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Die Implosion meiner kleinen Familie - eine Reflektion

C
Zitat von Seneca22:
”Oh doch. Du hast ohne zu fragen, mein Leben geklaut!”

Finde ich toll. Manchmal wünschte ich mir, meine Kinder würden das so sagen, aber wie Du ...
Zitat von Seneca22:
Ich selbst bin auch Trennungskind (meine Mutter verliess mich und meinen Vater wg eines Arbeitskollegen) und muss sagen, dass ich die Aussage des Sohnes insofern bewundere, als ich selbst als Kind oder auch später als Erwachsene nicht den Mut gehabt hätte, so klar auszudrücken, was mich bewegte.

... trauen sie sich vermutlich nicht.
Zitat von MarkusB85:
Stimmt's Papa - das letzte Mal, als wir hier waren, waren wir noch eine richtige Familie, oder?

Ich glaube, da wären mir die Tränen gekommen.

@MarkusB85: Ich kann gut nachvollziehen, was Du schreibst, habe aber auch den Eindruck, dass Du manche Emotionen einfach noch nicht zulässt bzw. Dir nicht erlaubst, sie zuzulassen. Vor meinen Augen formiert sich das Bild von jemandem, der zu nett ist, es möglichst jedem recht machen will, immer noch ganz viel Verständnis für seine NF hat. Klar sind an einer Trennung immer beide schuld - aber es war Deine NF, die sich getrennt hat, wohl auch ohne den Vorschlag, an der Beziehung zu arbeiten (?). Hast du nie Wut empfunden? Groll? Zorn, dass sie Euren Kindern die Familie nimmt?

26.12.2023 23:51 • x 3 #16


darkenrahl
Zitat von Caecilia:
Ich kann gut nachvollziehen, was Du schreibst, habe aber auch den Eindruck, dass Du manche Emotionen einfach noch nicht zulässt bzw. Dir nicht erlaubst, sie zuzulassen. Vor meinen Augen formiert sich das Bild von jemandem, der zu nett ist, es möglichst jedem recht machen will, immer noch ganz viel Verständnis für seine NF hat. Klar sind an einer Trennung immer beide schuld - aber es war Deine NF, die sich getrennt hat, wohl auch ohne den Vorschlag, an der Beziehung zu arbeiten (?). Hast du nie Wut empfunden? Groll? Zorn, dass sie Euren Kindern die Familie nimmt?

Ohne dass der Te viel über die Trennung schreibt finde ich auch, dass er einfach ein netter Kerl und Famileinmensch ist.
Leider sind nur zu oft genau diese tollen Typen Opfer der Frauen, die sich das zukünfitige Leben anders vorstellen... der Nette hat seine Schuldigkeit getan, jetzt kann er bitte gehen.
Da er nichts Nachteiliges über NF schreibt muss es in meinen Augen so sein.

27.12.2023 00:13 • x 2 #17


A


Die Implosion meiner kleinen Familie - eine Reflektion

x 3


Vicky76
Lieber Markus!
Ich kann dich gut verstehen! Keine Trennung ist leicht, besonders, wenn man eine kleine Familie ist.
Für mich ist die Tatsache , ganz natürlich und normal, dass Mitglieder, dieser , abhängig voneinander sind.
An Kinder ist man emotional, so stark gebunden, dass alles andere , falsch wäre.
Und natürlich wäre es schön, wenn Familien zusammen bleiben.
Aber ich glaube, Kinder haben , wie auch bei Trennungen, sehr sensible Antennen, wenn etwas schief läuft.
Ich glaube, sie wünschen sich eher, dass jeder Elternteil glücklich und zufrieden, für sie da ist.
Ich denke aber auch, das es sehr unüberlegt von deiner Frau ist, dich vor vollendete Tatsachen zu stellen. Damit könnte ich auch nur schwer umgehen.
Gib dir Zeit, zu trauern!
Egal wie lange es dauert, mit der Zeit, wirst du merken, dass du für dich, den richtigen Weg findest.

27.12.2023 00:36 • x 2 #18


S
Zitat von MarkusB85:
Das ich mich gerade noch nicht wirklich mit der ganzen Situation identifiziere und es mir auch wirklich schwerfällt, die volle Bandbreite meiner Gefühle zuzulassen. Und ja: ich stehe irgendwie außer mir... das trifft es schon ganz gut. Ich habe auch immer noch hier und da das Gefühl gar nicht mehr mein Leben zu leben, selbst nach +7 Monaten sitzt der Schock und das nicht Wahrhaben wollen einfach noch tief und weder Gehirn noch Gefühlsebene sind schon in der Realität angekommen...

Lieber Marcus, ich leide mit Dir und Deinen Jungs. Du bist vermutlich ein Familienmensch, und wenn dann der Partner so ausbricht wie Deine Frau, kann das beim Verlassenen ein regelrechtes Trauma verursachen. Als meine Mutter sich damals zu ihrem Arbeitskollegen verabschiedete, war ich auch traumatisiert. Ich habe in der Schule ein ganzes Jahr kein einziges Wort gesprochen. Bis heute kann ich ganz schlimme Nachrichten nur portionsweise verarbeiten (habe eine Art verzögerte Informationsverarbeitung). Scheint eine Art Schutzmechanismus zu sein. Bei positiven Gefühlen funktioniert die Durchleitung normal. Ich wünsche Euch, dass ihr einigermassen gut durchkommt. Ich wünsche Euch, dass ihr irgendwann eine nette Frau findet, die Deinen Jungs und Dir Sicherheit und Geborgenheit geben kann. Das ist nämlich das Wichtigste. Liebe Grüsse aus Österreich

27.12.2023 03:25 • x 1 #19


Z
Zitat von MarkusB85:
dass Liebe vor allem ein Gefühl sei, dessen Sinn die soziale Verbindung mit einem Menschen ist, mit dem ich mein Leben verbringen möchte. Wir lieben, um uns zu verbinden.“


Zitat von MarkusB85:
Und das soll jetzt dein Leben sein? Bitter…

Lieber Markus,

Danke fürs Teilen deiner Geschichte. Das Zitat und der Satz von dir haben mich besonders berührt weil es mir auch so ging und teilweise noch immer geht. Es ist schwer sich zu lösen, das Neue zu akzeptieren und einen neuen Weg zu finden. Du warst glücklich für dich. Du hattest trotz Problemen keinen Grund etwas zu ändern. Für dich war die Familie emotional wichtig.
Ich wünsche dir dass du einen Weg und die Kraft findest. Weiter reflektierst und etwas gutes irgendwann für dich daraus entsteht. Die Wellen werden nicht aufhören, aber du wirst hoffentlich immer besser mit ihnen umgehen können.
Such keinen Vorteil, such jetzt dein Glück. Es muss keinen Vorteil geben, aber einen Weg das jetzt zu Nutzen.
Liebe Grüße

27.12.2023 11:50 • x 2 #20


S
Zitat von Caecilia:
Hast du nie Wut empfunden? Groll? Zorn, dass sie Euren Kindern die Familie nimmt?

Ich finde Deine Frage ganz wichtig. Ehrlich gesagt, konnte ich weder als Kind, noch als Erwachsene diese Wut empfinden. Und zwar deshalb, weil ich jahrzehntelang um die Aufklärung der damaligen Ereignisse gekämpft habe. Ich wollte es von meiner Mutter hören, die sich stets in Phrasen, wie „hatten uns auseinander gelebt“, „waren zu jung“, bla bla erging. Einfach zu akzeptieren, was auf der Hand lag, erschien mir zu profan. Ich konnte und wollte nicht akzeptieren, dass man seine Familie wegen ein wenig egoistischer Verliebtheit sitzen lässt. Das erschien mir nachgeradezu ungeheuerlich. So hatte ich leider lange Zeit auch keine richtige Wut oder Zorn…. obwohl genau das die angemessene und richtige Verarbeitungsstrategie gewesen wäre.
Vllt geht es Markus ja ähnlich.

27.12.2023 12:40 • x 1 #21


Rheinländer
Zitat von Ella:
Auch mich hat deine Geschichte berührt und ich habe irgendwie den Eindruck, dass du irgendwie außer dir stehst. Ich kann es nicht besser in Worte fassen, es liest sich wie eine sehr traurige Geschichte, aber ich fühle den Erzähler nicht. Bilde ich mir das nur ein?


