Die Eine oder Keine - Kämpfen, aber wie?

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Da ich nicht weiß, wie ich anfangen soll, erläutere ich kurz, warum ich hier schreibe anstatt mir anderweitig Rat zu suchen. Meine Freundin hat sich nach fast 7 Jahren glücklicher Beziehung ohne Vorwarnung und Grund von mir getrennt. Klar beendet man eine glückliche Beziehung nicht ohne weiteres, aber ich hatte nie einen Grund zu glauben, dass sie mit uns unzufrieden gewesen wäre. Alle unsere Freunde und Bekannten, ja selbst die flüchtigen, haben uns immer gesagt Ihr zwei passt, wie A*sch auf Eimer.. Entsprechend hat mich die spontane Trennung gewaltig aus der Bahn geworfen und ich weiß partout nicht weiter. Mein Freundeskreis und meine Familie kappen Gespräche über die Trennung nur mit Sei froh, dass du sie los bist. oder Gegen Torheit ist kein Kraut gewachsen..

Ich werde an dieser Stelle ein wenig ins Detail gehen müssen, da ich mir ein paar konstruktive Antworten erhoffe. Verzeiht mir also bitte, dass der Text wahrscheinlich sehr, sehr lang wird.

Ich bin heute 26, sie 23 Jahre alt. 2008, kurz vor dem Beginn meines Studiums haben wir uns im Internet kennengelernt, als ich verzweifelt versucht habe zu verstehen, warum sich meine vorherige Partnerin nach einem Jahr von mir getrennt hat. Wir haben uns am gleichen Abend noch in der Stadt getroffen und einen schönen Abend in meinem Lieblings-Pub verbracht. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich kein besonderes Interesse an einer neuen Beziehung der an einem Abenteuer. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und der Abend lief für mich unausgesprochen locker und angenehm. Eigentlich bin ich ein zurückhaltender Typ, der nur sehr schwer mit Frauen sprechen kann - Von mir aus nennt es Angst. Es wurde recht spät und ich habe sie, obwohl sie sich geweigert hat zum Bahnhof gebracht und darauf bestanden, dass sie heimfährt. Ich wollte es unter keinen Umständen zu verantworten haben, dass ein 16-jähriges Mädchen mitten in der Nacht alleine nach Hause fährt und habe ihr das auch deutlich klar gemacht. Wie es der Zufall wollte, haben wir ihre Straßenbahn gerade noch von Hinten gesehen und mussten somit noch etwa eine Stunde auf die nächste warten. Als Raucher wollte ich selbstverständlich zwischenzeitig kurz aus der U-Bahnstation nach oben um zu rauchen. Ich hatte ihr angeboten unten zu bleiben, weil es dort wärmer ist. Wenn es nötig wäre könne sie ja nach mir rufen und ich wäre zu ihr geeilt. Stur, wie sie ist, ist sie mir einfach nicht von der Seite gewichen und mir nach oben in die Kälte gefolgt. Wir haben uns auf eine Bank gesetzt, ich habe ihr meine Jacke gegeben und mir eine Zig. angezündet. Spontan, und obwohl sie Nichtraucherin war, wollte sie auch eine haben, die ich ihr nach einer kurzen Diskussion auch gab. Wir haben uns weiter unterhalten, deutlich länger als eine Zig. und sie wollte gern noch länger im Dunkeln auf der Bank bleiben und reden. Es hat nicht lang gedauert und sie saß bald, an mich geschmiegt auf meinem Schoß und wir haben weiter geredet und geredet. Als wir dann wieder am Bahnsteig waren und sie eingestiegen ist, haben wir uns noch gesagt, dass wir uns unbedingt nochmal treffen sollten. Sie stieg in die Bahn, setzte sich kurz, sprang aber sofort wieder auf und stürmte zu der Tür an der ich noch stand. Sie presste sich an mich, küsste mich kurz und heiß, drehte sich aber zu schnell wieder um, als dass ich hätte auf die Situation klarkommen können, und entfernte sich sehr schnell wieder von meiner Position. Als sich die Bahn Tür schloss, rief sie mir zu Das war also mein erster Kuss..

Ich war baff. Ich lag die ganze Nacht wach. Ich wollte keine Beziehung. Aber ich konnte sie nicht vergessen. Wir haben uns dann fast täglich getroffen. Schnell hat sie mich in ihren Freundeskreis integriert - ich hatte und habe keinen eigenen. Immer und immer wieder kam sie kuscheln. Ich war 19, ich konnte meine Hände nicht immer bei mir behalten. Ich habe ihr wiederholt gesagt, dass ich weder eine Beziehung noch ein Abenteuer möchte, aber dennoch haben wir uns viel zu oft gestreichelt, geküsst und befummelt. Nach zwei Wochen täglicher, länger und intensiver werdender Treffen fragte sie mich, ob ich mit ihr schlafen würde. Ich habe abgelehnt. Ich sagte ihr, dass das aus meinen Prinzipien heraus nicht geht, weil sie noch Jungfrau ist und ich wollte, dass sie auf den richtigen wartet. Wie ihr euch denken könnt, hat es das Ganze nur schlimmer gemacht. Wir sind daraufhin trotz Gegenwehr meinerseits, die leider nie allzu lange anhielt, immer intimer geworden. Schnell haben wir angefangen es uns mit Petting und Ov. täglich mehrfach gegenseitig zu machen. Entjungfern wollte ich sie trotzdem nicht. Aber nach dem Geburtstag ihrer besten Freundin kam es dann doch dazu. Wir waren beide Betrunken und sie fing wieder an nachzubohren, warum ich nicht mit ihr schliefe. Wir einigten uns darauf, dass ich schnell zu meiner Wohnung fahre, wir aber den Rest des Abends bei ihr im Bett verbringen. Sie war ein wenig verwirrt, hat aber zugestimmt. Also ging es für mich schnell nach Hause: Kond. eingepackt, Kerzen dazu, ein paar ruhige gefühlvolle Musikstücke heruntergeladen und auf den MP3-Player kopiert, Lautsprecher eingepackt und zurück zu ihr. Ich habe mir nichts anmerken lassen und sie gebeten für ein paar Minuten auf die Terrasse zu gehen. So schnell ich konnte habe ich alles vorbereitet. Kerzen entzündet, Musik angemacht und sie wieder in die Wohnung geholt. Ich habe mich mit ihr aufs Bett gelegt, es war etwa 22 Uhr. Ich habe mir für sie extra viel Zeit gelassen. Wir haben erst noch geredet und ich habe mir und ihr dann eingestanden, mich doch verliebt zu haben. Nun waren wir dann doch ein Paar geworden. Gegen 4 Uhr in der Früh hatte sie dann ihr erstes Mal mit mir. Wir hatten sieben Mal S., bevor wir dann letzten Endes eingeschlafen sind.

Die Zeit mit der rosaroten Brille, die darauf folgte, war die schönste Zeit meines Lebens. Wir haben kaum die Finger von einander lassen können und haben uns fast ununterbrochen geküsst und gekuschelt. Wir hatten eine ganze Weile lang mehrfach täglich, bei jeder erdenklichen Gelegenheit und jedem erdenklichen Ort hemmungslosen wilden S.. Ich hatte es aufgrund meiner Depressionen, auf die ich später eingehe, nie für möglich gehalten jemals so glücklich sein zu können. Unsere Beziehung hat sich wunderbar entwickelt. Ich hatte genug Energie um neben der Uni auf 400€-Basis arbeiten zu gehen. Es ging uns gut. Der S. wurde zwar schleichend weniger, obgleich intensiver und länger, was denke ich aber normal ist. Langsam aber sicher hat sie mich auch an ihre Probleme herangeführt und wir haben viel Zeit zugebracht auch über alles Schlechte in unseren Leben vor der Beziehung zu sprechen. Als sie dann 18 wurde zog sie bei mir ein. Schnell musste ich mit Schrecken feststellen, dass sie in mancherlei Hinsicht noch total unreif war. Aufräumen war und ist bis heute nicht ihr Ding und jedes Mal wenn meine Depressionen wieder schlimmer wurden, sah es bei uns aus, wie in einem Messie-Haushalt. Natürlich hat es mich immer mal wieder gestört den Haushalt alleine zu führen, aber ich konnte mich irgendwie damit arrangieren.

