ich vermisse ihre zärtlichen Grüße, ihre Worte. Bei dem Gedanken wieder ohne Sie wach zu werden, in ihre Augen zu sehen wird mir schlecht.

Ich denke, dass sie das ganz bewusst macht, damit du dich schneller distanzieren kannst. Wenn sie dich genauso liebt, wie du sie, fällt ihr die Trennung mindestens genauso schwer. Aber um es nicht unnötig zu verkomplizieren, geht sie auf Abstand.
Dieses Einschlafen und Aufwachen ohne den geliebten Partner an der Seite, ist eine verdammt beschissene Sache. Da kann ich mit dir mitfühlen. Ich habe lange Zeit auf der Couch geschlafen, weil ich das leere Bett neben mir nicht ertragen konnte.

Zitat:
Und gleich kommt noch der Hammer für mich. Ein alljährliches Familientreffen. Da muss ich erst einmal erklären das wir uns getrennt haben. Erklärungen, Fragen, Unverständnis, Ratschläge, Bedauern und all das ganze. Dem kann ich mich aber nicht entziehen. Wie soll ich das schaffen?

Oh Mann,wie habe ich diese Situationen gehasst! Dieses ständige Sich- erklären-müssen, das war so belastend! Und es ging noch lange so, weil man auch nach langer Zeit noch Menschen begegnet, die man ewig nicht gesehen hat und die daher auch nicht um die Veränderungen wissen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür.

Zitat:
Bis jetzt habe ich es geschaft ihr keine Nachricht zu senden. Das schaffe ich auch vielleicht bis morgen und dann?

Denke nur in kleinen Schritten! Was morgen sein wird, weiß doch noch niemand. Immer einen Tag nach dem anderen denken, sonst machst du dich fertig! Was die Zukunft bringt, ist ungewiss. Aber das Heute umgibt dich jetzt und hier... und will von dir gemeistert werden. Das ist schon eine große Aufgabe, die du bewältigen musst.
Ich bin mir sicher, du packst das.

Zuversicht
Mit Dankbarkeit richt’ Deinen Blick
auf manche Freud’ und Glück zurück,
bewahre es im Herzen gut
und schöpfe daraus frischen Mut.
Geduldig sei in schwerer Zeit,
schmerzt Krankheit Dich und manches Leid.
Nach Dauerregen, dunklen Wolken,
wird stets die Sonne strahlend folgen.
Drum soll für Dich Begleiter sein
die Zuversicht tagaus, tagein.
Sie wird verdrängen Angst und Zorn.
Richte Deinen Blick nach vorn.
Roland-Peter

25.05.2013 16:50 • x 1 #4


M
Hallo Teufelchen,

traurig, aber so richtig.

Ich habe mir bewusst Nejas Antwort nicht durchgelesen- ich weiß das sie mit viel Menschlichkeit und fantastisch antwortet- denn ich möchte Dir unabhängig meine Meinung schreiben.

Ich versuche die Lage Deiner Frau zu verstehen und je mehr ich darüber nachdenke glaube ich, dass sie ein wirklich heftiges- immer wiederkehrendes- Problem hat. Du schreibst, dass Du ihr Problem halbwegs kennst. Naja, Du wirst sicherlich die Ansätze kennen aber ich bin mir fast (leider) sicher, dass es viel tiefer in ihr steckt wie sie Dir erzählen wollte.

Deine Frau geht in eine psychiatrische Klinik- das ist ein Schritt der bewusst durchdacht ist obwohl er sicher nicht einfach ist. Jeder der schon mal in einer psychiatrischen Klinik war, weiss wie schwer es dort- besonders am Anfang- ist. In der Klinik fühlt sie sich sicher, ist 24 Stunden vom Betreuungspersonal umgeben. Offensichtlich etwas, was ihr wichtig ist, was sie meint, dass es ihr hilft. Einzelgespräche, Gruppengespräche, Beschäftigungstherapien- es wird dort versucht die Patienten wieder in einen ertäglichen Alltag zu integrieren. Sie werden lernen sich mit Problemen auseinander zu setzen, Ängste zu überwinden und damit zu leben!

