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Dinge, die ich ihm ins Gesicht schreien möchte

CellarDoor
Ich bin gerade in Panik und nach Luft am ringen, daher versuche ich es jetzt mit aufschreiben. Und da er mir nicht zuhört, hoffe ich, dass mich hier jemand hört! Diese Macht- und Hilflosigkeit bringt mich um. Warum erhört er mein Flehen nicht? Warum überlegt er es sich nicht nochmal? Warum ist er so kalt? Ja, jetzt gerade in diesem Moment möchte ich nochmal tot sein. Ich habe nichts wofür es sich noch zu leben lohnt. Herrgott, ER hat mir vor 4 Jahren doch erst beigebracht, richtig zu leben und das Leben zu genießen! Ich weiß, es ist total doof und unlogisch aber wie soll ich ohne ihn weitermachen? MEIN HERZ TUT SO WEH. Ich habe nichts, NICHTS getan um das hier zu verdienen. Im Gegenteil - ich habe alles richtig gemacht OBWOHL er sich so gewandelt hat und mich zwischendurch behandelt hat wie den letzten Dreck. Und ich glaube ihm nicht! Ich weigere mich, sein Ich liebe dich nicht mehr zu glauben. Denn ich merke doch, dass es nicht stimmt. Er stellt sich nämlich so doof an, kann garnicht richtig verbergen dass er noch Gefühle für mich hat. Also sind wir wieder am Anfang: Er hat keinen Bock auf mich. Was ist das bitte für ein Grund, eine so lange, so intensive Beziehung wegzuwerfen? Und warum keinen Bock? Weil ich an Silvester betrunken Auto gefahren bin? Dafür hast du mir doch eine Ohrfeige gegeben - wir sind also quitt!?Keinen Bock mehr auf meine Eifersucht? Ein Tipp: Dann hör auf, andere im Internet nach P. Bilder zu fragen, dann bin ich auch nicht eifersüchtig, du dummer Idiot! Kein Bock mehr, weil du mit Deiner Krankheit beschäftigt bist? Wer unterstützt Dich denn mit aller Kraft?! Massiert dich stundenlang bis die Finger taub sind damit du weniger Schmerzen hast und Luft bekommst? Wer riskiert jedes Mal nen Anschiss, wenn er Dich nötigt mal ein paar Minuten spazieren zu gehen, so wie dein Arzt es verlangt?!
ICH, ICH, ICH! Und warum tue ich es? Weil ich Dich liebe! Weil Krisen dazu gehören! Weil man nicht aufgibt!

Ich sage Dir was: Du wirfst mich aus Bequemlichkeit raus! Du wirfst mich raus, damit auch der letzte nicht mehr mitbekommt, was für ein Versager du geworden bist. Du schämst dich vor dir selbst! In der Unterhose den ganzen Tag vorm PC und zocken?! Ja das ist nicht schön - aber es MACHT MIR NICHTS, weil ich überzeugt bin, diese Phase geht vorbei! Ich helfe Dir seit einem Jahr durch diese Phase!
Ich wende mich nicht von einem Versager ab, den ich liebe - ich versuche zu helfen, damit du NICHT MEHR VERSAGST!

Aber das ist egal oder? Alles was ich sage ist egal. Du bist es ja so gewöhnt - den alten raus, wenns unbequem wird - ein Neuer wird sich finden.

Du hast zugelassen das ich von Dir abhängig werde. Du hast es sogar forciert. Und jetzt, WEIL DU NE sch. ZEIT HAST, setzt du mich auf die Straße? Und dir ist egal dass ich nichts hab?! Nichts außer Dich?

Ich verzweifle. Ich sterbe innerlich. Ich liebe dich, Pupsi. Du bist mein. Retter! Du hast mich damals aus dem Loch gezogen dass ich Leben nannte - aus der Eintönigkeit, der Faulheit, dem immergleichen Trott. Und nun stößt Du mich einfach wieder hinein. Löschst 4 Jahre aus. aus Bequemlichkeit.

Ich bin dir nicht böse. Das könnte ich nie. Zuviel habe ich von dir gelernt.

04.01.2018 20:53 • x 1 #1


Sabine
Hallo und willkommen bei uns

ich bin auch krank, in welchem Umfang vollkommen egal. Aber genau mit deinem Verhalten, mit deinen Aussagen, gibst du ihm NULLWERT. Ohne dich ist er vielleicht mehr wert. Du erdrückst ihn. Vom Autofahren betrunken, . . . . wäre es bei mir auch ein Limit erreicht. Und nein, eine Ohrfeige wäre da nicht genug. Wenn ein Leben dabei verloren geht, . . . das ist so einfach für dich abgetan?

