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Ehefrau hat sich getrennt - ich leide sehr - was hilft?

E
Hallo, Ich, 34. männlich, bin durch Stunden / Tagelanges lesen auf diese Seite \ Forum gestoßen. Es fällt mir schwer zu schreiben, aber ich habe hier schon so viel gelesen und traue mich nun auch meine Geschichte zu schreiben, vielleicht hilft es mir ein bisschen besser klar zu kommen, und das ist jetzt in keinster Weise Egoistisch gemeint. Ich versuche mich natürlich kurz zu halten;) Wie der Betreff oben schon sagt, hat sich meine Frau letzte Woche Freitag von mir getrennt. Für mich kam das natürlich aus heiterem Himmel, für Sie stand der Entschluss schon länger fest. Aber, bevor ich den Inhalt der Trennung / Gespräches wiedergebe, denke ich, dass es sinnvoll ist, unsere Vorgeschichte zu erzählen. Ich werde dabei versuchen Chronologisch vorzugehen.

Kennenlernen und das Leben bis Heute!

Wir haben uns vor 16 Jahren kennen gelernt, also im Jahre 2006. Wir kommen beide aus Mecklenburg Vorpommern. Ich war 18. und Sie war 15. Jahre alt. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und waren eine Weile zusammen und haben uns dann aber im Guten getrennt. Hey, wir waren Jung!

Die nächsten 3 Jahre haben wir uns nur sporadisch gesehen. Sie hatte einen Freund und ich war ebenfalls vergeben. Wie das Leben so spielt haben wir uns, nachdem wir beide wieder Single waren öfter getroffen, sie war gerade in ihrer Abitur Phase und hatte danach den festen Entschluss gefasst, 1.Jahr nach Amerika zu gehen und wollte im Hinblick darauf, keine Beziehung.

Deswegen waren unsere Treffen anfangs, eher körperlicher Natur, aber mit vielen tollen Gesprächen und ein Super Verständnis füreinander, wie das erste mal, als wir uns kennen gelernt haben. Lange Rede kurzer Sinn, wir sind dann doch wieder zusammen gekommen und bis zum Abschied war es eine wunderschöne Zeit. Wir Versprachen uns, das Jahr durchzuhalten. Dieses Versprechen hat aber nur 5 Monate gehalten, dann merkten wir beide, dass die Distanz zu groß war. (Zu dieser Zeit, gab es weder Skype noch Whatsapp, geschweige denn schnelles Internet, nur Email und Telefon). Im Endeffekt hat es ihr so gut in den Staaten gefallen, dass sie noch 1. weiteres Jahr da bleiben wollte. (Es wurden im Endeffekt 6. Jahre inclusive Studium). Nach ihrem 1. Jahr, fragte Sie mich, ob ich Sie in den Staaten besuchen will und wir eine Rundreise machen wollen, natürlich rein freundschaftlich. Gesagt getan und es kam bei dem Besuch wie es kommen musste, wir sind uns wieder näher gekommen, beide mit dem wissen, dass der Urlaub auch ein Ende hat und die Trennung einem wieder schwer fallen wird. Die Jahre danach hatten wir ab und zu mal Kontakt, aber jeder hatte auch sein eigenes Leben. Aber wirklich jedes mal, wenn Sie zu Besuch in Deutschland war und wir uns gesehen haben, war diese Magie und Anziehungskraft da. Aber Amerika hat immer wieder gerufen. Ab 2010/11 haben wir uns aufgrund der Einfachheit von Skype und Whatsapp, wieder öfter gehört. Und Ende 2011, kam Sie zu Besuch nach Deutschland und wir haben uns sofort wieder gesehen und uns gleich am ersten Abend geküsst. Nach ein Paar Tagen sagte sie mir, dass Sie den Entschluss gefasst hat für immer nach Deutschland zu mir und ihrer Familie zurückzukehren. Und so kam es auch. Sie war wieder da. Ich hatte mittlerweile eine Neue Ausbildung angefangen und war viel in Berlin und Hamburg unterwegs. Sie wollte unbedingt weiter auf Englisch Studieren und fing an in den Niederlanden, nahe an der Deutschen Grenze zu Studieren. Bundesland NRW. Wir sahen uns regelmäßig und waren wieder zusammen und bis über beide Ohren Verliebt. Wir Verlobten uns Ende 2012 mit dem Ziel im Sommer 2013 zu Heiraten, was wir dann auch in einer wunderschönen Hochzeit taten.

Nach Abschluss meiner Ausbildung ebenfalls 2013, konnte ich, da durch, das ich Bundesweit Einsetzbar war, mich nur wenige Kilometer von ihrer Uni entfernt Versetzen lassen und wir zogen zusammen. (Obwohl ich ehrlich sagen muss, das ich ein sehr Heimat verbundener Mensch bin und mir die erste Zeit schwer viel und wir gefühlt jedes 2. Wochenende in Mecklenburg bei unseren Freunden und Familien gewesen sind). Eigentlich wollte ich gleich nach der Beendigung ihres Studiums wieder Richtung Heimat zu mindestens nach Hamburg. Aber nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung, kam ich immer besser klar. (Gute Kollegen auch außerhalb der Arbeit, 2 Freunde durch das Fitnessstudio, so das die Besuche in der Heimat weniger wurden, bzw. nur zu besonderen Anlässen.) Ich fühlte mich wohl und ausgeglichen. Meine Frau, schloss derweil Ihren Bachelor ab. Wir waren glücklich, haben Kurztrips unternommen, waren Essen, Kino, was man halt so macht, manchmal mehr manchmal weniger. Meine Frau arbeitete während des Studiums quasi als Übergang im Einzelhandel und stieg schnell in eine leitende Position auf, die Sie auch aufgrund ihres Ehrgeizes komplett ausfüllte. 14 Stunden waren keine Seltenheit, auch nach der Arbeit war Home Office an der Tagesordnung.