Natürlich ist das Personal da bestrebt gerade die Angehörigen mit in den (Ver)Änderungsprozeß zu integrieren. Und genau das scheint ja Deine Frau Dir nicht antun zu wollen. Deshalb hat sie sich bewusst entschieden diesen Weg allein zu gehen. Deine Frau will Dir das nicht zumuten- sie weiß mit großer Sicherheit, dass Du ihr eine große Stütze wärst, sie auffängst und begleitest-sie will es aber nicht. Du musst das leider so akzeptieren.

Ihre Rückzieher in Eurer Beziehung, dieser Schritt in die Klinik- alles für mich sehr deutliche Anzeichen, dass ihre Psyche durch ein traumatisches Erlebnis sehr kaputt ist. Ich würde mich gerne irren!

Was kannst Du tun? Ihre Entscheidung akzeptieren, ihr mit auf dem Weg geben, dass Du für sie da bist, EGAL welche Wahrheit ans Licht kommt. Viele Menschen die traumatischen Erlebnissen ausgesetzt sind geben sich die Schuld selbst daran. Völliger Unsinn- sagen wir als gesunde Menschen- als seelisch kranker Mensch fühlst und denkst Du anders! Du suchst zwar Wege- und das ist für viele ein grosser Schritt- aber am Ende brichst Du oftmals kraftlos zusammen, redest Dir Schuldzuweisungen ein, gibst auf und meinst es nicht besser verdient zu haben.

Versuche auf Abstand zu bleiben, hin und wieder eine SMS dass Du an sie denkst, Du hoffst das es ihr gut geht und sie Fortschritte macht- das wird bei ihr gut ankommen. Wenn sie eine Weile in der Klinik ist schreibe ihr vielleicht einen Brief!

Wenn sie einen guten Psychiater hat und er in Gesprächen mit ihr herauskitzelt, dass Du ein wichtiger Mensch in ihrem Leben bist der ihr nur Gutes möchte, dann wird er hoffentlich versuchen Deine Frau dazu zu animieren mit Dir Kontakt aufzunehmen. Das würde ich Dir und auch Deiner Frau wünschen! Momentan ist glaube ich die Angst Deiner Frau sehr gross, dass Du irgendwas Unangenehmes erfahren könntest. Leider sieht sie nicht, dass ein verläßlicher Partner die BESTE Stütze ist, die sich ein Mensch wünschen kann.

Ich würde mich, wie schon gesagt gern irren und vielleicht ist alles nicht so schlimm wie ich denke!

Du brauchst jetzt viel Kraft- die wünsche ich Dir von Herzen!

LG

25.05.2013 18:50 • x 1 #5


T
Hey Neja,
vielen Dank für Deine Worte die ich gründlich gelesen habe. Das was Du sagst ergibt tatsächlich Sinn. Ja, manches habe ich mir auch schon genau so gedacht wir Du es vermutest. Und ich weiß das ich ihre Entscheidung akzeptieren muss. Doch würde ich sie gerne mittragen.
Das sie nach der Therapie eine Andere sein könnte kam mir nicht in den Sinn. Kann sein, muss nicht. Ja, sie hat es sich wohl recht durchdacht. Blöde ist sie ja nun nicht. Das hast Du richtig vermutet.
Also den Tipp das ich im Hintergrund bleibe werde ich versuchen zu beherzigen. Er scheint mir für Sie das Beste zu sein. Ich werde sehen wie ich damit klar komme. Mir ist klar das die Zeit alle Wunden heilt, darauf baue ich. Doch wenn ich mich umsehe, sie fehlt mir so sehr.
Neja, Du bist wirklich klasse. Vielen vielen Dank. Du hast es echt drauf.


@Munzel,
Auch Dir vielen vielen Dank für Deine Worte. Auch Du hast vieles richtig verstanden und mir deutlich gemacht.

Es ist bei ihr ein wiederkehrendes Problem. Bisher hat sie sich dann zurückgezogen. Sie hat mir so gut wie alles von ihrem Trauma erzählt. Doch mehr als zuhören kann ich da nicht. Ja, ich kan nur in Ansätzen erahnen wie es bei ihr drin aussieht und wie so etwas einen Menschen belastet. Ich war noch nie in einer solchen Situation und kann es im Grunde nicht nachempfinden, vielleicht auch zum Glück für mich. Es kann nur mit professioneller Hilfe funktionieren.

