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Der Tinder-Quassel

PizzaPeperoni
Zitat von Balu85:
Oder an die Herren....fragt ihr das?

Hier mal kurz aus dem Werkzeugkästchen als Mann: Ich habe das noch nie gefragt und ich bin ehrlich gesagt auch froh, wenn eine Frau mich das auch nicht sofort fragt. Ich hatte mal die Situation, dass meine Ex mir diese Frage gestellt hat und dann tagelang sauer auf mich war, nach der Antwort.
(Da gabs nämlich mal so eine Phase in jungen Jahren, wo ich nicht im Kloster hätte arbeiten können)

Mittlerweile und auch schon länger, ist es aber so, dass ich „gereift“ und ruhiger geworden bin und andere Dinge höhere Prioritäten in meinem Leben haben, ich mich nicht mehr austoben muss etc und ich möchte persönlich nicht für meine Vergangenheit „bestraft“ werden.

Nun, würd ich auch nicht bei meiner Partnerin machen, wenn ich eine hätte. Normal das sie, in dem Alter jetzt, vor mir Erfahrung gemacht hat. Juckt mich nicht und davon fühle ich mich auch nicht bedroht. Unfairerweise muss ich dennoch zugeben, dass ich jedoch keine Partnerin möchte, die vorher sozusagen auf der Herbertstraße tätig war.

Ich entscheide meist nach Gefühl und versuche auf Kleinigkeiten zu achten, zb wenn sie anfangs schon mega penetrant ist und heftigst in die Offensive geht, dann ist das für mich ein Indiz, dass sie das vorher auch schon so gemacht hat und dann finde ich das uninteressant.

Joa, meine 2 Cent.

18.04.2025 22:56 • x 2 #1996


N
Zitat von Fenjal:
um die Genweitergabe real werden zu lassen

Das ist bei Dir wiederkehrendes Thema.

Wenn es den Leuten wirklich um Genweitergabe ginge, könnten sie ja (im Ausland) Eizellen spenden und (im Inland) Samen. Dann wären die eigenen Gene dutzendfach verbreitet und das mit geringstem Aufwand und sogar noch kleiner Einnahme.

Es sind aber nur vereinzelte Geschichten von Ärzten und Samenspender bekannt, wo es darum ging, möglichst viele Kopien seiner selbst in die nächste Generation zu tragen. Selbst bei der quiver full Bewegung geht es primär darum, bestimmte Werte qua multiplem Nachwuchs zu verbreiten. Genetik spielt bei diesen Großfamilien meines Wissens nach eine untergeordnete Rolle.

Wie kommst Du also darauf anderen, zu denen Du Dich ausdrücklich nicht zählst, etwas zu unterstellen, wofür es keinerlei Indizien gibt?

Bei Dir hab ich den Eindruck, dass Du das, was Du besonders verabscheust, einer Gruppe unterstellst, von der Du Dich abgrenzen möchtest.
Hab ich in dieser Vehemenz bislang nur in politisch rechten Kreisen erlebt. Da wird sich selbst auf die Schulter geklopft, weil man ja selbst pünktlich, fleißig, ehrlich, treu etc. sei. Und damit das was Besonderes ist, wird anderen Nationalitäten und Kulturen Faulheit, Kriminalitätsneigung, Desorganisation und Verschlagenheit unterstellt, obwohl es dafür keinerlei Indizien oder gar eine Kausalität gibt. Und der Hass bzw. die Abwertung basiert dann auf diesen herbeigezauberten Vorurteilen.

@PizzaPeperoni
Bis zum letzten Absatz hab ich überall geknickt und hätte Dir 100% zugestimmt. Aber beim letzten Absatz fehlt mir der Ursachenzusammenhang.

Penetrante Leute nicht anziehend zu finden - bin ich bei Dir.
Aber von aktuellem Paarungsverhalten auf die Vergangenheit zu schließen ist doch genau das, was Du für Dich selber (zu Recht) ablehnst.
Wir beide waren früher wahlloser und sind heute ruhiger und bewusster.
Das heißt ja aber nicht, dass wir früher penetrant waren. Vielleicht flog uns das ja auch zu.
Genauso kann die heute penetrante Lady früher ein Mauerblümchen gewesen sein und holt jetzt was nach. Oder das war schon immer ihre Masche. Man weiß es nicht.
Die Penetranz heute bei Dir darfst Du jederzeit unangenehm finden und ablehnen. Aber die Unterstellung eines Musters finde ich weit hergeholt. Insbesondere, weil man bei Dir ja auch nicht von aktuellem Verhalten auf Deine Vergangenheit schließen kann. Warum misst Du da mit zweierlei Maß?