Nach ein paar Monaten wurde in ihr der Wunsch stärker, wieder in Richtung Heimat zurückzukehren zum einem, weil es einfacher wäre seine Eltern in der Nähe zu haben.Gerade auch im hinblick darauf, dass es einfacher ist, wenn wir Kinder haben. Und Sie sich auch Beruflich weiter Entwickeln wollte, was zum einem bei mir Verständnis auslöste, aber genauso auch Unverständnis, da wir/ich ja wegen ihr hier her gezogen bin. Aber Heimat ist Heimat und ich sagte ihr, dass wir das hinbekommen, ich aber auch aufgrund von unseren 3 Jährigen Beurteilungszeitraum abwarten muss,weil es dumm gewesen wäre eine gute Beurteilung auszuschlagen. Das ist jetzt 16. Monate her und wir sind immer noch hier. Meine Beurteilung ist mittlerweile durch und obwohl es mir schwer fällt/fallen würde meine Arbeitsstelle hier zu verlassen, wollte ich mich und habe mich nach anderen Stellen Richtung Hamburg umgesehen. Meine Frau ist immer noch beim gleichen Unternehmen. Das Thema kam aber immer wieder zu Sprache, ich hatte aber nicht das Gefühl, dass das so an ihr nagt und ich jetzt hier als Konsequenz alleine Sitze und diese Zeilen verfasse. Bis zum letzten Freitag den 26.01.18


-Trennung
Ich kann mich leider nicht mehr an jedes Wort aus dem Gespräch erinnern (Schock, Trance).

Ich versuche das ganze trotzdem mal so gut es geht wieder zu geben. Ich kam von der Spätschicht Nachhause in unsere gemeinsame Wohnung und setzte mich zu ihr auf die Couch, wollte gerade was sagen, da meinte Sie gleich zu mir, wir müssen reden. Sie fing an zu reden und sagte, dass sie so nicht mehr weiter machen kann und hier weg muss. Sie wäre hier nicht mehr glücklich und du(ich) schon, wir würden uns in Unterschiedliche Richtungen Entwickeln und nur noch wie Freunde nebeneinander Leben bzw. hätten uns auseinander gelebt, die letzte Zeit nichts mehr Unternommen und Sie will Frei sein. Sie fragte mich ob ich noch Glücklich wäre, weil Sie es nicht wäre. Sie hätte auch mit ihrer Schwester und Mutti Telefoniert und denen wäre die letzte Zeit auch aufgefallen, dass wir z.b. nicht mehr viel unternommen haben. (Auf ihre Schwester gehe ich später noch mal ein). Sie eröffnete mir, dass ihren Job hier Kündigen wird
und dann kann sie erstmal zu ihrer Schwester in die Wohnung ziehen (Nähe Hamburg). Quasi nach der Kündigungsfrist. Der letzte Satz an den ich mich Erinnern kann ist, dass es besser für uns beide wäre. Ich habe erstmal wie erstarrt da gesessen, mir liefen die Tränen und sagte, da muss man doch drüber reden können, aber das wurde von ihr abgeblockt.
Es gehe ihr schon seit ein Paar Monaten so.

die Tage danach bis Heute
Die erste Nacht auf der Couch war natürlich ein Highlight. Ich musste gleich Samstags und Sonntags wieder arbeiten und war einfach nur Fertig, vor allem Geistig. Denke der ein oder andere kennt das Gefühl, wenn man nur wie ein Roboter funktioniert. Nachhause zukommen war natürlich schlimm.Gerade im hinblick, dass Sie noch in der Wohnung lebt, auch wenn wir uns nur ganz kurz gesehen haben waren das natürlich Wirkungstreffer. Wir teilten ab Sonntag unsere Zimmer auf. Ich das Schlaf und sie das Gästezimmer. Ich hatte die nächsten beiden Tage frei und durchforstete das Internet stieß auf diese Seite und begann in mich zu gehen, mich zu reflektieren, einfach, die letzten Wochen Monate Revue passieren zu lassen.

Ich erinnerte mich, das sie in dem Trennungsgespräch sagte, das es einen Monat nach unserem Australien Urlaub im September langsam anfing in ihr zu Arbeiten. Also ist Sie natürlich in Ihrem Trennungsprozess deutlich weiter als ich. Jedenfalls erkannte ich viele Gründe, die meiner Meinung nach dazu führten, dass es soweit kommen konnte. Egoismus, das ich viele Dinge einfach entschieden habe und sie vor vollendete Tatsachen gestellt habe und viel alleine mit meinen Kumpels gemacht habe. Mich oft angestellt habe mit ihr irgendwo hinzufahren, sei es Familie oder einfach nur so mal weg. Und im Endeffekt war es schön und man hat sich umsonst angestellt. Auch das ich Sie bei Kleinigkeiten angeschnauzt habe, war objektiv betrachtet, sehr verletzend. Für mich ist Sie meine Traumfrau! Ich habe aber festgestellt, das ich ihr das die letzten Wochen und für Sie wahrscheinlich Monate nicht mehr gezeigt habe. Ich habe Sie einfach nicht mehr genug Wertgeschätzt und ihr das Gefühl gegeben nicht das wichtigste für mich zu sein, quasi habe ich Sie als selbstverständlich erachtet. Ich bin bei gemeinsamen freien Tagen nicht mehr aus meiner Komfortzone gekommen und irgendwann hat Sie es verständlicher Weise auch nicht mehr getan. Und wir haben wir o.g. immer mal wieder was unternommen. Auch habe ich sie nicht aufgefangen nach einem harten Arbeitstag. Und sie wollte wirklich immer Kuscheln und nicht ohne mich sein! Ich/Wir, habe/n zu wenig über unsere Bedürfnisse geredet wie z.b. das Thema, das Sie unbedingt weg will. Rückwirkend betrachtet habe ich viele Signale nicht wahrgenommen und gesehen. Sie hat es mir zwar nicht gesagt, aber es gab viel Schüsse vor den Bug und deshalb sage ich für mich, dass
ich mit offenen Augen in mein Ende gerannt bin. Ich hatte die Woche über schon immer so ein komisches Gefühl und wollte das Gespräch suchen, aber habe immer die Arbeit vorgeschoben. Sie war nämlich das Wochenende davor bei ihrer Schwester zu der Sie ein sehr, sehr inniges Verhältnis hat und ich weiß nicht was da besprochen wurde oder sogar passiert ist. Diese Frage beschäftigt mich gefühlt jede Stunde und macht mich wahnsinnig.

