Depressive Gefühle nach Trennung

WARNUNG: Dieser Text enthält Schilderungen S. Gewalt und kann bei manchen Personen unangenehme oder traurige Gefühle hervorrufen.

Hallo liebe Community,

Ich wende mich heute an euch in der Hoffnung, dass ich in meiner gegenwärtigen Situation Unterstützung, Hilfe und neutrale Meinungen erhalten kann.

Seit über einem Monat habe ich mich von meiner Ex-Freundin getrennt. Wir hatten eine Beziehung, die eineinhalb Jahre andauerte, von denen sie ein Jahr bei mir wohnte. Wir trafen uns in einem Partyartikel-Laden und es war Liebe auf den ersten Blick. Es war während der Pandemie, weshalb wir beide Masken trugen. Als sie um die Ecke kam, schauten wir uns direkt in die Augen und lächelten uns an. Ich sprach sie an und gab ihr meine Handynummer. Trotz unseres großen Altersunterschiedes (sie ist 24, ich 33) haben wir uns ineinander verliebt und alles schien perfekt zu sein. Wir hatten unser erstes Date mitten in der Nacht, sie kam zu mir und blieb über Nacht. Beim ersten Treffen hatten wir auch direkt S. und waren seitdem praktisch zusammen. Wir fuhren gemeinsam in den Urlaub, kochten zusammen und verbrachten die Quarantäne zusammen in meiner Wohnung, da wir beide an Covid erkrankt waren. Alles war großartig, sie war liebevoll, aufmerksam und verständnisvoll. Ich scherzte sogar, dass sie direkt bei mir einziehen könne. Ein paar Monate später musste sie aus ihrer WG ausziehen und ich bot ihr an, ernsthaft bei mir einzuziehen, da ich eine Dreizimmerwohnung für mich alleine hatte.en und ich bat ihr an ernsthaft bei mir einzuziehen. Ich habe eine 3-Raum Wohnung für mich und hielt es für eine gute Idee.

Leider traten die Probleme bald nach ihrem Einzug auf. Sie steckte mich mit Chlamydien an. Ich bin der Meinung, dass man sich vor dem Verzicht auf ein Kond. testen lassen sollte. Beim Gespräch über Verhütung versicherte sie mir, dass sie zu 100% sicher sei. Ich war mir sicher, weil ich seit meinem letzten Test keinen S. hatte. Als ich jedoch Symptome bekam, die mir bekannt vorkamen (ich hatte vor Jahren schon einmal Chlamydien), sprach ich sie darauf an. Sie sagte mir, dass es unmöglich sei und dass sie so etwas nicht habe. Einige Wochen später verplapperte sie sich und gestand, dass sie mit mehreren Personen ungeschützten S. hatte. Es folgten Besuche beim Urologen und Antibiotika. Natürlich litt unser S. darunter. Das war auch ein problematisches Thema in unserer Beziehung. Es war meine erste Erfahrung mit jemandem, der nie die Initiative ergriff, und wo das S. einschlief, wenn ich nicht den ersten Schritt machte. Hinzu kam, dass sie keinen Orga. bekam, außer wenn sie sich in einer bestimmten Position selbst mit einem Spielzeug befriedigte. Ich bot ihr an, dies nach oder vor dem S. zu tun, aber für sie war das keine Option. Sie bat mich, den Raum nach dem Verkehr zu verlassen, damit sie allein fertig werden konnte.
Anfangs betrachtete ich das als einen Makel, aber später merkte ich wie sehr das an meinem Selbstbewusstsein nagte. Ich fühlte mich nicht mehr begehrt oder anziehend. Sie war auch immer sehr zurückhaltend was den Körperkontakt (Streicheln, Kuscheln) anging. Ich versuchte das natürlich in einem Gespräch zu klären, es gab direkt viele Tränen und Frust. Sie steckte mir auch irgendwann, dass sie mit 15 auf einer Party vergewaltigt wurde. Ich war die erste Person, der sie das jemals erzählt hat. Nicht mal ihre Eltern wissen das. Ich schlug ihr vor, sich da professionell helfen zu lassen, aber leider schob sie das immer in die lange Kiste. Zum Schluss hin entwickelte ich förmlich eine P., weil ich so dermaßen S. frustriert war.