18.04.2025 23:17 • x 3 #1997


A


Der Tinder-Quassel

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Fenjal
Zitat von Nalf:
Wenn es den Leuten wirklich um Genweitergabe ginge,

Zitat von Nalf:
Das muss man dann sportlich nehmen und mit entsprechendem Kontaktfleiß hat's bei mir doch noch zu einer Ehe (auch wenn die ne schlechte Idee war) und zwei Kindern (die beide ne super Idee waren) gereicht.

Ach nee, selbst mit einem Typ, den man schon nach kurzer Zeit abgehakt hat, machte man trotzdem 2 Kinder?
Um was geht es denn da?
Nicht darum unbedingt Mutter zu werden? Nee, natürlich nicht. Wie kommt man nur darauf? Offensichtlich hast du nur deswegen gedatet?
Leute, die blabla machen und cmbcmb handeln, das dann noch als das Gelbe vom Ei verkaufen wollen, na, sollte man sie ernst nehmen?

19.04.2025 00:18 • #1998


PizzaPeperoni
@Nalf Nun ich habe schon geahnt, dass das Wort raussticht und hinterfragt wird, als ich es geschrieben habe. Zugegeben war das nicht die richtige Wortwahl, aber ich war in dem Moment zu gedankenfaul, über ein passenderes nachzudenken. ^^

Penetranz könnte schließlich auch auf einige andere Dinge schließen, die ich im übrigen alle nicht positiv und anziehend fände.

Vielleicht etwas deutlicher: Wenn sich eine Frau, nur weil sie einen attraktiv findet, direkt anbietet, ohne andere Punkte, dann ziehe ich einen Schluss daraus für mich. Das sie es eben macht, sobald sie jemanden attraktiv findet und da es unzählige attraktive Menschen auf der Welt gibt, erachte ich das als nichts besonderes und ziehe daraus den Schluss, dass sie sich auch bei jedem x beliebigen attraktiven Mann, so verhalten hätte. Wenns dabei nur um Körperlichkeiten geht, okay mach was de willst. Wenn das Ziel eine Beziehung ist, dann nein. Ich möchte keine Frau, die zu leicht zu haben ist, oder sich zu offensiv anbietet und aufdrängt. Vielleicht bin ich da zu „altmodisch“ oder verkorkst? Aber ich will eine Frau als Partnerin, die mich reizt, die meinen Jagdtrieb weckt und das wenn ich sie dann „erobert“ habe, es etwas besonderes ist. Metaphorisch möchte ich keine Gazelle die sich vor die Löwen schmeißt, bis einer sie dann frisst.

Deswegen finde ich es persönlich auch nicht so schlimm, wenn man nicht schon direkt während der ersten Dates miteinander schläft. Klar, kann passieren, wenn’s passt, aber wenn sie eher ein Mensch ist, der dafür erstmal ein gewisses gutes Gefühl mit ihrem Gegenüber braucht und nicht direkt hemmungslos unterwegs sein kann, dann finde ich das eher positiv, statt negativ.

Vielleicht wirklich zu altmodisch, aber ich mag so ein bisschen den „Zauber“, die Tiefe eines Menschen, die Spannung zwischen einander, bisschen Witz und Romantik, sodass die Chemie stimmt, man sich miteinander gut fühlt, bis man die Finger nicht mehr voneinander lassen kann, statt „Beim zweiten Date müssen wir aber spätestens *beep*, Weil ich mich sonst benachteiligt fühle“, oder „Du siehst gut aus, lass uns ins Bett“. Ist irgendwie nicht so meine Welt.

Naja. Ich Nachteule werde jetzt mal pennen. Nacht.

