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Der Tinder-Quassel

E-Claire
Zitat von ElGatoRojo:
Sie ist nicht benachteiligt.

Großer, Benachteiligung definiert sich nicht dadurch, daß jemand, der nicht betroffen ist, schlicht im vorbei gehen feststellt, der andere wäre nicht betroffen.

Ich sage Dir doch auch nicht, daß Du zu alt bist, um hier mit zu diskutieren.

07.04.2025 12:44 • x 2 #1501


ElGatoRojo
Zitat von E-Claire:
daß jemand, der nicht betroffen ist, schlicht im vorbei gehen feststellt, der andere wäre nicht betroffen.

Sie würde es mir schriftlich geben - aber das ist natürlich eine Unterschrift unter patriarchistischer Bevormundung und mindestens subtiler Knechtschaft. Wäre also fraglich, ob eine solche Erklärung wirklich in freier Stimme erfolgte, ohhhder?

An @Nalf ging vorhin die Frage - was ist denn die heutige Benachteiligung von Frauen? So ganz konkret --- und bitte nicht das biologische (Regelblutung, Kinder bekommen, Wechseljahre usw.), denn das ist nun wirklich kein gesellschaftlich-soziologisches Problem und auch mit allem guten Willen nicht änderbar. Und auch das Patriarchat hat sich das nicht ausgedacht.

07.04.2025 12:52 • x 1 #1502


A


Der Tinder-Quassel

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E-Claire
Zitat von ElGatoRojo:
Sie würde es mir schriftlich geben - aber das ist natürlich eine Unterschrift unter patriarchistischer Bevormundung und mindestens subtiler Knechtschaft. Wärte also fraglich, ob eine solche Erklärung wirklich in freier Stimme erfolgte, ohhhder?

Hä?

Es wäre nur, wieso bitte glaubst Du denn, daß nur weil es deine Frau nicht betroffen hat, sie für alle Frauen sprechen kann? Oder wie kommst Du drauf, daß eine Stimme, eine einzige, Dich berechtigt, Dich so zu einem Thema zu äußern, von dem Du selbst noch nie in Deinem Leben betroffen warst?

Das übrigens, ohne eigene Betroffenheit mit einem nicht zu Ende gedachten Argument Unwahrheiten als Fakten zu verkaufen, nennt man in Deinem Fall Privileg.

07.04.2025 12:56 • x 2 #1503


Blindfisch
Zitat von E-Claire:
Weil manche Frauen gerne die gleichen Rechte und Pflichten wie Männer hätten, diese aber nicht bekommen


Zitat von ElGatoRojo:
was ist denn die heutige Benachteiligung von Frauen? So ganz konkret

07.04.2025 12:56 • x 1 #1504


E-Claire
Zitat von Blindfisch:

ich bin mir sicher, Du findest da genug, sollte es Dich wirklich interessieren. Es ist nicht (mehr) mein Job, Deinen zu machen.

07.04.2025 12:57 • x 1 #1505


Vienne
Zitat von ElGatoRojo:
was ist denn die heutige Benachteiligung von Frauen?

Auch an @Blindfisch
Nach wie vor in vielen Bereichen gibt es nicht die gleiche Entlohnung bei gleicher Qualifikation in germanophonen Ländern.
In vielen DAX Konzernen sind im Vorstand wenige Frauen präsent.

Ich habe allerdings schon länger hier nicht mehr mitgelesen... vielleicht wurde das ja schon argumentiert...

07.04.2025 13:02 • x 1 #1506


ElGatoRojo
Zitat von E-Claire:
Oder wie kommst Du drauf, daß eine Stimme, eine einzige, Dich berechtigt, Dich so zu einem Thema zu äußern, von dem Du selbst noch nie in Deinem Leben betroffen warst?

Weil ich denken kann, kann ich mir zu allen Themen Gedanken machen. 1 und 1 ist immer 2. Wären Gedanken nur zulässig zu bekannten Themen, würdest du froh sein, einen an deiner Seite zu haben, der den jagenden Leoparden abwehrt. Weil du dann als Äffchenfrau angstvoll durch die Savanne flitzt
Zitat von E-Claire:
ich bin mir sicher, Du findest da genug, sollte es Dich wirklich interessieren. Es ist nicht (mehr) mein Job, Deinen zu machen.

Sagen wir mal so - ers interessiert mich nicht wirklich. Und nun?

Es ist doch seltsam. Frauen empfinden Benachteiligung. Doch welcher konkret? Dann könnte man mit Maßnahmen anfangen. Oder ist da wieder dieses Gedankenlesen-Spielchen.