Du vertraust ihm nicht und er dir nicht. Deswegen Eifersucht. Welche Grundlage also.

Du liebst ihn nicht, du brauchst ihn, um für dich Selbstbestätigung zu erfahren. Er versagt nicht ein bisschen, wenn ich das so lese. Es braucht viel Kraft zu sagen So kann und will ich nicht mehr! Liebe, Verbundenheit. Ja kann noch sein. Es ist ihm aber ein solches Leben nicht wert.

Der immer gleiche Trott, war bei dir auch da. Dein Retter faul . Okay.

Lese deinen Beitrag selbst noch einmal. Dein Beitrag ist vollkommen aus der Realität. Deine Wahrnehmung sehr getrübt.

Du bist ihm nicht böse und doch Vorwürfe ohne Ende.

Dir alles Liebe

Lilly

04.01.2018 23:12 • #2


A


Dinge, die ich ihm ins Gesicht schreien möchte

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CellarDoor
Hallo Machiennelilly, danke für Deine Antwort.
Wie auch bei meinem letzten Beitrag muss ich mich entschuldigen - wenn ich hier schreibe, dann gehen mir meist so viele Dinge gleichzeitig durch den Kopf, dass ich unzusammenhängend schreibe und mich oft falsch ausdrücke. Jetzt wo ich es nochmal lese, fällt mir auch auf, dass manche Dinge ganz anders rüberkommen als sie eigentlich sind.
Natürlich macht mich sein Verhalten wütend, weil ich dem hilflos gegenüberstehe. Er ist stur und trotzig, es ist schwer ihn davon zu überzeugen, dass sein Verhalten auch oft falsch ist. Ich bin ihm aber nicht wirklich böse weil ich ja weiß wie er ist.

Fakt ist, dass ich mich für diese Beziehung aufgeopfert habe und dabei mich selbst sehr vernachlässigt und schließlich ganz vergessen habe. Das ist natürlich nicht gut und daran muss ich arbeiten, auch in Zukunft.

Was mich aber so unglaublich verletzt ist, das wir diese starke, unbändige, vollkommene Liebe 3 Jahre lang GEGENSEITIG FÜREINANDER empfunden haben. Teilweise hat er mich quasi mehr geliebt als ich ihn, falls das überhaupt möglich ist. Und dann beginnt er auf einmal, Dummheiten zu machen, die mir natürlich nicht gefallen weil sie mir WEH tun. Und ich versuche mit Verständnis und Geduld ihm zu helfen wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Und werde dafür am Ende bestraft indem er ungefähr sagt Ja, ich habe diese Dummheiten gemacht, aber dadurch dass sie Dir aufgefallen sind bist du mir so auf die Nerven gegangen, dass ich dich jetzt rausschmeiße. Wo ist da die Logik? Gerechtigkeit? Ganz ehrlich, ich bin drauf und dran, den Glauben an die Menschheit aufzugeben und werde mir in Zukunft zweimal überlegen, ob ich einem anderen nochmal helfe. Denn was ist Hilfe wert, wenn man danach selbst am Boden liegt?!

05.01.2018 01:10 • #3


blackeyed
Helfen und ein etwas dafür zurückbekommen wollen ist ebenfalls eine egozentrierte Lebenseinstellung und wird fast immer enttäuscht.
Vorallem in Liebesbeziehungen.

Keine Sorge, ich möchte nicht auf Dir rumhacken.

Ich habe Deinen anderen Thread gelesen.
Wenn er jetzt keinen Bock mehr auf Dich hat, dann soll er mal machen.
Er darf ab jetzt konsequent alleine seinen Weg gehen.
Und dabei unterstützt Du ihn jetzt. Indem Du NICHTS mehr machst und Deinen Weg gehst.
Ohne ihn.
Damit wird er nicht so wirklich rechnen.

Keiner kann in die Zukunft blicken. Aber für jetzt, ab heute ist mal Schluss mit lustig.
Du bist mehr wert als sein Kinderfasching, den er jetzt feiert.
Psychisch krank oder nicht.

Du bist/wärst ein hervorragender Co-Abhängiger, aber das macht DICH krank.
Wäre er dann für Dich da? So, wie er jetzt drauf ist? Ich denke nicht.

05.01.2018 02:57 • x 1 #4


W
Wenn man hilft, bekommt man zumeist zunächst etwas zurück aus dem Brunnen, in den man seine Hilfe schüttet. Aber irgendwann versiegt dieser Brunnen natürlicherweise wieder.
Eine Beziehung ist ja keine Dauertherapiestation. Ich habe den Eindruck, Du hast über Dein Helfenwollen den Blick auf die Dinge etwas verloren.
Auch sollte Dir klar sein, daß Du für das, was Dir wehtut, selber verantwortlich bist. Ebenso für Dein Leben im Gesamten. Daher ergibt es keinen Sinn, wenn Du etwa meinst: Er habe es zugelassen, daß Du von ihm abhängig wirst. Das kann nur einer zugelassen haben, und der bist Du selber.
Ich glaube, Du solltest jene Verantwortlichkeit, die Du für ihn empfindest, wieder auf Dich selber beziehen und die Verantwortung für Dein Leben übernehmen, nicht für seines. Ein solcher insgeheimer Tausch der Verantwortlichkeiten kann nur in die Hose gehen und nützt niemandem, weder Dir noch ihm.
Was Du machst, ist auch eine Art von Zocken, wenn auch im RL. Und dabei kann man auch verlieren. Das sollte einem bewußt sein.

05.01.2018 03:19 • #5


CellarDoor
Danke für Eure Beiträge. Ich wusste es war die richtige Entscheidung mich hier anzumelden!

Durch Eure vielen sehr logischen und nachvollziehbaren Aussagen gehen meinem unvernünftigen Ich so langsam die Argumente aus. Und das nervt total!

Nein im Ernst: Hier sind einige besondere Menschen am Werk die viel mehr Erfahrung haben als ich und durch die Überschneidungen in Euren Aussagen beginne ich zu begreifen, dass das was bevorsteht wohl die sinnvollste Entwicklung sein wird. Es geht so nicht weiter.

Aber - es tut so weh! Es mag nach Klischee klingen, aber diese Sache hier ist die bisher schwerste Prüfung in meinem Leben. Und ich hatte schon so einigen Mist zu stemmen.

Der gute Ricky hat im anderen Thread eigentlich alles auf den Punkt gebracht, ich werde das morgen noch kommentieren.

Diesen hier werde ich wahrscheinlich für die Momente nutzen, in denen der Herzschmerz wieder unerträglich wird und ich mir Luft verschaffen muss.

Also, vielen Dank erstmal an Euch alle. Und seid mir nicht böse wenn mein nächster, panischer Beitrag wieder total unvernünftig ist - noch hab ich es nicht unter Kontrolle

05.01.2018 03:43 • x 4 #6


CellarDoor
Ich werde gehen. Morgen. Hab mit meiner (einzigen) Freundin ausgemacht dass sie morgen beim packen hilft. Viel ist es ja nicht was ich mitnehme.

Ich sitze seit einer Stunde auf dem Sofa. Apathie. Ich kann nur sitzen und starren. Mein ganzer Körper ist taub. Es fühlt sich an wie eine Niederlage. Ich fühle mich wie ein Verlierer. Ich konnte das was mir am wichtigsten ist nicht halten.

Ich schäme mich. Vor ihm. Vor mir selbst. Was wird in dieser Familie geredet wenn ich weg bin? Er wird es drehen als wäre ich der Grund, tut es ja jetzt schon.

Was fühle ich gerade? Ich glaube nichts. Keine Tränen - die sind wie hinter einem Tor verschlossen. Oder einfach leergeweint....
Es ist etwas Wut im Bauch, auf ihn. Weil er es durchziehen wird. Aber ansonsten...nichts.

So ganz ohne Emotionen zu spüren wird Selbstmord gerade wieder zur Option. Nicht wegen einem Typ. Aber weil meine Zukunft zu nichts außer einem weißen Nebel geworden ist. Dann geht es wieder weg. Ist man krank wenn man darüber nachdenkt sich umzubringen? Ist doch mein Leben - was, wenn ichs nicht mehr will?

Als er ins Bett kam, flüsterte ich zu ihm, dass ich Samstag gehe. Das ich aufgebe. Und das er keine Angst mehr haben muss, mich nicht loszuwerden.
Später in der Nacht hatten wieder S.. Er hat angefangen. Ich hab mitgemacht. Mit ihm ist es schön also warum wehren?! Warum macht er es mit mir, wenn er doch will dass ich gehe? Weil es ihn auch traurig macht. Hat er gestern Abend gesagt. Ich glaube, er wünscht sich auch, dass es anders gekommen wäre.

Ist es vielleicht doch alles meine Schuld? Er sagt, es wäre so. Für ihn zählt allein meine Eifersucht. Er sagt, damit hätt ichs durchtrieben. Er will nicht hören, das er sie ausgelöst hat.
Jemand meinte gestern, es spiele keine Rolle ob er es einsieht - solange ich die Wahrheit wüsste, hätte ich einen Grund zu gehen.