19.04.2025 00:44 • x 4 #1999


Worrior
Immer wieder wird hier das erste Date priorisiert.
Da mag sich zwar vieles entscheiden aber niemand erwartet beim ersten Date sofort ein Finale im Bett.
Klar kann das passieren es muss aber nicht zwingend ein positives Zeichen sein.
Wie eine Userin schon richtig beschrieb komme ich aus einer Grneration wo die Partnersuche im realen Leben stattfand.
Teilweise gab es noch gar kein Internet und auch solche Datingplattformen nicht.
Das virtuelle Dating dann unterlag auch einer Entwicklung die von gesellschaftspolitischen und sozioökonomischen Veränderungen beeinflusst wurde.
Als junger Mann zu meiner Zeit blieb also gar nichts anderes übrig als Frauen im realen Leben anzusprechen.
Das war dann von der einen oder anderen Klatsche oder auch Erfolgserlebnissen geprägt.
Heutzutage habe ich den Eindruck dass einige Menschen, vorwiegend Männer regelrecht daran zerbrechen wenn sie diesbezüglich auf Ablehnung stoßen.
Vielleicht weil sie real nie gelernt haben mit Ablehnung oder einem nein umzugehen.
Man musste also damals die Komfortzone verlassen, auf Frauen an denen man Interesse hatte zugehen und diese aktiv ansprechen, hatte dann auch den sofortigen Realitätscheck.
Ich finde das nicht schlecht obwohl das ja heute schon fast als anrüchig angesehen wird.
Aufs OD bezogen haben da ein 28jähriger oder ein 58jähriger bestimmt die gleichen aber auch altersbedingt unterschiedliche Herausforderungen.
In meiner Altersklasse hört man oft den Wunsch nach keinen Altlasten, was bestimmt unterschiedlich ausgelegt werden kann.
Personen ü50 haben nun mal den größten Teil eines Lebens hinter sich gebracht, haben ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Schicksalsschläge die sie geprägt haben.
Also hat da jede(r) schon ihr/sein Rucksäckle das er so mit sich rumträgt.
Was dann für jeden einzelnen die berüchtigten red Flags sind die toleriert oder ablehnt bleibt personenbezogen individuell.
Man sieht eben einem ü50-Menschen an dass er/sie keine 25 mehr ist.
Die Ansprüche an eine Beziehung sind altersmäßig unterschiedlich.
Wochenlanges Geschreibsel, täglich über mehrere Stunden mit epischen Texten finde ich ermüdend, das nimmt mir die Begeisterung, senkt mein Interesse.
Ich freue mich natürlich die erste Zeit darüber wenn sie mir einen guten-Morgen-Gruß schickt und ich wünsche ihr gerne schöne Träume und sehe es als positiv wenn sie meine Nachrichten beantwortet.
Nach einiger Zeit finde ich das aber ermüdend und möchte sie live sehen sonst wird mir das zu öde.
Ich suche ja keine Brieffreundin.
Wenn ich eine Woche geschrieben habe und mein Vorschlag nach einem Telefonat wird mit der Begründung noch zu früh abgelehnt wird mir die Sache zu langweilig und ich interpretiere da hinein dass kein ernsthaftes Interesse besteht.
Wenn die Vibes beim Telefonat stimmen möchte ich natürlich kurz- bis mittelfristig ein Treffen.
Wird dies abgelehnt bin ich raus.
Diese Online-Rituale entziehen mir also das Feuer und ermüden mich.
Das dürfte mit einer Gründe sein warum man mich auf keiner Datingplattform mehr findet.

19.04.2025 06:42 • x 5 #2000


Fenjal
Wenn ich hier lese, wird mir klar, warum es mit dem OD immer schwieriger wird.
Das Tun der Leute spiegelt nicht ihre Worte.
Das ist das schlimme, Menschen werden benutzt, verkauft wird es als Liebe, dazu glaubt man andere abwerten zu können, obwohl man selbst einer der größten Benutzer anderer Menschen ist.
Abgewertet wird zusätzlich indem man dann mit einer Partei kommt und Vergleiche heranzieht, ein sehr probates Mittel um diskreditieren zu können.
Geschenkt, ich weiß warum ich auch im RL eine gewisse Klientel meide.
Zitat von Nalf:
Hab ich in dieser Vehemenz bislang nur in politisch rechten Kreisen erlebt.