Doch mein Pech hat mich wieder eingeholt: 2010 ging es meiner Mutter wieder einmal richtig schlecht. Zum sechsten Mal wurde sie in die geschlossene Anstalt eingeliefert. Ein Trauma, dass bei mir regelmäßig alte Wunden wieder aufreißt. Nach Auffassung der Ärzte ist folgendes Geschehen aus meiner Jugend der Auslöser meiner Depressionen: Um 2000 herum, ich war also etwa 11, lebten meine Mutter und ich, sowie ihr älterer Bruder im großen Haus meiner Oma. Im Nachhinein hat es für mich den Anschein, dass meine Mutter wohl schon immer etwas labil gewesen ist, da meine eigentliche Bezugsperson, und die Frau die mich erzogen und aufgezogen hat primär meine Großmutter gewesen ist. Selbstverständlich hat meine Mutter sich nach ihren Möglichkeiten um mich gekümmert und mir viele praktische Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Mathematik schon in meinem 3. Lebensjahr beigebracht (weil ich Spaß daran hatte), aber alle wichtigen Bereiche der Kindererziehung hat meine Großmutter bedient. Wie dem auch sei hat meine Oma 2000 einen heftigen Schlaganfall erlitten, der sie hat zum Pflegefall werden lassen. Meine Mutter kam mit der Situation überhaupt nicht klar und drehte Zusehens durch. Sie hat sehr viel geweint und ich habe versucht sie zu trösten, obwohl ich damit total überfordert war.

Eines Morgens war ich, wieder jeder Erwartungen morgens vor der Schule allein zuhause. Es war etwa 5 Uhr, mein Onkel war bereits zur Arbeit, als es mehrfach an der Tür schellte - Es war vielmehr Sturmklingeln. Nach einer kurzen Verunsicherung und einiger verwirrter Rufe nach meiner Mutter, traute ich mich schließlich die Tür mit noch eingehängter Kette zu öffnen. Zwei Polizeibeamte standen vor der Tür. Hey kleiner Freund. Wohnt hier noch jemand, oder nur du und deine Mutter? - Mein Onkel. - Ist der zuhause? - Nein. - Können wir ihn irgendwie erreichen? - Weiß nicht… - Ok, also wir haben deine Mutter verhaftet. Sie hat bei ihrem Arbeitgeber, dem Dorfbäcker, die komplette Backstube, sowie die Theke total verwüstet. Ich war geschockt, verwirrt, hilflos. Zur Schule bin ich an dem Tag nicht. Als abends mein Onkel heimkehrte, war er ziemlich angespannt, weil meine Mutter nicht zuhause war und somit weder frischer Kaffee, noch das Abendessen auf ihn warteten. Er hat mich angeschrien, ob ich denn wüsste, wo meine treulose Tomate von Mutter denn sei. Unter Tränen erzählte ich ihm wie der Morgen verlief. So eine Schei*e! Ist die denn völlig bekloppt? Jetzt muss ich mich auch noch um dich kümmern…sie hätte sich damals ja nicht fic*en lassen müssen…ich kauf mir `nen Strick und häng mich auf! war seine einzige Reaktion. 18 Wochen bloße Tortur musste ich danach noch aushalten, bis meine Mutter aus der Anstalt entlassen wurde. Jeden Abend wurde ich angeschrien: Warum ich mich denn mit Freunden träfe oder nach den Hausaufgaben nur am PC spielte, anstatt den Haushalt zu machen und für ihn zu kochen. Mit wiederworten habe ich mir nur noch mehr Geschrei und sogar 2 Backpfeifen eingehandelt. Naiv und angeschlagen, wie ich damals war, habe ich (leider) erfolglos versucht Suizid zu begehen. Die Antwort von ihm war die erste der Beiden Backpfeifen. Obendrein hat mein Onkel dann angefangen vermehr zu saufen. Nachdem meine Mutter wieder aus der Anstalt zurück war, haben sich beide eigene Wohnungen gesucht und den Haushalt meiner Großmutter aufgelöst. Meine Mutter hatte damit erhebliche Probleme und war durch den Stress schon wieder hart an der Grenze. Mein Onkel, egoistisch, wie er ist hat sie deshalb regelmäßig fertig gemacht, so wie er es mit mir getan hat, als meine Mutter in der Anstalt war. Schnell war es wieder soweit, der nächste Anstaltsaufenthalte folgte und für mich, nun 13, frisch in der Pubertät und entsprechend rebellisch, ging die Hölle von vorn los. 16 Wochen habe ich wieder bei meinem Onkel verbracht. Diesmal sind wir heftiger aneinander geraten. Es flogen öfter kleine Einrichtungsgegenstände, wie Tassen und Aschenbecher - Ich hatte schließlich angefangen mich zu wehren. Der Schutzschild war allerdings nur gespielt. Ich wollte nicht, dass irgendwer merkt, wie kaputt ich war. Ich habe mich immer weiter von meinen Freunden abgewendet, geweint anstatt mich um meine Noten zu kümmern. Tabletten, Rasierklinge, Strick - Diese 3 Varianten habe ich versucht. Leider ohne Erfolg. Für die aufgeschnittenen Arme regnete es anstatt Verständnis eine weitere Ohrfeige und Schuldzuweisungen. Ohne mich würde meine Mutter vielleicht sogar ein normales Leben führen, sagte er mir eiskalt ins Gesicht. Im Verlauf meiner Jugend wiederholten sich die Anstaltsaufenthalte meiner Mutter mehrfach. Immer und immer wieder die gleiche Hölle. Jedes Mal war ich plötzlich wieder der kleine hilflose Bengel, voller Angst, Zweifel und sonst nur Leere. Und je älter ich wurde, desto härter sprang mein Onkel mit mir um. Mit 13 musste ich mich bereits darum kümmern meine Mutter mit Wäsche und Taschengeld in der Anstalt zu versorgen, später fielen alle damit verbundenen Aufgaben auf mich zurück. Ich war hoffnungslos überfordert. In den Zeiten in denen meine Mutter zuhause war, musste ich dann immer unseren gemeinsamen Haushalt in allen Belangen führen. Nach jedem Aufenthalt in der Anstalt ging es ihr schlechter und sie hatte immer mehr Probleme damit, ihr Leben zu führen. Weil ich Angst hatte, dass mein Leben genauso verlaufen könnte, wie ihres, habe ich mich entschlossen aufs Gymnasium zu gehen, mein Abitur zu machen und bin mit 18 ausgezogen. Der immer wiederkehrende, extreme emotionale Stress und die Charakterzüge die sich durch den Verlauf meiner Jugend ausgeprägt haben, sorgten dafür, dass ich mein Abitur gerade so mit 3,1 machen konnte. Mit 18 hoffte ich, dass ich mit dem Auszug von zuhause aus diesem Teufelskreis herauskomme, leider war das nicht der Fall.

Es war also wie oben beschrieben 2010, mein 4. Fachsemester, als meine Mutter erneut in die Anstalt eingewiesen wurde. Mein Onkel hat jedwede Verantwortung von sich geschoben und mir aufgebürdet. Ich habe mehrere Projekte, sowie fast alle Klausuren in den Sand gesetzt und das Studentenwerk hat mir den Geldhahn zugedreht. Hätte ich meine Freundin nicht gehabt, hätte ich es niemals geschafft mir im direkten Anschluss eine Ausbildung zu suchen.

Leider bin ich im ersten Ausbildungsbetrieb nur ausgebeutet und schikaniert worden. Ein Zustand, den ich für nicht mal 350€ Nettovergütung nicht lange ertragen habe. Es folgte meine erste depressive Episode ohne Zutun meiner Mutter. Ich konnte mich aber dank der Liebe meiner Freundin nach nur wenigen Wochen wieder aufraffen und eine neue Ausbildung antreten. Meine neue Ausbildung hat recht gut angefangen. Die Kollegen waren anfangs sehr nett, mein Ausbilder verständnisvoll und die Vergütung im Rahmen. Leider fing mein Ausbilder nach der Probezeit an mich verbiegen zu wollen. Ich habe einfach ein Problem mit Menschen, er wollte mich aber unbedingt dazu bringen, im Außendienst zu arbeiten. Nachdem ich mich fast ein Jahr erfolgreich zur Wehr setzen konnte, bin ich vollends zusammengebrochen. Ich kann mich mit dem Gedanken einer Ausbildung einfach nicht mehr anfreunden. Ich will nicht mehrere Jahrelang für ein paar Groschen den Bückling spielen zu müssen, um danach in einer Skla. dafür zu sorgen, dass meine Chefs immer fetter und reicher werden, während das Leben, dass ich nie auskosten durfte an mir vorbeiläuft. Fast ein Jahr lang, war ich an meinem bisher absoluten Tiefpunkt und das Trotz der schönen Beziehung zu meiner jetzt Ex-Freundin. Im Juni 2013 habe ich mir dann den Entschluss gefasst, dass ich nur dann glücklich werden kann, wenn ich mich gegen ein Leben als Skla. entscheide und mir selbst etwa aufbaue. Ich habe angefangen mich autodidaktisch weiterzubilden und strebe eine Selbstständigkeit an. Ein verdammt mühsames Unterfangen, wenn die finanziellen Mittel fehlen, weil man aus der sozialen Unterschicht kommt. Niemand hilft einem. Mein damals neuer Nachbar kam mit seinem kleinen Projekt auf mich zu, dass zwar bis heute noch nicht genug abwirft, aber auf jeden Fall tragbar ist. Mit der beantragten Förderung durch die Arbeitsagentur sollte ich mich dann bald selbst als erfolgreicher Geschäftsführer eines kleinen Unternehmens betiteln dürfen.