Zitat von Caecilia:
: Ich kann gut nachvollziehen, was Du schreibst, habe aber auch den Eindruck, dass Du manche Emotionen einfach noch nicht zulässt bzw. Dir nicht erlaubst, sie zuzulassen.

Hallo TE,
da sieht man mal wie unterschiedlich hier die Dinge ankommen. Für mich bist du sehr wohl mitten drin in deinen Emotionen und Gefühlen. Du kannst sie für mich nur noch nicht immer einordnen. Auch das noch nicht zulassen von bestimmten Emotionen zeigt mir mir auf, wie unsicher du noch im Moment bist, aber ist das nicht normal in deiner Situation? Wie geht es weiter, gibt es eventuell ein Revival? Es ist derzeit soviel in deinem Kopf los und das ist für mich sowas von Verständlich
Bei mir war es wie bei den meisten hier ganz genau so, doch fühlte ich mich immer mittendrin, denn ich war neben den Kindern der Hauptbetroffene. Nur weil du vielleicht derzeit noch nicht zu allen Punkten eine klare Position hast, sehe ich dich da trotzdem mittendrin. Ich fühle dich mit all deinen Aussagen ganz genau und frag nicht wie ich dich fühle. Du lässt uns alle durch deine Geschichte an diesen Gefühlen teilhaben und ich wünsche dir und deinen Kindern von ganzem Herzen, das du deinen Weg auch ohne Ex gehst.

27.12.2023 15:24 • x 2 #22


Rheinländer
Zitat von Caecilia:
Klar sind an einer Trennung immer beide schuld - aber es war Deine NF, die sich getrennt hat, wohl auch ohne den Vorschlag, an der Beziehung zu arbeiten (?). Hast du nie Wut empfunden? Groll? Zorn, dass sie Euren Kindern die Familie nimmt?

Ich empfinde bis heute keine Wut gegenüber meiner Ex, denke aber, dass es früher besser gewesen wäre. Ich denke Wut hilft beim loslassen ungemein.
Wo sie aber nicht ist, wird es auch schwer sein sie zu empfinden.

27.12.2023 15:27 • x 3 #23


A
Zitat von MarkusB85:
Ich glaube ich habe ihn mir mittlerweile 46 mal durchgelesen und irgendwie will er sich noch immer nicht so richtig wie MEINE Geschichte anfühlen. Bin das wirklich ich? Ist das wirklich meine Familie, über die ich hier schreibe?

Naja, wirklich viel steht da ja, trotz des langen Textes, nicht von euch.

Das ließe sich zusammenfassen in: Im Sommer war mir plötzlich irgendwie klar, es ist vorbei, ich bin dann ausgezogen, aber wirklich gut geht’s mir noch nicht dabei, obwohl wir nicht streiten. Auseinandergelebt halt, aber die Familie fehlt mir dann doch.

So wirklich weiß man von euch noch immer nichts, weder über die Beziehung, noch über die Trennung. Ich sitze noch tiefenentspannt beim Grillen und plötzlich ist mir klar, es vorbei wirkt ehrlich gesagt etwas eigenartig auf mich.

27.12.2023 15:38 • x 1 #24


brokenforever
So traurig die Geschichte auch ist, du hast das sehr schön(-traurig) geschrieben, finde deinen Schreibstil toll, das nur mal so nebenbei.

Meine Gedanken dazu: Du schreibst fast nur von Familie, Familie verloren,...dein neues Leben ohne Familie (oder zumindest die Vorstellung, was Familie für dich eben bedeutet - ist denn nur das klassische Konzept Familie?)
Was ist mit der Partnerschaft? Dass diese schleichend verblasst und sich gänzlich aufgelöst hat, wirkt zumindest in deinem Text fast nebensächlich.
Außerdem passt es gut zu deiner Def. von Liebe:
Zitat:
Die für mich passendste Definition von Liebe (nicht Verliebtheit oder S.) kommt von Volker Busch, der in seinem Podcast davon spricht, dass Liebe vor allem ein Gefühl sei, dessen Sinn die soziale Verbindung mit einem Menschen ist, mit dem ich mein Leben verbringen möchte. Wir lieben, um uns zu verbinden.“

Das klingt irgendwie so pragmatisch. Gar nicht leidenschaftlich und innig. Mir würde da als Ehefrau auch etwas fehlen.