Die nächstgrößte Hürde war das absolute Fehlen einer gesunden Kommunikation. Ich bin ein Mensch, der direkt das Gespräch sucht, wenn ihm etwas auf dem Herzen liegt. Sobald ich aber das Gespräch zu ihr suchte, wurde sie extrem defensiv und schüttete auf einmal alles aus was sie störte. Dies führte meistens zu Streitereien, weil ich mich in solchen Momenten nicht gesehen oder gehört fühlte. Die Apotheose davon war, dass sie sich an Unis in anderen Städten bewarb und mir nichts davon erzählte. Als sie dann die Zusage bekam, steckte sie es mir ohne mit dem Auge zu zucken. Ich war absolut nicht begeistert von der Idee zu einer Fernbeziehung zu switchen, worauf sie mir Vorwürfe machte. Sie sagte, dass man in einer liebevollen Beziehung solche Phasen durchsteht. Es war allerdings nicht was ich mir von einer Beziehung erhofft habe bzw. war ich sehr enttäuscht davon, dass sie erneut nicht mit mir kommunizierte.

Unser Zusammenleben bestand außerdem aus häufigen Streitereien bezüglich des Haushaltes. Sie ist ein ziemlich chaotischer Mensch und dauernd lag dreckige Wäsche in der Wohnung verteilt. Irgendwann gab ich es auf aufzuräumen und durfte mir dauernd anhören, wie ich nicht den Haushalt führe. Als Fazit nach der Trennung: die Wohnung ist super ordentlich seit sie ausgezogen ist.
Nach all den Krisen entschied ich mich die Beziehung zu beenden, weil ich mich einfach nicht mehr glücklich fühlte. Sie ging für eine Woche zu einer Freundin, damit wir beide Abstand gewinnen konnten. Sie schrieb mir, dass sie gern vieles ändern würde und dass sie sich ändern möchte. Ich ließ mich wieder in die Beziehung reinziehen. Es lief etwas besser und sie gab sich Mühe, aber die Sache mit dem S. blieb natürlich auch weiterhin.
Sie meckerte andauernd darüber wie schlimm sie meine Wohnung findet (es ist eine alte Wohnung, die saniert werden muss). Ihr Wunsch war eine bessere Wohnung, in einer besseren Umgebung und mit mehr Luxus.
Dies war dann auch der letzte Tropfen und der letzte Streit unserer Beziehung.
Im Dezember nahm ich einen neuen Job an, der sehr anstrengend ist. Es wird mir sehr viel abverlangt und es kommt häufig dazu, dass ich Überstunden schieben muss. Nebenher habe ich große private Projekte durchgezogen. Ich dachte mir, dass wenn ich hart Arbeite, ich bald mehr Geld haben werde, um uns ein schönes Leben zu ermöglichen.
Sie fing an Druck zu machen, obwohl ich immer noch in der Probezeit bin. Ich war einfach überrumpelt davon wie selbstverständlich es für sie war, dass ich mehr für die Wohnung bezahle (sie ist Studentin und hat nur ein geringes Budget zur Verfügung). Es kam zu einem großen Streit, bei dem sie mir sagte, dass wir wohl nicht zusammenziehen können, wenn ich nicht mehr bezahle. Frustriert wie ich war wurde ich laut und habe im Streit einen Blumentopf kaputt gemacht.
Danach versuchten wir miteinander zu reden, aber das Gespräch drehte sich im Kreis, weil sie kein Verständnis dafür hatte, dass ich mir aktuell die Wohnung nicht leisten kann.
Am nächsten Tag kam ich nach einem extrem anstrengenden Tag nach Hause und sah meine Wohnung in einem schlimmen Zustand: sie zog aus, nahm alles mit, bis auf die verdorbenen Pflanzen und einem riesen Chaos. Meine ganze Kleidung und Sachen lagen einfach nur auf dem Boden. Ansonsten kein Zettel, nichts. Im Anschluss versuchte ich sie kontaktieren, woraufhin sie mir einen riesen Haufen Vorwürfe machte und mir jegliches Selbstwertgefühl nahm, das ich nach so einer anstrengenden Beziehung noch übrig hatte. Ein persönliches Gespräch fand bis heute nicht statt, was mich extrem fertig macht. Sie weigert sich mit mir zu reden, weil du magst es doch nicht wenn ich weine bzw. ich habe Angst, dass wir uns streiten. Nichtdestotrotz schrieb sie mir um zu fragen wie es mir geht und wendete sich an mich mit ihren Problemen. Außerdem schrieb sie mir Dinge wie hättest du mich wirklich geliebt, wärst du auch bereit die Wohnung zu bezahlen.

