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Eheende nach 26 Jahren

M
Liebes Form,
ich fühle mich wie tot, nach 26 Jahren Ehe und fast 30 Jahren Beziehung will sie sich jetzt endgültig von mir trennen. Es gab zwar schon mehrere male solche Phasen, die immer wieder gerade noch gut ausgegangen sind, aber jetzt scheint es endgültig.
Mir zieht es den Boden unter den Füßen weg. Dazu kommt, dass ich wenig Freunde habe und einfach nicht alleine leben will und auch kann.
Wir kennen uns schon mehr als die Hälfte unseres Leben und ich stehe vor den Scherben meines Lebens. Ich bin wie paralysiert.
Dabei ist es gar nicht so sehr der Liebeskummer an sich, was mir Sorgen macht, sondern in diesem Alter eben die Zukunft. In jedem Winkel dieses Hauses sind wir drinnen, die gemeinsamen Erinnerungen, die Kinder, die gemeinsamen Fotoalben, Urlaube u.s.w. Es ist einfach nur schrecklich.
Ich sehe mich schon irgendwie in 30 Jahren als alten, einsamen Mann irgendwo enden.
Die Möglichkeiten mit 51 noch eine neue Partnerin zu finden sind ja immerhin recht begrenzt.
Ihr Gleichaltrigen im Forum.... welche Erfahrungen habt ihr gemacht mit Chancen auf eine neue, glückliche Partnerschaft in diesem Alter?
Mir ist schon klar, dass es möglich ist, es wird auch sicher möglich sein jetzt 100 Erfolgsgeschichten zu erzählen, die alle mit dem ermunternden Slogan enden mit 51 gehörst du noch lange nicht zum alten Eisen, du musst dein Leben in die Hand nehmen und sehen was auf dich zukommt und bla bla bla bla.
Aber ich als Techniker bin halt gewissermaßen auch ein bisschen nüchtern in dieser Beziehung und mich würde interessieren, wie groß die Chancen WIRKLICH noch sind in diesem Alter noch mal Tritt zu fassen, noch einmal eine engere eheähnliche Partnerschaft zu finden, eine Partnerin mit der man wirklich noch durch Dick und Dünn gehen kann.
Was habt ihr für Erfahrungen ? Wie habt ihr da draußen es geschafft aus diesem Strudel aus Traurigkeit und Verzweiflung zu entkommen ?
LG Alex

07.01.2015 15:32 • #1


H
Hallo Alex,

Trennungen sind hart, egal ob mit 20, 30, 40 oder 50...

Zitat:
Dazu kommt, dass ich wenig Freunde habe und einfach nicht alleine leben will und auch kann.


weisst du, vorstellen kann man sich immer sehr wenig. In der Realität wächst man meist mit seinen Aufgaben, denn

Zitat:
Es gab zwar schon mehrere male solche Phasen, die immer wieder gerade noch gut ausgegangen sind, aber jetzt scheint es endgültig.


du hättest dir vor 30 Jahren doch auch nicht vorstellen können, dein Leben in einer Beziehung zu verbringen die mehrere Male Phasen hat in denen gerade noch alles gut geht, oder? Ich kenne das selbst: Dauerhaft ist so ein ständiger Schwebezustand mit dem Damoklesschwert über einem doch viel viel schlimmer auszuhalten als die Realität wenn dann endgültig Schluss ist. Wie jemand der krank ist und Angst hat zum Arzt zu gehen. Er hört vielleicht keine niederschmetternde Diagnose, aber glücklich sein, loslassen können, das funktioniert nicht - man ist blockiert.

Naja, dass es dir besch... geht kann ich mir gut vorstellen und da kann dir wohl auch niemand so einfach helfen. Die Zeit der Trauer gehört jetzt einfach dazu. Aber ob Menschen einen anderen Menschen finden der durch dick und dünn geht, der glücklich macht und zufrieden, dass hängt nicht vom Alter ab sondern von Glaube, Zuversicht und einer gewissen Grundzufriedenheit mit sich selbst.

Ich wünsche dir, dass du es schaffst daran zu arbeiten. Dich selbst neu wiederzufinden nach so langer Zeit und dann eventuell merkst dass du gar nicht so alt bist wie du dich gerade fühlst .

Alles Gute, Hannoveraner

07.01.2015 16:46 • #2


A


Eheende nach 26 Jahren

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N
Zitat von m51:
Die Möglichkeiten mit 51 noch eine neue Partnerin zu finden sind ja immerhin recht begrenzt.
Ihr Gleichaltrigen im Forum.... welche Erfahrungen habt ihr gemacht mit Chancen auf eine neue, glückliche Partnerschaft in diesem Alter?


Hallo mein Lieber,

als ich wieder auf den Markt geworfen wurde , war ich 45 und Mutter von 6 Kindern, von denen 3 noch minderjährig waren und bei mir lebten.
Für mich war zu diesem Zeitpunkt klar: eine neue Beziehung kannste dir von der Backe putzen. Wer nimmt schon eine alte Tante mit drei pubertierenden Plagegeistern? Der kann dann nur blind und taub sein.

Diese Gedanken sind im reifen Alter wohl normal, obwohl ich hier im Forum immer wieder erlebe, dass selbst junge Menschen, die noch ein laaanges Leben vor sich haben, genauso verzweifelt derlei Gedanken hegen.

Im Moment sind deine Enttäuschung und dein Schmerz noch zu groß, als dass du fähig wärst, realistisch zu denken. Denn so wie du denkt irgendwo eine Frau gleichen Alters, ist so verzweifelt wie du und desillusioniert.

Nun, jetzt werde ich 48 und bin seit 1,5 Jahren wieder in einer Beziehung-übrigens hier im Forum gefunden.(und er wird 42)
Du siehst, nichts ist unmöglich und alles kommt wie es kommen soll. (Das musste jetzt mal sein. )

Mach dir über solche Dinge jetzt noch keinen Kopf.
Es ist wichtig, dass du dein Leben und deine Gefühlswelt wieder auf die Reihe bekommst.
Nach 26 Jahren vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, ist sehr hart und schmerzhaft. Dafür hast du mein volles Mitgefühl.
Lass dich von dem Strudel aus Traurigkeit und Verzweiflung nicht nach unten ziehen.
Es gibt einen Morgen danach. Wie der aussehen wird, bestimmst allein du.

Ich drück dich feste.

07.01.2015 20:06 • #3


J
Hallo Alex,

ich kann dich gut verstehen. Mir geht es auch nach 2 Jahren noch so.
Aber da muss man leider durch.

LG
Jen

07.01.2015 20:23 • #4


T
Hallo Alex
Du willst den zweiten Schritt , vor dem ersten.
Ich wurde vor einegen Wochen nach 27 Jahren verlassen und befinde mich noch im freien Fall. Dabei darf ich noch zusehen, wie mein Mann mit seiner Neuen (mehrere Monate schon während unserer Ehe) sein Glück aller Welt präsentiert.
Ich bin für jeden Tag dankbar, den ich irgendwie überstehe, und ich kann mir ein einsames Leben auch nicht vorstellen.
Also, wenn du eigentlich keine Angst vor dem Liebeskummer hast, hast du dich vielleicht auch schon von deiner Frau in deiner Ehe gelöst?
Wenn ja, bist du vielleicht schon weiter wie du glaubst.
Wenn nein, werden andere Dinge wahrscheinlich erts mal wichtiger. Mit einem Ersatz wirst du dabei nicht automatisch glücklich.
Wenn man etwas älter ist, wird die Frage des Marktwertes für einem wichtiger.
Für mich steht aber die Frage im Vordergrund, wie schaffe ich das überhaupt, nachdem über mein halbes Leben wie weggeblasen ist.
Mein Kopf versteht vieles, aber mein Herz hinkt unglaublich hinterher. und ich bin sonst auch eher ein technischer Mensch.

ich wünsche Dir viel Kraft.
tina46

08.01.2015 05:11 • #5


A
Hallo Alex,

du du ein Techniker bist, ich gleichalt bin, geb ich dir ne sachliche Antwort, die das ganze Gefühlsschlamassel (Vertrautheit, Erinnerungen) subtrahiert

Die Chancen, als Mann mit 51 eine neue Partnerin zu finden, sind zig mal höher, als bei der Frau. Ich kann dir keine exakten statistischen Zahlen liefern.

Es ist so, dass a) Männer früher sterben b) mehr Männer aus Ehen ausscheren und sich mit jüngeren Frauen neu liieren.

Wenn du gut situiert bist, das Herz am rechten Fleck hast, die Augen offen hältst, hast du gute Chancen, eine passende Partnerin zu finden, die den weiteren Lebensweg mit dir verbringt

Alles Gute

08.01.2015 07:56 • #6


M
Liebe Forumsmitglieder, vielen Dank für eure Rückmeldungen...

jen 25: .. wenn du nach 2 Jahren auch noch voll dahängst, dann klingt das nicht nach einer wirklich guten Perspektive. Genau das befürchte ich ja gerade, dass ich eine lange Zeit vor mir habe, wo es mir nur beschissen geht....

abigail 14: .. bist du dir wirklich sicher, dass deine Einschätzung auch stimmt. Dass Männer früher sterben als Frauen ist schon richtig, nur dieses frühere abtreten wirkt sich ja noch nicht in meinem / unserem Alter aus, das ist dann ja erst eine Sache die ins Gewicht fällt, wenn man mal 70 oder älter ist...
Und das mehr Männer ausscheren und sich jüngere Frauen suchen.. ich weiß nicht. Man ließt immer wieder, dass es gerade die Frauen sind, die mehrheitlich eine Beziehung beenden. Beruht deine Einschätzung, dass es Männer in meinem Alter leichter haben als Frauen wirklich auf konkrete Beobachtungen?..

LG Alex

08.01.2015 14:01 • #7


A
Hi Alex,

sind meine Beobachtungen. Natürlich nur Beobachtungen, keine wissenschaftlichen Studien, eher Lebenserfahrung.

Ich bin ein wenig relaxter, doch hab ich viele Freundinnen oder bekannte Damen, die verzweifelt auf der Suche sind. Und um die wenigen richtigen duften Männer wird ein eisenharter Zickenkrieg geführt. Ich schau mir das mittlerweile entspannt an, meine Familienplanung ist abgeschlossen, die Tochter groß. Und ich hab auch keine Probleme, mit einem jüngeren Mann Spaß zu haben. (Lieber Gott,vergib mir^)

Du hast als Mann z.B. ein viel größeres Altersspektrum zur Suche, ohne dass das anrüchig wäre. Warum nicht mit einer 30jhr Frau eine Famile gründen? Über Ziele etc. solltest du dir im Klaren sein. Und wie.....ausgehen, Hobbies, Bekanntschaften knüpfen, daten, Internet ... da muss jeder seinen Weg finden.

Zu deiner Frage: Mensch, das hielt so gut und lange ... meinst du nicht, ihr kriegt das wieder hin? An der langen Leine? Euch Raum geben, auf euch zu besinnen, ob ihr das wirklich aufgeben wollt? Jeder mal alleine weg fahren .... zum Nachdenken? Paarberatung? Ich weiß ja nicht, woran es bei euch gehapert hat. Routine? Alltag? S. Attraktion? Vieles kann man auch wieder hinkriegen. Die lange gemeinsame Zeit spricht doch für euch

LG

08.01.2015 16:04 • x 1 #8




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