Bedingt durch das abgebrochene Studium und die beiden kürzeren Phasen der Erwerbslosigkeit, gefolgt von der jetzigen, schleppend anlaufenden Selbstständigkeit, haben sich ein paar Schulden angehäuft, die wir als Last mit uns herumschleppen. Leider verlief auch die Entwicklung meiner Ex-Freundin nicht gradlinig. Ihre Ausbildung musste sie abbrechen, weil sie gemobbt wurde. Als sie versuchte ihr Fachabitur auf dem zweiten Bildungsweg zu machen, wurde sie leider wieder zum Mobbing-Opfer. Nach einer kurzen beruflichen Auszeit, wollte sie ihre staatlich geprüfte Kosmetikerin an einer Privatschule machen. Leider sehr teuer und dadurch für uns mit viel finanziellem Stress verbunden gewesen. Ich habe es ihr aber ohne weiteres gegönnt. Wieder wurde sie zum Mobbing-Opfer. Ich habe sie zu einer Therapie überredet - Ergebnis: Depressionen und Persönlichkeitsstörung. Nicht angenehm, aber ich wollte das mit ihr durchstehen, immerhin war sie die Liebe meines Lebens.

Langsam ging es ihr besser. Unsere Beziehung lief auch immer noch super, bis auf seltener gewordenen S. und Wegfall des Kuschelns. Schade, aber wenn sie nicht möchte - Ich nähme alles für sie in Kauf. Ich versuchte also weiterhin mein Projekt auf Erfolgs Kurs zu bringen. Helfen wollte sie dabei nicht - Typisch deutsch ist sie der Überzeugung, dass man nur als Angestellter sicher leben kann, aber sie gestehe mir den Versuch zu. Vor ca. 5 Wochen hat sie dann, wieder gewillt eine Ausbildung zu machen, eine berufsvorbereitende Maßnahme vom JobCenter angetreten. Da ich sie liebe, habe ich sie natürlich auch dabei vollends unterstützt. In der Maßnahme hat sie sich schnell einen neuen Freundeskreis aufgebaut. Leider sind in diesen Maßnahmen, entschuldigt die Offenheit, aber zum Großteil nur asoziale, wie leider auch die drei Damen, mit denen sie sich echt gut angefreundet hat. Wie eigentlich immer, sobald sie mit neuen Leuten in Kontakt kommt, hat sie wieder angefangen zu spinnen. Ich liebe dich, aber ich bin erst 23. Wenn ich mich neu verlieben sollte, was nicht so aussieht und ich auch eigentlich gar nicht möchte, aber zu jeder Zeit passieren könnte, dann darfst du mir nicht böse sein, wenn ich Schluss mache. Versprich es mir. Wie immer war ich besorgt, aber da wir bereits unsere Hochzeit (ohne konkreten Termin), sowie Kinder und die weitere Zukunft geplant hatten, habe ich gehofft, dass es eben wieder nur so eine Phase ist. Vor 12 Tagen fing es leider an, dass sie ihr Handy nicht mehr aus der Hand gelegt hat und für mich, trotz gemeinsamer Wohnung und gemeinsamen Betts immer weniger erreichbar wurde. Als sie sich dann am Donnerstagmorgen aus Nervosität übergeben hat, wurde ich neugierig. Als sie nachts schlief, habe ich gegen all meine Prinzipien verstoßen und ihren Whatsapp-Chat gelesen. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Ich wusste zwar, dass ihre drei Hexe, wie sie selbst sich untereinander nennen, sie überredet hatten, sich gemeinsam bei einer Flirtbörse anzumelden um Männer zu vera*schen, allerdings hatte sie mir nicht gesagt, dass sie mit einem Kerl von dort privat schreibt. Prinzipiell nichts schlimmes, soll sie gern, wenn sie mag. Aber dieser *Piep* hat von Anfang an davon geschrieben, was er für Notstand hat, 3 Monate ohne S. und das sie so hübsch ist. Er hat sie systematisch ausgefragt, was sie so mag und es alles so wiederholt und hingestellt, als ob sie Seelenverwandte wären. In jeder 3. Nachricht seinerseits ging es trotzdem um das eine. Zunächst hat sie beteuert und darauf bestanden, dass sie in einer traumhaften Beziehung lebt, mit einem super Lover, der auch gleichzeitig ihr bester Freund sein könnte und wir ein eingespieltes Team seien. Doch zu meinem Entsetzen verflog dieser Widerstand recht schnell. Sie ging immer mehr auf seine plumpen Anmachen ein. Es ging so weit, dass sie ihm schrieb, dass sie wohl auch Fantasien mit ihm habe. *beep* wurden auch ausgetauscht und für Freitag ein treffen vereinbart. Meine Eifersucht und diese nagende Angst, er könnte ihr etwas antun oder sie vergewaltigen, haben mich dazu getrieben ihr Treffen zu stalken. Sie haben nur geredet. Nachmittags rief sie mich an, dass sie, weil sie am nächsten Tag eh noch mit ihren Mädels weg wollte (war länger geplant), bei ihrer Mutter übernachtete. Am Samstag kamen sie und ihre Mutter in unsere gemeinsame Wohnung und sie ist ausgezogen. Gestern habe ich über Umwege erfahren, dass der Typ aber kein Beweggrund war, sondern nur Ausrede für ihr eigenes Gewissen. Sie hätten sich wohl seit Freitag nicht mehr gesehen und nicht geschrieben. Der Grund für die Trennung sei, dass durch die finanziellen Probleme auf einmal ihre Liebe für mich weg wäre.

Über einen gemeinsamen Freund habe ich erfahren dürfen, dass sie sich wohl einen Neuen gesucht hat, weil ich ihr nicht mehr attraktiv genug gewesen sei. Wir haben beide in der Beziehung etwas zugelegt... Wir haben zwar ab und an drüber gesprochen, aber sie hat nie klar gemacht, dass es ihr so extrem wichtig sei. Hätte sie mir gesagt, dass es so nicht weitergehen kann, statt sich zu einem Anderen zu flüchten, dann hätte ich Himmel und Hölle in Bewegung gebracht um etwas abzunehmen.

Ich verstehe die Welt einfach nicht mehr. Wir haben doch so viel gemeinsam gemacht und so viele Interessen geteilt. Ich bin gerade Total im Ar*ch und kurz davor etwas Dummes zu tun. Seit der Trennung bin ich fast durchgehend betrunken, aber der Schmerz wird immer schlimmer, statt besser. Ich kann weder schlafen, noch essen, geschweige denn mal einen Moment nicht heulen. Ich will diese Frau einfach in meinem Leben haben, auch wenn sie mich über alle Maße verletzt hat. Bitte helft mir.

P.S.: Bitte keine Kommentare á la Vergiss sie oder Führ doch erstmal ein schönes Singleleben - Singleleben und schön...nein...und lebenswert schließen sich gegenseitig aus.

06.06.2015 03:47 • #1


V
Ihr seid jung zusammen gekommen. Du bist ihre erste große Liebe. Gerade diese Beziehungen ( ich spreche aus Erfahrung ), halten nicht für immer. Die Menschen entwickeln sich, schlagen neue Wege ein und suchen ihren Platz in der Welt. Oft verliert man sich dabei aus den Augen. Auch kann die Phase auftreten, dass man Angst hat, etwas zu verpassen: Soll ich mein ganzes Leben mit diesem einem Menschen teilen ( besonders s.uell )?

Die Natur des Menschen ist da recht radikal. Beziehungen ja, aber nur mit Halbwertzeit. Es ist eine Frage der Reife und des Über-Ichs, wie viel wert ich einer Beziehung zumesse / darum kämpfe oder ob ich das Abenteuer suche ( wie sie in deinem Fall tut ).

Deine Ex ist alles andere als reif. Steht nicht mit beiden Beinen im Leben und hat subjektiv einen schlechten Umgang. Ihre Freundinnen leben ihr ein cooles, freies Leben vor, da wirkst du vielleicht wie ein Klotz am Bein.

Das ist das eine Problem.

