Hallo zusammen,
ich bin gerade etwas müde, weil ich erst vor 1 Stunde von der Arbeit zu Hause angekommen bin. Trotzdem habe ich sporadisch in den Thread reingeschaut:
@ John Snyder:
Zitat: Meine Sorge ist ob diese Trennung mich (sollte ich darüber hinweg kommen) nicht zu sehr emotional abstumpfen lassen wird.
Ich denke, die Antwort ergibt sich bei der Reflektion der Argumente von selbst:
Fakt ist: Liebe kann jederzeit verschwinden. Es ist gut, den Moment zu genießen, und wenn eine Beziehung auch nach 2 Jahren besteht, ist das auch schön, aber eben keine Garantie für weitere 2 Jahre.
Gut, was ist denn dann die Lösung:
Meine Sicht: Sich in einer Beziehung nicht zu sehr auf den Partner fokussieren, unabhängig und unnahbar sein. Fast so wie eine Affäre – aber dennoch nicht gleich, da man ja zusammen ist. Nicht zu viele Gefühle in die andere Person investieren und lieber mehr auf Eigenliebe und die eigenen Bedürfnisse setzen. Und übrigens, was ich für einen absoluten Beziehungskiller halte: Ein gemeinsames Zusammenziehen. Ja, ich weiß, da gibt es unterschiedliche Meinungen und es gibt auch Paare, die jetzt nach 30 Jahren noch zusammen leben, aber aus meiner Sicht ist es auf jeden Fall ein Risikofaktor, der ein Ende herbei führen kann, wenn auch nicht muss.
@ Träumchen:
Zitat: Darum schrieb ich ja, man muss Acht geben, worauf man sich einlässt.
Im Grunde ist mein Ex kein urschlechter Mensch, aber man kann nur schlecht auf sein Bauchgefühl hören, wenn vom Rationalen her die Fakten eher für eine Beziehung sprechen. Ich habe damals den Fehler gemacht, dass ich mich gegen mein Bauchgefühl entschieden habe, denn dieses sagte „Vorsicht“. Ok, jetzt kann man sagen, selbst schuld. Aber es war auch so, dass wir schöne Momente gehabt haben. Gleichzeitig muss ich aber sagen, dass diese für mich mit der Trennung entwertet worden sind, da ich dadurch all das Erlebte anzweifle. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die am Ende einer Beziehung sagen „wir hatten auch schöne Zeiten und gut ist“, denn das entschädigt mich ja in keinster Weise. Was ziehe ich daraus? Dass ich es teilweise selbst schuld bin, denn hätte ich wirklich auf mein Bauchgefühl gehört, wäre es anders gekommen. Auf jeden Fall habe ich zu 100% etwas für die Zukunft gelernt, nämlich, dass ich mein Bauchgefühl nie wieder in Frage stellen werde.
@ Pliskin:
Zitat: Die Sache ist eigentlich nur die, du bist schon etwas älter genauso wars bei mir. Die meisten Menschen haben Beziehungserfahrungen schon in der Jugend deswegen können die später besser damit umgehn, denn als junger verarbeitet man noch anders und die Persönlichkeitsentwicklung ist ebenfalls anders. Je älter und später dann diese Erfahrungen desto schwieriger, merkst du bestimmt selbst.
Das ist eine Erkenntnis die ich schon länger habe. Ich muss sagen, dass ich große Probleme hatte mit dem Beziehungsende umzugehen. Und dann stellte ich mir die Frage, ob es vielleicht auch daran liegt, dass ich vorher in meiner Jugend keinen Freund hatte/wollte. Du hast vollkommen recht, es ist sicher etwas anderes, wenn man diese Erfahrung bereits mit 15 oder 16 gemacht hat als in meinem Alter mit 27. Es beantwortet jedenfalls die Frage danach, warum es mir so scheint, dass meine Umwelt Trennungen wohl so „leicht“ verarbeitet. In jedem 2. Thema in diesem Forum kann man lesen, dass der Person die Trennung nach 3 Wochen Kontaktsperre schon fast egal war. Und da denke ich mir halt jedesmal: „HALLOOO, was ist denn da bitte bei MIR los, dass ich das nicht so hinbekomme“? Das war bei mir absolut unrealistisch. Die Trennung war bei mir vor 8 Monaten und die Kontaktsperre ist jetzt seit 3 Monaten. Ich schrieb ja, dass es mir deutlich besser geht, aber es beschäftigt mich trotzdem noch.