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Der richtige Weg, es zu vergessen?

K
Ich grüße alle, bin neu hier.
Mein Ex und ich haben uns vor zwei Monaten getrennt. Es war eine Trennung aus Vernunft. Ich habe damals die Kontaktsperre vorgeschlagen und die wird von uns beiden auch eingehalten. Ich habe befürchtet, die ersten Tage und Wochen nach der Trennung werden eine Hölle, so war es jedoch nicht. Zwar habe ich ab und zu geweint, war wütend, schlecht gelaunt... es war aber nicht so TIEF.
Ich habe einen ganz guten Job, der mir auch Spaß macht und auf den ich mich dann mehr konzentrierte. Habe auch ganz viel über die Trennung mit meinen guten Freunden geredet. Ab und zu Sport gemacht und ins Kino gegangen. So habe ich langsam das Gefühl bekommen, ich hab alles gut überstanden. So dumm war ich
Die Hölle kam erst an Weihnachten (4 Wochen nach der Trennung). Auf einmal sind viele Gefühle wie Verlust, Sinnlosigkeit des Lebens und Angst aufgetaucht. Ich war erschrocken, wie tief meine Verzweiflung war, psychisch war ich auf dem Boden. Ich habe die Tage irgendwie überlebt und jetzt konzentriere mich wieder auf meine Arbeit.
Meine Vernunft sagt mir, die Trennung war die einzige Lösung, die Gefühle für meinen Ex sind jedoch natürlich noch da. Er war derjenige, mit dem ich mir die Zukunft vorgestellt habe und jetzt ist alles vorbei. Ich wollte Euch fragen, wie man die Trennung RICHTIG verarbeiten kann. Ich hatte nicht das Gefühl, daß ich was verdrängen würde und trotzdem bin von den starken Gefühlen überrascht. Jetzt befürchte ich nächste freie Tage, wenn man Zeit zum Nachdenken hat.... Ich weiß, daß die Zeit alles heilt..und überdies sollte man durch die Arbeit und Freunde das Schlimme schneller vergessen. Ist es aber der richtige Weg, es zu vergessen? Taucht das alles dann nicht in der Zukunft auf? Wie erkennt man eigentlich, daß man es überstanden hat?

kM

21.01.2013 22:47 • #1


M
Hallo liebe Maus,
Magst du denn etwas mehr über den Trennungsgrund reden? Warum genau aus Venunft? Von wem ging die Trennung denn aus, von euch beiden?

Zunächst mal ist es schön zu hören, dass es dir in der Anfangszeit ganz gut ging. Ich denke, es hat verschiedene Gründe, warum bei dir alles erst über Weihnachten aufgebrochen ist. Zum einen die viele freie Zeit, die du plötzlich zum Nachdenken hattest. Und zum anderen die Tatsache, dass dann 4 Wochen ins Land gezogen sind und du allmählich erst WIRKLICH realisiert hast, was die Trennung bedeutet. Vielleicht auch eher unbewusst.
Ich kann dir kurz von mir erzählen, ich habe mich auch vor 2 Monaten getrennt. Die ersten 4 Wochen waren die Hölle für mich, aber dann ging es mir 2-3 Wochen einigermaßen gut. Und seit einigen Tagen (in denen ich auch wieder etwas mehr Kontakt zu meiner Ex habe...) reisst die Sache wieder enorm auf. Wie bei dir, Gefühle des Verlusts, Einsamkeit, Sinnlosigkeit...

Ich habe den Eindruck, das ist einfach die Phase, in der man die Trennung realisiert. In der Hoffnungen, bewusste und unbewusste, schwinden. In denen man wieder im Alltag lebt und plötzlich merkt, dass man dort alleine ist... so ist das zumindest bei mir, soweit ich das selber einschätzen kann.

Meinst du, das könnte auch bei dir der Fall sein?

Wenn du sagst, dass eure Trennung vernünftig war und du dir dessen sicher bist, dann hat sie wohl ihren Sinn und ist besser für dich/euch. Sehe das, was jetzt passiert, vielleicht einfach als weitere Phase an, die auch vorbeigehen wird, mit der du aber halt nicht gerechnet hast. In dem Sinne verarbeitest du die Sache schon richtig.
Ob du etwas verdrängst, weiß ich nicht. Ich bin etwas erstaunt, dass du es am Anfang so leicht bewältigen konntest. Aber solange du selber nicht den Eindruck hast und nichts absichtlich beiseite schiebst, glaube ich das nicht. Wie gesagt, aufgrund meiner eigenen Erfahrung würde ich eher darauf tippen, dass das alles normal ist. Du hast anscheinend halt einfach nicht damit gerechnet, dass die Verarbeitung länger dauern kann.