Die letzten drei Tage, habe ich versucht mich abzulenken, habe mir immer wieder Dinge notiert und konnte ihr aus dem Weg gehen. Ich hatte Phasen die waren erträglich, gefolgt von Phasen mit starkem Liebeskummer und auch Heulattacken, weil es mir weh tut, das wir in einer Wohnung sind und Sie mich ignoriert ob nun bewusst oder unbewusst und ich am liebsten schwach werden würde und die Nähe zu ihr suchen will. Das fällt mir so schwer. Heute war wieder eine Phase des zusammenbrechens, als ich gesehen habe, was sie alles mit zu ihrer Schwester nimmt.(Sie fährt dieses Wochenende wieder hin und geht auch wieder Feiern). Unser gemeinsames Spiel, extra Essen aus den Niederlanden, weil sie wahrscheinlich wieder einen geselligen Abend mit den Freunden ihrer Schwester und wer weiß wem noch machen werden. Da gehen mir 1000 Gedanken durch den Kopf.

Hängen zu lassen, positive ausstrahlung.Ich versuche mich natürlich in ihrer Gegenwart nicht hängen zu lassen, Kleide mich gut, mache mir die Haare etc. und versuche, wenn wir uns kurz über den Weg laufen, mich gerade zu machen, feste Stimme, freundlich zu antworten, nicht viel nachzufragen und wenn möglich als erster das Gespräch zu beenden.

Update! Vor ein Paar Stunden ist Sie nachhause gekommen und hat die Schlafzimmertür aufgemacht Klopf Klopf, hat Hallo gesagt und angefangen ihren Koffer für das Wochenende zu packen. Ich habe weiter an meinem Beitrag geschrieben. Zwischendurch haben wir paar Worte gewechselt, das meiste ging von ihr aus. Sie hat die ganze Zeit auch am Handy geschrieben, was mich innerlich natürlich auch wahnsinnig macht und ich an das schlimmste denken muss. Aber ich habe mir nichts anmerken lassen. Als sie fertig mit ihrem Koffer war, saß sie da und fing aus dem nichts an mich zu Fragen, was ich denn da die ganze Zeit schreiben würde. Ich Antwortete kurz und knapp ein Buch. Die nächste Frage war wie wir das mit den Steuerklassen machen (im Moment Klassen 3 und 5, ich bezahle die Miete und alle anderen Nebenkosten) ob wir in 4/4 wechseln wollen oder sie die Hälfte bezahlen soll so lange sie hier noch wohnt. Alles in ihrem lieben netten, normalen und gewohnten Ton, Sie hat zwar oft auf den Boden geguckt, aber sie macht mir nicht Eindruck, dass Sie traurig sein würde oder aufgewühlt. Eher so, als ob sie schon abgeschlossen hat, glücklich ist und alles normal wäre.

Meine Gefühle fahren natürlich gerade Achterbahn, ich sollte mich, nein ich muss mich mit der endgültigen Trennung/Scheidung abfinden, aber das kann ich nicht, wenn sie so lieb zu mir ist. Als sie gegangen ist, hat sie gesagt: Viel Spaß mit dem schreiben deines Buches, Gute Nacht und Schlaf schön. Das alles so, wie sie immer mit mir Spricht als wir noch zusammen waren.
So etwas weckt natürlich Hoffnung in mir, aber eigentlich gibt es keine Hoffnung. Und ich kann auch sagen warum. Weil sie an dem Abend als sie sich getrennt hat, jegliche Bemühungen meinerseits an unseren Problemen zu Arbeiten oder sogar eine Paartherapie zu machen, im Keim erstickt, bzw.nicht mit sich reden lassen hat. Und das nach über 4,5 Jahren Ehe und unserer Vorgeschichte. Das ist das was mir am meisten zu schaffen macht und ich überhaupt nicht verstehen kann.
Für mich ist die Ehe eine Institution, in guten wie in schlechten Zeiten, in der man an Problemen arbeitet. Das ist das was mich Nachts nicht schlafen lässt. Und ich weder weiß was ich denken, noch tun soll. Gerade jetzt geht es mir gut, vielleicht weil ich die ganze Zeit geschrieben habe, aber das Gefühl ist so trügerisch und fühlt sich falsch an, weil auf ein kleines Hoch, bald wieder ein Tief folgt



Ich weiß, das war jetzt doch viel Text, aber wer Lust/Zeit und Geduld hatte sich meine Rechtschreibung anzutun, kennt vielleicht solch eine Situation und kann mir Helfen oder Tipps geben.

Liebe Grüße!

02.02.2018 02:42 • #1


K
Hallo Einsam99, anfangs eine schöne Geschichte zwischen euch beiden ,die dann,wie leider oft in den Wirrnissen den Alltags zu Ende gegangen ist. Im Grunde hast du alles konstatiert. Deine Frau will noch etwas anderes als das, was bisher geboten ist. Ihr hattet eine große Erlebenswelt,die nicht ausgereicht hat. Sie ist tatsächlich schon viel weiter im Lösungsprozess.
Wenn es dir möglich ist bleib fair und versuche die gute Zeit die ihr hattet zu sehen, und regele mit ihr im Nachgang alles was ansteht. Mehr geht derzeit nicht. Es ist ja oft so, das derjenige der aus einer Beziehung heraus will,das alles schon durchgespielt hat und dadurch sehr abgegrenzt wirkt und ist. Sie hat sich entschlossen und daran scheint es tatsächlich nichts zu rütteln zu geben. Leider. Hier im Forum wirst du viele Meinungen erfahren und auch ein wenig Hilfe. Wenn du merkst es wird dir alles zuviel, nimm dir eine professionelle Beratung als Unterstützung.