07.04.2025 13:05 • #1507


E-Claire
Zitat von Vienne:
Nach wie vor in vielen Bereichen gibt es nicht die gleiche Entlohnung bei gleicher Qualifikation in germanophonen Ländern.
In vielen DAX Konzernen sind im Vorstand wenige Frauen präsent.

Oder auch eins der Hauptprobleme im Forum ist immer, daß sofort jemand um die Ecke kommt, der sagt, also ich kenne keine Frau, die benachteiligt wird.

Damit werden strukturelle Ungleichheiten als nicht existent aufgrund persönlicher Erlebnisse gewertet. Das Selbstbewusstsein vom eigenen Erleben auf das aller zu schließen, obwohl man nicht mal zur Gruppe der Betroffenen gehört, finde ich immer wieder erstaunlich.

Daher noch mal:
Die Benachteiligung von Frauen zeigt sich heute vor allem auf struktureller Ebene. Es geht weniger um individuelle Erfahrungen, sondern um statistisch belegbare Unterschiede. Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer, selbst bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit. In Führungspositionen sind sie deutlich unterrepräsentiert, was sich nicht allein durch persönliche Entscheidungen erklären lässt. Hinzu kommt, dass Frauen nach wie vor den Großteil unbezahlter Sorgearbeit leisten – etwa bei der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen. Das hat direkte Auswirkungen auf Erwerbsbiografien, Karrierechancen und Altersvorsorge. Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit und sind dadurch auch häufiger von Altersarmut betroffen. Darüber hinaus wirken stereotype Rollenbilder weiterhin auf die Berufswahl, das Verhalten im Arbeitsumfeld und die Chancen auf beruflichen Aufstieg. All das deutet darauf hin, dass es nach wie vor systemische Ungleichgewichte gibt – auch wenn sie im Alltag nicht immer sofort sichtbar sind.

07.04.2025 13:09 • x 4 #1508


N
Zitat von Wurstmopped:
die männliche natürliche Aggressivität

Ich glaube, hier dringen wir langsam zum Kern des Missverständnisses von toxischer Männlichkeit vor.

Aggressionen haben erstmal beide Geschlechter.
Letztlich ist das eine Antriebskraft, die dazu führt, dass man (und frau) aus einem ungenügenden Zustand (Baby hat Hunger, Sportler will an den Ball) einen guten Zustand (Baby wird gefüttert, Sportler schießt ein Tor und wird dafür gefeiert) macht.

Also in der Tat ein menschlicher Impuls, der das Überleben sichert.

Gesellschaftliche Prägung ist, wie wir den Ausdruck dieser Antriebskraft bewerten.

Womit assoziieren wir eine Frau, die laut ruft? Und womit einen Mann, der laut ruft?
Wie empfinden wir einen Frau in einem Meeting die auf ihrem Standpunkt beharrt? Und korreliert das mit einem durchsetzungsstarken Mann? Erwarten wir von der Frau, dass sie mehr Verständnis für die andere Sichtweise aufbringt und versöhnliche Sprache verwendet? Und erscheint uns ein Mann, der Konjunktive beim Meeting verwendet, unsicher?

Die viel geliebten Genderstudies lassen grüßen.

Eine Aggressivität, die im Krieg (ca. alle 80 Jahre) gebraucht wird, soll sich auch in Friedenszeiten im Alltag Bahn brechen dürfen, weil sie angeblich natürlich und nützlich ist?

Das Stichwort hier ist Selbstbeherrschung und Selbstregulation.
Mädchen trainieren das. Jungs auch. Aber in anderen Kontexten. Mädchen sehen Frauen, die trotz erheblicher Hormonschwankungen alle 28 Tage und sogar Blutungen sich nichts anmerken lassen und ihre Gefühle und Nöte so regulieren, dass bei der (Haus- und Erwerbs-)Arbeit keiner feststellen kann, ob sie im Östrogenhoch oder im Progesterontief sind. Sie lernen auch, dass ihr Stolz ungestraft verletzt werden kann und sie das auszuhalten haben. Dafür müssen sie z.B. Kälte oder Unfallschmerz weniger regulieren und bekommen Zuwendung, wenn sie sich darüber beschweren.
Jungs erleben aufbrausende, also offenbar weniger regulierte Männer bei Rang- und Respektsverletzung. Aktion und Reaktion, ohne lange nachzudenken. Beim Hammer auf dem Daumen aber nur unterdrückter Schmerz. Also ist Regulation offensichtlich möglich. Und wird geschlechtsbezogen in unterschiedlichen Momenten verlangt.