Heute Nacht wird unsere letzte Gemeinsame. Jetzt fühle ich etwas. So fühlt man sich wohl, wenn man in der Todeszelle sitzt, 24h vor der Hinrichtung...
Warum sehe ich nur ein Ende? Und keinen Neuanfang? Die neue Wohnung ist hässlich. Sie ist nur ein Mittel zum Zweck. Ich will dort nicht wohnen. Es wird mein Gefängnis. Was mich von ihm fernhalten soll.

Wäre ich nicht so feige, würde ich es tun. Aber ich kann nicht. Ich kann mich nicht umbringen. Bei all dem Sche*ß den ich mich in meinem Leben schon getraut habe, habe ich immer darauf geachtet, dass es nichts endgültiges ist. Das ich es rückgängig machen kann, falls es die falsche Entscheidung ist. Dies wäre unumkehrbar. Wobei die Aussicht auf ewigen Schlaf und Ruhe gerade das Beste ist, was sich mein erschöpftes Gehirn vorstellen kann...

05.01.2018 14:32 • #7


CellarDoor
Unsere letzte gemeinsame Nacht. Ich bin wieder aufgestanden, konnte nicht neben ihm liegen. Zu vertraut dieses Gefühl, zu gemütlich die Situation.

Ich hatte ihn heute Abend gebeten, ein letztes Mal etwas mit mir zu tun, was wir oft und gerne getan haben. Also sind wir zu Burger King gefahren, und haben beim Essen eine Folge Stargate geschaut.
Dabei ist er eingeschlafen. Ich habe meine Hand auf seinen Rücken gelegt und habe allein noch 3 weitere Folgen geschaut. Dann sind wir ins Bett.

Es ist immer noch wie ein entfernter Traum für mich... all diese Erinnerungen, die Erfahrungen, das gemeinsame Leben - alles Fäden die unentwegt gesponnen wurden seit 4 Jahren - werden heute abgeschnitten.

Es fällt ihm schwer, dass merkt man. Aber ihm bleibt keine andere Wahl. Das weiß ich. Mir auch nicht. Aber im Gegensatz zu mir, achtet er jetzt auf sich. Er tut das Richtige. Ich....nicht so.

Was wird die nächste Zeit bringen? Werde ich es überstehen? Wenn ich den Hintern hochbekomme, vielleicht. Ich habe es schon einmal überstanden. Niemand möchte, dass einem das passiert. Aber - es passiert. Das weiß ich jetzt.

Es ist nur ein Typ. Irgendein Typ. Ich war vor ihm glücklich, ich werde nach ihm glücklich sein. B.U.L.L.S.H.I.T.! Der Mensch, der ich heute bin, wäre ich ohne ihn niemals geworden. Ich bin ihm zu Dank verpflichtet. Ich habe ihm Treue geschworen.

Ich musste ihm vor ein paar Jahren etwas schwören.
Weinend nahm er damals mein Gesicht in seine Hände, führte meine Augen ganz nah vor seine und sagte: Wenn ich irgendwann aus einem idiotischen Grund mit Dir Schluss machen will - lass es nicht zu! Bring mich davon ab! Schwöre es mir! Du musst es mir schwören!

Nun - Schatz?! Hallo, das hier IST ein idiotischer Grund!
Er wusste es damals schon: Er kann Menschen nicht halten. Meine Vorgänger würden das bestätigen. Ich wäre die Ausnahme, hat er gesagt.

Ein Jahr habe ich meinen Schwur jetzt gehalten - und mich selbst dabei vollkommen vergessen.
Er? Er hat schon vor einem Jahr gesagt, damals hätte er Quatsch geredet.

Ich werde jetzt noch etwas Musik hören und dann schon mal was einpacken - dann geht es heute Mittag schneller.

Ich würde so gerne in die Zukunft schauen. Nur kurz, um zu sehen, ob ich Hoffnung haben kann. Hoffnung ist das einzige was mir bleibt. Hoffen, dass der Abstand uns gut tut und wir gestärkt wieder zueinander finden. Wir sind noch nicht fertig miteinander, das spüre ich einfach!

Meine Zukunft ist plötzlich vor mir verborgen - all die Jahre lag sie so klar vor mir. Aber die Winde des Schicksals haben einen grauen Schleier über alles gelegt, was ich mir erhoffte. Ab heute Abend werde ich wieder allein sein. In der ungewissen Dunkelheit. Allein. Sechs Buchstaben die mir so große Angst machen.

Vielleicht schaffe ich es.

06.01.2018 05:33 • #8


S
Diese Angst kennen die Meisten. Der Nebel wird verschwinden. Kümmere dich um dich, such dir Hilfe, Rede mit deinen Freunden.Wünsche dir viel Kraft und gut, dass du Freunde hast.Alles Gute

06.01.2018 05:50 • #9


A


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