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Der Weg zu mir

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Hier möchte ich meine Gedanken nieder schreiben und schauen was es mir bringt.

Der Zauber ist weg. Der Glaube daran, in einer Beziehung wirklich glücklich zu sein, ebenfalls. Die Romantik ist dem Realismus gewichen.
Ich hatte drei Beziehungen. Aus jeder Beziehung habe ich meine Lehren gezogen, habe reflektiert und für mich herausgefunden, was ich nicht möchte. Aber was möchte ich denn? Ich habe Kinder, eine Beziehung bedeutet also zwangsläufig Arbeit, Kompromisse, Diskussionen. Es bedeutet, dass mein aktuelles Familienleben geändert werden müsste um Raum für eine weitere Person zu schaffen. Möchte ich das? Meine intuitive Antwort darauf ist, nein.
Warum lautet sie Nein? Das hab ich noch nicht heraus gefunden. Vielleicht ist es Resignation. Vielleicht Kraftlosigkeit. Vielleicht Angst davor verletzt zu werden.

Vielleicht ist es aber auch meine Art. Ich bin dickköpfig, eigenständig. Ich biete gern Hilfe an, nehme aber keine an. Ich lasse mir ungern etwas sagen, will immer selbst über mich und mein Leben entscheiden. Lasse mir ungern in meine Erziehung rein reden. Will mich auch nicht rechtfertigen, erklären, anpassen. Vielleicht gehöre ich zu diesen beziehungsunfähigen Menschen?

15.10.2017 18:03 • x 5 #1


Binchen36
Oh Gott....ich bin dir sehr ähnlich. Ich mache mir nach dieser Trennung auch solche Gedanken. Wenn die Hoffnung weicht ....stellt man alles in Frage und überdenkt sein Leben neu. Ich werde in nächster Zeit auch keine Beziehung mehr eingehen. Es sei denn er kommt mit ...einschlägigen Argumenten auf Knien angebrochen....und beteuert seine Liebe. Da ich davon ausgehe ....das das nicht passieren wird. Muss ich mir überlegen was ich will....und wo ich hin will. Ist eigendlich wie ne Reise....zu sich selbst.

15.10.2017 18:09 • #2


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Der Weg zu mir

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Zitat von DieJeanne17:
Der Zauber ist weg. Der Glaube daran, in einer Beziehung wirklich glücklich zu sein, ebenfalls. Die Romantik ist dem Realismus gewichen.
Ich hatte drei Beziehungen. Aus jeder Beziehung habe ich meine Lehren gezogen, habe reflektiert und für mich herausgefunden, was ich nicht möchte.


Vielleicht kannst Du es ja auch nochmal andersherum beleuchten: Was hast Du aus den Beziehungen Positives gelernt - also das, was Du auch in Zukunft wieder möchtest? Was waren die schönen Momente? Worin lag der Zauber? Was hat Dich glücklich gemacht? Was hat Dich bereichert? In welchen Punkten konntest Du Dich weiter entwickeln?

Das Glas ist immer halbvoll UND halbleer . . .

15.10.2017 18:39 • x 3 #3


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Aus meiner längsten Beziehung hab ich viel positives heraus gezogen und habe mich in ihr von einem Mädchen zur Frau entwickelt. Ich habe dort viel mitnehmen können, was die Kommunikation in einer Beziehung angeht, wie Probleme gelöst werden, welche Kompromisse wichtig sind. Usw. Aus meinen anderen Beziehung war für mich nicht so viel positives. Schön war das Gefühl des verliebt seins. Ansonsten eben nur Dinge, die ich so nicht mehr haben möchte bzw. die ich beim nächsten Mal anders machen würde.

15.10.2017 19:32 • x 1 #4


D
Die erste Beziehung war eine reine Übergangsbeziehung. Es waren Sympathien da, aber keiner von uns beiden könnte wirklich Nähe zulassen. Er knabberte noch sehr an den Gründen seiner letzten Trennung und ich spürte bei ihm diese Wir-Zusammengehörigkeit, wie ich sie bei meinem Ex-Mann spürte, nicht. Ich habe da auch sehr viel verglichen und er schnitt in einigen Punkten 'schlechter' ab.