Kleine Maus, ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft in den nächsten Wochen,
tu weiter, was dir gut tut, und umgebe dich mit netten Menschen, rede weiter mit Freunden...
Alles Gute

22.01.2013 01:59 • x 1 #2


A


Der richtige Weg, es zu vergessen?

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A
Zitat von kleine Maus:
Ich wollte Euch fragen, wie man die Trennung RICHTIG verarbeiten kann.

Ich hatte nicht das Gefühl, daß ich was verdrängen würde und trotzdem bin von den starken Gefühlen überrascht.

Ich weiß, daß die Zeit alles heilt..und überdies sollte man durch die Arbeit und Freunde das Schlimme schneller vergessen.
willkommen

jeder geht anders mit einer verarbeitung seiner themen um und es gibt da kein richtig oder falsch.

nicht die zeit heilt alle wunden, sondern die (eigen-) liebe macht es.

richtig loslassen und akzeptieren, damit ich meine verletzungen und enttäuschungen heilen kann - macht die vergebung.
ohne vergebung bleibt etwas zurück, etwas was ich aus dieser erfahrung in mir gespeichert habe. manchmal kann es für die zukunft hilfreich sein, weil ich bewusster bin, manchmal kann es mich selbst hindern wieder unbefangen mein leben weiter zu leben.

es ist gut sich anfangs abzulenken sofern es keine flucht ist vor den gefühlen - auch dafür ist es wichtig sich zeit zu nehmen und sie wahrzunehmen, sie vollkommen annehmen, sie zu akzeptieren und sie damit loszulassen. so entsteht frei-sein davon.

alles gute!

22.01.2013 03:17 • x 1 #3


M
@kleine Maus

Wenn es bei euch eine Trennung aus Vernunft war kennst du alle Gründe ihr habt sarüber geredet und entschieden euch zu trennen.

Das sieht nach Kopfentscheidung aus.
Der Kopf sagt besser so.

Nach ein paar Tagen, Wochen, meldet sich das Herz und fragt wo ist der andere. Es fehlt etwas. Man erinnert sich nur noch an das positive. Das positive war aber nicht der Grund zur Trennung.

Zur besseren Bewältigung empfehle ich die Trennungsgründe aufzuschreiben und wenn das Herz sich meldet, die Trennungsgründe durchzulesen.

Erlaube mir noch einen Hinweis auf deinen Nick. Bist du klein ? Bist du eine Maus ? Bist du eine kleine Maus ? Siche nicht. Du bist vielleicht einevsüße Maus, oder eine süße Frau, oder eine tolle Frau. Also mach dich nicht unnötig klein.

liebe Grüße

22.01.2013 08:08 • x 1 #4


C
Ich behaupte, dass Liebe nicht vernünftig sein darf. Sie ist das Gegenteil von Vernunft. Eine Trennung aus Vernunft ist also immer eine Trennung gegen die Liebe.

Das kann und darf Dir nicht leicht fallen....sonst wäre die Liebe nichts wert.

22.01.2013 09:53 • x 1 #5


K
Hallo an Alle!

Vielen Dank für Euere Antworten!

@mihark
über den Trennungsgrund möchte ich nicht reden.
Wir haben über die Trennung mit meinem Ex gesprochen, den scharfen Schnitt hat er dann gemacht.
Du hast recht mit der Phase, in der man die Trennung WIRKLICH realisiert. Ich habe auch so eine Theorie - ich habe es schon bei einigen Menschen erlebt - wenn man plötzlich stark bedroht ist - und egal ob es psychisches oder physisches Leiden ist, findet man zuerst Kräfte in sich selbst, um es zu schaffen. Da es jedoch kein normaler Zustand ist, kann man es nicht aushalten immer so stark zu sein und dann kommt nach einigen Tagen, Wochen, Monaten eben die Realität.
Eine gute Freundin von mir hat eine Tragödie erlebt und jeder hat sie bewundert, wie sie das alles geschafft hat. Erst nach einigen Monaten kamen riesige psychische Probleme und sie wurde dann fast zwei Jahre in der Psychiatrie geheilt.

Ihr habt mit Deiner Ex eine Kontaktsperre und jetzt hat sie sich gemeldet? Wer von Euch hat den Schluß gemacht? Und ist es für Dich bereits geschlossen oder gibt´s hier noch die Möglichkeit, daß Ihr wieder zusammen werdet?
Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Kraft und nochmals ein Dankeschön


@MR Ratlos
ja, wenn sich das Herz meldet, ist die Vernunft irgendwo...
aber vielleicht hilft es mir, die Trennungsgründe schwarz auf weiss zu sehen
übrigens, Du hast recht... ich bin nicht klein


@Carsten75
ich würde eher sagen, daß es eine Trennung gegen Verliebtheit war... ja, und wir mußten uns entscheiden, vielellicht zeigt es noch die Zeit, ob es richtig war...

22.01.2013 23:23 • #6




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