Hallo, Ich, 34. männlich, bin durch Stunden / Tagelanges lesen auf diese Seite \ Forum gestoßen. Es fällt mir schwer zu schreiben, aber ich habe hier schon so viel gelesen und traue mich nun auch meine Geschichte zu schreiben, vielleicht hilft es mir ein bisschen besser klar zu kommen, und das ist jetzt in keinster Weise Egoistisch gemeint. Ich versuche mich natürlich kurz zu halten;) Wie der Betreff oben schon sagt, hat sich meine Frau letzte Woche Freitag von mir getrennt. Für mich kam das natürlich aus heiterem Himmel, für Sie stand der Entschluss schon länger fest. Aber, bevor ich den Inhalt der Trennung / Gespräches wiedergebe, denke ich, dass es sinnvoll ist, unsere Vorgeschichte zu erzählen. Ich werde dabei versuchen Chronologisch vorzugehen.
Kennenlernen und das Leben bis Heute!
Wir haben uns vor 16 Jahren kennen gelernt, also im Jahre 2006. Wir kommen beide aus Mecklenburg Vorpommern. Ich war 18. und Sie war 15. Jahre alt. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und waren eine Weile zusammen und haben uns dann aber im Guten getrennt. Hey, wir waren Jung!
Die nächsten 3 Jahre haben wir uns nur sporadisch gesehen. Sie hatte einen Freund und ich war ebenfalls vergeben. Wie das Leben so spielt haben wir uns, nachdem wir beide wieder Single waren öfter getroffen, sie war gerade in ihrer Abitur Phase und hatte danach den festen Entschluss gefasst, 1.Jahr nach Amerika zu gehen und wollte im Hinblick darauf, keine Beziehung.
Deswegen waren unsere Treffen anfangs, eher körperlicher Natur, aber mit vielen tollen Gesprächen und ein Super Verständnis füreinander, wie das erste mal, als wir uns kennen gelernt haben. Lange Rede kurzer Sinn, wir sind dann doch wieder zusammen gekommen und bis zum Abschied war es eine wunderschöne Zeit. Wir Versprachen uns, das Jahr durchzuhalten. Dieses Versprechen hat aber nur 5 Monate gehalten, dann merkten wir beide, dass die Distanz zu groß war. (Zu dieser Zeit, gab es weder Skype noch Whatsapp, geschweige denn schnelles Internet, nur Email und Telefon). Im Endeffekt hat es ihr so gut in den Staaten gefallen, dass sie noch 1. weiteres Jahr da bleiben wollte. (Es wurden im Endeffekt 6. Jahre inclusive Studium). Nach ihrem 1. Jahr, fragte Sie mich, ob ich Sie in den Staaten besuchen will und wir eine Rundreise machen wollen, natürlich rein freundschaftlich. Gesagt getan und es kam bei dem Besuch wie es kommen musste, wir sind uns wieder näher gekommen, beide mit dem wissen, dass der Urlaub auch ein Ende hat und die Trennung einem wieder schwer fallen wird. Die Jahre danach hatten wir ab und zu mal Kontakt, aber jeder hatte auch sein eigenes Leben. Aber wirklich jedes mal, wenn Sie zu Besuch in Deutschland war und wir uns gesehen haben, war diese Magie und Anziehungskraft da. Aber Amerika hat immer wieder gerufen. Ab 2010/11 haben wir uns aufgrund der Einfachheit von Skype und Whatsapp, wieder öfter gehört. Und Ende 2011, kam Sie zu Besuch nach Deutschland und wir haben uns sofort wieder gesehen und uns gleich am ersten Abend geküsst. Nach ein Paar Tagen sagte sie mir, dass Sie den Entschluss gefasst hat für immer nach Deutschland zu mir und ihrer Familie zurückzukehren. Und so kam es auch. Sie war wieder da. Ich hatte mittlerweile eine Neue Ausbildung angefangen und war viel in Berlin und Hamburg unterwegs. Sie wollte unbedingt weiter auf Englisch Studieren und fing an in den Niederlanden, nahe an der Deutschen Grenze zu Studieren. Bundesland NRW. Wir sahen uns regelmäßig und waren wieder zusammen und bis über beide Ohren Verliebt. Wir Verlobten uns Ende 2012 mit dem Ziel im Sommer 2013 zu Heiraten, was wir dann auch in einer wunderschönen Hochzeit taten.
Nach Abschluss meiner Ausbildung ebenfalls 2013, konnte ich, da durch, das ich Bundesweit Einsetzbar war, mich nur wenige Kilometer von ihrer Uni entfernt Versetzen lassen und wir zogen zusammen. (Obwohl ich ehrlich sagen muss, das ich ein sehr Heimat verbundener Mensch bin und mir die erste Zeit schwer viel und wir gefühlt jedes 2. Wochenende in Mecklenburg bei unseren Freunden und Familien gewesen sind). Eigentlich wollte ich gleich nach der Beendigung ihres Studiums wieder Richtung Heimat zu mindestens nach Hamburg. Aber nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung, kam ich immer besser klar. (Gute Kollegen auch außerhalb der Arbeit, 2 Freunde durch das Fitnessstudio, so das die Besuche in der Heimat weniger wurden, bzw. nur zu besonderen Anlässen.) Ich fühlte mich wohl und ausgeglichen. Meine Frau, schloss derweil Ihren Bachelor ab. Wir waren glücklich, haben Kurztrips unternommen, waren Essen, Kino, was man halt so macht, manchmal mehr manchmal weniger. Meine Frau arbeitete während des Studiums quasi als Übergang im Einzelhandel und stieg schnell in eine leitende Position auf, die Sie auch aufgrund ihres Ehrgeizes komplett ausfüllte. 14 Stunden waren keine Seltenheit, auch nach der Arbeit war Home Office an der Tagesordnung.
