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Die Trennung akzeptieren

A
gestern zog sie (24) den Schlussstrich unter die Beziehung
es lief schon seit längerer Zeit nicht mehr besonders gut, mal gingen die Probleme von ihr aus, mal von mir

wir schafften es einfach nicht mehr über einen längeren Zeitraum glücklich zu sein, es war eine wirklich destruktive Zeit für uns beide
ich hab immer versucht der stärkere zu sein, ihr Halt zu geben, aber letztendlich ist es mir wohl nicht gelungen?

gestern hat sie schlussgemacht, es war unausweilich und trotzdem tut es so extrem weh

da waren diese furchtbaren Schmerzen in der Brustgegend, die mir teilweise die Luft zum atmen nahmen
ich kann mich einfach auf nichts mehr konzentrieren, dabei sollte ich doch für meine Prüfungen lernen

09.09.2014 16:13 • #1


Tsumitsuki
A183,

ich kann so gut nachvollziehen wie es dir geht. Bei uns war es auch nur noch ein auf und ab, obwohl die letzten 3 Monate so gut liefen wie nie, deshlab macht mich die Trennung gleich doppelt so fertig.
Ich sehe auch kein Morgen mehr und weiß nicht was ich tun soll. Ich denke pausenlos an ihn, aber letzendlich hätten wir auf dauer nicht glücklich werden können. Das hat er gründlich verhindert. Wenn du gerne privat etwas schreiben möchtest, schreib mir einfach. Zusammen lässt es sich etwas besser ertragen

09.09.2014 17:01 • #2


A


Die Trennung akzeptieren

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P
Hallo erstmal:)

ich kann dich verstehen, sowas ist nie einfach.
Versuch deine Gefühle nicht zu unterdrücken und einfach mal rauszulassen. Mir ging es immer so, wenn ich lange Zeit versucht habe meine Gefühle für mich zu behalten.

Ich denke du hast dein bestes für diese Beziehung getan und dafür solltest du dir nicht die Schuld geben! Du kannst stolz darauf sein, dass du immer versucht hast alles für sie zu geben.

Das mit der Prüfung ist natürlich schwer.. aber wenn du dich ohne hin nicht konzentrieren kannst, dann mach was anderes. Versuch dich, so schwer es fällt, dir nicht den Stress wegen der Prüfung zu machen. Umso mehr wirst du dich selber blockieren. Und wenn du dann einen Moment hast, in dem du dich gern mit was anderem Ablenken würdest, nutze es und investier ins lernen..


Allerliebste Grüße und viel erfolg,
Prosa

09.09.2014 20:02 • #3


A
@Tsumitsuki: hab dir schon geschrieben und tut wirklich sehr gut sich auszutauschen

@Prosa: danke erzählst du was dir passiert ist?

heute war der erste komplette tag nach der trennung: mir gehts den umständen entsprechend eigentlich ganz gut, das liegt aber auch daran dass ich sehr aktiv nach ablenkung gesucht hab und in vielen telefonaten und treffen mit freunden auch gefunden hab

nervig ist aber dieses auf und ab, aber das war zu erwarten (ist ja auch nicht meine erste trennung )

wirklich konzentrieren konnte ich mich noch nicht auf was sinnvolles, ich hoffe das kommt bald zurück
mein appetit kommt auch ganz langsam und leicht zurück, ändert aber nichts daran dass ich noch immer viel zu wenig esse

gedanken an sie versuche ich zu vermeiden und wenn sie dann durchkommen (dagegen kann man wohl nichts unternehmen), versuche ich mir zu sagen dass es besser so ist

was auch noch schlimm ist, sind ganz bestimmte kritische gedanken.. zB was sie momentan macht, wie es ihr geht, ob sie besser damit zurecht kommt als ich usw.

09.09.2014 21:38 • #4


A
Tag 2 danach:

auch die zweite nacht war weniger schlimm als befürchtet, und im gegensatz zur ersten, konnte ich auch ganz gut schlafen

meinen ersten rückschlag hatte ich dann im laufe des vormittags: sie meldete sich bei mir und fragte wie wir das mit den sachen klären
ich hab sachlich geantwortet, bin aber auf ihre anschließende frage, wie es mir denn ginge nicht eingegangen
auch die nachfragen hab ich ignoriert, bis sie mir sagte, sie würde meinen sachen auch einen brief beilegen

ich antwortete ihr, dass ich ihn nicht lesen würde und ab dem zeitpunkt gings mir wieder schlechter
am nachmittag hab ich den brief zusammen mit einem freund gelesen: es stand das drin, was ich mir erwartet hätte
sie sucht die schuld für die trennung vor allem beim mir
außerdem würde sie mich blockieren, damit sie nicht noch schwach wird

ihre kritik hat mich zwar nicht wirklich überrascht, aber logischweise trotzdem getroffen, da sie sehr persönlich war und ich viele dinge anders sehe
dennoch gings mir eigentlich ganz in ordnung, lag bestimmt auch daran, dass ich noch gesellschaft hatte

jetzt bin ich wieder zuhause, allein in der wohnung, und fühl mich schlechter
ich bin sehr froh, dass es einigermaßen erträglich ist, aber trotzdem nervt es gewaltig wenn man keine freude empfinden kann und nur mit ablenkung durch den tag kommt

10.09.2014 18:13 • #5


M
Oh ja, man ist wie gefangen in einer dunklen Seifenblase. Fühlt sich alles so betäubt und unwirklich an. Und niemand kann da helfen... hab tolle Freunde und es macht es einfacher, aber den tiefen Schmerz kann einem Niemanden nehmen. Bin auch mal gespannt wie lang diese Akutphase anhält...hab halt grad auch noch Urlaub. Das macht es nicht besser...auf der anderen Seite kann ich so meinen Schmerz auch gleich voll ausleben. Essen kann ich auch gar nichts mehr... bin froh, wenn ich mir ein Brot runterquälen kann. 3 Kilo sind seit Samstag schon runter... Wenigstens verlier ich die Beziehungskilos wieder!

Ich finde es immer so schwer zu akzeptieren, dass manche Menschen nach so einer trennung einfach gar keine Gefühle mehr haben. Dass sie eiskalt sind und so tun als wäre nie was gewesen. Ich habe mich auch schon getrennt und da war ich auch traurig, obwohl ich es so wollte. Ganz einfach weil mir der Mensch wichtig war und trennungen grundlegend einfach auch sehr traurig sind.

11.09.2014 10:59 • x 1 #6


luadflo1984
Wohw - echt erstaunlich wie du über Tag 1 und 2 und soweiter schreibst wie es dir da geht, denn 99% in diesem Forum inkl. mir, sprechen von Monaten wie es uns da geht und ob schon eine Verbesserung zu spüren ist. Wenn du also wirklich in Tagesabschnitten damit klar kommst, dann bewundere ich dich sehr!

11.09.2014 12:07 • #7


M
Ich denke A183 schreibt einfach recht objektiv und vielleicht bist du auch noch etwas unter schock. Bei mir kam der richtige Kummer erst ein paar Tage später. Aber das ist ja auch immer typ-abhängig. die einen leiden mehr, die anderen weniger unter Liebeskummer.

11.09.2014 12:25 • #8


luadflo1984
Bei mir sind es jetzt gute 2 Monate und es fühlt sich vielleicht 10% besser an. Ich weiß gar nicht wo die letzten 8 Wochen hin sind. Mir kommt es vor als wäre es gestern gewesen. Irgendwie fühl es sich so an als würde ich derzeit in einer komplett zeitlosen Welt leben. Alles ist so unwirklich und sinnlos.
Dann geh ich auch mal stark davon aus das es bei A183 noch der Schock ist, den er (du) selbst noch nicht als solches wahr nimmst...

11.09.2014 12:31 • #9


O
Ja Flo,
mir geht es genauso wie dir. Erst dachte ich die Zeit steht still und dann sind es doch schon über 2 Monate. Es ist wirklich wie eine (Alp)traumwelt, alles so unreal und ungewohnt, wieder alleine zu sein und sich klar machen zu müssen das sie nie mehr wieder kommt.

11.09.2014 12:42 • #10


luadflo1984
Ja otelloo,
wir haben ja schon festgestellt das wir beide genau gleich denken und fühlen. Mir ist auch unser Fehler bewusst, wir leben noch immer in der Vergangenheit.
Wir wollen das gar nicht, aber unser Gehirn zeigt uns noch keinen anderen Weg. Ich wusste übrigens noch gar nicht, dass unser Gehirn uns sogar Gerüche so real darstellen kann, als ob wir genau das jetzt in diesem Moment riechen!
Mit der Zeit genau das selbe, als hätte jemand in unseren Leben auf Slowmotion gedrückt.
Ich bekomme jeden Tag versprochen das wieder eine gute Zeit kommen wird in der wir glücklich sind! Aber warum fühlt es sich dann kein bisschen so an...
Ein Kollege hat mir gestern eine Geschichte aus seinem Leben erzählt damit ich drüber nachdenken kann. Wenn du möchtest schreib ich sie dir mal in einer Mail.

11.09.2014 13:24 • #11


F
Hallo, ich weis im moment nicht so richtig weiter. Ich bin 31, und war 2 jahre mit einer Frau zusammen. Ich bin letztes jahr an Krebserkrankt, was sehr schwer war für alle. Hatte Chemo, Bestrahlung alles. Mittlerweile habe ich ihn vorerst Besiegt. So vor 14 tagen war meine Freundin noch bei mir und alles war gut. Bis vor einer woche, sie ist einfach gegangen. Ich weis nicht wo nix. Bis sie mir gestern schrieb. Sie hätte keine kraft mehr und bla. Und das ich ihr sehr fehlen werde. Unten drunter stand das sie nun mit einem Freund von früher zusammen ist. Das war alles was ich weiss, ich habe sie gebeten mit mir zu reden, weil ich ein paar antworten gern hätte. Kein weg! Nu steh ich da, wie ein sack müll. Kenn das jemand? Lg

11.09.2014 14:22 • #12


luadflo1984
Hey fati83
Ja das kennen wir hier alle nur zu gut!
Ich bin auch 30 und war auch 2 Jahre mit einer zusammen die jetzt zu einem Freund gegangen ist.
Und otelloo geht es genauso. Du hast also hier die richtigen Ansprechpartner gefunden und wir wissen sehr sehr genau wie es die geht.
Aber erstmal Glückwunsch das du den schei. Krebs besiegt hast. Das heißt wohl, du bist schon mal stärker als die meisten hier. Inklusive mir.