In meinen Augen hast du dich zu sehr auf sie ausgerichtet. Es ist schön, dass du dich auch auf dein Leben konzentrierst, aber es macht mir den Eindruck, als hättest du sie auf den Hände getragen, ihre Probleme ausgebadet und wirklich alles für sie getan. Das ist zu viel. Es muss ein ausgeglichenes Geben und Nehmen sein. Bist du der Meinung, sie hat dir gleich viel zurück gegeben? Damit meine ich keinen S.. ( Du sagst z.B., dass sie nichts im Haushalt tat )

Wenn einer deutlich mehr in eine Beziehung investiert, als der Andere, dann ist das auf Dauer nicht in Ordnung. Oder anders ausgedrückt, sie hat sich auf deine Kosten ausgeruht, du warst ihr ja sicher, wie das Amen in der Kirche, wieso soll sie etwas für dich oder die Beziehung tun? Das ist der Konflikt, wenn du dich nur auf diese Frau ausrichtest und alles für sie tust. Es kommt wie immer auf das Gleichgewicht an. Dass du selbst für etwas Abenteuer in der Beziehung sorgst und dich nicht auf falschen Sicherheiten ausruhst ( wir planten schon Kinder / Hochzeit ).

Aus Erfahrung weiß ich übrings auch, dass solche Aussagen, wie Wenn ich dich verlasse, sei nicht böse / Würdest du böse sein, wenn ich mich neu verliebe / Ich liebe dich noch, ABER ..., der Anfang vom Ende sind. Betreffende Personen haben oder schließen gerade mit der Beziehung ab und schauen vorab, wie du reagierst. Hat der Ex, meiner Ex bei ihr gemacht und sie dann letztendlich bei mir.

Weiterhin scheint ihr zwei schwache Persönlichkeiten zu sein. Du hast deine Depressionen, sie hat ihre Probleme. Gleich und gleich gesellt sich gerne, aber ich denke, es ist besser, wenn auf eine schwache Person, eine Starke kommt. Gegensätze ziehen sich an.

Was würde dir mehr Freude im Leben bereiten:

Eine selbstständige, fröhliche Frau, die dich selbst aus dem tiefsten Erdbeerglas herausholt und zum lächeln bringt?

Oder

Eine unglückliche, unzufriedene Frau, die du selbst immer aus dem tiefsten Erdbeerglas befreien musst, wo du doch selbst im Pflaumenmusglas fest klebst?

Wieso solltest du dir groß Probleme von anderen Menschen aufbürden? Verstehe mich nicht falsch, es ist richtig, sich auch um die Probleme des Anderen zu kümmern, sie anzunehmen, aber alles im gesunden Maße und nur soweit, bis es mir selbst schadet.

Es ist dein Leben, deines ganz alleine. In den letzten Tagen, habe ich das hier schon oft gesagt, aber komme zunächst mit dir selbst ins Reine. Baue dein Projekt auf, einen eigenen Freundeskreis, werde erfolgreich und glücklich.

Wenn du an diesem Punkt angelangt bist, wirst du lächelnd auf deine Ex zurück schauen, und freude strahlend auf deine neue Frau.

Zum Schluss bin ich ganz ehrlich zu dir:

Deine Ex sucht sich jetzt das Abenteuer. Das wird dich furchtbar verletzen. Wenn du Glück hast, kommt sie danach wieder zu dir zurück und erzählt typisches Frauenzeugs. Du gibst ihr dann wahrscheinlich eine weitere Chance, ihr seid kurze Zeit glücklich, dann beginnen die Probleme von vorne.

Und jetzt male dir aus, wie es wäre, wenn du jetzt beginnst durch das Tal der Tränen zu laufen und wie der Phoenix aus der Asche zu erwachen ... Tipps dazu gibt es im Internet zu Hauf.

Welche Zukunft gefällt dir besser?

P.S.

Alk. macht alles schlimmer, nimm Abstand von dem Zeug.
Absolute Kontaktsperre zu deiner Ex. Kein Facebook, kein WhatsApp. Sie DARF dich anrufen, wenn sie irgendwas wichtiges will. Sie DARF um dich kämpfen, wenn sie ihren Fehler einsieht.

Aber du mein Freund, du hast erkannt, das Abhängigkeit keine Liebe ist.

06.06.2015 08:07 • #2


A


Die Eine oder Keine - Kämpfen, aber wie?

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A
Und wieder jemand, der die erste Beziehung seines Lebens als große Liebe seines Lebens bezeichnet. Sorry, aber ich denke, dafür braucht man Vergleichsmöglichkeiten. Du hast das Maß deiner Liebesfähigkeit noch gar nicht erforscht, genauso wenig wie du weißt, auf wie viele Arten und mit welchem Tiefgang man geliebt werden kann. Auch deine Aussage Singledasein ist nicht schön - muss ich dahingehend korrigieren, dass du das gar nicht beurteilen kannst. Du warst ja noch nie Single - ein 16jähriger Sb Teenie, der noch keine Freundin abgekriegt hat, ist kein Singe.. Soviel mal dazu.

Fakt ist nun mal, dass die Chance, dass eine Beziehung ewig bestehen bleibt, bei dem sich die Beteiligten als Teenies kennenlernten, im 21. Jhd. gegen Null geht. Dafür leben wir zu locker, zu freiheitsliebend, haben zuviele Möglichkeiten, die ausgelotet werden wollen. Das geht den meisten so. Wem es nicht so geht, hat Angst vorm allein sein und glaubt, keine Möglichkeiten zu haben.

Und da liegt des Pudels Kern. Aufgrund deiner tragischen Vergangenheit - echt harter Tobak - hast du keinen Freundeskreis, kennst es kaum, geliebt zu werden - und krallst dich an die einzige Person, die dir dieses Gefühl gab. Verständlich, aber kontraproduktiv.

Der Kybernetiker Heinz von Förster hat gesagt, man soll immer so leben, dass die Anzahl seiner Möglichkeiten steigt. Dass heißt nicht, dass man jede Möglichkeit ergreift - wichtig ist aber, dass man diese hat und sich entscheiden kann. Dein Leben scheint zusammengeschrumpft auf eine schwierige Karriereaussicht und ein junges Mäderl mit Persönlichkeitsstörung und Freiheitsdrang, ohne das du keine Perspektiven siehst.

Dabei hast du gerade jetzt die Chance, dass sich unzählige Möglichkeiten auftun, dich auf dich zu konzentrieren. Mir ist natürlich klar, dass das mit Depressionen leicht daher gesagt ist. Aber als allererstes solltest du aus diesem Sumpf der Depri herauskommen - und sei es mit ärztlicher Hilfe. Alk ist verständlich, aber es geht dir am nächsten Tag noch schlechter und du bist noch antriebsloser. Ein Dauer-Kater bringt dir keine Energien zurück. Versuche mal, viel an die Luft zu gehen - zb, dass du deinen Weg zum Supermarkt deutlich ausweitest. Das bläst dir den Kopf frei.

Überleg dir, was du vom Leben willst - nur lass sie mal außen vor. Sondern was DU erreichen willst, womit du dich beschäftigen willst, was dich glücklich oder zumindest zufrieden macht. (Da gehört eine halbwegs aufgeräumte Wohnung auch dazu...) Und auch, wie du nicht sein willst. Ich kann mir vorstellen, du bist (auch unabhängig der Trennung) mit dir nicht wirklich zufrieden. Das kannst du aber ändern! Je mehr du an der Sonne und im Freien verbringst, umso besser! Starte mal mit kleinen Schritten! Ich wünsch dir alles Gute!

PS: In ein paar Jahren bist du vermutlich verheiratet, hast Kinder - und denkst nur mehr mit Kopfschütteln an deine Aussage Die eine oder keine nach. Spul in Gedanken doch mal vor, wie sollte da das Leben aussehen? In einem Messie-Haushalt mit der Mutter deiner Kinder, die eine diagnostizierte Persönlichkeitsstörung hat? Scheinbar lebst du jetzt das, was du kennst bei deiner Mutter, nach.. War aber als Kind schon nicht so prickelnd, oder? Willst du dasselbe deinen Kindern antun.....?

06.06.2015 09:41 • #3


T
Also.....
sie war wie geschrieben nicht die erste, sondern die zweite. Wegen dem Zustand der Wohnung: Zum aufräumen komme ich grade selbst nicht. Schaffe ich im Moment einfach nicht. Unterbewusst wartet mein Herz auf ihre Ausrede Schatz, hör auf zu putzen Wenn du sauber machst, während ich hier chille, dann macht mir das ein schlechtes Gewissen.