Zitat:
Viele Menschen die traumatischen Erlebnissen ausgesetzt sind geben sich die Schuld selbst daran. Völliger Unsinn- sagen wir als gesunde Menschen- als seelisch kranker Mensch fühlst und denkst Du anders! Du suchst zwar Wege- und das ist für viele ein grosser Schritt- aber am Ende brichst Du oftmals kraftlos zusammen, redest Dir Schuldzuweisungen ein, gibst auf und meinst es nicht besser verdient zu haben.


Das sehe ich auch so. Und bei ihr ist es wohl auch so.

Zitat:
Wenn sie einen guten Psychiater hat und er in Gesprächen mit ihr herauskitzelt, dass Du ein wichtiger Mensch in ihrem Leben bist der ihr nur Gutes möchte, dann wird er hoffentlich versuchen Deine Frau dazu zu animieren mit Dir Kontakt aufzunehmen. Das würde ich Dir und auch Deiner Frau wünschen!


Genau darauf hoffe ich, dass ich in diesen Prozess von dem Psychiater eingebunden werde. Nur befürchte ich das sie von mir bewusst nichts erzählen wird.
Alles was Unangenehm ist, glaube ich, weiß ich von ihr. Sie hat mir schonungslos und ungeschminkt ihre Vergangenheit offenbart. Und vieles hat sie andere Menschen nie erzählt. Sie ist sehr ehrlich.

Zitat:
Leider sieht sie nicht, dass ein verläßlicher Partner die BESTE Stütze ist, die sich ein Mensch wünschen kann.


Das trifft den Nagel auf dem Kopf. Ich wünschte so sehr das sie wenigstens dies irgendwie einsehen kann. Das sie sich zurückzieht, das Sie ihren Weg geht kann ich sicherlich akzeptieren. Doch nicht ein Teil des Weges zu sein ist sehr schwer. Wenn mir der Psychologe dann nach eingehendem Studium sagen kann wie ich mich zu ihrem Besten verhalten kann werde ich es tun.

Zitat:
Versuche auf Abstand zu bleiben, hin und wieder eine SMS dass Du an sie denkst, Du hoffst das es ihr gut geht und sie Fortschritte macht- das wird bei ihr gut ankommen. Wenn sie eine Weile in der Klinik ist schreibe ihr vielleicht einen Brief!


Ja, das kling, wie auch schon bei Neja, richtig. Ich kann es nachvollziehen.


Hey, Ihr helft mir wirklich. Vielen lieben Dank. Das Schreiben und Zuhören hilft mir.


Ach ja, das Familientreffen. Da es nicht um mich ging, hielt ich es für angebracht nichts von der Trennung zu sagen. Es gibt da auch einen anderen Menschen in meiner Familie der Probleme hat, wenn auch anderer Natur. Und ich hätte da nicht positives beisteuern können, im Gegenteil. Also muss ich dies vertagen. Obwohl mir aufschieben nicht liegt.

LG

25.05.2013 21:53 • #6


N
T3ufelchen,

ich weiß, du wirst es richtig machen.
Du musst dir nur im Klaren darüber sein, dass es lange dauern kann, bis sie wieder auf dich zugehen wird. Aber deine Liebe ist stark genug, um das auszuhalten, da bin ich mir sicher.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, Durchhaltevermögen und Stärke.

25.05.2013 22:23 • #7


T
Danke Neja,
Ja es wird vielleicht lange dauern. Doch ich bin es unserer Liebe und Ihr schuldig dafür durchzuhalten. Wahrscheinlich ist meine Situation, mein Trennungsschmerz, nichts im Vergleich zu ihrem Weg. Das ich da durch muss ist wohl mein Weg. Ich werde ich gehen.
Mir geht es schon ein klein wenig besser.