Hast du nie darüber nachgedacht, dass eure Ehe auch scheitern könnte? Bist du immer davon ausgegangen, ihr werdet zusammen alt?
Genauso normal wie es ist, unter dieser Trennung zu leiden, ist das Scheitern einer Ehe an sich. Das Risiko, dass man eben nicht 100 Jahre zusammen bleibt, hast du das verdrängt? Oder fühlst du dich vor den Kopf gestoßen, weil sie dir die Entscheidung abgenommen hat?
Ihre romantischen Gefühle dir gegenüber sind demnach weg. Hast du noch welche bei ihr?

27.12.2023 16:16 • x 1 #25


L
Zitat von MarkusB85:
Guter Punkt - ich meinte damit auch nicht, dass sie für sich einfach mal spontan so eine Entscheidung getroffen hat. Allerdings hat sie es vorher kein einziges Mal direkt angesprochen und auch nie gekämpft (vermutlich ausschließlich mit sich alleine).

Vielleicht hat sie das, aber ihr hattet keine gemeinsame Sprache?!

Mit meinem langjährigen Lebensgefährten war ich lange unglücklich. Ich habe Briefe geschrieben, geredet, geschmollt, geweint, geschrien und bin dann verstummt. Und dann bin ich gegangen.

Er ist aus allen Wolken gefallen. Denn ich habe einen Fehler gemacht: Ich habe angenommen, Männer nehmen wie Frauen wahr. Dem ist aber nicht so.

Nur mal so für Dich als Gedanke, weil es für Dich so plötzlich kam. Denn ich glaube einfach nicht, dass eine Frau mit zwei (relativ kleinen) Kinder einfach so geht.

27.12.2023 16:29 • x 1 #26


S
Zitat von brokenforever:
Das klingt irgendwie so pragmatisch. Gar nicht leidenschaftlich und innig. Mir würde da als Ehefrau auch etwas fehlen.

Findest Du das echt pragmatisch ? Ich empfinde es nämlich als völlig treffende und tolle Definition. Ok, vielleicht nicht so leidenschaftlich. Aber Leidenschaft ist für mich eher etwas, was ich primär der Verliebtheitsphase zuordne, die der TE eben nicht beschreiben wollte.

27.12.2023 20:34 • #27


brokenforever
Zitat von Seneca22:
Findest Du das echt pragmatisch ? Ich empfinde es nämlich als völlig treffende und tolle Definition. Ok, vielleicht nicht so ...

Ich finde Liebe zeichnet sich dadurch aus, dass die Verliebtheit eben kontinuierlich wächst - und damit meine ich, nicht das Beschwärmen von Oberflächlichkeiten, sondern das ganzheitliche Begehren des Menschen, Faszination meets Vertrautheit.

Liebe ohne Verliebtsein wäre mir zu wenig. Das braucht es auch, um mit der Beziehung zu wachsen.

28.12.2023 00:24 • #28


L
Lieber Markus,

aus dem, was Du schreibst, fällt es mir schwer zu verstehen, wieso im Mai dann plötzlich alles vorbei war. Was ist für Dich bzw. für Euch Liebe? Einfach tatsächlich ein Gefühl, das beim richtigen Menschen dann einfach da ist, aber auch eine Art Eigenleben führt, so dass es auch einfach wieder verschwinden kann?

Für mich ist Liebe auf jeden Fall mehr als ein Gefühl, sondern auch etwas, das man aktiv tut in dem Sinne, dass man es durch das Hinwenden zu einem Menschen wecken kann. Ich kann das leider nicht so gut beschreiben, aber da Dich das Thema auch zu interessieren scheint - kennst Du das Buch Die Kunst des Liebens von Erich Fromm? Da wird so eine Sichtweise auch beschrieben. Aus dieser Sicht heraus ist Liebe auch nichts, was einfach so aufhören kann.

Aus Deinen Posts kommt für mich eher eine Sicht der Liebe als pures Gefühl herüber, aber vielleicht irre ich mich auch. Vielleicht war eher alles vorbei, weil in Eurer Beziehung Dinge geschehen sind, die geschadet haben oder weil Dinge nicht passiert sind, die wichtig gewesen wären. Wie siehst Du das?

28.12.2023 01:44 • x 1 #29


A


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