Frauen wissen, wie schwierig es ist, das eine vorgelebt zu bekommen (z.B. eine Hausfrau als Mutter) und dann selbst aus Überzeugung es anders zu tun (studieren, arbeiten, eine Putzfrau engagieren, sich dafür hinterfragen und die natürliche Weiblichkeit absprechen zu lassen).

Nun zu behaupten, die Aggression, die Jungs daran hindern könnte, ihren Bewegungs- oder Geltungsdrang zu regulieren, sei natürlich im Sinne von unabänderlich, und bei Krieg sogar nützlich, macht Männer zum schwächeren Geschlecht. Zu behaupten, es habe Vorteile für die Gesellschaft, dass Jungs nicht lernen, sich zu regulieren, stimmt so auch nicht mehr.
Die Erziehung von Jungs, auf bestimmte Schlüsselreize (fliegender Ball, Eheverletzung, laute Stimme) instinktiv und unreguliert zu reagieren, dient nämlich vor allen den Führenden, die auf diese Weise Männer in einen Krieg oder ans Fließband schicken können.

Ich mag Männer viel zu sehr, um ihnen nicht zutrauen zu können, sich aus dieser gesellschaftlichen Funktion des Brecheisens herausentwickeln zu können und all das schaffen zu können, was Frauen auch schaffen. Und das schließt die Regulation von Impulsen, Reizen und Affekten mit ein. Auch wenn es schwerer ist, wenn einem das nicht vorgelegt wurde, und das Althergebrachte der weniger anstrengende individuelle Weg wäre.

Aktuell haben es Männer, die auf der althergebrachten Lebensweise und Selbstregulation bestehen, es immer schwerer, eine Partnerin und einen Job und damit Wohlstand und Gesundheit zu bekommen und zu halten. Der Veränderungsdruck ist also da.

Zitat von Worrior:
mit der faschistoiden Haltung der heutigen Feministinnen

Warrior, kannst Du da mal eine faschistoide Feministin mit ihrer Haltung zitieren? Ich lese viel zum Thema Gleichstellung und bin noch über keine faschistoide Haltung gestolpert, auch wenn in der Manisphäre viel darüber geklagt wird.

Zitat von Worrior:
Seitdem hat sich Einiges zum Vorteil geändert

Und soll das jetzt reichen?
Und wie steht es um die Rechte der Männer an Teilhabe an der Sorgearbeit und der emotionalen Arbeit?
Kein Interesse, weil unbezahlt?

Zitat von ElGatoRojo:
Was sind denn deine berechtigten Forderungen?

Warum schreist Du denn so?
Und warum müssen es meine Forderungen sein, wenn es ein gesamtgesellschaftliches Thema ist? Um Dich nicht gänzlich ohne Angriffspunkt zu lassen: Gleichstellung durch Gleichwertigkeit wäre definitiv noch nötig. Und neben der Gleichberechtigung der Frau auch die Gleichverpflichtung der Männer - sonst bleibt zu viel Arbeit liegen, wenn die Frauen wirklich mal gleichziehen.

Zitat von ElGatoRojo:
weil sie eben zufällig Frauen sind und lieber Männer wären.

Ich habe durch meinen Bruder und meine Söhne eine konkrete Vorstellung, wie das Leben mit einem männlichen Gehirn wäre. Ich persönlich beneide da nichts.
Was ich gerne hätte, sind die gleichen Privilegien, die meinem Bruder geschenkt wurden und ich mir mühsam unter der Kritik von Männern erarbeiten musste.

Zitat von ElGatoRojo:
Ansonsten hat auch das Leben als Mann gewisse Nachteile

Nähme ich sofort in Kauf gegen die gesellschaftlichen Privilegien. Die eine Wehrtauglichkeitsuntersuchung gegen Jahrzehnte an Bewertung meines Potentials, selbst wenn ich es nie ausschöpfe, und Jahrzehnte von anatomisch passenden Werkzeugen, Temperaturen, Fahrzeugen, Druckpunkten und Bürostühlen, würde ich schon eintauschen. Aber wäre ich mit all den Privilegien aufgewachsen, würde ich sie eben für genauso aelbstverständlich und mein Verdienst halten und mich über fehlende Männerbeauftragte aufregen, wie Männer. Privilegien sind wie Erdanziehungskraft und Luftdruck. Nur die, die sie nicht haben, merken es jeden Tag.

Zitat von ElGatoRojo:
Das ist alles soziologischer Wuselkram.

Wie praktisch!