Das Erlebte hat unheimlich tiefe Spuren hinterlassen. Ich kann schwer jemandem trauen, bin oft verängstigt bzw. habe ich Flashbacks von dem Abend, an dem ich die ausgeräumte Wohnung betrat. Der stressige Job hat mir den Rest gegeben und jetzt bin ich krankgeschrieben, habe jegliche Hoffnung in die Zukunft und mein Selbstvertrauen verloren. Ich werde in den nächsten Tagen versuchen eine Tagesklinik aufzusuchen, weil ich vermutlich an einer Depression leide. Ich kann nicht mal mehr in den Spiegel schauen. Ich muss dazu sagen, dass ich in meiner Kindheit schweren Missbrauch erlitten habe und diese Ereignisse einiges davon getriggert haben.

Vielleicht hat jemand von euch Ähnliches erlebt oder hat einen Ratschlag für mich. Ich wäre jedenfalls für jede Reaktion dankbar.

Liebe Grüße

Es ist schon mal der erste wichtige Schritt, dass du dich auf dich und dein Leben konzentrierst.
Die Frau war objektiv betrachtet nur ein Anker, der dich in die Tiefe zieht.

Zitat von Neverletmego:

Einige Wochen später verplapperte sie sich und gestand, dass sie mit mehreren Personen ungeschützten S. hatte.

Das zeigt schon, dass die Frau einen an der Klatsche hat. Nicht nur ungeschützten Verkehr mit unterschiedlichen Personen, sondern hat es dir wissentlich auch noch verheimlicht.
So jemanden kann man nicht vertrauen.

Zitat von Neverletmego:

Es war meine erste Erfahrung mit jemandem, der nie die Initiative ergriff, und wo das S. einschlief, wenn ich nicht den ersten Schritt machte.

Das zeugt von mangelnder S. Anziehung ihrerseits.

Zitat von Neverletmego:

Sie steckte mir auch irgendwann, dass sie mit 15 auf einer Party vergewaltigt wurde.

Dann man glauben oder auch nicht glauben.
Sie hat ungeschützten Verkehr mit mehreren Personen, aber Körperkontakt mit dir ist zuviel!?

Zitat von Neverletmego:

Ich war einfach überrumpelt davon wie selbstverständlich es für sie war, dass ich mehr für die Wohnung bezahle (sie ist Studentin und hat nur ein geringes Budget zur Verfügung).

Sie hat dich als klassischen Provider gesehen, der ihr Lebensstil finanziert.
Sie nistet sich bei dir ein, du sollst die finanzielle Belastung tragen und S. gibt es auch keinen.
Frage dich doch selbst, welchen Benefit diese Frau für dich war?
Hat sie dir irgendwas gegeben, außer Dreck und eine Geschlechtskrankheit?