11.09.2014 14:38 • #13


A
oh, so viele antworten, das freut mich

@Magnolia: du redest vom schock... ich nehme an deine trennung ist noch ganz frisch?

@luadflo1984: vielen dank für das kompliment
ich muss dazu sagen, dass der erste schock, auch wenn er zum glück nur wenige stunden anhielt, unfassbar grausam war (starke stechende schmerzen in der brustgegend und schwierigkeiten zu atmen)
seitdem geht es wirklich bergauf: die schmerzen wurden weniger intensiv und irgendwann waren sie verschwunden; von zeit zu zeit hab ich noch nen gewissen druck auf der brust und/oder ein flaues gefühl in der bauchgegend
wenn beides nicht zutrifft, gehts mir ganz okay: mir gehts natürlich nicht gut, aber aber auch nicht wirklich schlecht, es ist so ein zwischending... ab und zu (glücklicherweise selten) kommen aber sehr fiese gedanken, à la wie kommt sie mit der trennung zurecht? lenkt sie sich ab? usw. die versetzen einem logischerweise einen stich ins herz, aber ansonsten könnts tatsächlich viel schlimmer sein
mein hauptproblem bin momentan ich selbst: ich muss jetzt mein leben neu ordnen und neue zukunftsperspektiven finden, ganz allg. wieder auf zurück ins leben finden

warum es mir momentan ganz gut geht? (vielleicht hilfts ja auch wem anderen):
- es ist nicht meine erste trennung und ich weiß, so hart es im moment auch ist, der schmerz geht wieder vorbei
- ich kann mir nichts vorwerfen lassen, ich hab mein bestes in dieser beziehung gegeben
- ich hab viel kontakt mit freunden und auch anderen frauen was auch mein selbstwertgefühl steigert und ich fühl mich weniger einsam
- die beziehung selbst war schon geprägt von problemen, von dem her bin ich irgendwo auch ein wenig erleichtert
- ich versuch logischerweise möglichst wenig an sie zu denken (z.B. keine was wäre wenn-Gedanken zuzulassen)
- ich möchte die trennung auch als chance sehen, an mir zu arbeiten und die fehler die ich gemacht hab zu reflektieren
- ich hab für mich ein ritual gefunden dass mir ganz gut tut, einfach abends raus und spazieren gehen; ich bin zwar nicht gläubig, aber ich besuch auch eine kirche und finde dort für kurze zeit ruhe

Tag 3:
ich hab gemerkt gestern abend noch gemerkt, dass es mir am schwersten fällt, wenn ich alleine bin und auch kaum/keinen kontakt mit anderen habe; gleichzeitig möchte ich mich aber auch niemandem aufdrängen
andere ablenkung, z.B. filme schauen, klappt noch nicht wirklich, von daher bin ich sehr auf den kontakt mit freunden angewiesen
die nacht war wieder sehr angenehm, genauso wie der heutige morgen
hab am vormittag zum ersten mal verhältnismäßig viel nachgedacht, aber weniger über die beziehung an sich und mehr über mich und meine zukunft
ich weiß ich muss vieles an mir ändern um wieder voll auf glücklich zu werden, aber leider hab ich noch zu wenige konkrete punkte an denen ich ansetzen konnte

11.09.2014 17:37 • #14


H
Hallo A 183, ich will dir jetzt mal sagen, dass ich es toll finde, wie reflektiert du mir deiner Trennung und dir selbst umgehst. Respekt! Ich bin ein paar Jahre älter als du, was leider überhaupt nichts nützt und zu sagen hat. Da sieht man es mal wieder . Ich wäre froh, ich hätte auch nur zum Teil deine Ansätze gehabt. Damit hätte ich mir ein paar schlimme Lebensjahre erspart. Es kommt mir wie im Zeitraffer vor, wenn ich lese, was du schreibst. Wenn auch die Situation anders war, unterm Strich ist sie dieselbe. Ich bin anfangs nicht einmal auf die Idee gekommen, ein Forum wie dieses zu lesen. Kurz gesagt, ich bin beeindruckt, mach bitte weiter so, das erspart schlecht gelebte Lebenszeit und die Frau, die wirklich zu dir passt und die dich liebt wie du sie, kann froh sein .
Die konkreten Punkte, an denen du ansetzen kannst, um rundum mit dir selbst wieder glücklich zu sein, wirst du sicher bald erkennen.
Alles Gute!

11.09.2014 20:58 • #15


A


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