Dunkelheit

E
Hallo restless,

ich empfinde es als sehr schwierig, Dich zu erreichen.
Das sagt mir mein Gefühl. Als Außenstehender kann ich Deine
Gemütslage sehr gut nachempfinden, weil auch ich so ein Typ bin, der zu sehr da liebt, wo es an Selbstaufgabe grenzt.
Mir ist das wenigstens bewußt, aber dir denke ich nicht.

Weißt Du was mir da geholfen hat? Ein gutes Buch von
Linda Field über Selbstachtung.
Da kannst Du dir mal die Checkliste anschauen, und Deinem
Therapeuten sagen:Vielen Dank für ihre Bemühungen.
Ich möchte es nochmal versuchen mit der Therapie unter
einem anderen Gesichtspunkt. Such dir einen Besseren, der
sich auskennt mit Deinem Liebeskummer, bis du endlich wieder
atmen kannst und denkst,so das hätten wir gehabt. Ich spüre in mir wieder mein Leben, und ich hab mich wieder.

Das kann ja wohl nicht sein, das der bei dir auf dem richtigen
Trichter war. Blöder Therapeut!

Schieß Deinen dämlichen
Therapeuten in den Wind, und such dir einen besseren.

Zu dem Armleuchter (mir fällt keine besseres Wort jetzt ein und muß grinsen, der der dein Licht nicht zu schätzen wußte.... )der Deine Liebe nicht zu schätzen wußte, wünsche
ich noch einen gesegnte Fahrt in die Nichtigkeit von Bedeutung für Dich!
Restless, du bist doch die, die ihren Job wechseln mußte
wegen ihm?
Er war deine erste Liebe, nicht wahr?!
Boah, ich krieg die Krise und würd dem Alien am liebsten
links und rechts eine scheuen und pfeffern, so die Krise krieg ich, mir tut das so unendlich
weh mir vorzustellen wie unendlich weh Dir das tun wird,
wenn Du endlich den Sprung von der Prinzessinnen auf der
Erbse-Matratze machst nach deinem Therapeuten, um unten ganz zerbrochen
anzukommen wegen so einem Gleichgültigen (muß wohl
Deine Gefühle aus Versehen im Fleischbeschauungsamt liegen
gelassen haben, und hat es wohl vergessen).

Hmmmm.

Lieben Gruß
wilde Flocke
 
 


14.05.2003 15:44 • #16


E
liebe uschi, liebe sabs und liebes flöckchen,

flöckchens charmantes rumgehacke auf dem therapeuten finde ich nicht so ganz angebracht (trotzdem liebe grüße!). denn hier bin ich mit sabs einer meinung (guter beitrag, kleines!). die dame versucht nämlich scheinbar, den lebensschwerpunkt wieder auf uschi zu verlagern und geht deswegen nicht mehr auf den liebeskummer ein. ich hatte auch solche momente (wie du, sabs) bei meiner frau k.: auf die frage, wie es mir ginge, antwortete ich in den ersten monaten nur: also f. hat jetzt folgendes gesagt, f. meint, f. fühlt, f. ist fertig uswusf. irgend wann hat sie mich ganz freundlich angeschaut und sagte lächelnd: wann reden wir denn einmal über Sie? ich war auch wie vor die stirn geschlagen, wusste aber sofort, was sie meint. mein gott, war ich nachdenklich danach. seit diesem lichtmoment habe ich immer wieder versucht, meine gedanken zu korrigieren. na klar geht das nicht immer, aber: die bewusstwerdung ist der erste ganz ganz große schritt.

