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Die Leere zieht ein

V
Hallo liebe Leute. Ich lese hier schon eine Weile mit, weil es mir so geht wie Einigen von euch. Meine Trennung ist nun schon ein wenig her (Ende März 2015) aber so recht komme ich nicht damit klar. Aber von Anfang: Wir waren knapp 6 Jahre zusammen und er hatte sich nach unserem Kennenlernen sofort in mich verschossen. Ich hing noch an einem Exfreund, doch irgendwann konnte ich mich öffnen und wir fingen an uns immer besser kennen zu lernen. Dann wurden wir ein Paar und er war so nett, liebt, witzig und gutaussehend. Ein Traummann der alles für mich machte. Leider bin ich seit jeher mit meiner Arbeit sehr sehr unglücklich und andere Jobs konnte ich bisweilen nicht finden, da unsere Region eine sehr hohe Arbeitslosigkeit hat und ich zudem noch ein kleines Handicap besitze. Aber ich biss mich durch, wechselte die Abteilung und es ging irgendwie weiter. Doch mit zunehmenden Druck und sinkendem Lohn geriet ich langsam in Depressionen, die noch durch eine andere Person verstärkt wurden, die sich in mich verliebte und teils Druck ausübte. Dieser Mensch nahm keine Rücksicht, obwohl er wusste, dass ich ein Freund hatte. Er hielt mich Nächte wach, äußerte Suizid und dachte so, mich haben zu können. Irgendwie wurde ich immer unwohler im Kopf und unbewusst entfernte ich mich von meinem Traummann, der dadurch seine Gefühle abbaute.

Dann war es irgendwie vorbei, der antwortete kaum noch. Er musste ja auch nicht, denn wir wohnten nie zusammen. Wir wollten aber immer gemeinsam weggehen, ein neues schönes Leben anfangen und auch für mich einen Job finden, in dem ich wieder aufgehen kann. Ja, nun geht er weg, dahin wo wir hinwollten, wo meine Mutter schon eine Weile wohnt. Ein Gedanke, der mich verrückt werden lässt.

Da ich alle erdenklichen Fehler gemacht habe, um ihm wieder näher zu kommen (angeschrieben, angebettelt), weiß ich inzwischen, dass er jedwede Gefühle verloren hat und es kein Zurück mehr gibt. Dies weiß ich aber erst seit wenigen Tagen, die mir gar den Magen festschnürren. Angeblich hat er auch eine neue Freundin – eine Fernbeziehung, was ja richtig klasse ist, wenn man bedenkt, dass er auch meinte, die Trennung sei unter anderem zustande gekommen, weil wir uns zu selten gesehen haben. Aber wenn beide in Schichtarbeit sind und jeder immer nur 1 freies WE (nicht mal dasselbe) frei hat... Hinzu kam halt auch immer meine Aufopferung, überall zuzuhören, da keiner wusste, dass es mir selbst nicht gut ging. Ja, ich hatte immer ein offenes Ohr, bis ich nicht mehr konnte.

Auch wenn ich weiß, dass der Zug abgefahren ist und es kein Neuanfang gibt, leide ich sehr. Kaum ein Tag vergeht ohne Tränen, denn die Erinnerungen erdrücken mich. Ich versuche nun erst einmal intensiv den Job zu wechseln und habe auch schon mit dem Arbeitsamt gesprochen, denn ich versuche über ein Attest herauszukommen, da es wirklich kaum noch geht und mich lediglich die netten Kollegen bei Laune halten können. Der Kontakt zu dem anderen Mann ist nahezu abgebrochen, weil er mir nicht gut tat. Dennoch, auch wenn ich motiviert bin, endlich meine Arbeit umzustrukturieren, fehlt mir ein großer wichtiger Teil meines Lebens und ein Neuanfang in dieser Richtung ist ganz weit entfernt, weil ich im Kopf immer noch den Gedanken vertrete, wir sind füreinander bestimmt. Und nun wo auch noch seine Mutter in unserer Firma arbeitet, ist das Wirrwarr schlimmer denn je, wenngleich ich hoffentlich bald von dort weg bin.

Ich versuche mich schon immer abzulenken und auch jetzt bin ich beim Verfassen des Textes sehr gefasst, doch heute Abend kommt der Kummer zurück. Ich wünsche mir dann die Zeit zurückdrehen zu können, um ihm all die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient. Der Verlust erdrückt mich noch immer, obwohl ich nach 4 Monaten schon wieder lachen sollte, aber jedes Lachen ist Fassade.