Soetwas kannst du stecken lassen.
Schau auf deine Vita, passt schon.
Frauen, die die Erzeuger ihrer Kinder abwerten, das schon bevor sie das Licht der Welt erblickten, sind und waren mir schon immer suspekt.
Was das mit Kindern macht? Interessiert es? Deine Sache, jedenfalls wird OD durch Leute, die derartig drauf sind, nicht besser.

19.04.2025 07:14 • x 1 #2001


N
Zitat von Fenjal:
Um was geht es denn da?

Hab ich doch oben schon geschrieben.
Mir ging es immer darum, in Familie zu leben, in einer Gemeinschaft, die Werte, Rituale und Geschichten weitergibt und mit 2 und 3 Generationen Gemeinsames erlebt.
Und mit genau diesem Ziel hab ich nach Studium und beruflicher Etablierung auch gedatet. Ich dachte, dass Familie zu zweit in jeder Generation (zwei Eltern, zwei Kinder, zwei mal zwei Großeltern) leichter ginge und schöner wäre und hab mich darum bemüht, das zu erreichen. Und musste dann doch erkennen, dass es manchmal mit einer Einzelbesetzung leichter und schöner ist und meine ursprüngliche Annahme falsch war. Von Einzelkinder als Ideal bin ich nach wie vor nicht überzeugt. Ich denke, die meisten gehen mit Geschwistern leichter und schöner durchs Leben. Wenn das andere aber anders sehen und erlebt haben, ficht mich das nicht an. Genauso freu ich mich über jeden (z.B. meine Eltern), die das Familienleben mit zwei Elternteilen als leichter und schöner empfunden haben. Daher rührte ja auch mein Ideal. Das ich jedoch nicht wie sie über 50 Jahre umsetzen konnte.

Worin da der Widerspruch sein soll bzw. wo die Weitergabe von Genen wichtig gewesen sein soll, kann ich weder bei mir noch bei irgendwem sonst, den ich kenne, erkennen.


Zitat von Fenjal:
Frauen, die die Erzeuger ihrer Kinder abwerten, das schon bevor sie das Licht der Welt erblickten

Wo hab ich das denn gemacht?
Ganz im Gegenteil. Ich habe meinen Exmann sehr geschätzt, mehr als jeden anderen Mann, weshalb ich ihn auch geheiratet und ihm jeden Wunsch erfüllt habe. Dass ich seinen grundsätzlichen Kinderwunsch als eines meiner Auswahlkriterien bei der Partnerwahl vorausgesetzt habe, wertet ihn nicht ab. Es war eines von Hunderten Kriterien, die er alle (zumindest für einen Zeitraum) erfüllen konnte. Genauso wie ich die Hunderte seiner Kriterien erfüllt habe.

@PizzaPeperoni
Ich glaube, ich weiß genau, was Du meinst. Und dennoch mag ich Dich gerne zum Hinterfragen auffordern, ob Dein (jederzeit berechtigtes!) Gefühl auf eigenen Vorlieben beruht oder auf einer Mechanik, die Dir von der Gesellschaft beigebracht wurde.

Zitat von PizzaPeperoni:
Ich möchte keine Frau, die zu leicht zu haben ist


Ist sie denn für jedermann leicht zu haben? Oder nur jetzt bei Dir? Woher weißt Du, dass sie sich an jeden schmeißt, weil sie ohne Mann nicht leben kann? Und sie Dich nur ausgewählt hat, weil Du gerade da warst. Du also jederzeit und gegen jeden ausgetauscht werden könnest?

Vielleicht bist Du ja etwas Besonderes, weil sie bei Dir sofort weiß, dass sie bleiben will? Wieso gibst Du vor, wann sie genug von Dir wissen kann, um eine dauerhafte Entscheidung für sich zu treffen?

Zitat von PizzaPeperoni:
und das wenn ich sie dann „erobert“ habe, es etwas besonderes ist.

Und daraus entsteht dann der künstliche Tanz.
Der kapitalistische Gedanke, dass nur das wertig ist, was viel Mühe oder Geld kostet, ist in uns allen tief verankert. Sie muss ihren Wert hoch halten, damit Du Dich bei ihr wertvoll fühlst. Und weil Frauen wissen, dass viele Männer so denken, stehen Frauenzeitschriften voll davon, wie lange man eine Telefonnummer oder Kuss oder S. herauszögern muss, um sich selbst aufzuwerten und das Interesse des Mannes hoch zu halten.

