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Der Schmerz ist nicht so stark wie erwartet

E
Hallo liebe Leute

Nachdem ich hier auch schon eine Weile mitgelesen habe, möchte ich euch gern meine Situation schildern, und hoffe auf ein paar Meinungen

Nach vier Jahren Beziehung hat sich meine erste große Liebe von mir getrennt.
Wir hatten die ersten beiden Jahre eine normale Beziehung (mit Höhen und Tiefen), danach studienbedingt bis jetzt eine Wochendbeziehung bzw. in den Semesterferien waren wir fast die ganze Zeit beieinander. Probleme gab es immer, wir kamen nie so recht mit der Entfernung klar.
Ich hatte oft Trennungsgedanken, war auch kurzzeitig in einen Anderen verknallt, wollte uns aber nicht aufgeben und habe mich immer wieder hochgerafft. Das bisherige Jahr 2015 war von meiner Seite aus sehr schön, und ich war mir sicher, dass ich angekommen war, Kinder mit ihm haben will etc. (wir sind 21 und 23, also Kinder erst in weitere Zukunft).

Nun erklärte er mir vor etwa 10 Tagen mittels WhatsApp/Skype, dass er keine Perspektive mehr für uns sieht. Insbesondere da kein Ende der Fernbeziehung in Sicht ist (es wird eher noch schlimmer). Ich war völlig fertig habe zwei Tage nur geheult.
Konnte das Ende dann nochmals abwenden.
Nun vorgestern nochmals so ein mieses Gespräch. Gestern setzte er sich dann ganz überraschend ins Auto und fuhr den weiten Weg zu mir, nur um persönlich mit mir Schluss zu machen und einen engültigen Schlussstrich zu ziehen.

Ich habe ein bisschen geweint, war, nachdem er weg war, kurz extrem aggressiv - den Abend über hier und da eine Träne, heute morgen ein feuchtes Auge, aber ansonsten ?!

Hallo? kommt das noch? Fühle mich sehr leer und orientierungslos. Man muss dazu sagen dass ich auch nur oberflächliche Freundschaften haben, also groß Ablenkung ist da nicht...
Trotzdem hätte ich erwartet, dass es mir schlechter geht...

Was sagt Ihr dazu? Kommt das noch? Ist das der Schock? Ich traue dem Braten irgendwie nicht...

Liebe Grüße

03.08.2015 20:46 • #1


paulchen1
Hallo Entchen,
Vielleicht hast du unbewusst genau das erwartet oder erhofft,da du ja schreibst,dass du selbst auch schon Trennungsgedanken hattest?Und eigentlich weißt du,dass es besser so für dich ist?Deshalb hält sich auch der Trennungsschmerz in Grenzen.Er kam dir nur zuvor.
Ich denke,der große Schmerz kommt nicht erst später,der kommt schon gleich.Wie geht's dir denn heute?
LG Paulchen

03.08.2015 22:26 • x 1 #2


A


Der Schmerz ist nicht so stark wie erwartet

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N
Zitat von entchen28:
Ich hatte oft Trennungsgedanken, war auch kurzzeitig in einen Anderen verknallt,...

Gestern setzte er sich dann ganz überraschend ins Auto und fuhr den weiten Weg zu mir, nur um persönlich mit mir Schluss zu machen und einen engültigen Schlussstrich zu ziehen.


Hallo entchen,

ich bin fast gewillt zu sagen: Sei doch froh, dass dich der Trennungsschmerz nicht dermaßen übermannt, dass er dich aus allen Bahnen wirft, dich fast unfähig macht, dein Leben zu meistern, dich zwingt, vor Trauer in die Knie zu gehen und nichts mehr gebacken zu bekommen und dich selbst immer und immer wieder in Frage zu stellen.

Du hast doppeltes Glück.
Einerseits hast du dich selbst schon mit dem Gedanken getragen, deine Beziehung zu beenden und konntest die Erfahrung machen, dass du fähig dazu bist, dich danach wieder auf Neues einzulassen und dich zu öffnen.
Andererseits hattest du etwas, worum dich hier viele beneiden werden: ein persönliches Gespräch.
Diese Möglichkeit und Chance erhalten nur sehr wenige. Du hattest also die Gelegenheit, mit deinem Ex ganz offen darüber zu sprechen, was nicht passt und warum es nicht bis ans Ende eurer Tage gereicht hat. Du hattest das Glück, alle Fragen, die dir auf der Seele brennen, los zu werden und beantwortet zu bekommen, etwas, was sich jeder hier gewünscht hätte und was das Akzeptieren und Verarbeiten für dich so leicht macht.
Du kennst eure Schwachstellen, Gründe, die zur Trennung führten, die Antworten auf alle Fragen und bist daher im Vorteil, schneller und leichter abschließen zu können.

Sei froh, dass es dir so leicht fällt und warte nicht auf den großen Schmerz, denn der kommt nicht mehr, weil er dich sofort und ungefragt überrollen würde.
Vergeude nicht deine Zeit damit, auf etwas zu warten, was nicht kommen will, sondern fang damit an, deinem Leben eine neue Richtung zu geben.

In diesem Sinne: Alles Gute!

04.08.2015 09:38 • x 1 #3


E
Danke für Eure Antworten!

Es ist wohl leider doch so, wie ich dachte, es kommt, wohl dosiert, aber es wird schlimmer. Ich realisiere mehr und mehr was da jetzt fort ist.
Von einem feuchten Auge kann da jetzt auch keine Rede mehr sein

Obwohl ich die Trennung schon früher oft im Kopf durchgespielt habe, habe ich sie doch nie vollzogen - ich wollte immer eine Beziehung, in der man um den Anderen oder um das uns kämpft, und wie sind ja auch nach jedem Kampf stärker wieder herausgekommen.

Dass es uns jetzt einfach aufgibt, macht mich unheimlich traurig, aber da muss ich Euch ja nix erzählen...

Wir wollten eigentlich im Oktober zusammen ziehen
Ich war extra im Januar schon in eine größere Wohnung umgezogen, in die er noch nachkommen sollte
Die wir auch zusammen ausgesucht und hergerichtet hatten

Und nun hat er beschlossen, doch in seiner Unistadt fern von der gemeinsamen Heimat bleiben zu wollen
Trennungsgrund: Er möchte nicht mehr auf mich Rücksicht nehmen wollen, er möchte wieder frei sein ...

Alles wichtiger als die Beziehung... hätte ich niemals gedacht

Vielleicht sind wir doch noch zu jung

04.08.2015 11:52 • #4




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