Nach ein paar Monaten wurde in ihr der Wunsch stärker, wieder in Richtung Heimat zurückzukehren zum einem, weil es einfacher wäre seine Eltern in der Nähe zu haben.Gerade auch im hinblick darauf, dass es einfacher ist, wenn wir Kinder haben. Und Sie sich auch Beruflich weiter Entwickeln wollte, was zum einem bei mir Verständnis auslöste, aber genauso auch Unverständnis, da wir/ich ja wegen ihr hier her gezogen bin. Aber Heimat ist Heimat und ich sagte ihr, dass wir das hinbekommen, ich aber auch aufgrund von unseren 3 Jährigen Beurteilungszeitraum abwarten muss,weil es dumm gewesen wäre eine gute Beurteilung auszuschlagen. Das ist jetzt 16. Monate her und wir sind immer noch hier. Meine Beurteilung ist mittlerweile durch und obwohl es mir schwer fällt/fallen würde meine Arbeitsstelle hier zu verlassen, wollte ich mich und habe mich nach anderen Stellen Richtung Hamburg umgesehen. Meine Frau ist immer noch beim gleichen Unternehmen. Das Thema kam aber immer wieder zu Sprache, ich hatte aber nicht das Gefühl, dass das so an ihr nagt und ich jetzt hier als Konsequenz alleine Sitze und diese Zeilen verfasse. Bis zum letzten Freitag den 26.01.18
-Trennung
Ich kann mich leider nicht mehr an jedes Wort aus dem Gespräch erinnern (Schock, Trance).
Ich versuche das ganze trotzdem mal so gut es geht wieder zu geben. Ich kam von der Spätschicht Nachhause in unsere gemeinsame Wohnung und setzte mich zu ihr auf die Couch, wollte gerade was sagen, da meinte Sie gleich zu mir, wir müssen reden. Sie fing an zu reden und sagte, dass sie so nicht mehr weiter machen kann und hier weg muss. Sie wäre hier nicht mehr glücklich und du(ich) schon, wir würden uns in Unterschiedliche Richtungen Entwickeln und nur noch wie Freunde nebeneinander Leben bzw. hätten uns auseinander gelebt, die letzte Zeit nichts mehr Unternommen und Sie will Frei sein. Sie fragte mich ob ich noch Glücklich wäre, weil Sie es nicht wäre. Sie hätte auch mit ihrer Schwester und Mutti Telefoniert und denen wäre die letzte Zeit auch aufgefallen, dass wir z.b. nicht mehr viel unternommen haben. (Auf ihre Schwester gehe ich später noch mal ein). Sie eröffnete mir, dass ihren Job hier Kündigen wird
und dann kann sie erstmal zu ihrer Schwester in die Wohnung ziehen (Nähe Hamburg). Quasi nach der Kündigungsfrist. Der letzte Satz an den ich mich Erinnern kann ist, dass es besser für uns beide wäre. Ich habe erstmal wie erstarrt da gesessen, mir liefen die Tränen und sagte, da muss man doch drüber reden können, aber das wurde von ihr abgeblockt.
Es gehe ihr schon seit ein Paar Monaten so.
die Tage danach bis Heute
Die erste Nacht auf der Couch war natürlich ein Highlight. Ich musste gleich Samstags und Sonntags wieder arbeiten und war einfach nur Fertig, vor allem Geistig. Denke der ein oder andere kennt das Gefühl, wenn man nur wie ein Roboter funktioniert. Nachhause zukommen war natürlich schlimm.Gerade im hinblick, dass Sie noch in der Wohnung lebt, auch wenn wir uns nur ganz kurz gesehen haben waren das natürlich Wirkungstreffer. Wir teilten ab Sonntag unsere Zimmer auf. Ich das Schlaf und sie das Gästezimmer. Ich hatte die nächsten beiden Tage frei und durchforstete das Internet stieß auf diese Seite und begann in mich zu gehen, mich zu reflektieren, einfach, die letzten Wochen Monate Revue passieren zu lassen.
Ich erinnerte mich, das sie in dem Trennungsgespräch sagte, das es einen Monat nach unserem Australien Urlaub im September langsam anfing in ihr zu Arbeiten. Also ist Sie natürlich in Ihrem Trennungsprozess deutlich weiter als ich. Jedenfalls erkannte ich viele Gründe, die meiner Meinung nach dazu führten, dass es soweit kommen konnte. Egoismus, das ich viele Dinge einfach entschieden habe und sie vor vollendete Tatsachen gestellt habe und viel alleine mit meinen Kumpels gemacht habe. Mich oft angestellt habe mit ihr irgendwo hinzufahren, sei es Familie oder einfach nur so mal weg. