Da ich nicht weiß, wie ich anfangen soll, erläutere ich kurz, warum ich hier schreibe anstatt mir anderweitig Rat zu suchen. Meine Freundin hat sich nach fast 7 Jahren glücklicher Beziehung ohne Vorwarnung und Grund von mir getrennt. Klar beendet man eine glückliche Beziehung nicht ohne weiteres, aber ich hatte nie einen Grund zu glauben, dass sie mit uns unzufrieden gewesen wäre. Alle unsere Freunde und Bekannten, ja selbst die flüchtigen, haben uns immer gesagt Ihr zwei passt, wie A*sch auf Eimer.. Entsprechend hat mich die spontane Trennung gewaltig aus der Bahn geworfen und ich weiß partout nicht weiter. Mein Freundeskreis und meine Familie kappen Gespräche über die Trennung nur mit Sei froh, dass du sie los bist. oder Gegen Torheit ist kein Kraut gewachsen..
Ich werde an dieser Stelle ein wenig ins Detail gehen müssen, da ich mir ein paar konstruktive Antworten erhoffe. Verzeiht mir also bitte, dass der Text wahrscheinlich sehr, sehr lang wird.
Ich bin heute 26, sie 23 Jahre alt. 2008, kurz vor dem Beginn meines Studiums haben wir uns im Internet kennengelernt, als ich verzweifelt versucht habe zu verstehen, warum sich meine vorherige Partnerin nach einem Jahr von mir getrennt hat. Wir haben uns am gleichen Abend noch in der Stadt getroffen und einen schönen Abend in meinem Lieblings-Pub verbracht. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich kein besonderes Interesse an einer neuen Beziehung der an einem Abenteuer. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und der Abend lief für mich unausgesprochen locker und angenehm. Eigentlich bin ich ein zurückhaltender Typ, der nur sehr schwer mit Frauen sprechen kann - Von mir aus nennt es Angst. Es wurde recht spät und ich habe sie, obwohl sie sich geweigert hat zum Bahnhof gebracht und darauf bestanden, dass sie heimfährt. Ich wollte es unter keinen Umständen zu verantworten haben, dass ein 16-jähriges Mädchen mitten in der Nacht alleine nach Hause fährt und habe ihr das auch deutlich klar gemacht. Wie es der Zufall wollte, haben wir ihre Straßenbahn gerade noch von Hinten gesehen und mussten somit noch etwa eine Stunde auf die nächste warten. Als Raucher wollte ich selbstverständlich zwischenzeitig kurz aus der U-Bahnstation nach oben um zu rauchen. Ich hatte ihr angeboten unten zu bleiben, weil es dort wärmer ist. Wenn es nötig wäre könne sie ja nach mir rufen und ich wäre zu ihr geeilt. Stur, wie sie ist, ist sie mir einfach nicht von der Seite gewichen und mir nach oben in die Kälte gefolgt. Wir haben uns auf eine Bank gesetzt, ich habe ihr meine Jacke gegeben und mir eine Zig. angezündet. Spontan, und obwohl sie Nichtraucherin war, wollte sie auch eine haben, die ich ihr nach einer kurzen Diskussion auch gab. Wir haben uns weiter unterhalten, deutlich länger als eine Zig. und sie wollte gern noch länger im Dunkeln auf der Bank bleiben und reden. Es hat nicht lang gedauert und sie saß bald, an mich geschmiegt auf meinem Schoß und wir haben weiter geredet und geredet. Als wir dann wieder am Bahnsteig waren und sie eingestiegen ist, haben wir uns noch gesagt, dass wir uns unbedingt nochmal treffen sollten. Sie stieg in die Bahn, setzte sich kurz, sprang aber sofort wieder auf und stürmte zu der Tür an der ich noch stand. Sie presste sich an mich, küsste mich kurz und heiß, drehte sich aber zu schnell wieder um, als dass ich hätte auf die Situation klarkommen können, und entfernte sich sehr schnell wieder von meiner Position. Als sich die Bahn Tür schloss, rief sie mir zu Das war also mein erster Kuss..
Ich war baff. Ich lag die ganze Nacht wach. Ich wollte keine Beziehung. Aber ich konnte sie nicht vergessen. Wir haben uns dann fast täglich getroffen. Schnell hat sie mich in ihren Freundeskreis integriert - ich hatte und habe keinen eigenen. Immer und immer wieder kam sie kuscheln. Ich war 19, ich konnte meine Hände nicht immer bei mir behalten. Ich habe ihr wiederholt gesagt, dass ich weder eine Beziehung noch ein Abenteuer möchte, aber dennoch haben wir uns viel zu oft gestreichelt, geküsst und befummelt. Nach zwei Wochen täglicher, länger und intensiver werdender Treffen fragte sie mich, ob ich mit ihr schlafen würde. Ich habe abgelehnt. Ich sagte ihr, dass das aus meinen Prinzipien heraus nicht geht, weil sie noch Jungfrau ist und ich wollte, dass sie auf den richtigen wartet. Wie ihr euch denken könnt, hat es das Ganze nur schlimmer gemacht. Wir sind daraufhin trotz Gegenwehr meinerseits, die leider nie allzu lange anhielt, immer intimer geworden. Schnell haben wir angefangen es uns mit Petting und Ov. täglich mehrfach gegenseitig zu machen. Entjungfern wollte ich sie trotzdem nicht. Aber nach dem Geburtstag ihrer besten Freundin kam es dann doch dazu. Wir waren beide Betrunken und sie fing wieder an nachzubohren, warum ich nicht mit ihr schliefe. Wir einigten uns darauf, dass ich schnell zu meiner Wohnung fahre, wir aber den Rest des Abends bei ihr im Bett verbringen. Sie war ein wenig verwirrt, hat aber zugestimmt. Also ging es für mich schnell nach Hause: Kond. eingepackt, Kerzen dazu, ein paar ruhige gefühlvolle Musikstücke heruntergeladen und auf den MP3-Player kopiert, Lautsprecher eingepackt und zurück zu ihr. Ich habe mir nichts anmerken lassen und sie gebeten für ein paar Minuten auf die Terrasse zu gehen. So schnell ich konnte habe ich alles vorbereitet. Kerzen entzündet, Musik angemacht und sie wieder in die Wohnung geholt. Ich habe mich mit ihr aufs Bett gelegt, es war etwa 22 Uhr. Ich habe mir für sie extra viel Zeit gelassen. Wir haben erst noch geredet und ich habe mir und ihr dann eingestanden, mich doch verliebt zu haben. Nun waren wir dann doch ein Paar geworden. Gegen 4 Uhr in der Früh hatte sie dann ihr erstes Mal mit mir. Wir hatten sieben Mal S., bevor wir dann letzten Endes eingeschlafen sind.
Die Zeit mit der rosaroten Brille, die darauf folgte, war die schönste Zeit meines Lebens. Wir haben kaum die Finger von einander lassen können und haben uns fast ununterbrochen geküsst und gekuschelt. Wir hatten eine ganze Weile lang mehrfach täglich, bei jeder erdenklichen Gelegenheit und jedem erdenklichen Ort hemmungslosen wilden S.. Ich hatte es aufgrund meiner Depressionen, auf die ich später eingehe, nie für möglich gehalten jemals so glücklich sein zu können. Unsere Beziehung hat sich wunderbar entwickelt. Ich hatte genug Energie um neben der Uni auf 400€-Basis arbeiten zu gehen. Es ging uns gut. Der S. wurde zwar schleichend weniger, obgleich intensiver und länger, was denke ich aber normal ist. Langsam aber sicher hat sie mich auch an ihre Probleme herangeführt und wir haben viel Zeit zugebracht auch über alles Schlechte in unseren Leben vor der Beziehung zu sprechen. Als sie dann 18 wurde zog sie bei mir ein. Schnell musste ich mit Schrecken feststellen, dass sie in mancherlei Hinsicht noch total unreif war. Aufräumen war und ist bis heute nicht ihr Ding und jedes Mal wenn meine Depressionen wieder schlimmer wurden, sah es bei uns aus, wie in einem Messie-Haushalt. Natürlich hat es mich immer mal wieder gestört den Haushalt alleine zu führen, aber ich konnte mich irgendwie damit arrangieren.
Doch mein Pech hat mich wieder eingeholt: 2010 ging es meiner Mutter wieder einmal richtig schlecht. Zum sechsten Mal wurde sie in die geschlossene Anstalt eingeliefert. Ein Trauma, dass bei mir regelmäßig alte Wunden wieder aufreißt. Nach Auffassung der Ärzte ist folgendes Geschehen aus meiner Jugend der Auslöser meiner Depressionen: Um 2000 herum, ich war also etwa 11, lebten meine Mutter und ich, sowie ihr älterer Bruder im großen Haus meiner Oma. Im Nachhinein hat es für mich den Anschein, dass meine Mutter wohl schon immer etwas labil gewesen ist, da meine eigentliche Bezugsperson, und die Frau die mich erzogen und aufgezogen hat primär meine Großmutter gewesen ist. Selbstverständlich hat meine Mutter sich nach ihren Möglichkeiten um mich gekümmert und mir viele praktische Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Mathematik schon in meinem 3. Lebensjahr beigebracht (weil ich Spaß daran hatte), aber alle wichtigen Bereiche der Kindererziehung hat meine Großmutter bedient. Wie dem auch sei hat meine Oma 2000 einen heftigen Schlaganfall erlitten, der sie hat zum Pflegefall werden lassen. Meine Mutter kam mit der Situation überhaupt nicht klar und drehte Zusehens durch. Sie hat sehr viel geweint und ich habe versucht sie zu trösten, obwohl ich damit total überfordert war.
Eines Morgens war ich, wieder jeder Erwartungen morgens vor der Schule allein zuhause. Es war etwa 5 Uhr, mein Onkel war bereits zur Arbeit, als es mehrfach an der Tür schellte - Es war vielmehr Sturmklingeln. Nach einer kurzen Verunsicherung und einiger verwirrter Rufe nach meiner Mutter, traute ich mich schließlich die Tür mit noch eingehängter Kette zu öffnen. Zwei Polizeibeamte standen vor der Tür. Hey kleiner Freund. Wohnt hier noch jemand, oder nur du und deine Mutter? - Mein Onkel. - Ist der zuhause? - Nein. - Können wir ihn irgendwie erreichen? - Weiß nicht… - Ok, also wir haben deine Mutter verhaftet. Sie hat bei ihrem Arbeitgeber, dem Dorfbäcker, die komplette Backstube, sowie die Theke total verwüstet. Ich war geschockt, verwirrt, hilflos. Zur Schule bin ich an dem Tag nicht. Als abends mein Onkel heimkehrte, war er ziemlich angespannt, weil meine Mutter nicht zuhause war und somit weder frischer Kaffee, noch das Abendessen auf ihn warteten. Er hat mich angeschrien, ob ich denn wüsste, wo meine treulose Tomate von Mutter denn sei. Unter Tränen erzählte ich ihm wie der Morgen verlief. So eine Schei*e! Ist die denn völlig bekloppt? Jetzt muss ich mich auch noch um dich kümmern…sie hätte sich damals ja nicht fic*en lassen müssen…ich kauf mir `nen Strick und häng mich auf! war seine einzige Reaktion. 18 Wochen bloße Tortur musste ich danach noch aushalten, bis meine Mutter aus der Anstalt entlassen wurde. Jeden Abend wurde ich angeschrien: Warum ich mich denn mit Freunden träfe oder nach den Hausaufgaben nur am PC spielte, anstatt den Haushalt zu machen und für ihn zu kochen. Mit wiederworten habe ich mir nur noch mehr Geschrei und sogar 2 Backpfeifen eingehandelt. Naiv und angeschlagen, wie ich damals war, habe ich (leider) erfolglos versucht Suizid zu begehen. Die Antwort von ihm war die erste der Beiden Backpfeifen. Obendrein hat mein Onkel dann angefangen vermehr zu saufen. Nachdem meine Mutter wieder aus der Anstalt zurück war, haben sich beide eigene Wohnungen gesucht und den Haushalt meiner Großmutter aufgelöst. Meine Mutter hatte damit erhebliche Probleme und war durch den Stress schon wieder hart an der Grenze. Mein Onkel, egoistisch, wie er ist hat sie deshalb regelmäßig fertig gemacht, so wie er es mit mir getan hat, als meine Mutter in der Anstalt war. Schnell war es wieder soweit, der nächste Anstaltsaufenthalte folgte und für mich, nun 13, frisch in der Pubertät und entsprechend rebellisch, ging die Hölle von vorn los. 16 Wochen habe ich wieder bei meinem Onkel verbracht. Diesmal sind wir heftiger aneinander geraten. Es flogen öfter kleine Einrichtungsgegenstände, wie Tassen und Aschenbecher - Ich hatte schließlich angefangen mich zu wehren. Der Schutzschild war allerdings nur gespielt. Ich wollte nicht, dass irgendwer merkt, wie kaputt ich war. Ich habe mich immer weiter von meinen Freunden abgewendet, geweint anstatt mich um meine Noten zu kümmern. Tabletten, Rasierklinge, Strick - Diese 3 Varianten habe ich versucht. Leider ohne Erfolg. Für die aufgeschnittenen Arme regnete es anstatt Verständnis eine weitere Ohrfeige und Schuldzuweisungen. Ohne mich würde meine Mutter vielleicht sogar ein normales Leben führen, sagte er mir eiskalt ins Gesicht. Im Verlauf meiner Jugend wiederholten sich die Anstaltsaufenthalte meiner Mutter mehrfach. Immer und immer wieder die gleiche Hölle. Jedes Mal war ich plötzlich wieder der kleine hilflose Bengel, voller Angst, Zweifel und sonst nur Leere. Und je älter ich wurde, desto härter sprang mein Onkel mit mir um. Mit 13 musste ich mich bereits darum kümmern meine Mutter mit Wäsche und Taschengeld in der Anstalt zu versorgen, später fielen alle damit verbundenen Aufgaben auf mich zurück. Ich war hoffnungslos überfordert. In den Zeiten in denen meine Mutter zuhause war, musste ich dann immer unseren gemeinsamen Haushalt in allen Belangen führen. Nach jedem Aufenthalt in der Anstalt ging es ihr schlechter und sie hatte immer mehr Probleme damit, ihr Leben zu führen. Weil ich Angst hatte, dass mein Leben genauso verlaufen könnte, wie ihres, habe ich mich entschlossen aufs Gymnasium zu gehen, mein Abitur zu machen und bin mit 18 ausgezogen. Der immer wiederkehrende, extreme emotionale Stress und die Charakterzüge die sich durch den Verlauf meiner Jugend ausgeprägt haben, sorgten dafür, dass ich mein Abitur gerade so mit 3,1 machen konnte. Mit 18 hoffte ich, dass ich mit dem Auszug von zuhause aus diesem Teufelskreis herauskomme, leider war das nicht der Fall.
Es war also wie oben beschrieben 2010, mein 4. Fachsemester, als meine Mutter erneut in die Anstalt eingewiesen wurde. Mein Onkel hat jedwede Verantwortung von sich geschoben und mir aufgebürdet. Ich habe mehrere Projekte, sowie fast alle Klausuren in den Sand gesetzt und das Studentenwerk hat mir den Geldhahn zugedreht. Hätte ich meine Freundin nicht gehabt, hätte ich es niemals geschafft mir im direkten Anschluss eine Ausbildung zu suchen.
Leider bin ich im ersten Ausbildungsbetrieb nur ausgebeutet und schikaniert worden. Ein Zustand, den ich für nicht mal 350€ Nettovergütung nicht lange ertragen habe. Es folgte meine erste depressive Episode ohne Zutun meiner Mutter. Ich konnte mich aber dank der Liebe meiner Freundin nach nur wenigen Wochen wieder aufraffen und eine neue Ausbildung antreten. Meine neue Ausbildung hat recht gut angefangen. Die Kollegen waren anfangs sehr nett, mein Ausbilder verständnisvoll und die Vergütung im Rahmen. Leider fing mein Ausbilder nach der Probezeit an mich verbiegen zu wollen. Ich habe einfach ein Problem mit Menschen, er wollte mich aber unbedingt dazu bringen, im Außendienst zu arbeiten. Nachdem ich mich fast ein Jahr erfolgreich zur Wehr setzen konnte, bin ich vollends zusammengebrochen. Ich kann mich mit dem Gedanken einer Ausbildung einfach nicht mehr anfreunden. Ich will nicht mehrere Jahrelang für ein paar Groschen den Bückling spielen zu müssen, um danach in einer Skla. dafür zu sorgen, dass meine Chefs immer fetter und reicher werden, während das Leben, dass ich nie auskosten durfte an mir vorbeiläuft. Fast ein Jahr lang, war ich an meinem bisher absoluten Tiefpunkt und das Trotz der schönen Beziehung zu meiner jetzt Ex-Freundin. Im Juni 2013 habe ich mir dann den Entschluss gefasst, dass ich nur dann glücklich werden kann, wenn ich mich gegen ein Leben als Skla. entscheide und mir selbst etwa aufbaue. Ich habe angefangen mich autodidaktisch weiterzubilden und strebe eine Selbstständigkeit an. Ein verdammt mühsames Unterfangen, wenn die finanziellen Mittel fehlen, weil man aus der sozialen Unterschicht kommt. Niemand hilft einem. Mein damals neuer Nachbar kam mit seinem kleinen Projekt auf mich zu, dass zwar bis heute noch nicht genug abwirft, aber auf jeden Fall tragbar ist. Mit der beantragten Förderung durch die Arbeitsagentur sollte ich mich dann bald selbst als erfolgreicher Geschäftsführer eines kleinen Unternehmens betiteln dürfen.
Bedingt durch das abgebrochene Studium und die beiden kürzeren Phasen der Erwerbslosigkeit, gefolgt von der jetzigen, schleppend anlaufenden Selbstständigkeit, haben sich ein paar Schulden angehäuft, die wir als Last mit uns herumschleppen. Leider verlief auch die Entwicklung meiner Ex-Freundin nicht gradlinig. Ihre Ausbildung musste sie abbrechen, weil sie gemobbt wurde. Als sie versuchte ihr Fachabitur auf dem zweiten Bildungsweg zu machen, wurde sie leider wieder zum Mobbing-Opfer. Nach einer kurzen beruflichen Auszeit, wollte sie ihre staatlich geprüfte Kosmetikerin an einer Privatschule machen. Leider sehr teuer und dadurch für uns mit viel finanziellem Stress verbunden gewesen. Ich habe es ihr aber ohne weiteres gegönnt. Wieder wurde sie zum Mobbing-Opfer. Ich habe sie zu einer Therapie überredet - Ergebnis: Depressionen und Persönlichkeitsstörung. Nicht angenehm, aber ich wollte das mit ihr durchstehen, immerhin war sie die Liebe meines Lebens.
Langsam ging es ihr besser. Unsere Beziehung lief auch immer noch super, bis auf seltener gewordenen S. und Wegfall des Kuschelns. Schade, aber wenn sie nicht möchte - Ich nähme alles für sie in Kauf. Ich versuchte also weiterhin mein Projekt auf Erfolgs Kurs zu bringen. Helfen wollte sie dabei nicht - Typisch deutsch ist sie der Überzeugung, dass man nur als Angestellter sicher leben kann, aber sie gestehe mir den Versuch zu. Vor ca. 5 Wochen hat sie dann, wieder gewillt eine Ausbildung zu machen, eine berufsvorbereitende Maßnahme vom JobCenter angetreten. Da ich sie liebe, habe ich sie natürlich auch dabei vollends unterstützt. In der Maßnahme hat sie sich schnell einen neuen Freundeskreis aufgebaut. Leider sind in diesen Maßnahmen, entschuldigt die Offenheit, aber zum Großteil nur asoziale, wie leider auch die drei Damen, mit denen sie sich echt gut angefreundet hat. Wie eigentlich immer, sobald sie mit neuen Leuten in Kontakt kommt, hat sie wieder angefangen zu spinnen. Ich