14.07.2015 15:49 • #1


T
Auch wenn diese Wahrheit unglaublich grausam ist: Nachdem du einer der Fälle bist bei dem es keinen Sinn hat Hoffnung auf eine 2. Chance irgendwann in der Zukunft zu machen musst du nun ganz tapfer die Zähne zusammen beißen und durch den Schmerz. Du wirst dich oft ausgeliefert, ohnmächtig und wie von Sinnen fühlen aber dafür gibt es kein Heilmittel außer die Zeit. Das Forum steht dir (genau wie hoffentlich liebe Freunde und Verwandte) natürlich bei so gut es geht! Halt durch - es wird auch wieder besser! Und versuch den Schmerz zuzulassen! So verarbeitest du schneller!

14.07.2015 15:55 • x 1 #2


A


Die Leere zieht ein

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Ha, du wirst es kaum gleuben aber dein Satz: Ich wünsche mir dann die Zeit zurückdrehen zu können, um ihm all die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient. Denke ich auch jeden Tag und wie du, weine ich jeden Tag aufs neue, der Frau hinterher, die ich geliebt habe wie keine andere und immernoch liebe. Zu dem Unglück der Trennung ( welches wohl in Scheidung ) mündet, kommt das wir zwei kleine Kinder haben die ich mindestens genauso vermisse und somit nicht mal die Möglichkeit habe einen klaren Trennungsstrich zu ziehen, wobei ich garnicht weiß ob ich das kann. Lange Rede, ich weiß der Schmerz, groß wie ein Stein wird in dir bleiben, und zeitweise ist er übermensch ich selber versuche dann immer mit jemanden zu reden, egal mit wem, Telefonseelsorge, Kollegen, Freunde oder einfach der Nachbar. Das Glas, welches nicht mit Wasser sondern mit Schmerz randvoll ist wird dadurch um einen Teelöffel weniger, dieser kommt nach kurzer zeit wieder dazu aber ein wenig Zeit ist er etwas weniger und allein das lohnt schon.
Keiner kann das nachempfinden, was du erleidest, meine ich zumindest und keiner wird dir helfen können, aber ich werde an dich denken und auch wenn es sich dumm anhört, ich werde für dich und mich hoffen.

14.07.2015 15:58 • x 1 #3


V
Hallo euch beiden und danke für die Antworten. Sicherlich habe ich hier alles Niedergeschrieben, um es mir selbst immer vor Augen zu halten und zu erkennen, dass es Wirklichkeit ist. Ja, ich weiß dass es endgültig vorbei ist und schreibe auch meine Schmerzen in einer Art Tagebuch nieder. Mit Freunden habe ich es schon ausgewertet, aber auch wenn sie so tun als würden sie mich verstehen, können nur jene den Schmerz empfinden, die denselben Scherbenhaufen vor sich haben. Ich will auch nicht immer und immer wieder mit den gleichen Geschichten anfangen, denn wirklich helfen kann mir da niemand. Mir ist durchaus bewusst, dass die Zeit hilft, nur leider habe ich gehofft schon viel weiter zu sein, stattdessen drehe ich mich im Kreis oder mache gar Schritte zurück.

@Alexpetti, danke für die netten Worte. Auch ich wünsche Dir auch viel Kraft für die kommende Zeit. Bei Dir hängt wahrlich noch mehr dran als bei mir.

Vielleicht sollte man die Zeit nicht zurückdrehen wollen, sondern vordrehen. Aber dann kommen wieder die Nächte und Erinnerungen.

14.07.2015 16:34 • #4


Myself
Vielleicht sollte man an der Zeit gar nicht drehen und es so lassen wie es ist. Leben findet jetzt statt. Das Vergangene gehört in die Schatzkiste, die Zukunft kommt von alleine.

Um Erinnerungen ihren Stellenwert zu geben, den sie verdienen, ist es wichtig, seine Emotionen jetzt auszuleben, damit die Erinnerungen klein genug werden, um in die Schatzkiste zu passen. Damit man sie nicht als schweren Rucksack ständig mit sich rumschleppt.

Und seine Priorität darauf legen, was man für die Zukunft beeinflussen kann. Und das machst Du doch grade sehr gut. Problem erkannt - ein neuer Job muss her. Also kennst Du neben dem Trauern dein Ziel und Deine Priorität. Und das ist mehr wie genug an Aufgaben ...

14.07.2015 16:50 • x 1 #5


V
Ja, ich kenne meine Prioritäten, dennoch klaffen die Erinnerungen immer wieder an ihm und immer neue kommen hinzu. Ich hoffe wirklich, wenn ich anderswo einen Schritt weiter bin, komme ich leicht aus der Misere raus. Aber momentan ist es schlimmer dennje. Daher trenne ich mich schon von vielen Gegenständen, die von ihm stammen - Geschenke, Leihgaben - die er nicht mehr zurück will und habe sogar für meine eigene Stärke mein Facebook Account gelöscht, um mich nicht noch weiter zu erniedrigen und immer wieder zu schreiben. Meine Angst ist einfach, dass ich wieder 2 Jahre dran knabber, wie schon einmal. Irgendwo ist es eine wertvolle Zeit, die man verschwendet und jeder Mann den man bis dato kennenlernt fungiert nur als Lückenfülle oder man ist unfair zu ihm - völlig unbewusst.

