Mal noch als wichtige Frage: Wie lange warst du mit ihr zusammen?
Zitat von UnserPlatz:Da hast du vermutlich Recht. Wie gesagt ich habe mir das Buch besorgt, weil ich mich selbst besser verstehen wollte und an mir arbeiten wollte. Dann hat nur so viel gepasst und ich habe unser Verhalten jeweils in eine feste Schublade gesteckt.
Naja ich denke ich wollte nur eine Erklärung für unsere Nähe-Distanz Probleme finde, um eine Lösung präsentieren zu können, weil ich sie mir zurück gewünscht habe...
An dem ist auch nichts verkehrt, dass du versuchst an DIR zu arbeiten und DICH zu reflektieren. Jede Trennung kann einen auch weiter zu sich selbst führen und zu vielen Erkenntnissen und weiteren Entwicklungsschritten verhelfen.
Aber ich möchte dich hier warnen, dass du dich nicht verrennst, denn so eine Thematik birgt auch viele Risiken. Du scheinst manche Dinge als so gegeben zu betrachten, was auch komplett in die falsche Richtung gehen kann:
Zitat: Sie war sich, soweit ich weiß, nicht darüber im klaren, bzw. hat das Thema immer abgelehnt, dass sie Bindungsängste hat und hat auch nur meine Ängste ( eher ängstlicher Bindungstyp ) für das Scheitern unserer Beziehung verantwortlich gemacht.
Das finde ich zum Beispiel sehr anmaßend. Wer bist du, dass du das beurteilen darfst und kannst? Nur weil du eine gute Erklärung darin findest, dass sie Bindungsängste hat, heißt es noch lange nicht, dass es tatsächlich so ist.
Du sprichst über Beziehungsdynamik, lässt aber das wichtigste außer acht: Es handelt sich um etwas dynamisches - zwischen dir und ihr, wo deine und ihre Anteile miteinander wirken - zudem auch noch äußere Einflussfaktoren hinzukommen. Das heißt, dass sie mit jemand anderem in einer Beziehung vielleicht auch wunderbar funktioniert - mit diesem einfach ein ähnliches Nähe-Distanz Bedürfnis hat. Also nochmals: Nur weil sie weniger Nähe möchte als du heißt es noch lange nicht, dass sie eine Bindungsängstlerin ist. Für deine Unsicherheit kann sie nichts. Vielleicht macht es mehr Sinn, das einfach als miteinander diesbezüglich nicht kompatibel einzustufen, als dem anderen hier etwas mit Krankheitswert anzudichten.
Geh nicht davon aus, dass du in der Lage bist hier komplexeste Dinge, wie Beziehungsdynamiken zu entschlüsseln. Selbst Profis schaffen das nur, wenn sie nicht selber darin stecken und dies von außen betrachten können.
Auf was du schauen kannst und woran du arbeiten sollst sind deine eigenen Ängste und Unsicherheiten. Lass mal die Bewertungen, deine ExPartnerin und Dynamiken aus dem Spiel und leg den Fokus auf dich. Bist du glücklich mit deinem Leben? Was genau möchtest du verändern? Wie sieht es mit deinem Selbstwert aus? Wieso sind hier so große Verlustängste? Wer bin ich und wer möchte ich werden?