Die Angst vor jedem neuen Tag.

R
Hallo Leute,

ich weiß nicht, ob es mir irgendwie helfen wird, was ich hier mache, aber schlimmer werden kann es eigentlich nicht mehr, und deshalb versuche ich es einfach mal.
Ich habe ein paar eurer Beiträge gelesen, zb. die von Sara24 und gemerkt, daß ich vielleicht nicht die einzige bin, der es so beschissen geht, wie noch niemals vorher in meinem ganzen Leben.
Werde mich erst mal kurz fassen, um zu sehen, ob überhaupt eine Reaktion kommt und euch dann vielleicht mal die ganze Geschichte erzählen, wenn ich dazu...fähig bin.
Marcel, mit dem ich zwei Jahre zusammen war, scheint nach langem hin und her und tausend versuchen nach 2 Jahren endgültig keine Lust mehr zu haben, es scheint ihm überhaupt nichts auszumachen obwohl es erst 2 Wochen her ist. Außerdem trifft er sich ständig mit seiner Ex, mit der er mal 4 Jahre zusammen war und auch wenn er sagt, daß da nichts läuft und ich ihm irgendwie sogar glaube, kann ich den Gedanken nicht ertragen.
Ich denke den ganzen Tag an nichts anderes mehr, er fehlt in jeder Minute und ich habe oft das Gefühl, zu sterben oder durchzudrehen oder sonst was.
Moprgens ist es am schlimmsten, er ist der erste Gedanke- und abends der letzte....
Ich KANN mir nicht vorstellen, ohne ihn zu leben...
Gibt es jemanden, dem es ähnlich geht, oder der ein Heilmittel kennt ::) ????

06.10.2002 13:16 • #1


N
Hallo Ramona,

ich kann dich sehr gut verstehen. Ich war 4 Jahre lang mit meinem Ex zusammen und dachte jeden Tag ich müsse sterben vor Schmerzen. Auch ich hatte Angst vor jedem Tag und vor allem vor jeder Nacht, in der ich alleine war.

Leider muß ich dir sagen, dass es dagegen kein anderes Heilmittel gibt als die Zeit, so blöd daß jetzt auch klingt. Aber es kommt der Tag an dem man aufwacht und es nicht mehr ganz so weh tut. Und es wird jeden Tag ein bisschen besser.

Hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen. Wenn du Lust hast, kannst du mir gerne Antworten.

Ganz liebe Grüße

Nala

06.10.2002 13:36 • #2


A


Die Angst vor jedem neuen Tag.

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E
Hallo Ramona, hallo Nala,

ich kann deinen Schmerz gut nachvollziehen. Glaub mir es geht weiter. Ich bin seit 7 Monaten von meinem Ex getrennt. Anfangs war es noch die Hoffnung die mich aufrecht hielt. Es war immer ein auf und ab. Irgendwann konnte ich nicht mehr, und habe auch aufgeben zu hoffen. Habe mich auch nicht mehr gemeldet.
Dann kam die richtige Einsamkeit, für mich war es so, dass ich auch Angst vor jedem Tag vor jedem wieder so einsamen Wochenende hatte. Irgendwann wollte ich auch dass nicht mehr und bin wieder rausgegangen, es fing mir an wieder Spass zu machen.
Naja überwunden habe ich die Trennung noch nicht ganz, geholfen hat mir allerdings auch eine neue Liebe - wobei die auch schon wieder vorbei ist.
Aber wir haben uns beide gutgetan.

Ich wünsche allen einen nicht so traurigen Sonntag.