Das ist letztlich auch nur Manipulation, quasi die weibliche Form von PUA.

Und umgekehrt messen die Frauen dann daran, wie viel Geld der Mann für sie ausgibt und wie doll er sich um sie bemüht, ob sie etwas Besonderes für ihn sind.
Zwei Seiten der gleichen Gazelle-vs.-Löwe-Medaille.

Und wären wir nicht glücklicher, wenn wir uns im Privatleben von solchen kapitalistisch-transaktionalen Ansätzen frei machen könnten?

Worauf können wir uns denn, wenn alle systemischen Prognosen aus Hierarchie, Abhängigkeit und Verknappung in einer Beziehung wegfallen, wirklich verlassen?

1. Darauf, dass eine Person, die sich uns anbietet (ob rituell versteckt per zufälligem schüchternen Augenkontakt und Lächeln oder offensiv per willst Du mit mir...) uns in diesem Moment begehrt. Und
2. dass keine noch so sorgsame Vorsortierung, kein Einhalten von Ritualen, Zeitdauern, Rollenverteilungen oder Hürden wie Heiratsversprechen ein Garant dafür sind, dass die Person Dich noch in einer halben Stunde, nächste Woche, in einem Jahr oder 10 Jahren noch begehrt. Beispiele gibt's hier im Forum zuhauf. Und
3. dass die Anziehung, Anbahnung von Beziehung und S. und das Begehren wenig Auswirkung auf die Beziehungsqualität und -dauer insgesamt haben. Es gibt Paare, die sich auch nach Jahren noch zum Anbeißen finden, aber im Alltag völlig dysfunktional miteinander sind. Und es gibt langjährige Ehen, in denen der S. noch nie gut war, die Beziehungsanbahnung mehr als holprig, die beiden aber einen ganz harmonischen Alltag gestaltet bekommen und in sich gegenseitig die besten Charakterzüge hervorrufen.

Mein persönliches Fazit aus 1. - 3. ist daher, dass unser subjektives Gefühl, wann aus einer rein biochemischen Anziehung eine Paarbeziehung wird, die uns durchs Leben trägt und dauerhaft Kraft spendet, offenbar auf tausend kleinen Bauernregeln beruht, die ihren Ursprung in kapitalistischen, religiösen oder patriarchalen Glaubenssätzen haben, aber dadurch genauso zuverlässig sind, wie die Wetter Bauernregeln.

Die erschreckende Wahrheit ist dann, dass das eigene Verhalten kein Garant für egal welche Reaktion des Partners ist. (Was einen natürlich nicht davon abhalten sollte, sich anständig zu verhalten. Aber vielleicht davon, sich manipulativ zu verhalten [Note to myself])

Und wenn es darum geht, dauerhaft mit jemandem glücklich zu werden und am gleichen Strang zu ziehen, man die passende Biochemie/Anziehung genauso als Grundlage nehmen kann wie gemeinsame Werte oder Ziele (oder alles 3 zusammen). Und man dennoch nicht umhin kommt, jeden Abend nachzufragen, ob man heute etwas getan oder gelassen hat, was den anderen dazu bringt, einen weniger zu lieben oder zu achten. Und man im Grunde jeden Morgen nachfragen müsste, ob der andere noch mit ganzer Kraft in dieser Beziehung sein möchte. Nur dann hat man (sofern der andere nicht lügt) eine Garantie für genau einen Tag.

Und wer jetzt denkt, dass dieses morgens und abends Rumgefrage nur für einen Tag Beziehungssicherheit albern ist, der darf sich nochmal die Tänze vor Augen führen, die wir jagdmäßig und vorsortierungstechnisch und anderweitig strategisch-gefühlsgetrieben aufführen, um sicherzustellen, dass die Person, die wir lieben, uns morgen auch noch liebt. Die soll eine 5 bis 7 von 10 sein, wenn man selbst eine 6 von 10 ist, soll aus einer intakten Familie kommen, die letzte Beziehung vor ca. 1 Jahr beendet haben, nicht zu viel daten, den Wert meiner Person frühzeitig erkennen, sich mir aber nicht zu schnell hingeben, etc. pp. Das ist genauso albern und umständlich. Und es schützt auch nicht davor, über Nacht verlassen zu werden.