02.02.2018 03:26 • x 3 #2


A


Ehefrau hat sich getrennt - ich leide sehr - was hilft?

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F
Hallo Einsam,

deine Geschichte kommt mir nur allzu bekannt vor. Mein Mann hat vor knapp zwei Wochen ausgesprochen, dass er über eine Trennung nachdenkt. Die Gründe waren andere als bei deiner Frau, aber trotzdem kam es für mich völlig unerwartet. Niemals hätte ich mit so etwas gerechnet. Vor drei Tagen dann hat er mir mitgeteilt, dass er unsere Ehe nicht mehr will.

Ich weiß genau wie du dich fühlst. Auch für mich ist eine Ehe etwas, das man nicht aufgibt bevor man nicht wirklich alles versucht hat. Auch bei meinem Mann stieß ich mit meinen ganzen Vorschlägen (u.a. Paartherapie) und meinen gewonnen Einsichten auf taube Ohren. Er hat bereits komplett dicht gemacht.

Jetzt sitze ich hier in unserer gemeinsamen Wohnung und er redet mit mir als wären wir einfach Freunde während ich mich so sehr nach seiner Nähe sehne.

Ich klammere mich an jeden Strohhalm, der mir Hoffnung geben könnte, dass er es sich irgendwann, vielleicht in ein paar Monaten, doch noch anders überlegt. Obwohl mein Kopf mir sagt, dass es nicht so kommen wird.

Wie du siehst kann ich dir leider keine hilfreichen Tipps geben, da ich mich selbst in dieser Abwärtsspirale befinde. Trotzdem wollte ich dir hier antworten, weil mich deine Geschichte sehr berührt hat.

02.02.2018 07:07 • x 2 #3


M
Ach @Einsam99
ich kann dich nur allzu gut verstehen, ging mir auch so
diese vollendeten Tatsachen hauen einen voll vom Eis

Das der Partner nie im Vorfeld was erwähnt hat, oder es nie so deutlich wurde, das man aufgerüttelt wurde
Der blöde Alltag, der nach Monaten und Jahren der einschneidenste Beziehungskiller ist, ist allzu oft Fakt hier

Wobei man auch sagen muss, die Verantwortung, alles zu durchbrechen, wird dann auch gern auf den Partner abgewälzt, der verlassen wird.
Ihr habt ein schillerndes Leben gehabt, zum Glück sind keine Kinder involviert und doch ist der Zauber verflogen, den sie braucht um mit dir glücklich sein zu können.
Auch wenn von Scheidung noch nicht groß die Rede war, muss man es in Auge fassen, zum Familienanwalt gehen und sich dort beraten lassen, hab ich auch gemacht in der dritten Woche, nachdem er ging.

Unser Verhältnis zueinander ist mittlerweile Verhältnismäßig entspannt, da er hier raus und am selben Tag noch zu seiner Neuen gezogen ist, wir ein Kind miteinander haben und der Kontakt da noch besteht. Ich somit am Anfang der Trennung mit Bitterkeit reagierte.

Doch weil es schon 4 Monate her ist, geht es eigentlich so lala gut.
Dieses Nicht mehr Wertgeschätzt werden, dieses Bereits voll abgenabelt des Partners, mit dem man alt werden wollte, spukt leider im Hinterkopf und versetzt noch so manchen Tritt, man beginnt, wie auch du, alles neu zu betrachten und sieht eigene Anteile am Prozess des Scheiterns

Für Dich kann ich raten, nimm es hin, weine, trauere, ob sie es sieht oder nicht, ist nicht wichtig, weil sie den Teil schon hinter sich hat. Und dann Brust raus, Bauch rein. Stark sein, wenn du sie triffst. Sich nicht klein machen oder machen lassen, Sport treiben, Ablenken, Dinge tun, die du vorher nie geschafft hast, an die frische Luft gehen.

Ich wünsche dir, viel Kraft und einen geraden Rücken

02.02.2018 08:09 • x 4 #4


L
Nach der Vorgeschichte zu urteilen ist sie einfach eine umtriebige Person. Das heisst sie hält es nie lange an einem Ort mit irgendjemandem aus, das gilt auch für Beziehungen mit Menschen. Sie braucht immer etwas neues damit sie sich noch im Leben fühlt, sonst entsteht Langeweile und Leere. Diese Bindungsunfähigkeit ist natürlich ein Problem von ihr selbst, da kannst du selbst nicht viel machen. Schon garnicht mit Klammern. Du hingegen hängst natürlich an ihr, die Frage ist halt ist es sie die Person an sich, die Intimität oder einfach nur Gewohnheit. Dass die Ehe eine Institution ist, sieht sie anders als Du. Da kannst du sie nicht dazu zwingen es auch so zu sehen.

Alles was sie nach der Trennung sagt, kannst du ausblenden und nicht darauf eingehen. Also z.B. dass du zuviel mit Kumpel weg warst, Egoisitisch warst usw. Das Gegenteil wäre auch falsch und in der Situation sogar noch fataler gewesen. Da geht es eigenltich nur noch darum Rechtfertigungen zu finden, bzw. Schuld abzuwälzen, krampfhaft Fehlverhalten zu finden oder zu provozieren usw. damit es sich nicht so schlecht anfühlt für sie. Daher solltest du zeitnah eine räumliche Trennung herbeiführen, jegliche Beziehungsgespräche vermeiden und ein eigenes Leben beginnen und auch nichts mehr für sie tun. Deine Emotionen verarbeitest du am besten nur mit einem Freund oder Familienmitglied, nicht mit ihr! Ihr seid jetzt getrennt, d.h. wie fremde Leute. Das war ihr Wunsch und der ist zu akzeptieren, allerdings auch mit allen Konsequenzen für sie. Und ich würde auch die Freundesschiene unter allen Umständen vermeiden, dass kann im Moment nicht funktionieren und die Qual verlängern. Auch das wird gerne gemacht um Schuldgefühle zu minimieren und Privilegien weiter zu nutzen. Von einer Ehe kann man nicht nahtlos in eine Freundschaft wechseln. Evtl. ist ja auch bereits ein neuer irgendwo im Hintergrund am Start (fast immer so). Folgender Satz ist genau Standard in 95% der Fälle und deutet stark in diese Richtung: uns in Unterschiedliche Richtungen Entwickeln und nur noch wie Freunde nebeneinander Leben bzw. hätten uns auseinander gelebt, die letzte Zeit nichts mehr Unternommen und Sie will Frei sein.

Und lass dich nicht einlullen von Nettigkeiten von ihr. Die Trennung ist ausgesprochen, das sind die Fakten. Im Besten Fall sind das Shittests oder narzisstische Abhängigkeitstests, im schlechtesten Fall Täuschungsmanöver.

Aufgrund der Vorgeschichte kann es natürlich sein, dass ihr in ein paar Jahren wieder zusammenkommt. Aber nur wenn du das jetzt mit allen Konsequenzen mit erhobenen Hauptes durchziehst und kein jämmerliches Bild als Bittsteller, der ohne sie nicht Leben kann, abgibst. Aber ob du dann später noch willst ist ohnehin die Frage. Warten würde ich darauf nicht, denn auch du hast ein Recht weiterzugehen und dir deine Beziehungen mit zuverlässigen Leuten auszusuchen.

02.02.2018 10:25 • x 2 #5


S
Zitat von Einsam99:
So etwas weckt natürlich Hoffnung in mir, aber eigentlich gibt es keine Hoffnung. Und ich kann auch sagen warum. Weil sie an dem Abend als sie sich getrennt hat, jegliche Bemühungen meinerseits an unseren Problemen zu Arbeiten oder sogar eine Paartherapie zu machen, im Keim erstickt, bzw.nicht mit sich reden lassen hat. Und das nach über 4,5 Jahren Ehe und unserer Vorgeschichte. Das ist das was mir am meisten zu schaffen macht und ich überhaupt nicht verstehen kann.
Für mich ist die Ehe eine Institution, in guten wie in schlechten Zeiten, in der man an Problemen arbeitet.


Hallo @Einsam99 ,

ich kann nicht erkennen, dass deine Frau eine umtriebige Person ist, wie @lexor erwähnt hat.

Sie ist gebildet, vielseitig interessiert, weit gereist, mit einem tollen Job und möchte auch privat glücklich sein. UND SIE WAR EHRLICH ZU DIR!
Übrigens...die Frage nach der Steuerklasse ist durchaus legitim. Über solche Dinge muss man bei einer Trennung sprechen.

Sie hat dir ganz deutlich gesagt, was ihr nicht gefällt und wollte mit dir darüber sprechen........nicht jeder macht das, sondern sucht sich jemanden nebenher. Und dann beginnen die vielen Lügen.

Da dein Text sehr lang ist, möchte ich momentan nicht auf alles eingehen.
Was ich ganz deutlich erkenne, ist, dass deine Frau an deiner Seite nicht das gefunden hat, was sie sich anfangs von eurer Beziehung versprochen hat.

Menschen verändern sich nun mal, sie entwickeln sich weiter.....vielleicht in unterschiedliche Richtungen.
Wenn du hier erzählst, dass deine Frau 15 Jahre alt war, wie ihr euch kennengelernt habt, dann hatte sie nie die Möglichkeit vieles auszuprobieren, was andere Menschen in diesem Alter machen.
Vielleicht fühlte sie sich damals schon an dich gebunden.

Das LEBEN auszuprobieren ist aber notwendig, um dann später als erwachsene Frau zu wissen....so, bei dem jetzigen Partner und in diesem Leben bin ich angekommen, da wo ich hin wollte.

Es tut mir wirklich für dich sehr leid, dass du nun vor dem AUS stehst.
Du bist erst 34 Jahre alt, und dein Leben liegt noch vor dir.

Jeder, der jemanden durch Trennung oder Tod verloren hat, braucht eine Zeit um sich wieder zu fangen. Das ist eine schwere Lebensphase, in der es gilt, nicht aufzugeben und auch an sich selbst zu arbeiten.
Mit Trauer umzugehen, muss man lernen.
So, wie ich deine Frau einschätze, wäre später eine Freundschaft zwischen euch möglich.

Ich wünsche dir für deine Zukunft alles Gute und viel Kraft, um die Trennungs- und Trauerphase, evtl. mit professioneller Hilfe, gut zu überstehen.

Liebe Grüße
Santosha

02.02.2018 11:11 • #6


E
Hallo und erstmal Vielen vielen Dank für die ganzen Antworten und Meinungen, sicherlich und das geht wahrscheinlich jedem so in der Situationen, sind das Antworten, die man nicht gerne hören und sehen will, aber auch dabei helfen sollen der Realität ins Auge zu blicken. Danke nochmals

@lexor, umtriebige Person würde ich nicht sagen, aber unsere Charaktere unterscheiden sich schon voneinander, ich eher in vielen Alltags Situationen Spießer und jemand der Regeln befolgt, Sie hingegen schon öfter das gegenteil machend. Aber das war auch immer ein eher lustiges ding zwischen uns. Auch beim Feiern, wenn wir den gemeinsam Feiern waren, (Hochzeiten, Disko eher selten zusammen, mehr Sie da und ich da), lag aber auch daran, dass ich mit Ihren Kollegen nichts anfangen konnte, weil die auch alles eher die Tänzer gewesen sind, als die, die am Tresen stehen.

Ja natürlich geistert das auch in meinem Kopf rum, das da schon jemand anderes, neues ist. Der neue Freundeskreis ihrer Schwester, Sie sieht gut aus, ist Kommunikativ, lernt leicht neue Leute kennen. Für jemand neues, wäre es ja auch leicht, ihr die Dinge zu geben oder zu sagen, die sie in letzter Zeit von mir nicht mehr bekommen und gehört hat. Deswegen überlege ich auch, Sie direkt nachdem Wochenende danach zu Fragen!? Das wird bei einer positiven Antwort nochmal richtig hart, aber vielleicht kann man dann endgültig die Hoffnung begraben und Dinge, wie Wohnung,ihr noch mehr aus dem Weg gehen und Scheidung rationaler bzw. gefestigter angehen. Was mir im Moment sehr schwer fällt.
Weil da halt noch Hoffnung da ist.

@santosha

Danke auch dir für deine Antwort.

Einen tollen Job hat sie ja gerade nicht, das ist ja auch einer der Gründe, wieso Sie weg will und ihn gekündigt hat. Mit ihrem Studium kann sie halt mehr machen, bloß nicht mehr an diesem Ort.

Das Sie nicht viel ausprobieren konnte, die Aussage kann ich nicht teilen. Sie war zwischendurch 6 Jahre in Amerika, hat in verschiedenen Bundesstaaten gelebt, Studiert, ist viel in dieser Zeit rumgereist und hat sicherlich eine Menge Erfahrungen gemacht, eher mehr als ich

Wie meinst du das, Sie hat mir ganz deutlich gesagt, was nicht gefällt und wollte mit mir darüber sprechen!? Das hat Sie ja gerade nicht bzw. erst am Abend der Trennung!
Bzw. nur das Thema zusammen weggehen, war immer mal wieder Diskussionsstoff. Davor waren das im nachhinein betrachtet, sicherlich Signale und Schüsse vor den Bug die ich nicht gedeutet oder verstanden habe, aber kein offene Kommunikation.

Liebe Grüße

02.02.2018 12:04 • x 1 #7


F
Ja, leider ist das oft so, dass der Partner zwar Andeutungen gemacht bzw die Dinge angesprochen hat, man selbst es aber anders bewertet. Das war auch bei uns so. Für mich hatte es einfach nie den Anschein als wären das Anzeichen, dass es in Richtung Trennung gehen könnte. Er hat es nie so deutlich gesagt und ist aber selbst der Meinung, dass es klar war, was er damit sagen will. Tja, nur dass ich eben nie an eine Trennung gedacht habe und es daher auch von seiner Seite aus nicht in diese Richtung gewertet hab.

Dass es jemand neues gibt ist zwar möglich, aber ich würde das jetzt nicht als so wahrscheinlich ansehen. Es ist durchaus möglich, dass sie gemerkt hat, dass sie so nicht glücklich sein kann, auch ohne dass da gleich ein anderer dahinter steckt. Klar kannst du sie danach fragen, aber ob das etwas bringt? Wenn ja, dann tut es dir nur noch mehr weh und ob du dann wirklich leichter damit abschließen kannst wage ich zu bezweifeln. Wenn sie mit nein antwortet hast du auch nichts davon, weil die Situation sich dadurch nicht ändert.

Das Problem mit der blöden Hoffnung kennt hier wohl jeder. Wie soll man sie auch einfach begraben, wenn man jemanden noch so sehr liebt? Es tut weh zu sehen wie der andere einfach sein Leben weiterlebt während das für einen selbst schier unmöglich scheint. Derjenige, der sich trennt, hat den entscheidenden Vorteil, dass er sich schon länger damit befasst hat und letztendlich für sich beschlossen hat mir geht es dann besser. Wir hatten diesen Prozess nicht und müssen jetzt lernen mit den Konsequenzen umzugehen. Mach nicht den gleichen Fehler wie ich und such immer wieder das Gespräch, um herauszufinden, ob es vielleicht doch noch Hoffnung gibt. Hinterher ist es nur noch schlimmer, denn eigentlich wurde mit es ist vorbei. Ich will nicht mehr. alles gesagt. Uns bleibt nur es zu akzeptieren. Und glaub mir, davon bin ich selbst noch weit entfernt. Wie soll man mit etwas abschließen, das man gar nicht aufgeben will? Ich schaffe es aktuell noch nicht mal mich an das zu erinnern, was mir selbst in der Beziehung nicht gut getan hat.

02.02.2018 13:32 • x 1 #8


L
Einsam99, ich würde mir das gut überlegen sie nach einem neuen Partner zu fragen. Evtl. wird sie dir ohnehin nicht die Wahrheit sagen, denn sie hat sich schon darauf verlegt alles mit Deiner Person rechtzufertigen, käme dann ein bisschen blöd jetzt einen neuen zuzugeben. Wenn du fragst (so vielleicht als letzte nüchterne Frage bevor man auseinandergeht), nimm die Antwort wortlos zur Kenntnis und sprich nicht mehr über die Beziehung, die ist Vergangenheit, und es macht es nur noch schlimmer. Ich weiss das tut enorm weh und ist eine starke Überwindung. So oder so, die Wahrheit wird ans Licht kommen und du wirst sie erfahren auf irgend einem Weg.

Was sind die wahren Gründe? Man steigt nicht einfach so aus einer Ehe aus und entscheidet sich dafür alleine zu bleiben, daher gibt es nur 2 Möglichkeiten: 1. Ihr Wert von Ehe ist nahe 0 was man beliebig wegschmeissen kann, dann war sie aber sehr unehrlich bei der Eheschliessung, denn sie hat ja was anderes versprochen. 2. sie ist bereits versorgt was ihr beziehungstechnisch mehr zu versprechen scheint, das ist sehr egoistisch und ein Betrug - und mit einem Egoisten befreundet zu sein. ? Naja, nicht wirklich ein Verlust. Es ist ja nicht so, dass es Gewalt gab oder ihr beide zum Schluss gekommen seid, aufgrund unerträglicher Streits, die Ehe zu beenden. Beide Möglichkeiten sind ziemlich unangenehm für dich, aber dem wirst du ins Auge schauen müssen und du wirst sie verkraften können. Daraus folgt auch, dass du dich jetzt nicht zerfleischen oder dir was einreden lassen sollst, von wegen du seiest Schuld durch irgendwelches Fehlversagen. Es liegt allein an ihr die Ehe zu beenden, du hättest nichts besser machen können, den Cassanova kann keiner langfristig ohne Unterbrechung spielen, das Leben gibt immer Probleme durch die man abgelenkt ist, Krankheiten, Durchhänger usw. Fehlverhalten gab es sicher, auf beiden Seiten, wir sind ja Menschen. Aber ja, Ehe ist eine Institution und sollte sowas aushalten, über Fehler hinwegsehen ist eigentlich ein wesentliches Merkmal einer Ehe, es sei denn das Eheverständnis ist ein ganz niedriges und dann wart ihr eigentlich nie richtig verheiratet und alles war ein grosses Missverständnis. Die Trennung wäre daher früher oder später gekommen, weil alles auf unterschiedlichem Eheverständnis basierte. Und das kannst du leider nicht ändern, darum hör auf mit Selbstanklage.

Bin mir fast sicher es gibt einen neuen, die Vehemenz des Trennungswillens und auch Verweigerung der Paartherapie sprechen dafür und auch die von mir zitierte Aussage. Das mit wir sind nur noch wie Freunde und sie will ihre Freiheit, heisst auf plain German: Freundschaft hat für mich einen geringeren Wert als mit einem neuen Typen zu b. Sorry, das ist so, Freiheit gibt es auch in der Ehe wenn man will. Das ist nicht das Problem. Hier geht es um Freiheit mit anderen Partnern. Darum der Bezug Freundschaft (mit denen man ja keinen S. hat) auf Freiheit in einem Satz.

02.02.2018 13:35 • #9


S
Zitat von lexor:
Einsam99, ich würde mir das gut überlegen sie nach einem neuen Partner zu fragen. Evtl. wird sie dir ohnehin nicht die Wahrheit sagen, denn sie hat sich schon darauf verlegt alles mit Deiner Person rechtzufertigen, käme dann ein bisschen blöd jetzt einen neuen zuzugeben.


Hallo Einsam99,

als mein Exfreund mich aus heiterem Himmel verlassen hat, habe ihn ihn bei unserem nächsten Treffen nach einer Neuen gefragt. Er hat auch erst rumgedruckst und wollte es nicht zugeben, ich habe dann aber nachgebohrt und er hat dann doch zugegeben, dass er eine andere kennen gelernt hat.

Im ersten Moment ist es natürlich die Hölle und macht alles viel schlimmer. Man fühlt sich wertlos und ausgetauscht. Aber mir hat es ehrlich gesagt nach einer Weile geholfen. Ich hatte plötzlich eine Erklärung - eine beschissene zwar, aber immerhin wusste ich, wo ich dran war und warum es so plötzlich kam. Bei mir ist dadurch eine ziemliche Wut entstanden, die ich für mich persönlich in Energie umwandeln konnte - habe es danach z.B. endlich geschafft, mich zum Sport zu motivieren. Die Bilder im Kopf sind natürlich hart. Aber rückblickend war es für mich gut, dass ich es erfahren habe.

Ich kann dir nur auch den Tipp geben - stell die Frage am Ende, damit du notfalls gehen kannst, sollte sie tatsächlich einen Neuen haben. So eine Info sollte man besser erstmal in Ruhe verarbeiten. Als mein Ex es mir gestanden hat, wollte ich alles wissen - wie alt ist sie, wo wohnt sie, woher kennt er sie, wie hatten sie Kontakt etc. Tu dir einen gefallen und mach nicht den gleichen Fehler, sollte es so weit kommen. Diese Infos haben mich im Nachhinein betrachtet nur gequält und mich null weiter gebracht.

02.02.2018 14:17 • #10


Gorch_Fock
Hi Einsam, da ich selber den ganzen Quark einer Affaire mitgemacht habe muss ich Dir leider mitteillen, dass die Wahrscheinlichkeit auch bei Dir ziemlich hoch ist. Wie die anderen schon analysiert haben, deutet so einiges darauf hin.
Zitat:
Sie hat die ganze Zeit auch am Handy geschrieben, was mich innerlich natürlich auch wahnsinnig macht