und meine freunde/freundinnen sind auch ganz ernsthafte und messerscharfe kritiker, wenn sie merken, dass ich wieder nur von f. berichte und abdrifte. ich bin dann für ganze 2 sekunden tödlich beleidigt, wenn ich merke, die finger ungeduldig auf der tischplatte trommeln. wir machen dann meistens folgendes ab: ich darf ein statement mit 1.000 möglichen interpretationen abgeben, die meinung meiner freundin abfragen, dann ist THeMENWeCHSeL angesagt.
na ja, damit wollte ich nur zum ausdruck bringen, dass vermeintliche unpopuläre maßnahmen (und vermeintlich unsensible therapeuten) schon etwas bewirken wollen, was jedoch der trauernde und auf sein thema fixierte 24-h-heimkino-besucher nicht merkt / merken will. verständnis ist wichtig, aber von wachrütteln habe ich persönlich meistens mehr, ist aber auch 'ne typfrage.

tatsache ist auch, dass introvertierte menschen (so wie du dich beschreibst, uschi!) es einfach schwerer haben, kontakte zu knüpfen und einfach drauf los zu kommunizieren (mein absolutes talent ;) ). und deshalb ist es für diese noch schwerer, jemanden los und ziehen zulassen, der einmal ihre liebe/gunst/vertrauen gewonnen hat.

uschi, die welt ist voll von lieben wertvollen uschis und uschimännern, die ähnlich ticken und fühlen wie du .... ich wünsche dir so, dass du dein richtiges deckelchen findest ....

ganz liebe grüße,
c-c-l

14.05.2003 16:38 • #17


U
Vielen Dank für eure wertvollen Analysen. Viel Gedankenmaterial und vielleicht auch manchmal ein Anstoß in die richtige Richtung.
Mick, es klingt alles sehr richtig und gut, was Du schreibst. Nur ist es nicht immer ganz so einfach wie es klingt. Ich kann nicht wirklich bestätigen, dass es leichter ist, wenn sich der Ex nicht mehr meldet. Mag in vielen Fällen sicher zutreffen, aber ich habe seit über 5 Monaten nichts mehr von ihm gehört und leide gerade darunter. Es geht nicht um irgendwelche Hoffnungen #8211; schon lange nicht mehr. Ich will ihn nicht mehr zurückhaben, das könnte auch ich nicht mehr nach allem was vorgefallen ist. Ganz tief in mir ist vielleicht noch ein kleiner Funken, der sich das wünscht, aber den hab ich im Griff.
Worum es mittlerweile geht, ist die Demütigung wie er es beendet hat, wie schnell, wie konsequent (mich aus der Firma werfen lassen) aber vor allem, wie er von Liebe direkt auf Gleichgültigkeit übergehen konnte. Es tut mir auch weh, dass die anderen Kollegen, die ich als Freunde betrachtet hatte (Fehlinterpretation!) mich so schnell loswerden wollten/konnten als das Thema anstand und sich danach ebenfalls nicht mehr gemeldet haben. Wenn ich meine Gefühle mal in andere investiere, dann kann ich die nicht einfach so von heute auf morgen abstellen und diese Menschen vergessen oder ihnen gleichgültig gegenüberstehen. Deswegen fällt es mir auch so schwer zu akzeptieren, dass sie es bei mir können. Wie wenig muss ich ihnen bedeutet haben? Und bei IHM ist das Ganze natürlich noch eine Stufe schmerzhafter, weil er mir auch viel mehr bedeutet hat und teilweise noch immer bedeutet.
Ich will ihn nicht zurück und mir ist auch klar dass wir jetzt nicht einfach Freunde sein können (will ich auch gar nicht), aber warum es gleich so krass sein muss und er so alles von mir ignoriert und nicht mal ein paar Worte, eine unpersönliche E-Mail oder ähnliches zustandebringt, so überhaupt nicht wissen will wie es mir geht... das verstehe ich einfach nicht. Wenn er mir wenigstens gesagt hätte, er hielte es für besser wenn wir den Kontakt abbrechen würden weil... aber ER war derjenige der darauf beharrt hat, dass wir in Kontakt bleiben. Und wir haben uns nicht im Streit getrennt oder so was. Ich hab ihm ja nie wirklich Vorwürfe gemacht. Heute könnte ich mich dafür ohrfeigen, aber damals wollte ich ihn nicht verärgern um nicht jegliche Hoffnung zu verlieren, wenn er wütend auf mich wäre. Blöd aber so dachte ich zu der Zeit. Na ja, jedenfalls kann ich diese Gleichgültigkeit einfach nicht verstehen. Und wenn ich akzeptiere, dass ich ihm wirklich so wenig bedeute, dann muss ich doch auch annehmen, dass ich ihm nie besonders viel bedeutet habe, oder? Könnt ihr euch vorstellen, was das für ein Gefühl ist? Damit ist auch das zerstört, was wenigstens als Erinnerung noch schön war. Dann bleibt gar nichts mehr zurück.