Arbeit, die ich nicht mache und nicht machen möchte, die gibt's auch nicht! Haben sich die, die sie machen, nur ausgedacht.
Und dass Männer ohne Frauenbegleitung im Leben früher Ableben, weil sie ihre Vorsorgetermine nicht priorisieren, ist halt soziologischer Wuselkram.

Hier sind wir wieder beim nicht-gut-zuhören-Können.
Frauen in Alltag UND Wissenschaft berichten davon, beschreiben und messen es und lassen es peer reviewen. Aber solange Karl-Otto es nicht am eigenen Leib verspürt, gibt's das nicht oder ist ganz leicht und auf keinen Fall eine Anerkennung oder gar Bezahlung wert.

Daher ist die Schwangerschaft auch von Staat und Kindesvater überwiegend unbezahlt. Macht die Frau so nebenher. Wäre ja noch schöner, wenn man Frauen für etwas bezahlen müsste, von dem man nachweislich selbst profitiert. Man mäht ja schließlich in der Saison alle 4 Wochen den Rasen. Natürliche Arbeitsteilung ist das. Basta!

07.04.2025 13:09 • x 4 #1509


Vienne
Zitat von ElGatoRojo:
Es ist doch seltsam. Frauen empfinden Benachteiligung

Es ist eine Benachteiligung... nicht nur ein Empfinden.

Natürlich kann man das unterschiedliche Gehaltsniveau ignorieren ...

07.04.2025 13:09 • x 3 #1510


E-Claire
Zitat von ElGatoRojo:
Dann könnte man mit Maßnahmen anfangen. Oder ist da wieder dieses Gedankenlesen-Spielchen.

Eine Maßnahme wäre, Du würdest mehr zuhören in Threads wie diesem und dich deutlich weniger beteiligen. Deal?

07.04.2025 13:10 • x 2 #1511


Worrior
Zitat von Vienne:
Nach wie vor in vielen Bereichen gibt es nicht die gleiche Entlohnung bei gleicher Qualifikation in germanophonen Ländern.
In vielen DAX Konzernen sind im Vorstand wenige Frauen präsent.

Meinst Du damit den Gender Pay Gap?
Sollen Vorstandsposten nach Qualifikation oder Geschlecht besetzt werden?
In unserer Politik sind mehr Frauen denn je die führende Positionen begleiten.
Wo aber sind die merkbaren Verbesderungen in unserer Gesellschaft, wo der wirtschaftliche Erfolg?

07.04.2025 13:11 • x 2 #1512


ElGatoRojo
Zitat von Vienne:
Nach wie vor in vielen Bereichen gibt es nicht die gleiche Entlohnung bei gleicher Qualifikation in germanophonen Ländern.

Ist es nicht gesetzlich vorgeschrieben? Ist nicht in den Tarifverträgen keinerlei Unterschied? Haben nicht Betriebsräte ihre Kontrollrechte?
Zitat von Vienne:
In vielen DAX Konzernen sind im Vorstand wenige Frauen präsent.

Über die Besetzung von Vorstandsposten entscheidet nicht immer die Qualifikation. Allerdings kann man nicht 50 % der Vorstände wünschen, wenn man nur 30 % der Mitarbeiter stellt (beispielsweise)

07.04.2025 13:13 • #1513


Blindfisch
Wir sind so benachteiligt!
Okay, ändern wir das. Wo seid ihr denn benachteiligt?
Das ist nicht mein Job das herauszufinden. Ätsch.

Zitat von Vienne:
Nach wie vor in vielen Bereichen gibt es nicht die gleiche Entlohnung bei gleicher Qualifikation

gleiche Qualifikation ist nicht das gleiche wie Arbeitswut - wer macht mehr Überstunden, achtet weniger auf Work-Life-Balance - wer handelt bessere Löhne aus und das auch noch öfter? Im Öffentlichen Dienst oder in jeder größeren Firma mit Tarifverträgen gibt es keine Unterschiede
Zitat von Vienne:
In vielen DAX Konzernen sind im Vorstand wenige Frauen präsent

Niemand hält Frauen davon ab, sich dort hinzuarbeiten. Die (wenigen) Männer, die da oben stehen, haben eine 60-80 h Woche, nehmen es in Kauf, ihre Gesundheit für den beruflichen Erfolg zu opfern - Frauen sind im Schnitt nicht so bekloppt und tun sich das nicht an

07.04.2025 13:14 • x 2 #1514


E-Claire
Zitat von Worrior:
Wo aber sind die merkbaren Verbesderungen in unserer Gesellschaft, wo der wirtschaftliche Erfolg?

sind merkbare Verbesserungen nur solche, die Du bemerkst ?

07.04.2025 13:14 • x 1 #1515


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