15.07.2015 08:06 • #6


V
Nun ist es schon eine Weile hier, dass ich schrieb und trotz einige Rückfälle ging es mir langsam besser. Doch vorgestern bekam ich eine SMS, dessen Nummer ich nicht kannte. Weil nach meinem Befinden gefragt wurde und ich nicht wusste, wer es ist, Fragte ich nach. Die Antwort könnt ihr euch denken.

Ich wollt nicht unhöflich sein und fragte, was er genau von mir möchte und er meinte: wissen wie es mir geht, denn ich hätte mich ja abrupt aus Facebook gelöscht. Ja, das tat ich vor einem Monat in der letzten Aussprache, als meine Lösung, Abstand zu gewinnen. Ich wollte mich nicht mehr ständig dabei erwischen, immer wieder auf seinem Profil zu landen.

Er fragte ein paar Dinge und erzählte mir dann, dass er in Belgien und Luxemburg war. Dies hatte ich aber nicht wissen wollen, denn sowas blieb mir immer verwehrt. Dann ging seine Präsentation weiter und er meinte (heute) Wohnungsbesichtigung zu haben, da sein neuer Job zum 01.10 beginnt. Ich wünschte ihm alles gute und verabschiedete mich (Denn die Messerstiche hatten ihre Wirkung erreicht). Dann fragte er ob ich einen neuen Job und Partner habe. Und da denke ich mir, für wen hält er mich?! Soll ich mir den Nächstbesten suchen, um eine geliebte Person zu ersetzen? Klar, für ihn wäre es praktisch gewesen, wenn ich jemand Neues hätte, denn so könnte er noch sorgenfreier leben und evtl. sein Gewissen beruhigen. Aber leider konnte ich ihm nicht die gewünschte Antwort geben.

Nachdem ich klar stellte, dass mir auch kein Sinn nach einem neuen Partner steht, weil ich keine Lust mehr habe, wieder irgendwann dasselbe durchzumachen, kam mehrfach: Ach warte ab, da kommt bald jemand. In dem Moment frage ich mich, woher er seine Glaskugel hat. Auf jeden Fall ist dies schon eine Schmarch, wenn der Ex Freund dies schreibt, vor allem vorher aber noch all die Sachen darbietet, die er mit mir nicht haben wollte.

Letztlich habe ich ihm geschrieben, dass ich ihn weiterhin gerne habe, der Kontakt aber nicht gut für mich sei und ich die Nummer wieder lösche. Ich bin zwar mit einigen Ex-Freunden gut Kumpel, aber die haben da auch mehr Feingefühl gehabt und haben gar jetzt noch ein offenes Ohr.

Dennoch die Frage, wie soll ich dies interpretieren? Und keine Sorge, die Nummer ist tatsächlich gelöscht und ich bleibe standhaft.

14.08.2015 19:07 • #7


Chrisi
Er wollte sich nur beruhigen. So als Pseudo-Freund. Furchtbar ! kenn ich auch.
Hab mir dann auch den Kontakt verboten. Tut nur weh. Führt zu nichts, bringt nichts. Wir leiden, die fühlen sich frei. Meiner hatte ja warm gewechselt und ist seither schwer verliebt.
Du machst das alles schon sehr gut. Ist alles schmerzhaft.

14.08.2015 21:45 • x 1 #8


V
Und schon wieder eine Nachricht und alles geht zurück auf 0. Ich bat beim letzten mal drum, mich nicht mehr zu kontaktieren, damit ich vergessen kann und nun kommt per WA ein Bild. Was verdammt soll das? Ich war so weit und nun dreht sich wieder mein Magen

Übrigens, noch zum Ausgangstext ergänzend. Ich habe die Kraft gefunden zu kündigen!

03.09.2015 20:02 • #9


V
Noch ein kleiner Nachtrag. Dadurch das ich nun leider wieder seine Nummer hatte, habe ich die Gelegenheit dafür verwendet um ihm zu sagen, was ich von seiner Kontaktaufnahme halte und dass es nicht unbedingt sensibel ist, mir sein schönes neues Leben unter die Nase zu reiben. Ich hab auch noch ein paar Dinge erwähnt, für die ich ja nie gut genug war, wie ins Ausland zu reisen oder ein gemeinsames Bild von uns zwei. Aber das hat mir letztlich auch die Augen geöffnet, dass ich nur ein Lückenfüller war.

Ich wurde natürlich nicht beleidigend, habe aber durch die Blume zu verstehen gegeben, dass ich keine Nachrichten mehr möchte, da sie mich verletzen.

Zwar sind noch immer Gefühle da, aber all diese sind nur ein Wunschgedanke, der sich nie erfüllen wird, daher nun auch dieser drastische Bruch. Nächste Woche Sonntag ist sein Geburtstag und ich werde mich NICHT melden. Ich habe auch die Nummer gleich wieder gelöscht. sollte was von ihm kommen, blocke ich es dann. Tragisch ist nur, dass er nun in der Stadt wohnt, in der auch meine Mutter lebt. Und irgendwie möchte ich da nun keinen Fuß mehr reinsetzen, obwohl es immer mein Ziel war, mit ihm dort zusammenzuleben.

Letztlich habe ich für mich aber aufgegeben, dem Wunschgedanken eines Partner in mir aufrechtzuerhalten. Denn wenn man viel Zeit hat, überlegt man auch, was so schiefgegangen ist in vergangenen Beziehungen. Und da ich scheinbar immer nur der Lückenfüller war, möchte ich mir dies keinesfalls mehr antun. Kommentare wie irgendwann kommt der Richtige sind mit auch langsam zuwider. Es reicht schon wenn der Mann aus meinem Kopf verschwindet und jedwede Gefühl meinerseits tot sind. Ich hoffe ich bekomme das irgendwie hin, denn all die Ablenkung brachte bislang nur etwas für den Moment.

05.09.2015 16:22 • x 1 #10


C
Man sagt Männer sind hart im nehmen. Aber das stimmt nicht jeder wird so weich wenn es um Trennung geht.. ich bin 34, 16 Jahre zusammen ein Kind entstanden es tutverdammt noch mal weh sich zu trennen.. ich weiß ja nicht wie deine Situation mittlerweile ist aber der beste Weg mit dem Schmerz umzugehen ist sofort jemand zu finden mit dem man reden kann und eventuell auch mal eine Schulter anbieten könnte... auch wenn das Reden über WhatsApp statt findet, man weiß jemand hört einem zu.

06.11.2015 04:49 • #11


V
Da bin ich wieder, das verlorene Herz. Oh wie lange ist dies nun schon her. Ich selbst lese derzeit wieder verstärkt und mich interessieren zumeist die Geschichten von jenen, die schon länger verarbeiten. Auch ich gehöre dazu, jetzt nach 1,5 Jahren ist nur ein leichte Besserung eingetreten. Aber mal die Zeit zusammengefasst: Ich hab den Weg ja aus meinen alten Job geschafft und einen neuen gefunden. Auch da, wo er war und halt bei meiner Mutter. Das Arbeitsverhältnis ging aber nur 6 Monate und ich wurde rausgemobbt. Ich bin nun wieder in der alten Heimat, da ich mir die neue Heimat nicht leisten kann. Zeitweise war ich abgelenkt und der Neuanfang tat mir gut. Aber wir haben uns dort zufällig auch getroffen und blieben danach grob in Kontakt. Er schrieb mir viel über seine Probleme mit seiner neuen Partnerin und wie toll es mit mir war. Aber überwiegend ging es nur darum, wie schei. alles mit ihr ist. Klar, macht man sich da Hoffnungen. Aber die Realität zog wieder ein. Er hat nun wieder eine Neue, ich existiere gar nicht mehr in seinem Leben. An sich ist das auch nicht schlimm, denn es zeigt mir nur wieder, für was ich gut bin. Aber meinen Kopf bekomme ich noch immer nicht frei und die Gedanken drehen sich nur um diese eine Person, wenngleich ich ihm auch irgendwo das neue Glück gönne. Kurzum aber, ich schreibe ihn nicht mehr und er auch mir nicht mehr (zumeist ging es von ihm aus).

Ich denke einfach, irgendwas in mir ist nun vollständig kaputtgegangen, denn auch alle anderen Beziehungen gingen nie gut zu Ende. Irgendwie schreibe ich die Zeilen, weil ich weiß, dass kein neuer Mann mehr kommen wird, denn ich kann mich wirklich für Niemanden begeistern. Momentan habe ich auch keine wirklichen Ziele mehr, da dieser Neuanfang sowas von Schief ging und ich viele ärger hatte. Irgendwie geht alles kaputt, was ich anfasse und es macht keinen Spaß mehr.

Ich hab auch aufgehört Freunden damit auf den Keks zu gehen. Letztlich ist der Text wohl nur daraus entstanden, weil Zeit doch nicht alle Wunden heilt und manche sogar erst richtig aufreißt.

04.10.2016 14:55 • #12


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