Die ist eigentlich das deutlichste Zeichen. Ein Next oder Affairenmann kommt heute zu 90 Prozent über das Schreiben bei einer Frau zum Zuge. Mit ein bisschen Übung kannst Du sehr schnell die Gefühle einer Frau mit Problemen auf 100 Prozent bringen. Und da haben Affairenmänner einen Blick für.
Auch die Verweigerung von Paartherapie und Co. deutet darauf hin. Deine Partnerin ist gefühlstechnisch im Moment noch bei 5-10 Prozent für Dich, für den anderen bzw. die Freiheit ca. 90 Prozent.
Ja, das ist mit das härteste was man so erleben kann. Bei mir war es auch nur ein paar Monate nach der Eheschließung. Die Abläufe sind leider immer gleich.
Ganz wichtig aus meiner Sicht für Dich: Mach bitte gar nichts in Richtung in Deiner Ex, was jetzt weitere Beziehungsgespräche und Co. angeht. Du wirst es nicht wahrhaben wollen, aber mit jedem Gespräch, jeder einzigen Bettellei und Geheule schiebst Du sie emotional noch weiter weg von Dir. Es ist so. Und sie wird es Dir nächstes Jahr um diese Zeit bestätigen, dass es so ist.
Was kannst Du tun? Jetzt geht es einzig darum, den materiellen und emotionalen Schaden abzuwenden. Schlag ihr mal vor, dass Du in der nächsten Woche beim Notar einen Termin zum Aufesetzen einer Scheidungsfolgenvereinbarung macht. Der Notar kann das mit Euch / oder einem von Euch aufsetzen und es wird alles rechtlich geklärt. Damit könnt ihr locker 5000-6000 Euro Anwaltskosten sparen. Mit dieser notariellen Vereinbarung könnt ihr dann in ein paar Monaten beruhigt ins Trennungsjahr starten. Im März / April 2019 habt ihr denn eine Scheidung innerhalb von ca. 15 Minuten. Ein Anwalt reicht. Kosten dafür (nur Einreichung der Scheidung mit Gerichtskosten) ca. 2600 Euro (bei normalen Einkommen).
Du wirst Dir - wie jeder von uns - das Gehirn zermartern wie Du sie zurückbekommen kannst. Zu 95 Prozent gar nicht. Ist leider so. Fakt.
Wenn Du es versuchen willst, dann nur in dem Du NICHT die gängigen Fehler machst. Das heißt: Komplett gegen Deine innere Gefühlslage handeln.
Also: Kontakte zu Kumpels aktivieren, rausgehen. Auf ihre Fragen: Wohin gehst Du? Freundlich grinsen und antworten: Ich hab noch was vor. Mach Dir nen schönen Abend. Und raus aus der Wohnung. Insb. am WE. Nicht wie das Häufchen Elend dasitzen, sondern aktiv sein. Mach Sport, geh raus.
Sei geheimnisvoll. Sie wird Dich in nächster Zeit mit massiven Shit-Tests überziehen. Damit testen Frauen Deine Souveränität.
Ich garantiere Dir, auch das Thema Affairenmann / Next kommt auf den Tisch. Bitte bleib dabei einfach cool. Lockerer Spruch dazu, schau sie dabei nicht an sondern z.B. auf den Fernseher. Keine Eifersucht zeigen, nichts. Eine Affaire ist einfach der brutalste Shit-Test den es gibt.
Ich weiß, mann ist kaum fähig solche Tipps in Deiner Situation umzusetzen. Aber versuch es einfach mal und ruf Dir zumindest unsere Worte ins Gedächtnis. Du verstehst dann manche Situation besser und vermeidest die schlimmsten Fehler.
P.S. Pflichtlektüre für Dich: Lob des S(ex)ismus. Ist zwar eine PUA-Bibel aber es wird Dir die Augen für einige Dinge öffnen, die so auch immer wieder im realen Alltag vorkommen. Du kannst damit - in Kombination mit Reflektion, Lesen in Foren und anderen Büchern, einiges für Dich mitnehmen.

02.02.2018 18:18 • x 1 #11


E
Danke für die letzten Antworten, ich muss das ganze erstmal sacken lassen. Eure Argumente sind Schlüssig und Erdrückend. Wahrscheinlich will ich der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen. Mal gucken was nachdem Wochenende wieder für eine Hiobsbotschaft kommt. Nachdem letzten Wochenende bei ihrer Schwester und Freunden kam die Trennung.

Und nein, ich verkrieche mich nicht, bin unterwegs, auch die Woche über zwar nicht jeden Tag, aber jeden 2.. Wenn ich dann nachhause gekommen bin, bin ich gleich ins Bett ohne sie zu sehen und am nächsten Tag hat sie gefragt wo ich war. Soll einfach nur heißen, ich bin aktiv und versuche auch wenn es schwer fällt mich nicht hängen zu lassen. Nächstes Wochenende fahre ich weg um auch mal einen Tapetenwechsel zu bekommen.

02.02.2018 19:17 • #12


Gorch_Fock
Gut so, Einsam. Ein richtiger Weg um Souveränität zurückzuerobern. Mach Dir noch mal klar, dass mit der Trennung das Machtungleichgewicht zwischen Euch am deutlichsten wurde. Sie hat das Oberwasser im Moment. Sie steht locker am Handy und macht Klopf, klopf - mit dem inneren Grinsen, dass sie Sicherheit und Stabilität durch ihren vermtl. Affairenmann bekommt (was wir ja noch nicht genau wissen). Aber egal was es ist. Sie ist nach außen erstmal gut drauf - weil sie Oberwasser hat. Hier gilt es ihr dieses Oberwasser abzugraben. Und das machst Du genau mit diesen Aktionen. Wenn sie Dich fragt, gib auch hier bitte keine konkreten Antworten. Es gilt ihr Kopfkino anzufahren. Auch wenn es Eure Beziehung nicht zurückbringt gewinnst Du eins wieder bei ihr: Respekt. Denn dieser geht bei Trennungen oft zuerst verloren. Also, Kopf hoch und weiter kämpfen. Du musst nicht in (alle) blöden Fallen in die wir getapppt sind, reinstolpern. Dies macht einen Neustart / ein Durchstehen dieser schwierigen Zeit um einiges leichter.

02.02.2018 19:42 • x 2 #13


L
Genau das ist der einzige Weg. Vollste Zustimmung.

Du musst dich jetzt wegbewegen, übernehme die Initiative beim administrativen Abwickeln, dann hast du auch das Result besser in der Hand. Gott sei dank gibt es keine Kinder.

02.02.2018 20:25 • x 1 #14


I
Hallo Einsam,

mich würde interessieren, auch wenn schon etwas her, wie es bei dir weitergegangen ist.
Gab es nochmal eine Aussprache, gab es neue Details die zur Trennung vermeintlich geführt haben?

Ansonsten dir weiterhin alles Gute und Kopf hoch!

28.03.2018 15:24 • #15


A


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