Das einzige, was mal geschützt hat, war finanzielle, gesellschaftliche, religiöse oder emotionale Abhängigkeit beim anderen zu verursachen. Aber ist es wirklich erstrebenswert, mit jemandem das Leben zu teilen, der keine andere Wahl hat, als zu bleiben? Von allen Gefängniswärtern bin ich aber der, den sie wirklich liebt?

Ein anderer Schutz wäre, so zu leben, das der Weggang des Partners nie weh tut. Damit versagt man sich aber auch die Synergieeffekte.

Ein bisschen Schutz bietet auch, dem anderen sehr viel Anlass zu bieten, zu bleiben. So hab ich es immer gehalten. Das führt natürlich immer dann zu Problemen, wenn man mit dem, was der andere bietet, dauerhaft oder zunehmend unzufrieden ist.

Einen 100% wirksame Lösung für das, was mit den Dating-Bauernregeln erreicht werden soll, habe ich also nicht.

Und wenn Du weiterhin jagen willst, damit es sich für Dich richtig und stimmig anfühlt, ist dagegen nichts einzuwenden. Es gibt genügend Frauen, die darauf eingerichtet sind und Dir das Katz-und-Maus-Spiel aufführen, bevor sie Dich dann endgültig erlegen und sich auf gleiche Art Deinen Wert beweisen lassen, da sie ihren zuvor durch das Jagdspiel bewiesen haben.

19.04.2025 07:50 • x 2 #2002


Fenjal
@Nalf
Zitat von Nalf:
Die Ehe wurde nicht in den Sand gesetzt, sondern war von Anfang an überflüssig, was ich allerdings erst nach dem Ja-Wort erkannt habe. Ein kolossaler Irrtum im Charakter eines Menschen, für den ich dann die Konsequenzen tragen und den Mann teuer wieder loswerden musste. Man lebt und lernt.

Nach dem ja Wort hast du schon manches erkannt,...... tja, allerdings war der Typ doch dann noch gut genug 2 Kinder zu zeugen und das mit dir?
Genau solche Leute sind mir nicht verständlich.
Dir ging es nur darum Eierkuchenfamilie zu spielen, obwohl du schon frühzeitig erkannt hast, dass der Apfel auf dem Strohregal faule Stellen hatte, war er dennoch gut genug als Vorzeiger für den schalen Cidre zu fungieren.
Solche Typen, egal ob Frau oder Mann mag ich nicht.
Richtig hättest du gehandelt, nachdem du kurz nach dem Jawort erkannt hast, dass er nicht das Gelbe vom Ei ist, es nicht zuzulassen von IHM Kinder zu bekommen.
Deine Mutterschaft war dir wichtiger.
Derartiges Benutzen kommt bei mir nicht vor.
Ich bin überzeugt, dass du auch noch glaubst, dieser Umgang mit Menschen sei ok. Soetwas sehe ich völlig anders.

19.04.2025 08:21 • x 1 #2003


T
Guten Morgen ️

Zitat von PizzaPeperoni:
mega penetrant ist und heftigst in die Offensive geht, dann ist das für mich ein Indiz, dass sie das vorher auch schon so gemacht hat und dann finde ich das uninteressant.

Bin bei deinem Text mitgegangen, bis zu diesem Punkt ️ den hast du ja bereits erläutert
Ich denke, der Kontext ist wichtig Bei mir ist es so, dass wenn ich einen Mann date für etwas ernstes, dass ich mich dann (S.) auch zurückhalte, weil erstmal andere Dinge im Vordergrund stehen. Dich kennenlernen und alles Schritt für Schritt. Die erste „flüchtige“ Berührung, der erste Kuss, etc.
In einem anderen Kontext kann ich aber auch schneller zur Sache kommen. Aber auch da, bin ich wählerisch. Nur weil ich es da, bei einem Mann mache, mache ich das nicht häufig und wahllos bzw, bei jedem. Dieser Rückschluss würde mich dann falsch bewerten….

Zitat von PizzaPeperoni:
Aber ich will eine Frau als Partnerin, die mich reizt, die meinen Jagdtrieb weckt und das wenn ich sie dann „erobert“ habe, es etwas besonderes ist.

