Die Reise ins Nichts

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Hallo ich habe schon lange nichts mehr hier ins Forum geschrieben, alleine schon aus dem Grunde, das mir nicht unbedingt die Gabe mit in die Wiege gelegt worden ist, meine Gedanken und Gefühle so niederzuschreiben wie sie mir gerade durch den Kopf gehen.
Manchmal wünschte ich mir, ich hätte ein Speicherchip in meinem Kopf und könnte einfach mit einem Knopfdruck diese Gedanken und Gefühle ausdrucken.
Vielleicht wäre mir ja so mancher schmerzlicher Augenblick in meinem Leben dadurch erspart geblieben.
Auch heute gibt es noch so einige bestimmte Sachen, die ich vor langer Zeit einem für mich ganz besonderen Menschen hätte sagen sollen.
Einfach die unvermeidliche Wahrheit, die nun mal vorhanden war zu sagen, auch mit der Konsequenz eine Reaktion heraufzubeschwören, der man sich gerne in jeglicher Hinsicht und mit aller Gewalt entziehen möchte und sie durch kleine Unwahrheiten in den Hintergrund verdrängt.
Keine Angst davor zu haben, seine Gefühle und Ängste demjenigen den es betrifft Preiszugeben, auch wenn man sich selber einredet, sich dann in irgendeiner weise Lächerlich zu machen.
Können Gefühle eigentlich in irgendeiner Form Lächerlich sein ??
Gibt es in einer Partnerschaft eine Grenze an der man sagen darf, damit dass man etwas unausgesprochen im Raum stehen lässt, nehme ich einem die Entscheidung ab eine Entscheidung zu treffen?
Hat man nicht irgendwo das recht, etwas zu erfahren was vielleicht der ausschlaggebende Grund für eine Trennung war ??
Dies soll nicht bedeuten, daß das anscheinend unvermeidliche und damit nehme ich bezug auf meine Trennung von meiner damaligen Partnerin vermeidbar gewesen wäre.
Aber gerade diese unausgesprochenen Worte ,einerseits von mir an Sie und auch von Ihr an mich bereiten mir viel Kopfzerbrechen.
Oftmals dachte ich mir schon ob ich ihr dies noch nachträglich durch einen Brief oder durch welche Art auch immer mitteilen sollte.
Doch ich komme wieder und wieder zu der gleichen Erkenntnis, dass dies nur wie eine nachträgliche Entschuldigung für so manches falsche Verhalten meinerseits in der Zeit unserem 10 jährigen Zusammenlebens wäre oder zumindestens so aussehen könnte.
Obwohl sie dadurch bestimmt einiges in einem anderen Licht sehen würde.

Aber warum schreibe ich dieses nach fast einjähriger Trennung ?

Ist es wirklich schon fast ein Jahr ?
Eine Frage, die ich leider mit einem klaren Ja beantworten muss.
Doch gibt es auch noch heute Tage, da kommt es mir wie gestern vor und ich mich fühle als ob ich vor einem Jahr eine Reise zum Ende eines Regenbogens angetreten hätte, nicht um den Topf mit dem Gold zu finden, nein vielmehr um ein Buch zu finden in dem all die Antworten drinne stehen, die mir das Leben manchmal nicht mehr Lebenswert erscheinen lassen.
Aber wie alle weis ich auch das man nie das Ende des Regenbogens erreichen kann.
Aber warum schaffe ich dann nicht den Absprung von dieser sinnlosen Reise ins nichts ?

An diesen Tagen brauche ich auch heute noch Menschen, mit denen ich über diese Themen reden kann und die mich verstehen, deshalb bin ich auch froh das ich vor langer Zeit den Weg in diesen Chat gefunden habe, wo ich viele Liebe verständnisvolle Menschen kennergelernt habe.
Dafür an dieser Stelle besten Dank nochmals.

Auch eine Entshuldigung will ich an dieser Stelle noch Aussprechen für ein ziemlich spätes Telefonat, dass ich gestern noch getätigt habe, ist ansonsten nicht meine Art, aber habe gestern nicht weiter darübr nachgedacht sorry.

mit besten Grüssen
Floh


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31.05.2002 11:38 • #1


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Hallo Floh!

Auch bei mir ist die Trennung gute 10 Monate her und ich habe auch bis heute keine *für mich akzeptablen* Antworten auf die vielen Fragen bekommen.
Speziell von meinem Ex nicht.  ???
Ich glaube sogar, daß die meisten Verlassenden selbst die wahren Gründe nicht kennen oder ausdrücken können/wollen.
Mittlerweile bin ich auch für mich der Meinung, daß es besser für MICH ist, wenn ich nicht alles weiß.  :-/
Wer weiß denn schon, was in IHM vorging?
Ich möchte nicht wirklich wissen, daß er sich vielleicht vor mir geekelt hat oder schlimmeres.  :o
So kann ich mit den anderen, in meinen Augen fadenscheinigen Begründungen, besser umgehen.

Aber wie heißt es so schön?

Keine Antwort ist auch eine Antwort. Nämlich meine eigene.

MfG Nicole
[img]gifart.de/gifs/engel/00002980.gif[/img]

31.05.2002 14:18 • #2


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Die Reise ins Nichts

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Hallo Floh,
ich finde es gehört sehr viel Mut dazu alle Gefühle und Ängste dem Gegenüber (nicht nur Partner, sondern vielleicht auch Freund, Eltern, Kindern) mitzuteilen. Das macht erstmal Angst. Wenn man sich daran gewöhnt hat, findet man aber heraus, dass man für Gefühlsäußerungen nicht kritisiert werden kann. Auch nicht für die, wo man sich selbst in einem sehr schlechten Licht darstellt, mit seinen Grenzen, dem eigenen Scham, usw. Denn jeder Mensch ist auch schlecht, hat auch schlechte Gefühle, es kommt nur darauf an, was man damit macht. Ich muß sie ja nicht auch in Verhalten umsetzen, z.B. bei Wut jemanden schlagen oder anschreien, aber ich kann sagen, dass mir danach ist, meine dahinter liegende Verzweiflung erklären, mich selbst kennen lernen.
Ich selbst habe erlebt, dass wenn ich mich völlig öffne, ich kaum noch angreifbar bin. Dies liegt daran, dass ich mich dann auch selbst mit meinen Fehlern (und davon habe ich so einige , manchmal eine absolut peinliche Veranstaltung) erkenne und akzeptiere. Ich bin eben nur ein Mensch, so wie du auch, nicht mehr und nicht weniger. Wenn also mein Gegenüber mich für meine Schlechtigkeit abwertet, oder für meine Gefühle, die ihm nicht passen, macht mir das nicht so viel. Denn ich bin ich, da kann der Gegenüber mich nicht treffen, außerdem weiß ich im Regelfall ja selbst schon, dass ich unangemessene Empfindungen habe, davon gehen sie aber nicht weg. Gib keinen Ausschaltknopf. Jeder ist doch mal völlig bescheuert, schämt sich für die Dinge die er getan, gesagt oder gefühlt hat. Wenn das jemand einer sehr vertrauten Person gegenüber zugibt, schafft das eher Nähe, der andere kann sich auch öffnen. Ist der Gegenüber aber eine Pappnase, wird er mich angreifen, dafür, dass ich nicht unfehlbar bin. Und genau das meine ich, erstmal passiert mir so was so gut wie nie und wenn doch, dann ist der andere eh eine Pappnase (versucht mich ich meiner vermeindlichen Schwäche zutreffen) und Pappnasen können mir nicht so weh tun. Weh tun mir andere Sachen, aber nicht Kritik an meinen Gefühlen. Wir alle haben doch erlebt, dass diese nicht so sehr beeinflussbar sind von den Gedanken, manchmal leider .
Lieber Floh in diesem Sinne, schreib wenn du willst oder lass es. Mach so wie es für dich richtig ist. Aber hab keine Angst vor einem Angriff. Es könnte höchstens sein, dass du nicht bekommst was du willst, nämlich, dass sie sich nicht öffnet. Ist dann ja auch ihre Sache. Aber vielleicht ist es einen Versuch wert, grade wenn du in Vorleistung trittst und mutig voran schreitest. Aber bitte überprüfe erst, ob du den möglichen Verletzungen, die entstehen, wenn deine Wünsche nach Antwort nicht erfüllt würden, auch Stand halten kannst. Wenn es jetzt zu früh ist, kannst du es auch später machen. Manche ehemaligen Paare führen solche Gepräche erst nach 10 Jahren und länger, nech Very? Tut dann auch noch gut.

Floh, hoffe dir einige Anregungen gegeben zu haben
Gruß Shanna

01.06.2002 09:45 • #3


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Hallo Nicole_29 und Shanna

aller liebsten Dank für eure Worte.

Auf der einen Seite hast du Nicole ja recht mit den nicht ausgesprochenen Gründen einer Trennung, vielleicht ist es wirklich auch oftmals am besten man erfährt sie nicht.
Nicht nur aus der Tatsache heraus, dass man was erfahren würde, was einen nochmals Verletzungen in Form von seelischen Schmerz bereiten könnte, sondern auch in der Hinsicht das man sich oder dem/der Ex durch nachträglich ausgesprochene Begründungen Vorwürfe macht welche sowieso nicht mehr relevant sein dürften.

Man sagt ja auch alles hat zwei Betrachtungsebenen und so finde ich ist es auch bei dieser Geschichte.

Aber auch dir Liebe Shanna kann ich nur recht geben in deiner Ausführung
Man sollte sich nicht bei jeder seiner Handlungen vorher fragen müssen, wird es eine richtige oder falsche Handlung in den Augen unserer von vorgegebenen Verhaltensmuster und Anstandsregeln teilweise eingeengten Mitmenschen sein.

Und vielleicht, wer weis wird sich wie du schon gesagt hast, einmal eine Situation ergeben in der wir mal über unsere Trennung reden werden und wo auch so manche Frage ihren Reiz verlieren wird.

Wie sagt man so schön #8222;abwarten und Tee trinken#8220;
Auf jedenfall werde ich von meiner Seite diese Fragen weiterhin so im Raum stehen lassen wie bisher, aber ich werde auch nicht mehr versuchen für ich eine Antwort zu finden

in diesem Sinne grüßt euch
Floh

02.06.2002 17:46 • #4




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