Die Aussage Sb Teenie möchte ich mir verbitten. Dieses typische Teenie Zeugs, wo man von Bett zu Bett hüpft, immer mal 2 Wochen mit der und dann mit der nächsten geht kennen ich nicht und bin auch froh das nicht zu tun. Seit meinem 11. Lebensjahr führe ich gezwungenermaßen das Leben eines Erwachsenen. Zwar war ich damals rein von der Anwesenheit anderer so gesehen nicht allein, allerdings musste ich mich seither allein durch alles hindurchkämpfen. Dieses Gefühl der Einsamkeit nagte also schon 7 Jahre an mir, bevor ich meine erste und dann meine jetzige Ex-Freundin kennen lernte. Nur zu oft habe ich in meiner Pubertät versucht mir das Leben zu nehmen, aber selbst dafür bin ich entweder zu unfähig, oder zu feige.

21. Jhd. ...Freiheiten...pah. Vor Problemen davon zu laufen, anstatt an ihnen zu arbeiten hat nichts mit Freiheit sondern mehr mit Feigheit zu tun. Ich kann bis es heute und werde es wohl auch nie verstehen, wie man einer Bindung dieses (sorry) rumgeh*re vorziehen kann. Kein Geschlechtsverkehr kann so toll sein, dass man sich dafür ewig durch das Death Valley der Einsamkeit quält.

Meine Ziele/Wünsche für mein Leben? - Keine. Das Leben verläuft nach Murphy's Law: Alles was schiefgehen kann, muss zwangsläufig schiefgehen. Ich mag obendrein nicht für mich selbst nach irgendwas streben - Wozu? Glücklich werde ich mit Geld, oder als Skla. oder mit Sport auch nicht werden.

Ich finde es zudem ziemlich fies, dass ihr auf ihren Problemen rumhackt. Jeder hat seine Macken. Sie hat ihre Persönlichkeitsstörung, ist faul und unordentlich und hat neben einer Gallen-OP mit 17 noch ein paar andere körperliche Wehwehchen. Im Vergleich dazu bin ich hässlich, depressiv und ebenso ein wenig faul. Es hat halt jeder sein Päckchen zu tragen.

Zum Thema Alk: Was soll ich sonst tun? Ich bin zwar eigentlich mit Antidepressiva eingestellt, aber diese haben noch nie wirklich gut geholfen. Eigentlich haben sie mir außer einer Hand voll Nebenwirkungen nie etwas gebracht. Alk. macht zumindest so träge und benebelt, dass ich mich vorübergehend selbst ertragen kann. Unter ihrer Abwesenheit leide ich trotzdem Höllenqualen.

06.06.2015 12:10 • #4


A
Naja, genau das sag ich doch! Du hast - bei deinen Erfahrungen sehr verständlich - Angst davor, allein zu sein. Gleichzeitig leider auch ein sehr geringes Selbstwertgefühl. Du würdest für sie abnehmen - für dich aber nicht. Wenn du dem wichtigsten Menschen in deinem Leben - und das bist nunmal du selbst - so wenig Wert zugestehst, wenn du mit dir selbst nichts anzufangen weißt, dann werden es andere noch weniger tun. Das mal dazu.

21. Jhd. ...Freiheiten...pah. Vor Problemen davon zu laufen, anstatt an ihnen zu arbeiten hat nichts mit Freiheit sondern mehr mit Feigheit zu tun. Ich kann bis es heute und werde es wohl auch nie verstehen, wie man einer Bindung dieses (sorry) rumgeh*re vorziehen kann. Kein Geschlechtsverkehr kann so toll sein, dass man sich dafür ewig durch das Death Valley der Einsamkeit quält.

Was du als Rumgeh.re bezeichnest, sehe ich anders. Wenn man so jung zusammen kommt und es hält, heißt das auch, dass man nie wieder verliebt sein wird, nie wieder Schmetterlinge, nie wieder das berauschende Gefühl vor dem ersten Kuss. Finde ich tragisch, wenn man das nur ein einziges Mal im Leben erfährt, weil es zu den schönsten Dingen des Lebens gehört. Ich war ab 16 auch 3,5 Jahre mit der ersten großen Liebe meines Lebens zusammen. Es war die erste, eine schöne Beziehung - aber nicht die letzte. Und aus heutiger Sicht auch sicher nicht die größte. Vermutlich war (fast) jede meiner Beziehungen in ihrer aktuellen Zeitspanne die größte Das Leben hielt und hält einiges bereit.

Dein Death Valley der Einsamkeit ist in dir selbst begraben, man kann auch einsam in einer Beziehung sein - da noch stärker, und auch die meisten Singles spüren nur selten das Gefühl von Einsamkeit. Das hat nichts mit einem anderen zu tun. Was bei dir ein Erschwernisfaktor ist, dass du scheinbar keinen Freundeskreis hast. Daran würde ich zu allererst arbeiten. Trinken kann man auch und noch besser in Gesellschaft

Keiner wirft deiner Freundin ihre Probleme vor - ich finde es aber schon schwierig, wenn zwei psychisch angeschlagene Menschen zusammen sind. Bei einer diagnostizierten Persönlichkeitsstörung auf der einen Seite und depressiven Selbstmordgedanken auf der anderen kann man ja kaum von Macken sprechen. Labilität plus Labilität ergibt keine Stabilität.

Meine Ziele/Wünsche für mein Leben? - Keine. Das Leben verläuft nach Murphy's Law: Alles was schiefgehen kann, muss zwangsläufig schiefgehen. Ich mag obendrein nicht für mich selbst nach irgendwas streben - Wozu? Glücklich werde ich mit Geld, oder als Skla. oder mit Sport auch nicht werden.

Wenn du schon mit Murphys Law daherkommst, dann muss dir auch klar sein, dass das Gesetz nur auf geschlossene Systeme anwendbar ist. Dh, im alltäglichen Leben ist es nicht anwendbar, weil zu viele Variablen und Faktoren einspielen. Es geht im Leben nicht alles schief, was schiefgehen kann. Oder hast du jeden Tag einen tötlichen Autounfall? Was bei dir eher zutrifft ist kognitive Verzerrung.. Du siehst die Welt nicht so bunt, wie sie ist, sondern schwarz-weiß. Du magst auch nicht für dich nach was streben. Aber nochmal - ein Mensch, der sich selbst so egal ist, den fällt es schwer, zu lieben. Wie soll man jemand lieben, der sich nicht mal selbst gern hat. Eine glückliche Beziehung kann man nur führen, wenn man glücklich ist - und nicht, weil einen der andere gefälligst glücklich zu machen hat. Du brauchst scheinbar permanent jemand, der dich bespaßt. Aber erstens ist das etwas zu viel verlangt, der einzige Lebensinhalt für einen anderen zu sein - und zweitens, man kann auch mit und über sich selber lachen.

Ich rate dir dringend eine Therapie an. Du bist in einer Abwärtsspirale, besäufst dich, um ja deine Scheuklappen nicht abnehmen zu müssen und die Realität zu erkennen. Du hast es lieber vernebelt. Dabei ist die Welt in HD und 3D, ein Abenteuer. Nicht immer toll, aber es führt dich an Orte und zu neuen Menschen und Erfahrungen, wenn man sich nicht künstlich verschließt. Und auf die kommt es doch wohl an. Und dann kommt die Liebe auch wieder zu dir zurück - ob in Gestalt deiner Ex oder einer anderen spielt da in Wahrheit keine Rolle. Ich wünsch dir alles Liebe.

07.06.2015 15:22 • #5


T
Das klingt so einfach und wie aus den Köpfen der Träumer dahingesch*ssen, sorry. Für ein paar Tage Bauchkribbeln immer und immer wieder aufs neue Suchen, dazu muss man doch echt einen an der Waffel haben.

Hachja, das Bilderbuch-Blabla vom Selbstwertgefühl - Wo holen alle diesen Schmarn her? Wie soll ich mich selbst mögen, der ich mich zu 100% selbst kenne, wenn es nicht mal jemand schafft, der nur einen Teil von mir kennt? Jemanden der mich bespaßt, den brauche ich gewiss nicht. Ich komme auch ganz gut ohne Spaß zurecht. Ich brauche jemanden für den es Sinn macht zu kämpfen und zu streben, denn für mich selbst brauche ich außer die grundlegende Lebenserhaltung nichts. Ich habe sowohl Zeiten mit, wie ohne finanzielle Probleme erlebt und es fehlen entweder Zeit oder Geld um überhaupt herausfinden zu können, ob es etwas gibt, für das es sich zu leben lohnt.