Also mit dem Reiz, der sich aufbaut kann ich mit gehen. Aber der Rest, Jagd, erlegen, etc. macht mir ein komisches Gefühl. Also ich möchte nicht gejagt und erlegt werden und dann ausgestopft als Trophäe an der Wand (im Kopf) meines Partners hängen. Das ist/klingt mir zu einseitig, nicht ausgewogen. Es ist doch etwas, was sich zwischen zwei Menschen entspinnt und entwickelt. Keiner sollte Trophäe oder Jäger sein. Ein Gehen und Nehmen, ein „Tanz“, bei dem sich Intimität entwickelt.



Zitat von Worrior:
Heutzutage habe ich den Eindruck dass einige Menschen, vorwiegend Männer regelrecht daran zerbrechen wenn sie diesbezüglich auf Ablehnung stoßen.
Vielleicht weil sie real nie gelernt haben mit Ablehnung oder einem nein umzugehen

Das ist glaube ich ein allgemeines Problem…..zu niedrige Frustrationstolleranz….aus den verschiedensten Gründen.


Zitat von Worrior:
Man musste also damals die Komfortzone verlassen, auf Frauen an denen man Interesse hatte zugehen und diese aktiv ansprechen, hatte dann auch den sofortigen Realitätscheck.
Ich finde das nicht schlecht obwohl das ja heute schon fast als anrüchig angesehen wird.

Es ist schade, dass das nicht mehr so ist. Ich kenne das auch noch, dass man als Frau angesprochen wurde. Und heute steht man da und zweifelt an sich, weil es die Männer nicht mehr machen. Das bestätigen auf meine Freundinnen. Eine unschöne Entwicklung, dass sich die Menschen immer schwerer tun im RL in Kontakt zu kommen. Alle meine Singlefreundinnen bereitet das Kopfzerbrechen. Es hat sich verändert, leider. Und nun? Wie damit umgehen? Das frage ich mich wirklich. Als Grau offensiver sein und auf die Männer zugehen? Hab damit früher keine guten Erfahrungen gemacht. Das wollen ja auch nicht viele Männer.
Noch vor meiner Zeit, haben sich die Leite zum Tanzen getroffen und sich da kennengelernt. Das wäre toll, wenn es heute auch noch so wäre. Beim tanzen merkt man schnell, ob es harmoniert, ob man den anderen gut riechen kann, wie er sich anfühlt, und ob man Lust auf nen weiteren Tanz hätte.


Zitat von Worrior:
In meiner Altersklasse hört man oft den Wunsch nach keinen Altlasten


Da kann ich nur Lachen. Bin da voll bei dir. Und ganz ehrlich, wenn einer in meinem Alter keine „Altlasten“ hat (was ist das überhaupt), das würde mich abschrecken. Hat dieser Mensch dann nicht gelebt?! Ich hab nichts gegen Altlasten, so lange es keine Extreme sind und das Gegenüber damit umgehen kann und reflektiert ist. Ich bin ja auch nicht frei davon. Leben ist immer „lebensgefährlich“….

19.04.2025 08:35 • x 3 #2004


NurBen
Zitat von Nalf:
Was ich in den Raum geworfen habe ist, dass es Dir die Sicherheit von starren Beziehungskausalitäten nehmen würde, wenn Du Frauen als Individuen betrachten würdest, deren Handeln weniger von Gesetzmäßigkeiten geprägt ist, als Red Pill das vermutet.

So individuell sind Frauen (bzw. Menschen allgemein) nicht. Ich denke, dass Denken kommt eher daher, weil Menschen von klein auf eingeprägt wird, dass sie individuell und etwas Besonderes sind. Aka Ich bin nicht so wie andere Frauen/Männer!
Aber es gibt nun mal klare Dating-Dynamiken, die einfach auf die Mehrheit zutreffen. Genauso gibt es Eigenschaften und Attribute die auf das andere Geschlecht mehrheitlich attraktiv oder unattraktiv wirken. Und daran orientiere ich mich.
Das heißt ja nicht, dass es keine Ausnahmen gibt.
Zitat von Nalf:
Red Pill macht meines Erachtens den Fehler, negative Tendenzen, die patriarchal geprägte Männer zeigen (z.B. strikte Transaktionalität in Beziehungen) auf Frauen zu übertragen und es bei denen für eine negative Eigenschaft zu halten, bei sich selbst aber nicht.