liebe dich, aber ich bin erst 23. Wenn ich mich neu verlieben sollte, was nicht so aussieht und ich auch eigentlich gar nicht möchte, aber zu jeder Zeit passieren könnte, dann darfst du mir nicht böse sein, wenn ich Schluss mache. Versprich es mir. Wie immer war ich besorgt, aber da wir bereits unsere Hochzeit (ohne konkreten Termin), sowie Kinder und die weitere Zukunft geplant hatten, habe ich gehofft, dass es eben wieder nur so eine Phase ist. Vor 12 Tagen fing es leider an, dass sie ihr Handy nicht mehr aus der Hand gelegt hat und für mich, trotz gemeinsamer Wohnung und gemeinsamen Betts immer weniger erreichbar wurde. Als sie sich dann am Donnerstagmorgen aus Nervosität übergeben hat, wurde ich neugierig. Als sie nachts schlief, habe ich gegen all meine Prinzipien verstoßen und ihren Whatsapp-Chat gelesen. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Ich wusste zwar, dass ihre drei Hexe, wie sie selbst sich untereinander nennen, sie überredet hatten, sich gemeinsam bei einer Flirtbörse anzumelden um Männer zu vera*schen, allerdings hatte sie mir nicht gesagt, dass sie mit einem Kerl von dort privat schreibt. Prinzipiell nichts schlimmes, soll sie gern, wenn sie mag. Aber dieser *Piep* hat von Anfang an davon geschrieben, was er für Notstand hat, 3 Monate ohne S. und das sie so hübsch ist. Er hat sie systematisch ausgefragt, was sie so mag und es alles so wiederholt und hingestellt, als ob sie Seelenverwandte wären. In jeder 3. Nachricht seinerseits ging es trotzdem um das eine. Zunächst hat sie beteuert und darauf bestanden, dass sie in einer traumhaften Beziehung lebt, mit einem super Lover, der auch gleichzeitig ihr bester Freund sein könnte und wir ein eingespieltes Team seien. Doch zu meinem Entsetzen verflog dieser Widerstand recht schnell. Sie ging immer mehr auf seine plumpen Anmachen ein. Es ging so weit, dass sie ihm schrieb, dass sie wohl auch Fantasien mit ihm habe. *beep* wurden auch ausgetauscht und für Freitag ein treffen vereinbart. Meine Eifersucht und diese nagende Angst, er könnte ihr etwas antun oder sie vergewaltigen, haben mich dazu getrieben ihr Treffen zu stalken. Sie haben nur geredet. Nachmittags rief sie mich an, dass sie, weil sie am nächsten Tag eh noch mit ihren Mädels weg wollte (war länger geplant), bei ihrer Mutter übernachtete. Am Samstag kamen sie und ihre Mutter in unsere gemeinsame Wohnung und sie ist ausgezogen. Gestern habe ich über Umwege erfahren, dass der Typ aber kein Beweggrund war, sondern nur Ausrede für ihr eigenes Gewissen. Sie hätten sich wohl seit Freitag nicht mehr gesehen und nicht geschrieben. Der Grund für die Trennung sei, dass durch die finanziellen Probleme auf einmal ihre Liebe für mich weg wäre.
Über einen gemeinsamen Freund habe ich erfahren dürfen, dass sie sich wohl einen Neuen gesucht hat, weil ich ihr nicht mehr attraktiv genug gewesen sei. Wir haben beide in der Beziehung etwas zugelegt... Wir haben zwar ab und an drüber gesprochen, aber sie hat nie klar gemacht, dass es ihr so extrem wichtig sei. Hätte sie mir gesagt, dass es so nicht weitergehen kann, statt sich zu einem Anderen zu flüchten, dann hätte ich Himmel und Hölle in Bewegung gebracht um etwas abzunehmen.
Ich verstehe die Welt einfach nicht mehr. Wir haben doch so viel gemeinsam gemacht und so viele Interessen geteilt. Ich bin gerade Total im Ar*ch und kurz davor etwas Dummes zu tun. Seit der Trennung bin ich fast durchgehend betrunken, aber der Schmerz wird immer schlimmer, statt besser. Ich kann weder schlafen, noch essen, geschweige denn mal einen Moment nicht heulen. Ich will diese Frau einfach in meinem Leben haben, auch wenn sie mich über alle Maße verletzt hat. Bitte helft mir.
P.S.: Bitte keine Kommentare á la Vergiss sie oder Führ doch erstmal ein schönes Singleleben - Singleleben und schön...nein...und lebenswert schließen sich gegenseitig aus.
06.06.2015 03:47 •
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