Nicole, Du hast mich nicht verletzt. Genau wie Du wollte ich MICH nur erklären. Und ja, Du hast sicher Recht, dass meine Gefühlslage viel mit meinem mangelndem Selbstwertgefühl zu tun hat. Aber wie soll ich das aufbauen mit lauter Tiefschlägen? Wie soll man glauben, liebenswert zu sein, wenn einen noch nie jemand geliebt hat? Wie soll man glauben, etwas besonderes zu sein, wenn scheinbar keiner sich gerne mit Dir abgibt?
Eine gewisse Form von Bestätigung braucht man einfach. Und die habe ich schon lange nicht mehr gefunden.

Das mit den Freunden ist so eine Sache. Vor dieser Beziehung hatte ich keinen Freundeskreis. Nur so was wie gute Bekannte, die aus Schul- oder Ausbildungszeit stammen und irgendwie fast nie Zeit finden können sich mal mit mir zu treffen. Während der Beziehung hatte ich (dachte ich zumindest) einige gute Freunde, die aber gleichzeitig Kollegen waren bzw. Freundinnen der Kollegen und dadurch sehr eng mit IHM und mit dem Job zusammenhängen, den ich ja durch die Trennung auch verloren habe. Diese Kontakte wieder zu verstärken ist mir z.Zt. aufgrund zu vieler Erinnerungen und schmerzhafter Assoziationen nicht möglich.
Bleibt mein beste und einzige Freundin. Aber leider schreibt die zur Zeit ihre Diplomarbeit und hat nur sehr wenig und selten Zeit sich mit mir zu treffen. Wir telefonieren zwar oft aber ich komme dadurch trotzdem nicht raus.

Ich verstehe schon, warum meine Therapeutin in diese eine Richtung tendiert und dieses Problem bewältigen will. Ich rede auch nicht davon, dass ich ihr stundenlang über das Glück erzählen will, dass ich in der Beziehung hatte. Das war nie das Thema. Auch sonst will ich nicht über IHN erzählen #8211; es gibt ja gar nichts, weil wir keinen Kontakt mehr haben. Aber meine negativen Gefühle haben doch mit ihm zu tun. Und was mich runterzieht sind die anhaltenden Erinnerungen und vor allem die Demütigung durch die Gleichgültigkeit. Und diese schmerzhaften Gefühle möchte ich schon gerne mit ihr besprechen, weil ich die erklären und vor allem beseitigen will. Da ist mir das Problem, keine Leute in einem Café ansprechen zu können wirklich egal im Vergleich. Werde nächste Woche aber wohl doch mal mit ihr in Ruhe darüber sprechen, ob es nicht vielleicht sinnvoll wäre, die Therapie noch für eine Weile zu verlängern. Es gibt mir eine gewisse Sicherheit und ich denke ich bin noch immer zu deprimiert um ganz allein damit klarzukommen. Und warum nicht Hilfe annehmen, wenn man sie bekommen kann? Schaden kann es auf keinen Fall.

Vielen Dank, dass ihr mir immer wieder zuhört und mir Mut macht!
Schön, dass es euch gibt!!!

restless

16.05.2003 15:07 • #18




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