Den Absatz habe ich nicht wirklich verstanden. Da bräuchte ich vermutlich ein Beispiel.
Zitat von Nalf:
Außerdem versucht Red Pill aus komplexem Verhalten einfache Gleichungen zu stricken. Und das klappt nirgends im Leben.

Da stimme ich dir zu. Aber es nun mal so, dass man komplexe Dinge einfachheitshalber herunterbricht. Auch ist es so, dass ich bei manchen Dingen eben nicht zustimme oder denke das ist zu pauschal. Ist doch beim Thema Feminismus nicht anders.
Redpill ist grob gesagt lediglich ein Werkzeug um gewisse Verhaltensweisen bei Frauen zu erkennen.
Zitat von chocomoko:
Ja das ist mir auch aufgefallen. Irgendwie widersprüchlich und auch nicht konkret.

So schwer ist das doch gar nicht. Stelle dir vor, du wärst ein Arbeitgeber auf der Suche nach einen neuen loyalen Mitarbeiter der auf lange Sicht deine Ziele unterstützt. Wen würdest du eher einstellen:
1. Den Typ, der schon auf zig Bewerbungsgesprächen war und alle 2 Jahren die Firma wechselt oder jemanden der
2. Sich genau bei dir bewirbt und vorher lange Jahre für die selbe Firma gearbeitet hat?

19.04.2025 08:38 • x 3 #2005


ElGatoRojo
Zitat von Nalf:
Die erschreckende Wahrheit ist dann, dass das eigene Verhalten kein Garant für egal welche Reaktion des Partners ist. (Was einen natürlich nicht davon abhalten sollte, sich anständig zu verhalten.

19.04.2025 08:39 • #2006


MissLilly
Solange heutzutage ein Kuss intimer ist als S., wird sich am Dating-Himmel nix ändern

19.04.2025 08:39 • x 5 #2007


T
@Fenjal
Das klingt sehr hart. Sind wir nicht alle schon auf einem Weg geblieben, der nicht als der Richtige erschien, und weiter gegangen. Aus welchen Gründen auch immer….Hoffnung, Angst, Konventionen, etc. Wir sind alles Menschen und tun Dinge, die vielleicht nicht die beste Lösung sind oder moralisch in mancher Augen nicht io. Verurteilt ist schnell, ne hohe Moral angesetzt auch. Den Zeigefinger auf andere und schon geht es mir besser.


Werfe den ersten Stein, der frei davon ist…..Ich könnte keinen Stein werfen….

19.04.2025 08:41 • x 2 #2008


T
Zitat von NurBen:
Redpill ist grob gesagt lediglich ein Werkzeug um gewisse Verhaltensweisen bei Frauen zu erkennen.

Echt jetzt. Schöne Schubladen.
Wie kann man den da „frei“ in einen Kontakt gehen und das Gegenüber kennenlernen



Zitat von NurBen:
So individuell sind Frauen (bzw. Menschen allgemein) nicht.

Darum geht es vielleicht auch nicht. Sondern darum, mit welchen Blick (kognitiv und emotional) man auf Frauen schaut. Wertfrei, wertschätzend, empathisch, offen,
Vllt auch mit hineinnimmt, dass eine Frau auch „nur“ ein Mensch ist, den es gilt, ohne Vorurteile in seinem kennenzulernen. Wirklich kennen lernen zu wollen….einfach den Menschen….u

19.04.2025 08:49 • x 2 #2009


MissLilly
Zitat von Tautröpfchen:
Es ist schade, dass das nicht mehr so ist. Ich kenne das auch noch, dass man als Frau angesprochen wurde. Und heute steht man da und zweifelt an sich, weil es die Männer nicht mehr machen. Das bestätigen auf meine Freundinnen. Eine unschöne Entwicklung, dass sich die Menschen immer schwerer tun im RL in Kontakt zu kommen.


Ja und leider ist das weibliche Geschlecht an dieser Entwicklung selbst auch nicht ganz sooo unschuldig;-)

19.04.2025 08:55 • x 2 #2010


A


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