Die zweite Beziehung war anders. Da waren von meiner Seite sehr intensive Gefühle da und verglichen habe ich auch nicht mehr.
Dennoch war es eine Beziehung im hier und jetzt. Wir haben nie weiter geplant als die nächsten Monate. Das Gefühl der Langfristigkeit war nicht da. Wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, dann war ich trotz der Gefühle nicht bereit ihn zu 100% in mein Leben zu lassen. Wir hatten viele schöne Momente, interessante Diskussionen bzw. Meinungsaustausch. Er war ganz anders als ich, sehr introvertiert und hat mir ein Stück weit seine Welt gezeigt und ich zeigte ihm meine. Dennoch bestand kaum Entwicklungspotential in dieser Beziehung. Ich war unbewusst nicht bereit dazu.

15.10.2017 19:51 • x 2 #5


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Ich beobachte mich in letzter Zeit sehr genau, weil ich gemerkt habe, dass die Trennung(en) Spuren in mir hinterlassen haben. Spuren die ich nicht so gut finde und die sich auf mein Erleben und Verhalten auswirken. Eine davon: reduzierte Toleranz gegenüber Charakterschwächen. Eine Freundin von mir,die ich seit Jahren kenne ist so erzogen worden, dass sie als Frau nachgiebig und verständnisvoll sein muss. Dieser Charakterzug ist bei ihr bis zur Unterwürfigkeit und Harmoniesucht ausgeprägt. Ich merke sehr schnell bei ihr ob sie authentisch Verständnis zeigt oder nur gängliche Floskeln in die Unterhaltung einwirft, weil es die Höflichkeit so verlangt, es selbst aber nicht so meint/fühlt.

Ein Beispiel: auf Nachfrage, wie es bei mir auf der Arbeit war erzählte ich ihr über eine Kleinigkeit, die mich auf der Arbeit aufgeregt hat. Sie äußert sofort Verständnis für meine Gefühle und es folgen leere Floskeln wie ich die Situation schnell aus der Welt schaffen kann. Ich kenne sie mittlerweile gut genug um zu wissen, dass sie meine Reaktion für überzogen hält und die Verständnis nur 'gespielt' und überzogen ist. Früher hat es mich nicht gestört, ich habe mir gedacht, dass jeder seine 'Macke aus der Kindheit' hat und es eben zu ihrem Charakter gehört. Seit der Trennung regt mich solch ein Verhalten innerlich auf. Oft breche ich an der Stelle das Gespräch ab und verlasse kurz die Situation (z.B. indem ich das Bad aufsuche oder in die Küche gehe um mir etwas zu trinken zu holen.
Auch hier im Forum merke ich, dass mich gewisse Aussagen mehr treffen, als sie es früher getan hätten und ich schärfer antworte bzw. weniger tolerant reagiere als früher. Vor der letzten Beziehung hatte ich die Einstellungen Leben und leben lassen. Nun merke ich, dass ich oft belehrend wirke, was mir selbst nicht gefällt. Ich möchte meine Gelassenheit und meine Toleranz zurück! Nur, wie finde ich sie wieder? Wann sind Sie mir abhanden gekommen?

21.10.2017 10:12 • #6


D
Heute bin ich krank geschrieben und habe wieder zu viel Zeit zum Nachdenken. Ich bin sehr unzufrieden mit meinem Leben. Mein Leben zieht scheint an mir vorbeizuziehen ohne das ich es lebe. Ich habe eigentlich (fast) alles was man sich so wünschen kann: ein schönes Zuhause, zwei wunderbare Kinder, einen Job der mir Spaß macht. Und doch, ist mein Glück gleichzeitig mein Pech, ich habe dadurch keine Zeit für mich. Obwohl so ist es nicht richtig, die habe ich schon, Nachmittags, wenn die Kinder spielen, kann ich auf der Couch sitzen und lesen, stricken, malen/zeichnen. Aber es genügt mir nicht. Seit der Trennung, merke ich welch wichtige Rolle mein Ex für meine Zufriedenheit gespielt hat. Mir fehlt extrem der Austausch mit erwachsenen Menschen. Abends einfach mal vom Tag erzählen. Am Wochenende nicht allein (wie jetzt) einen Kaffee zum Frühstück trinken und gemeinsam den Tag planen. Es fehlt mir. In solchen Momenten wünsche ich mir doch wieder eine Beziehung.
Und immer wenn solche Gedanken kommen, ist der Ex wieder präsent in meinem Kopf. Es tauchen wieder die Verletzungen auf, die zur Trennung geführt haben und die Frage ob ich mir so etwas wieder antun mag? Oder doch lieber weiterhin Single bleibe und das Gefühl der partiellen Einsamkeit aushalte und verdränge.
Ich frage mich, wann ich diese Beziehung endlich so weit verarbeitet haben werde, dass mich die Gedanken an diesen Menschen an solch blöden Tagen nicht mehr zusätzlich herunter ziehen.