Zum Thema Freundeskreis - Nein, Danke. Ich habe genug eigene Probleme und die Schnauze gestrichen voll von Leuten, die einem alle ihre Probleme zum lösen vor die Füße werfen, aber sofort über alle Berge sind, wenn man das Gleiche zurückfordert. Früher war ich sehr hilfsbereit, aber das, was ich einst an Hilfe geleistet habe, sollte im Vergleich zum Rest der Welt für positives Karma für weitere 100 Leben vollends ausreichen. Ich habe einfach ein Problem mit Menschen, das ich so gar nicht in Worte fassen kann, aber gerade das macht eine Partnerin, die bis in mein Herz vorzudringen vermag so besonders. Nur werde ich wohl, so wie ich aussehe, denke, fühle keine weitere finden. Zu jedem Topf passt EIN Deckel, und der ist wohl zersprungen. (Und selbst wenn ich wollte, in welchem Katalog bestellt man sich einen Freundeskreis?...Ich bin schwer depressiv, nicht unterhaltsam und auch nicht reich...ein Ar. in vielen Fällen obendrein. Was sollten andere Leute mit meiner Gesellschaft anfangen wollen?)

Therapie hier, Therapie da, ich kann es nicht mehr hören. Nach nunmehr 7 Anläufen habe ich von den Quacksalbern mit ihrer Gehirnwäsche à la Die Welt ist toll, du musst nur deine Sichtweise ändern gewaltig die Nase voll. Wie kommt man zu solch einer bescheuerten Weltanschauung? Ich meine, schöne Traumwelt....wenn es Lobotomie oder Dro. sind, her damit - Ich würde gern dem Aberglauben anheimfallen, alles sei schön.

07.06.2015 23:01 • #6


B
Dann renn nicht zur Therapie und gib dort die Verantwortung ab, sondern schau bei dir selbst.
Du kannst entscheiden, ob du ein beschissenes Leben haben willst und ewig leiden willst oder nicht.

Und jetzt komme mir nicht mit schlechter Kindheit. Das ist kein Grund sich aufzugeben, der bösen Welt die Schuld zu geben nur weil man selber den A. nicht hoch kriegt.
Im Gegenteil, du hast schon einiges durch, mach was draus. Du hast in vielen Bereichen jetzt schon mehr Ahnung als andere in ihrer naiven Zuckerwelt jemals haben werden.
Lass sie weiter grenzdebil verblöden und nutze deine erlernte Fähigkeit genauer hinschauen zu können.

Ein zufriedenes Leben steht auf Säulen, wie Freundschaft, Leidenschaft für etwas (Hobby), Beruf, soziales Engagement, finanz. Absicherung. Dafür muss man nicht reich sein, aber die Grundbedürfnisse sollten abgedeckt sein und das noch etwas übrig bleibt für Annehmlichkeiten, wie mal ausgehen, kleiner Urlaub u.s.w.
Dann erst kommt eine Partnerschaft.
Es ist keine Auszeichnung für eine Frau, wenn nur sie an dich rankommen darf, weil du mit dem Rest der Welt nicht klar kommst, sondern früher oder später eine Strafe für sie.

Um die bösen Deprigeister aus dem Kopf zu bekommen muss du etwas tun. Endorphinausschüttung ankurbeln und all die anderen Hormone die für Wohlgefühl sorgen.
Das erreicht man mit Bewegung, mit Menschen um einen herum die einem gut tun, sich um schwächere kümmern, Freundlichkeit anderen Menschen gegenüber u.s.w.
Sich selber nicht so wichtig nehmen und als Nabel der Welt sehen: Oh, ja mir geht es ja sooo schlecht...
Tabs helfen nur bedingt und wenn nicht alles im Gehirn kaputt ist, sollte man sich auch nicht auf Tabletten nehmen beschränken und darauf ausruhen.

Du hast gute Chancen, dir mit deiner Einstellung das Leben selber zu verbauen. Du solltest da wirklich mal gründlich drüber nachdenken. Das wird kein Spaß werden und mit Selbstmordgedanken + Versuchen kennst du dich ja schon aus. War/Ist das schön? Sicher nicht.
In sich selber zu ruhen dadurch Krisen zu überstehen macht wesentlich mehr Freude, als dunkelste Gedanken zu haben. Es liegt an dir und an niemand anderen.

Gruß
B.

08.06.2015 07:15 • #7


T
Das der Schlüssel zu meiner Misere irgendwo bei mir begraben liegt, das ist mir bewusst. Aber wenn ich in mich hineinsehe, dann ist da nichts außer schwarzer, gähnender leere.

Freundschaft - Eventuell gibt es die Menschen, die mich verstehen und ertragen irgendwo, ich habe aber ehrlich keine Lust mehr nach ihnen zu suchen. Es ist doch nun mal so, wer sich auf andere Verlässt, der ist verlassen.

Hobby - Hier kommt wieder der fehlende Antrieb zum tragen. Ich habe schon einiges versucht, aber nichts gefunden, was mich dazu bewegt hätte, mehr Zeit zu investieren, als kurz hinein zu schnuppern.

Beruf - Letzten Endes total egal und sinnbefreit. In meinem aktuellen Zustand schaffe ich keine standard 40h/Woche. Selbst wenn ich wollte, sehe ich keinen Sinn hier. Ich will nicht mein ganzes Leben mit etwas verschwenden, dass nur anderen dicke Brieftaschen beschert und mich dafür völlig kaputt macht.

Soziales Engagement/Schwachen helfen - Ich bitte dich, das kann nicht dein ernst sein. Glaubst du ich verspüre auch nur das Fünkchen von Interesse anderen zu helfen? So, wie ich die kalte Schulter bekomme, so haben das auch andere verdient. Zudem wären den meisten Trotteln da draußen mit einem schnellen Tod am ehesten geholfen.

Annehmlichkeiten/Urlaub - Wozu? Verstehe ich prinzipiell eh nicht. Das sind Dinge für die ich ja noch zusätzlich ackern müsste, um sie zu haben. Wenn ich von vornherein darauf verzichte, brauche ich sie doch erst überhaupt nicht. Ohne solchen sinnlosen Luxus könnte ich wahrscheinlich leben, ohne mehr als Halbtags arbeiten zu müssen.

Bewegung - Ich weiß ja nicht, was immer alle dem Sport für Wunder nachsagen. Ich habe mich in dieser Hinsicht nie besser gefühlt, als wie ich nach dem realisiert habe Nie wieder Sport. Ich verstehe ja nicht, wo die Endorphine herkommen sollen, evtl Placeboeffekt? Ich fühle mich nach dem Sport immer hundsmiserabel, deprimiert und so ausgelaugt, dass ich teils tagelang den A*sch gar nicht mehr hochbekomme.

So wie ich das im Moment sehe, habe ich nicht nur gute Cance mein Leben zu verbauen, ich habe diese Chancen bereits allesamt umgesetzt.

08.06.2015 08:06 • #8


V
Naja. Du kannst dich ja in Selbstmitleid sühlen und es uns verkaufen, wie du willst, aber wirklich vorwärts kommst du so nicht.

Du wirst auch keine Frau finden, die auf einen Mann mit tieferliegenden Problemen abfährt, und deine Ex blieb auch nur bei dir, weil sie selbst Probleme hat. In meinen Augen, die bittere Wahrheit.

Ich bin Mitte zwanzig. Meine erste Liebe, verließ mich vor kurzem für einen Anderen, nach acht Jahren. Während dieser Zeit habe ich mein Leben auf sie fokussiert, habe ihr in allen Belangen geholfen. Letztendlich gab sie mir den Ar..

Ebenso verlor ich beinahe alle Freundschaften, habe noch zwei wirklich gute Freunde, die mir in letzter Zeit sehr geholfen haben. Hobbys habe ich keine. Seit einem Jahr treibe ich Sport in meiner Freizeit, tat dies aber zunächst nur, um meiner Freundin wieder mehr zu gefallen ( habe natürlich gemerkt, dass etwas im Argen liegt ). Gebracht hat es nichts und ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, was die Leute so toll am Sport finden. Der einzige positive Effekt ist für mich, ein schlankerer und gesünderer Körper. Ego-Push eben. Aber emotional besser fühle ich mich nicht, und mich ablenken tut es auch nicht. Bin froh, wenn ich fertig bin.

Auch habe ich jahrelang meine Arbeit als sinnlos empfunden, wurde tendentiell lethargisch. Ich kann daher, einige deiner Punkte gut nachvollziehen.

Als sie mich dann verließ, dachte ich, meine Welt bricht zusammen. Mein Lebensmittelpunkt ist verschwunden und mir blieb nichts, außer schmerzliche Erinnerungen.