06.10.2002 14:25 • #3


E
Liebe Ramona, liebe nala, liebe kkk,

für mich waren die Morgenstunden der ersten Zeit das schlimmste überhaupt. Man ist körperlich noch nicht richtig im Gange und die Seele zieht sich schon zusammen.
Die ersten Tage waren in der Hinsicht vergleichbar mit einer Folterkammer. Schon in der Dusche floß nicht nur das Wasser aus dem Duschkopf.
Doch dann habe ich etwas entdeckt, was mir über manchen schweren Morgen hinweg half. Ich habe einen lieben Menschen gefunden und wir haben viel telefoniert. Jedes Telefonat war einfach schön und aufbauend gewesen, weil wir in der gleichen Lage waren und uns sehr gut verstanden und keinerlei andere Absichten hegten.
Wenn nun morgens diese Attacken kamen - ich weiß, es ist ein militärisches Wort und ziemlich merkwürdig in dem Zusammenhang, aber ich finde einfach kein besseres - wenn dann also diese Attacken kamen, habe ich einfach auch an dies Gespräch gedacht. Habe es festgehalten und mich dran erfreut. Und es ging mir besser.
So habe ich es dann ausgebaut. Ich habe mir eine schönes Erlebnis vom Vortag herausgesucht, etwas was mich wirklich gefreut hat. Daran habe ich gedacht, wenn es mir schlechter ging. Es hat nicht immer funktioniert, aber meistens.

Unsere verlorenen Partner werden immer fehlen. Sie sind zu einem festen Teil unseres Lebens geworden. Sie gehören einfach dazu. Aber sie gehören zu der Vergangenheit. Sie sind ein Teil unserer Biographie. Doch der Lebenslauf endet nicht hier. Wir müssen weiter und wir müssen es allein. Die nächste Zeit jedenfalls allein.
Sind wir erst durch das tiefe Tal gewandert, gibt es immer wieder Wege auf den Gipfel. Manchmal bekommt man etwas Hilfe von fabelhaften Wesen, was ich auch erfahren durfte. Manchmal kommt jemand mit einem kleinen Zauber und hilft beim gehen.
Und kkk hat Recht, die Zeit ist der beste Wundheiler, nicht der schnellste, aber der beste.

Viel Kraft, Mut und Hoffnung wünsche ich Euch.

Nordlicht

07.10.2002 00:34 • #4


T
Hallo Ihr lieben Trauernden, doch es stimmt, die Zeit ist die beste Heilung. Nach 4 Jahren trennte sich mein Partner von mir, am 09.04.02, die ersten Monate waren furchtbar, wir haben uns jeden Tag gesehen, auch er konnte irgendwie nicht loslassen. Ich wollte sterben, sah keinen Sinn mehr für mein Leben, nun ist er seit 4 Wochen auf einem Lehrgang, die ersten drei Wochen haben wir jeden Tag telefoniert, bis ich vor einer Woche entschieden habe nicht mehr an mein Handy zu gehen wenn ich seinen Namen sehe. Es machte einfach Klick in meinem Kopf, wer bin ich? Jemand mit dem man ein grausames Spiel spielen kann? Ich habe hier vor ein paar Monaten eine liebe Leidensgenossin kennen gelernt, wir leben in der gleichen Stadt und bezeichnen uns jetzt schon als gute Freundin, es hilft jemanden an seiner Seite zu haben der weiß was man fühlt. Ich weine nicht mehr und denke auch nicht mehr so oft an ihn, das einzige ist, das ich mir einen Panzer aufgebaut habe, wenn wir weg gehen wollen mich viele Männer kennen lernen, nur lasse ich keinen mehr richtig an mich ran. Ich habe das so für mich entschieden und es hilft mir, man kann nichts mit einer anderen Person zurück holen was man verloren hat. Versucht jemanden zu finden der das gleiche durchmacht, es hilft sehr, meine Freundin hat wieder Liebeskummer, und ich fahre sogar Nachts um zwei zu ihr um sie zu trösten, dies glaube ich macht nur jemand der diesen Schmerz kennt. Und noch was verkriecht Euch nicht zu Hause, es wird niemand an Eurer Tür klingeln und sagen Hallo, da bin ich, Dein Partner fürs Leben Auch wenn es schwer fällt, geht raus. Ich wünsche Euch alle Kraft, mit nettem Gruß Tacita

07.10.2002 09:42 • #5




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