LG

25.05.2013 22:53 • #8


T
Schon vor dem Wecker bin ich wachgeworden nach einer schlechten Nacht. Und ich sehe Gespenster. Ich weiß nicht was sie macht, wie es ihr geht. Geht es ihr gut? Woran denkt sie?
Liebt sie mich noch, denkt sie an mich? Ob sie vielleicht jemand andren trifft um sich abzulenken? Nee, das macht sie nicht. Oder doch? Geht es ihr gut? Kommt sie auf ihrem Weg ein Schritt weiter? Funktioniert ihr Leben gerade? Hat sie mich je geliebt?

Oh man, ich dreh am Rad. Bisher konnte ich immer fühlen wie es um sie steht, wusste was sie gerade bewegt und wo es hakt. Auch ohne ihre Worte wusste ich was gerade los ist. Warum sie fröhlich ist oder mal nicht. Doch so ohne Kontakt bleibt all dies aus. Kein Draht zu ihr.
Und jetzt bilde ich mir so viel ein obwohl ich überhaupt keine Informationen habe. Emotional schlägt rational.
Ich muss den Tag schaffen.

28.05.2013 07:16 • #9


groupie
Ob sie vielleicht jemand andren trifft um sich abzulenken

Hi T3ufelchen,
geh mal davon aus. Selbst wenn sie bei ihrem Weggang noch keinen anderen hatte, in der Klinik trifft sie auch auf Männer. Ich sag nur: Kurschatten.

28.05.2013 08:41 • #10


N
Zitat von groupie:
Hi T3ufelchen,
geh mal davon aus. Selbst wenn sie bei ihrem Weggang noch keinen anderen hatte, in der Klinik trifft sie auch auf Männer. Ich sag nur: Kurschatten.


Hallo groupie,

du kannst doch T3ufelchen nicht den Teufel an die Wand malen! Er leidet und du haust auch noch drauf.


T3ufelchen,

natürlich bleibt es nicht aus, dass deine Frau während ihres Klinikaufenthaltes neue Menschen kennenlernt, eben auch Männer. Es ist Teil einer Therapie, sich mit Menschen auszutauschen, die gleiche oder ähnliche Probleme haben, auch (wie in diesem Forum), um zu erkennen, dass man mit seinen Problemen nicht allein steht, sondern es jeden treffen kann, ganz gleich welchen Alters, Geschlechts, Berufsgruppe... Sie wird sich dort nach einer gewissen Zeit verstanden und auch innerhalb der Gruppe geborgen fühlen. Diese Therapie wird ihr die Bestätigung geben, die sie für ihre Genesung dringend braucht. Wir wissen ja selbst, dass man nur von Menschen verstanden wird , die sich in gleicher oder ähnlicher Lage befinden, die die gleichen Ängste haben, die die gleichen Fragen quälen, die nachvollziehen können, wie man sich fühlt.... Aus so einem Austausch können sich Zweckgemeinschaften entwickeln oder sogar Freundschaften (mitunter sogar Abhängigkeiten) . Wenn man auf Verständnis stößt, Interesse, Wißbegierde...fördert das den Aufbau des Selbstbewusstseins und stärkt das Vertrauen in eigene Fähigkeiten. Natürlich besteht auch immer die Ungewissheit, ob das bisherige gewohnte Umfeld an Bedeutung behält und es kann gut möglich sein, dass sich die Betroffenen einen neuen Vertrauenskreis aufbauen. Rechnen muss man damit immer, keine Frage.

Ich kann verstehen, dass dir jetzt viele Fragen durch den Kopf geistern und dass diese Gedankengänge dich kaum schlafen lassen. Du hängst irgendwie zwischen den Stühlen: willst einerseits deiner Frau helfen und bist sicher auch froh darüber, dass sie sich jetzt nun endlich dazu entschlossen hat, sich in therapeutische Hände zu begeben, aber andererseits willst du sie nicht für immer verlieren.
Wenn einer deine Frau gut kennt, dann bist sicher du es. Und wenn sie dir sagt, dass sie dich immer noch liebt, dann vertraust du ihr sicher auch diesbezüglich.
Aber, ich schrieb das ja schon mal: Eine Therapie verändert und verändert auch die eigene Sichtweise auf die Beziehung. Ob die Liebe groß genug ist, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, das wird sich nach der Therapie zeigen. Bis dahin bleibt alles Spekulation.
Aber rechne bitte mit beiden Möglichkeiten- dass die Liebe und damit eure Beziehung bestehen bleibt und auch dass eure Beziehung für deine Frau nicht mehr die richtige Grundlage für ihre weitere Entwicklung bietet, um an ihr festzuhalten. So oder so solltest du dann aber die Entscheidung deiner Frau respektieren, wenn du sie wirklich liebst und akzeptieren, dass sie den für sich besten Weg wählt, um wieder normal und glücklich leben zu können.
Was ich dir wünsche, weißt du.