Ich durchschritt das Tal der Tränen, wanderte in der Wüste des Mir ist alles egal-tums, aber irgendwann ging es wieder Berg auf. Ich erkannte, dass mich diese Erfahrung nicht umgebracht hatte. Denn ich lebte noch, in gewisser weise, wie vorher. Ich erkannte, dass es falsch war, mein Leben von einer anderen Person abhängig zu machen. Wieso auch? Wieso kann ich alleine für mich nicht glücklich sein? Egal wie abgedroschen das klingen mag, aber mich hat diese Erfahrung ungemein stärker gemacht. Ich bin stolz auf mich, dass ich letzten Endes, wieder gerade stehe und in die Zukunft schaue, statt in die Vergangenheit. Zugegeben, ich habe auch schlechte Tage, aber die Guten überwiegen.

Ich mache immer noch ungern Sport, aber ich habe mir Ziele gesetzt, die mich antreiben, beim Sport das Beste zu geben. Eine Motivation sozusagen. Ich habe beschlossen, einen völlig anderen beruflichen Weg einzuschlagen ( deswegen auch der neue Fokus auf Sport ) und ich habe mich entschieden, in eine andere Stadt umzuziehen. Das alles möglichst schnell.

Die Einen nennen es weglaufen, ich nenne es, vorwärts gehen.

Ich will Dir damit folgendes sagen:

Entweder du sühlst dich in deinem Selbstmitleid und kriegst den Ar. nicht hoch, weil eh alles schei. ist, oder du setzt dir Ziele, von denen du denkst, dass sie dich weiter bringen. Du schaffst dir die Motivation selbst.

Geh ein Jahr mit Rucksack auf Weltreise. Work and Travel. Lerne dich selbst kennen. Dazu brauchst du nicht viel Geld, sondern verdienst es unterwegs. Du wirst viele neue Eindrücke erleben und Menschen kennenlernen. Du kommst als neuer Mensch wieder, oder bleibst sogar fern. Klingt das nicht spannend? Spürst du nicht diese Abenteuerlust in deinem Bauch?

Junge, du lebst nur ein Mal. Irgendwann hast du keine Kraft und Zeit mehr. Später, wirst du die Tage bereuen, die du damit vergeudet hast, dich selbst zu hassen.

08.06.2015 09:10 • #9


A
Da hast du aber Glück gehabt, dass der EINE Deckel bei dir ums Eck wohnt, und nicht als chinesische Reisbäuerin zur Welt kam. So von wegen Murphys Law..

Aber gut, sie ist die Frau, du willst sie wieder, eine andere Alternative gibt es nicht für dich. Dann überlegen wir mal gemeinsam, wie du sie zurückgewinnen kannst. Du sagst ja, du würdest alles für sie tun. Go for it!

Also erstmal stehen Frauen nicht auf Dauerbetrunkene. Ein paar Glaserl hin und wieder, klar. Aber ein Typ, der schon nachmittags vor sich hinlallt und nach Alk stinkt, erweckt keine Liebesgefühle wieder zum Leben.
Zweitens sagte sie ja ganz klar, du seist ihr zu dick geworden. Du hast gesagt, du hättest das für sie ja geändert. Nur leere Worte? Wieso verhältst du dich nicht danach, sie hat dir ja eine klare Ansage gemacht, was sie sich wünscht..
Drittens: Ja, es mag eine Plattitüde sein, aber Frauen stehen auf erfolgreiche Männer. Ihr habt von Kindern geredet, die gilt es zu ernähren. Frau fährt auch gern in Urlaub, geht shoppen. Wenn ein Mann ihr das nicht geben kann und ein Leben in Armut winkt, wäre sie ja recht unterbelichtet, sehenden Auges ärmlich zu leben und alt werden zu wollen. Weil er kein Skla. sein will, als Selbständiger auch nichts weitergeht, müssen ihre Kinder dann ungebildete Hilfsarbeiter werden, die in der Schule verarscht werden? Und ihre Freundinnen leben auf der Überholspur, berichten von Urlaub, Theaterbesuchen, einem Haus mit Garten für die Kids? Geht in der Denke einer Frau nicht zusammen, glaub mir das.
Viertens: Als Rudeltier steht das Weibchen auf den Leitwolf, Ende der Geschichte. Freunde zu haben und denen was zu gelten macht attraktiv. Zeig mir deine Freunde und deinen Stellenwert, und ich sage dir, wer du bist. Natürlich hast du noch die Möglichkeit, als einsamer rätselhafter Wolf zu landen, aber dann muss dich der Hauch des Abenteuers umwehen.
Fünftens: Frauen, die sich binden, stehen auf den hilfsbereiten Kerl. Einfach weil ihr Gehirn ihnen von Natur aus suggeriert, dass Nachkommen schutzlos sind und die Hilfe zum Überleben brauchen. Jetzt kannst du natürlich sagen, bei Kids wär das ganz anders. Kann sein, muss aber nicht. Die kluge Frau testet das im Vorfeld.

Dh in Kürze: Ist sie die Liebe deines Lebens, plapperst du nicht nur groß vor dich hin, sondern meinst es ernst, dann gilt es für dich zu dem Mann zu sein, mit dem sie sich eine Familie vorstellen kann. Ein Mann, der nur faul und besoffen herum liegt, der immer unattraktiver wird und für den alles nur schei. ist, der aus Lethargie und Egoismus seinen Kindern nichts bieten wird können, der ist kein Kerl, den man sich als Vater seiner Kinder wünscht. Ist ja logisch. Deshalb auch keiner, den man s.uell anziehend findet. Deshalb auch keiner, mit dem man zusammen sein will.

Mit 23 denkt man konkreter darüber nach, was man vom Leben will. Und da hat derzeit so gut wie jeder andere Kerl bessere Karten als du. Also: Willst du sie wirklich wieder? Ehrlich? Dann will ich jetzt kein Aber, das geht ja nicht, ich mag nicht, das ist mir alles zu anstrengend von dir hören, sondern analysiere, auf welche Männer Frauen stehen. Und dann setz das um. Vermutlich kommen aber ohnehin nur deine üblichen Ausflüchte. Aber dann sei so ehrlich, dass sie dir eigentlich doch nicht soviel wert ist. Oder meinst du, wenn sie dir in deinem jetzigen Zustand begegnet, wird sich sich vor deiner strotzenden Attraktivität kaum halten können?

Übrigens: Ich bin das Ergebnis einer aufgewärmten Geschichte. Und meine Eltern sind jetzt seit fast 40 Jahren verheiratet. Gibts also. Aber meine Mutter hätte meinen Vater nie genommen und schon gar keine Familie gegründet, wenn mein Vater ein lethargischer perspektivenloser präpotenter Sack gewesen wäre. Denk mal ganz logisch darüber nach..

08.06.2015 09:11 • #10


M
So wie ich das im Moment sehe, habe ich nicht nur gute Cance mein Leben zu verbauen, ich habe diese Chancen bereits allesamt umgesetzt.

ja..wenn das deine entscheidung ist....
dann musst du damit leben....

wenn du schon in jungen jahren dein leben in den abgrund wirfst....
und du diese entscheidung prima findest...
dann nur zu......

jeder hier ist verlassen worden,
alle leiden darunter, sind anfangs im schock,
verlieren erstmal die freude an allem
und kämpfen sich da durch....

aber
du benimmst dich, wie ein heulendes kleinkind,
wenn mama weg ist,
das sagt, noch schlimmer soll ich bluten,
damit mama sieht, was sie mir angetan hat.....

es gehört zum leben dazu,
zu verlieren, verletzt zu werden

du kannst daran wachsen und lernen...
oder einknicken und im selbstmitleid versinken....
und untergehen....

es bleibt dir ganz allein überlassen.....

denn die entscheidungen,
wie du dein leben verbringst,
die triffst du selber...

ich bin auch ein mensch der zu tiefer liebe fähig ist,
aber gerade deswegen,
halse ich meinem partner nicht die verantwortung für
mein leben und mein glück auf....

denn ich bin nicht sein abhängiges kind,
sondern seine partnerin...

und die muss in der lage sein,
auch auf eigenen füssen zu stehen,
sonst wackelt dieses ganze gebilde

liebe ist nicht abhängigkeit
sondern sollte ein kind der freiheit sein.....
aus freiem herzen
ohne muss.......

08.06.2015 10:29 • #11


G
Ich hab mir das alles durchgelesen und das einzige was sich wirklich wie ein roter Faden durch eure Beziehung zieht ist, dass ihr über alles rumheult, euch beschwert und die Fehler immer bei anderen sucht. Speziell auf das Arbeitsleben bezogen. Du brichst beim ersten Fehlversuch das Studium ab, die nächste Ausbildung ist natürlich doof, in der zweiten will man dich verbiegen, sie wird überall gemobbt usw.
Da sollte man sich selbst mal genügend reflektieren, warum es sich wohl so anfühlt, als würde man das Pech anziehen. Wenn man mit einer solchen Einstellung durchs Leben geht, wird man auch in keiner Selbstständigkeit erfolgreich sein.
Soviel dazu.

