Der Tinder-Quassel

Zitat von Razor_cgn:

Du referenzierst auf Zeitungsartikel ohne wissenschaftliche Quelle, das hat den gleichen Wert wie, in der Brigitte stehen Tipps, das der Lover in ...

Das Universum besitzt unendlich viel Zeit und Geduld und die Zeit wird kommen wo du dir selbst begegnest und dir mit deinen eigenen Überzeugungen den Hals umdrehen wirst.

Zitat von Nalf:

Also besteht der Anspruch eines jeden Mannes auf Gleichbehandlung?

Mit nichten, ich frage mich da, woher Mann wissen kann, dass ggf der vorherige Partner wesentlich schneller und mehr S. Aufmerksamkeit bekommen hat.
Ausser sie schwärmt, berichtet ihm von der ehemaligen Liebe des Lebens in allen Einzelheiten, soll es auch geben, dann jedoch sollte Mann schnell das Weite suchen.

Zitat von ElGatoRojo:

versäumt sie die absolut tolle Beziehung mit dem Zweiten

Wenn der Zweite sich mit anderen Männern vergleicht statt auf die Frau zu konzentrieren, verpasst sie nichts.

Zitat von ElGatoRojo:

weil der Fundus der Auswahl größer ist als im realen Leben.

Und das glaube ich nicht mal. Eine Frau, die im realen Leben eine Großraumdisco betritt, kann ja auch aus mindestens 30 potentiell willigen Männern auswählen. Nur dass zwischen denen eben auch 50 vergebene oder anderweitig nicht interessierte Männer stehen, die man noch vorfiltern müsste. Im RL muss man auch all das erfragen, was in Profilen schon drin steht. Und im OD müsste frau dann, wenn sie sieht, dass der man ein Merkmal hat, das sie für sich ausschließt, sich aus dem Kontakt wieder langwierig entziehen und evtl. sogar die Bar/Disco verlassen. Zumal im RL nur wenige Männer darauf eingerichtet sind, von einer Frau aktiv angesprochen zu werden. Beim OD sind sie darauf eingerichtet bzw. erwarten das eher.
Die Auswahl ist daher imho nicht größer, nur das Setting ist weniger komplex als im RL.

Zitat von Wurstmopped:

ich frage mich da, woher Mann wissen kann, dass ggf der vorherige Partner wesentlich schneller und mehr S. Aufmerksamkeit bekommen hat

Aus seinem eigenen inneren Monolog: Jetzt treffen wir uns schon das dritte Mal und ich zahle zum zweiten Mal und sie kuschelt sich gar nicht an mich. Bei Hans-Jakob Donnerlörres hätte sie das bestimmt getan. Die hatte bestimmt mal einen Freund, der 10cm größer war als ich und dem sie sich besser unterwerfen könnte als bei mir schmächtigen Thomas. Wenn ich doch nur ein paar Haare mehr auf dem Kopf hätte und ein bisschen dominanter und abgebrühter wäre, hätte sie bestimmt ihre Bluse schon weiter aufgeknöpft. Sind doch alle gleich. Alle wollen einen Bad Boy und keine will mich! Was hat sie eben gesagt?

So scheint es mir jedenfalls, wenn ich hier manchen Lockerroom-Talk zwischen Männern lese.

Zitat von Nalf:

. Bei Hans-Jakob Donnerlörres hätte sie das bestimmt getan. Die hatte bestimmt mal einen Freund, der 10cm größer war als ich und dem sie sich besser unterwerfen könnte als bei mir schmächtigen Thomas. Wenn ich doch nur ein paar Haare mehr auf dem Kopf hätte und ein bisschen dominanter und abgebrühter wäre, hätte sie bestimmt ihre Bluse schon weiter aufgeknöpft. Sind doch alle gleich. Alle wollen einen Bad Boy und keine will mich! Was hat sie eben gesagt?

Das Beste ist der letzte Satz

Zitat von Nalf:

Wenn der Zweite sich mit anderen Männern vergleicht statt auf die Frau zu konzentrieren, verpasst sie nichts.

Ohja!


Ach ich weiß auch nicht. Was ich auch spannend finde, ich kann mir gut vorstellen, dass das in anderen Ländern in der Hinsicht irgendwo auch risikofreudiger und spielerischer ist. Vielleicht hat die ganze Sache an sich auch ein bisschen mit dem Temperament zutun. Hier bei mir unten erlebe ich das alles tendenziell doch eher versteift und verkopft. Ich kann mich gut erinnern, dass das anders war, als ich zb auf Reisen oder längeren Auslandsaufenthalten getindert habe. Vielleicht liegt das zum anderen auch daran, daß man auf Reisen freier ist, ja. Aber zum anderen liegt es bestimmt auch daran, dass eine, ich nenns mal Flirtkultur auch nicht überall so ist wie hier, sondern dass es da weniger zurückhaltend und versteift zugeht.

Natürlich liegt es auch, wie ich inzwischen begreife, an der Lücke im System: es ist halt einfach online dating. Und nicht daran, dass man irgendwie falsch ist, sondern in der Gesetzesmäßigkeit der Sache an sich. Aber auch die Regionalität spielt sicher eine auch nicht unbedeutende Rolle.