28.05.2013 14:49 • #11


groupie
schlechtes Gewissen

28.05.2013 14:58 • #12


T
Jetzt habe ich es nicht länger ausgehalten, ich habe ihr eine Nachricht gesendet und ihr einen guten Morgen gewünscht. Bisher hat sie de Nachricht nicht gelesen. Wie kan sie es selber nur so lage aushalten? Sie ist wohl nur mit sich alleine beschäftigt und will nichts von mir wissen.

Was macht eine Beziehung, eine Liebe aus? Das Frage ich mich. Freiraum muss ich ihr lassen, das ist mir irgendwie klar. Doch es ist einfacher gedacht als getan. Es gab nie lange Zeiträume an denen wir nicht in Verbindung gewesen waren. Immer wussten wir voneinander was der andere denkt und fühlt. Jetzt ist da nichts. Diese Funkstille, dieses nicht wissen was sie fühlt, was sie bewegt, all dies und noch viel mehr fehlt mir so unsäglich.

Bis zu ihrer Therapie ist es zeitlich ja noch einen Monat lang. Man bekommt nicht so schnell einen Termin. Sie sagte mir das man bis zu 5 Therapeuten testen darf da ja die Chemie stimmen muss. Noch hat sie nicht mal den ersten Termin hinter sich. Also was wird sie in der Zwischenzeit machen? Sie ist doch so ungeduldig und will, wenn sie es sich in den Kopf gesetzt hat, sofort.
Dreht sich bei ihr wirklich alles um sie selber? Ich habe keine Raum bei ihr. Das lässt mich an Ihre Liebe zweifeln, an allem.

Die Wahrscheinlichkeit, das ich sie verliere erscheint mir sehr hoch. Und ich kann nichts tun. Und meine Heulattacken hören nicht auf.

Danke Neja, für Deine Worte.
Ja, ich respektiere ihre Entscheidung und wünsche ihr alles erdenklich Gute. Es ist nur so unsäglich schwer, nicht mehr gebraucht zu werden.
Ich brauche sie.
LG

30.05.2013 11:08 • #13


groupie
TE:
Doch vorgestern hat sie den Entschluss gefasst das sie nicht mehr kann und sie sich in professionelle Hände geben will. Eine Psychiatrie oder ähnliches.

Und jetzt schreibt TE: Sie sagte mir das man bis zu 5 Therapeuten testen darf da ja die Chemie stimmen muss Du meinst wohl 5 probatorische Sitzungen einer ambulanten Psychotherapie?

Besonders exakt ist das nicht. Sie scheint sich/Dich nicht besonders gut informiert zu haben. Das spricht nicht für ernsthafte Therapiepläne. Ich denke nicht, dass sie vorhat, was an sich zu ändern, an sich zu arbeiten. Und wenn, wäre das kein Grund für eine Funkstille.

Sie hat doch schon einmal ihre Probleme damit gelöst, dass sie eine Beziehung einging. Muster wiederholen sich.

So, Neja. Ich hoffe, diesmal meine Bedenken in einer korrekten Form geäußert zu haben.

30.05.2013 12:54 • #14


N
Zitat von groupie:

So, Neja. Ich hoffe, diesmal meine Bedenken in einer korrekten Form geäußert zu haben.


Mir steht keine Zensierung zu. Du kannst hier frei deine Meinung außern. Manchmal ist aber etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt, sollte keine Kritik sein.

30.05.2013 13:44 • #15


A


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