Zu eurer Liebe: Was sie da gemacht hat geht gar nicht. *beep* austauschen in einer Beziehung? Absolutes No-Go.
Ansonsten ist sie noch sehr jung. Sie hatte ihr erstes Mal mit dir und sie wird auch so langsam, gerade in diesem Alter, weitere Erfahrungen sammeln wollen. Manche tun dies dann heimlich, sie trennt sich lieber. Ist ihr tatsächlich sogar anzurechnen.

Du wirst da wohl nichts großartig tun können, denn sie wird sich erst einmal austoben und leben wollen. Allein ihr Satz, dass du ihr versprechen sollst nicht sauer zu sein wenn sie sich neu verliebt drückt einfach nur ihre Unreife aus. Sowas in einer 8-jährigen Beziehung.

Das beste was du tun kannst ist an dir selbst erst einmal arbeiten. Denn glücklich wirst du nicht werden, mit oder ohne sie, wenn du weiter diese Verlierer-Einstellung in deinem Leben hast. Dann wirft es dich ja schon aus der Bahn wenn du mal einen Platten am Fahrrad hast.

08.06.2015 12:46 • #12


T
Zuerst einmal vielen Dank für eure Antworten. Ich weiß, dass ihr recht habt. Das ganze mit der selbstfindung und dem etwas aus sich machen ist ein riesiger Berg, der mich gewaltig einschüchtert. Ich weiß auch, dass dieses Problem allein bei mir liegt und nur von mir selbst gelöst werden kann. Ich habe nur keine Ahnung, wie und wo ich anfangen soll. Leider kenne ich mich selbst und weiß wo meine Grenzen sind. Ich glaube nicht,dass ich das schaffen kann.

09.06.2015 06:56 • #13


S
Guten morgen, lieber thebarb,

Also bei deiner geschichte musste ich heftig schlucken... Das sind also die hintergrundgeschichten, die dann z.b. in der schule als auffälligkeiten daherkommen. Ich war mal schulsekretärin und hab so manche rauhe bürschleine oder auch mädels erlebt. Im grunde suchten sie nur nach liebe und nach einem halt.
Deine jugendzeit war echt übel. Da, wo du dich auf einen fels in der brandung hättest verlassen können, musstest du selbst den fels in der brandung spielen. Warum in drei teufels namen hat der bruder seine schwester (mutter) nur so mies behandelt!? Und seinen ganzen frust an dir ausgelassen? Wirklich unglaublich! Schutzlos warst du dem ausgeliefert.

So unkontrolliert, wie der ausrastete, hat er dir eine riesige angst erzeugt. RIESIG! Selbst auf deine hilferufe hat keiner reagiert. Ich bin ehrlich gesagt erschüttert.
Du hattest zwei wege: entweder ein asozialer i.diot zu werden oder ein nach vorne schauender mensch. Ich denke, du bist letzterer geworden. Dein text ist zwar lang, aber unheimlich gut sortiert und reflektiert. Ich finde, du hast bis hierher alles gut gemeistert. Und das trotz deiner geschwächten psyche!

Du möchtest da raus aus diesem sumpf, du wolltest nie da enden in der verworrenheit deiner kindheit, du wolltest nicht mehr hilflos alles über dich ergehen lassen. Und hast es angepackt! Ich denke, du kannst mehr. Du hast erlebt, wie es sich anfühlt, herumgestoßen zu werden, wie hilflos man wird, wenn die bezugsperson wegfällt, wie grauenhaft es sich anfühlt, von einem familienmitglied als spielball von dessen launen attackiert zu werden. Dir muss keiner was vormachen und die tränen verstecken. Deshalb reagierst du auch so sensibel auf mädchen mit ähnlichen problemen. Du spürst sie einfach. Mit allzu selbstbewussten personen würdest du, glaub ich, nichts anfangen können. Du bevorzugst tiefgang!

Was hälst du von der idee einer sozialorientierten arbeit? Du bist profi - gib doch das wissen und die empathie an die kleinen weiter. Schulsozialarbeit?

Den popo bekommt man dann am besten in schwung, wenn man ein ziel vor augen hat. Fällt dir ein ziel ein?
Und erfolg und zufriedenheit ist definitiv ein depri-killer!
Das mit dem alk.-versinken musst du besser steuern. Klar ist es angenehm, wenn die gedanken für einen moment mal wegstrudeln können, aber auf dauer zerstört es die gesundheit. Mit steuern meine ich, dass man eine festplattenlöschung nur einmal in der woche betreibt. Und bitte keine tabletten UND alk. Das ist A.gefährlich!

Dreh' dich mal um, lieber thebarb, du hast trotz aller widrigen umstände schon viel erreicht! Kannst du es sehen? Rom wurde auch nicht an einem tag erbaut!

Und nun zu deiner ex. Momentan kannst du nichts machen, außer für dich zu sorgen. Sie hat den schluss gewollt. Das tut sehr weh - ich weiß. Auch wenn man es sich so sehr wünscht, aber beziehungen halten manchmal nicht ewig. Man träumt halt von der ewigen liebe, besonders, wenn es die erste beziehung ist. Aber es stimmt schon, dass man sich manchmal auseinanderentwickelt. Vielleicht kommt ihr ja irgendwann wieder zusammen? Wer weiß! Und dann wirst du ihre unordentlichkeit vielleicht belächeln.

Du wurdest so geprägt, dass es mit das wichtigste ist. Weil es sonst für dich herbe folgen hatte. Klar darf man nicht im dreck versinken und schon garnicht in schimmligen essensresten. Aber zuweilen ein geordnetes chaos ist nicht schlimm.
Wäret ihr noch zusammen, würde ich vorschlagen, ein spiel draus zu machen. Alle roten gegenstände wegräumen oder eine anzahl ausmachen. Oder aus dem anfangsbuchstaben des gegenstandes ein tier finden. Das macht irre spaß.
Aufräumen macht mir nämlich auch keinen spaß...

Lg saxana

09.06.2015 08:43 • #14


A
Na schau, das sind ja schon ganz andere Töne. Sehr gut

Klar kommt dir es dir auf den ersten Blick wie ein riesiger Berg vor - nur es gibt eine gute Nachricht. Es ist kein Berg, es ist eher wie bei einem Zahnradmechanismus: Bewegt man ein Zahnrädchen, bewegen sich die anderen mit.

Dh es gilt überhaupt nicht, hier an jedem Punkt was zu ändern, es reicht vollkommen, wenn du mal an einem Rädchen drehst. Und dabei würde ich beim einfachsten anfangen. Mir erscheint ein paar Kilo abzunehmen das leichteste. Dafür musst du auch nicht zur Sportskanone werden. Ich versteh schon, ich bin auch keine, die ununterbrochen durch die Gegend joggt. Es reicht einfach mehr Bewegung.

Jeder Mensch sollte 10.000 Schritte am Tag gehen, das ist relevant für Kreislauf, Stoffwechsel etc. Gut, 10.000 schaffen die wenigsten. Wie wärs, wenn du mal ein paar Tausend Schritte am Tag anpeilst. Ich geh zB regelmäßig zu einem entfernteren Diskonter. Da hab ich Gehpensum mit einem praktischen Nutzen verbunden. Auf dem Weg denk ich über Nietzsche nach, versuch gedanklich einem Kind zB Schnee oder Schwerkraft zu erklären, das immer mit Aber warum antwortet (ganz witzig, wos dann aufhört mit der Weisheit ), manchmal denke ich an nichts und genieße mal Fliederduft zB. Oder ich philosphiere über persönliche Herausforderungen, Problemlösungen, was auch immer.

Also etwas weitere Wegstrecken zu gehen schafft jeder, das ist echt kein Berg, das wird dich doch wohl nicht an deine Grenzen bringen. Dein Körper wird gestrafft, deiner Haut tuts gut, du kriegst Farbe ins Gesicht, Vitamin D ist wichtig fürs Wohlbefinden - manchmal bin ich so motiviert, dass ich noch ein paar Minuten mit Hanteln agiere. Wenn du dann noch deine Kalorien etwas runterfährst, reicht das schon. So hast du relativ bald ein paar Kilo abgenommen, hast ein Erfolgserlebnis, du fühlst dich nicht nur attraktiver, du bist es auch - auch für sie, nicht nur körperlich, auch weil sie eine Veränderung im wahrsten Sinne des Wortes sehen kann. Das macht sie neugierig.

Starte doch einfach mal damit. Mehr muss es noch gar nicht sein. Von mir aus überlegt dir einen entfernten Supermarkt und schlepp eine Bierkiste nach hause Aber kriegt den Ar. hoch, wenigstens ein bisschen. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt...

09.06.2015 08:45 • #15


A


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