Zitat von Neverletmego:

Zustand: sie zog aus, nahm alles mit

Als Provider sollst du natürlich providen. Wenn du das nicht machst, hat sie keinen Vorteil mehr von dir und zieht aus.

Zitat von Neverletmego:

Sie weigert sich mit mir zu reden, weil du magst es doch nicht wenn ich weine bzw. ich habe Angst, dass wir uns streiten. Nichtdestotrotz schrieb sie mir um zu fragen wie es mir geht und wendete sich an mich mit ihren Problemen. Außerdem schrieb sie mir Dinge wie hättest du mich wirklich geliebt, wärst du auch bereit die Wohnung zu bezahlen.

Klassiche Schuldumkehr um ihre wahren Absichten zu vertuschen. Du sollst ihr einen angenehmen Lebensstil bieten, für mehr braucht sie dich nicht.
Der letzte Satz zeigt doch, dass es ihr niemals um dich ging. Sie wollte deine Vorteile ausnutzen, solange sie noch schön studiert.

Zitat von NurBen:

Das zeugt von mangelnder S. Anziehung ihrerseits.

Ich blicke da nicht so ganz durch, weil sobald ich den Anfang machte, sie auch schnell Feuer fing. Ich fand es nur sehr frustrierend, dass wenn meine Libido es nicht zugelassen hat der Initiator zu sein, unser S. praktisch zum Erliegen kam.

Zitat von Neverletmego:

Ich blicke da nicht so ganz durch, weil sobald ich den Anfang machte, sie auch schnell Feuer fing. Ich fand es nur sehr frustrierend, dass wenn meine Libido es nicht zugelassen hat der Initiator zu sein, unser S. praktisch zum Erliegen kam.

Normalerweise würde man sagen Appetit kommt beim Essen.
Aber bei euch scheint es ein Dauerzustand gewesen zu sein, deswegen mangelnde S. Anziehung.
Auch heißt mangelnde S. Anziehung nicht, dass sie dich abstoßend findet oder keinen S. mit dir haben will.

Du hast ja gemerkt, wie sehr es am Selbstbewusstsein nagt, wenn man das Gefühl hat, nicht begehrt zu werden.
Sortiere dich neu und finde eine Frau, die dir das Gefühl gibt, begehrenswert zu sein. Eine, die nicht die Finger von dir lassen kann.

Zitat von Neverletmego:

Nichtdestotrotz schrieb sie mir um zu fragen wie es mir geht und wendete sich an mich mit ihren Problemen.

Auch hier leider wieder aus eigener Erfahrung....nicht den Tröster spielen. Wenn sie die Trennung wollte dann muss sie auch damit klarkommen das die jetzt nicht mehr verfügbar bist für ihre Probleme. Viele mir auch schwer das zu verstehen bzw. umzusetzen. Aber es ist NICHT MEHR DEINE AUFGABE.

Zitat von NurBen:

Das zeugt von mangelnder S. Anziehung ihrerseits.

nicht unbedingt, kenne ich auch von meiner Exfrau. Ursache unklar, war bei ihr eigentlich immer so. Gerade bei unschönen bis traumatischen Erfahrungen in der Kindheit ist sowas möglich. Kann auch mit der Erziehung zusammenhängen (unbewusst).
Aber ich verstehe den TE da zu 100% das nagt am Selbstwertgefühl....sehr sogar.

Zitat von Balu85:

Auch hier leider wieder aus eigener Erfahrung....nicht den Tröster spielen. Wenn sie die Trennung wollte dann muss sie auch damit klarkommen das die jetzt nicht mehr verfügbar bist für ihre Probleme. Viele mir auch schwer das zu verstehen bzw. umzusetzen. Aber es ist NICHT MEHR DEINE AUFGABE.

Ja, da hast du vollkommen recht! Habe jetzt den Kontakt endgültig abgebrochen. Habe aber natürlich noch trotzdem extrem zu beißen an der ganzen Geschichte.