27.10.2017 09:29 • x 1 #7


D
Heute bin ich so ziemlich tiefsten Punkt meiner Stimmung angelangt. Die Kinder sind seit Freitag beim Vater und ich vegetiere vor mich hin und mache mir Gedanken um mein Leben, dass ich mittlerweile einfach nur doof finde. In der Beziehung ist mir gar nicht aufgefallen, wie sehr meine sonstigen sozialen Kontakte eingeschlafen sind. Nun merke ich es deutlich: ich bin allein. Ich bin seit einer Woche krank. Es ist niemand da, der mich unterstützt, mal die Einkäufe für mich erledigt oder mir einen Tee zubereitet. Meine Freunde sind meine Bekannte geworden. Jeder eine eigene Familie, eigene Termine, eigenes Leben. Man sieht sich alle paar Monate mal. Wenn ich mich nicht melde, kommt wochenlang nichts.
Ich bin nicht zufrieden mit mir, meinem Leben, meinem sozialen Netzwerk habe aber keine Ressourcen dies zu verändern. Da war die problematische Beziehung ganz recht um diese Probleme zu übersehen. Oder haben Sie sich durch diese Beziehung verstärkt, dass sie jetzt deutlich spürbar sind? Oder bin ich mitten im Herbstblues? Ich muss dringend was ändern

31.10.2017 11:31 • #8


D
. . . Nur was? Sind meine Erwartungen an das Leben zu hoch? Setze ich falsche Prioritäten? Bewerte ich Kleinigkeiten über? Oder ist mein Leben wirklich so, dass es einer Rundumerneuerung bedarf?

31.10.2017 12:05 • #9


D
Ich schreibe mal wieder. Ich fühle mich heute sehr einsam und das Internet hilft mir da nicht wirklich weiter, was ich mit diesem Gefühl anfangen soll. Alle Texte handeln davon, dass man sich als einsamer Menschen nicht liebenswert fühlt und sich nicht traut raus zu gehen und Menschen zu treffen. Das man dann zwangsläufig keine Freunde hat. Das trifft bei mir aber nicht zu. Ich fühle mich liebenswert und es gibt auch Menschen die mich mögen. Ich habe auch Freunde, nur fehlt mir die Möglichkeit diese zu sehen. Die eine baut gerade ein Haus, die andere hat eine Selbstständigkeit gestartet und arbeitet viel, die dritte lebt relativ weit weg (70km). Auch ich arbeite viel (meist jedoch allein für mich) und hab unter der Woche kaum Zeit um Freundschaften zu pflegen. Abends, wenn Ruhe einkehrt, kommt trotzdem das Gefühl der Einsamkeit. Ich habe hin und her überlegt, was ich ihn meinem Leben ändern könnte, viel ist es nicht. Das Beste wäre wohl eine WG zu gründen, um in den Abendstunden wieder regelmäßig Kontakt zu haben. Aber da wird sich wohl schwer jemand finden lassen, die eine Mutti-WG gründen mag. Wie löst ihr denn das Problem der Einsamkeit am Abend?

09.11.2017 21:24 • #10


D
Wie löst ihr denn das Problem der Einsamkeit am Abend?

ich habe die einsamkeit damals
mit telefonieren, lesen und mir mir selbst wieder eine gute freundin werden,
verbracht.

eine mama-wg, stelle ich mir nicht einfach vor,
da müsste schon sehr viel vertrauen da sein und man müsste sich sehr gut kennen....
und man kann auch lernen, die zeit alleine zu genießen...

09.11.2017 23:49 • #11


D
Es ist ja eine Sache, wenn man mal allein ist. Das genieße ich auch. Mittlerweile bin ich seit 3,5 Jahren jeden Abend allein. Und da ich jetzt auch beruflich viel allein arbeite, fehlt mir das Zwischenmenschliche.

10.11.2017 16:55 • #12


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