Und ich ertappe mich dann dabei, online dating als repräsentativ zu nehmen. Aber das ist ja gar nicht so. Im wahren Leben ghosten nicht alle, wollen nur das eine, und nicht alle sind beziehungsunwillig oder zu schnell in ihren Urteilen. Aber man neigt dann doch schnell dazu, online dating als Referenz zu nehmen. So wie wenn man zb auf instagram schaut und denkt das ist repräsentativ für irgendwas. Es ist ein Ausschnitt, ja, aber nicht repräsentativ. Und im od ist irgendwie auch so der Dead point erreicht, es liefert einfach keine neuen Erkenntnisse. Ich schreibe aus aktuell nur mit einem, und ich merke wie viel Ruhe dadurch einkehrt (unabhängig davon was draus wird). Aber einfach nicht mehr zu swipen und zu sagen, das ist nicht repräsentativ genug oder stellvertretend, ist schon gefühlt ein Meilenstein.

Zitat von chocomoko:

Aber man neigt dann doch schnell dazu, online dating als Referenz zu nehmen.

Vielleicht nicht unbedingt man sondern einfach Du?

Ich kenne einige für die hat OD sehr gut funktioniert, habe aber gleichzeitig auch die Erfahrung gemacht, daß OD für mich gar nichts ist.
Wichtig dabei ist, daß man nicht versucht aus dem OD-Angebot irgendetwas über die anderen ableiten zu wollen, sondern hinschaut, zu welchen Schlüssen du über dich selbst kommst.

Sprich, wenn Du festgestellt hast, daß OD bei dir dazu führt, von allen Männern etwas bestimmtes zu glauben oder diesen in dem von Dir geschaffenen Referenzrahmen zu begegnen, dann ist vielleicht OD einfach nicht das richtige Tool für Dich.

Zitat von ElGatoRojo:

Bist du nicht diejenige, die sich über unangemessene Flirtfragen beklagte? Offenbar gilt doch = Der Richtige darf, der Falsche belästigt.

Nö, das hat nicht unbedingt mit der Person zutun, sondern mit der Herangehensweise wie ich schon ausführlich beschrieben habe.

Zitat von E-Claire:

Wichtig dabei ist, daß man nicht versucht aus dem OD-Angebot irgendetwas über die anderen ableiten zu wollen, sondern hinschaut, zu welchen Schlüssen du über dich selbst kommst.

Ja und da bin ich ja grad

Zitat von Nalf:

Aus seinem eigenen inneren Monolog: Jetzt treffen wir uns schon das dritte Mal und ich zahle zum zweiten Mal und sie kuschelt sich gar nicht an mich.

Der innere Monolog ist wichtig, man sich selbst fühlen und hören kann, die Balance da ist.
Da würde ich nach den 3ten Date, auch schon bei den vorherigen in mich gehen und in mich hinein horchen, ob ich die Frau S. und emotional erreiche, Nähe herstellen kann.
Wenn ich spüre, dass es fast nur einseitig von mir versucht wird, Nähe herzustellen, hier meine ich jetzt nicht zwingend körperliche, würde ich darüber nachdenken ob ich ihr Typ bin und mich zurück ziehen.
Mich anbieten wie Sauerbier, hat aus meinen Erfahrungen meine Attraktivität nur sehr gering gesteigert.

Zitat von ElGatoRojo:

Offenbar gilt doch = Der Richtige darf, der Falsche belästigt.

Zitat von chocomoko:

Nö, das hat nicht unbedingt mit der Person zutun, sondern mit der Herangehensweise wie ich schon ausführlich beschrieben habe.

Da bin ich bei Choki, der Richtige ist nur deshalb richtig und darf mehr, weil er sich vorgetastet und die Signale der Frau gelesen hat (aka. Gedankenlesen). Die Richtigen lenken das Gespräch organisch auf was Körperliches, z.B. eine Sportverletzung oder einen Schwank von unpassenden Klamotten oder der Anekdote vom Kumpel, der sich letzten Sommer einen Sonnenbrand geholt hat. Und dann schauen, ob sie darauf einsteigt und ebenfalls mit einem körperlicheren Thema erwidert. Und so tastet man sich langsam bis zu ihrer Grenze vor. Und bleibt DAVOR stehen und zieht sich auf andere Themen zurück.

Der Falsche ist ein Creep, der aus heiterem Himmel von seinen S. Neigungen berichtet oder bei der Frau irgendwelche unangebrachten Fragen stellt. Ich saß mal völlig entspannt mit einem wunderschönen Mann beim Mexikaner und er war witzig und wortgewandt und wurde immer attraktiver. Und dann sagt er mit einem Nacho in der Hand allen ernstes: Was ich mich den ganzen Abend schon frage: Bist Du eigentlich rasiert?
Ich hab mein Essen runtergschluckt, mit Ja, am Rücken schon. geantwortet, dabei nicht gelächelt und mich innerlich zugeklappt wie ne Auster.

Und das hatte rein gar nichts damit zu tun, dass er ein Beta war und kein sechstelliges Einkommen oder 6 Fuß Körperhöhe hatte, sondern damit, dass er ein Tölpel war und mich Trampel nicht reizen.

Zitat von Wurstmopped:

ob ich die Frau S. und emotional erreiche, Nähe herstellen kann.

Mir fällt die Blickrichtung bei den Männern hier im Thread auf. Du checkst, ob Du sie erreichst, und entscheidest daraufhin,ob Du Dich weiter bemühst. Ich hab immer nur darauf geachtet, ob ich mich mit ihm (noch) wohl fühle und Spaß habe und danach ein weiteres Treffen geplant.