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Die Anekdote vom Stift und dem alten Mann

T
Gestern ist mir etwas wiederfahren. was ich gerne mit euch teilen will. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen.


Aufgrund meiner Arbeit hab ich mit vielen Menschen zutun, mal geht es um schön Ding oder um weniger schön Dinge.

Im Laufe des Tages kam ein sehr alter Mann auf mich zu . ersetzte sich.
Er eröffnete das Gespräch scherzend, wir unterhielten uns eine weil per Smalltalk und ich scherzte zurück. er wirkte lebensfroh und glücklich! Nach einer weil fragte ich Ihn nach seinem Anliegen.
Er packt aus seiner Tasche einen DinA4 Zettel aus und legte ihn mir auf den Tisch, als ich den Zettel erblickte wurde mir es mulmig im Magen.


Es war die Todesurkunde seiner Frau, die vor kurzem verstorben war. In diesem Moment schossen mir 1000 Fragen durch den Kopf

Wie kann es sein?
Hat er Sie nicht mehr geliebt?
War der Tod eine Erlösung für Sie?
Hmm, Ist er gar, ein Psychopath?
Usw.

Ich erledigte sein Anliegen kühl und distanziert. Als ich Ihn verabschiedete fragte er mich:

Wo ist ihre Unbeschwertheit?

Ich entgenete Ihm mit:
Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen?

Aber natürlich!

Ihre Frau ist vor wenigen Tagen verstorben, ich bin etwas verwundert muss ich Ihnen sagen. Wie Sie so lebensfroh wirken können bzw ausgeglichen sind. Jeder anderen Person sehe ich es sofort an. wenn Sie mir entgegen läuft.


Geben Sie mir einen Stift.

Ich schaute Ihn fragen an.

Geben Sie mir einen Stift aus ihren Container! Egal welchen

Ich gab Ihm einen Stift!

Schauen Sie. dies ist ein gelber Textmarker! Hab Sie sich schonmal gefragt warum er ausgerechnet gelb ist?

Nein

Genau, weil Sie es akzeptieren wie es ist!
Auch wenn Sie ihn bekleben, anmalen oder die Augen öffnen und schließen. erbleibt Gelb.

Ja

So ist es im Leben auch mit Dingen die ihnen wiederfahren! Diese sind auch ein gelber Textmarker. Egal wie sie sich drehen und wenden. es wird nichts daran ändern, denn es bleibt ein gelber Textmarker. Es ist zu der Realität ihres seins geworden.

Da haben sie Recht! Nur wo ist die Trauer, der Verlust oder gar die Verbittertheit?

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich liebe meine Frau! Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben gewesen und ich bin natürlich auch Zusammengebrochen und habe die ganze Sache noch nicht verarbeitet! Doch der erste Schritt ist Akzeptanz der Gegebenheiten.

Akzeptanz?

Ja, es klingt etwas unterkühlt! Jedoch kann ich es nicht ändern. Ich könnte mir jetzt Vorwürfe machen:
Hab ich Ihr genug liebe gegeben?
Hab ich mich richtig verhalten in manchen Situationen?
Hätte dies oder jenes getan!
Es ändert nur an der Situation nichts und es bleibt ein gelber Textmarker.
Ich belaste mich damit selbst!
Weil ich mich in Gedankenkreise verstricke wo es keinen Ausweg gibt.
Daher Akzeptanz. den nur dadurch kann ich weiter machen. Wir hatten natürlich nicht immer nur gute Zeiten. jedoch erinnere ich mich an all jenes was wunderschönen mit ihr war und bin dankbar dafür. Der Tod ist natürlich das Ultimum in dieser Hinsicht.
Was belastet Sie denn?

Ich zögerte

Lassen sie mich raten. die Liebe!

Volltreffer

Junger Mann, ehemalige Geliebte oder um unerwiederte Liebe? Ist auch egal! Es also ein gelber Textmarker !Halten sie sich dies erstmal vor Augen und akzeptieren Sie es wie es ist. Hier ist es allerdings im Bereich des möglichen eine Veränderung herbei zu führen. Nur täuschen sie sich nicht selbst! Kümmern Sie sich erstmal um sich und ihren Verletzung die Sie erlitten haben ob:
Durch Partner, Eltern, Tod oder Freunde. und denken Sie hier an den gelben Textmarker! Denn nur so können mit dem Abschließen beginnen und wieder Lebensfreude bzw sich unbeschwert fühlen. Sie werden zu einem neuen Mensch!

Ich danke Ihnen dafür. Sie haben mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet.

Ich bin ein alter Mann, meine Tage sind gezählt! Und ich möchte nicht den Rest meiner Tage als Trauerender Wittwer verbringen, der für seine Enkel und Kinder zur belastung wird und nichts mehr schätz. Meine Frau werde ich Wiedersehen, nur wann ist die Frage!
Eins will ich ihnen noch sagen! Auch Sie könnten morgen Tod sein. Also, Kämpfen Sie solange es gesund ist und Sie es für richtig halten. Bitte Verschwenden Sie ihre Zeit nicht mit:
Zuviel Wut, Trauern, Liebeskummer oder anderen Herzschmerz! Sonder fangen Sie an an den gelben Textmarker zu denken. Ihre Zeit ist zu kostbar.

15.05.2018 22:48 • x 23 #1


P
Whow! Super!
Und dann noch der gelbe, = lebensfrohe Farbe, Marker.

15.05.2018 23:08 • x 1 #2


A


Die Anekdote vom Stift und dem alten Mann

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R
Ja die Akzeptanz... an diesem Ansatz habe ich auch am meisten zu arbeiten. Es gelingt leider nicht immer. Aber ich denke auch, dass das der Schlüssel ist. Es ist, wie es ist. Und daraus müssen wir das Beste machen, auch wenn es so schwer fällt.
Danke für die Geschichte.

16.05.2018 06:34 • x 2 #3


fe16
tax

da kamen mir die Tränen in die Augen

was ich weiß
der ältere Herr hat so recht

danke für das teilen des erlebten

17.05.2018 11:29 • x 3 #4


Thomas69
Sehr schön zu lesen und auf sich selbst zu übertragen. Danke, dafür liebe ich dieses Forum immer noch!

18.05.2018 13:52 • x 1 #5


Idieh15
@Tax

Diese Geschichte hat mich nicht nur berührt, ich musste jetzt richtig weinen.
Es liegt soviel Wahrheit darin, nur warum fällt es mir so schwer, dies alles zu akzeptieren? Warum ist man traurig und verletzt.

Ich wünschte mir, ich könnte deine wunderschöne Geschichte in die Tat umsetzen und endlich wieder leben

Danke!

20.05.2018 13:07 • x 1 #6




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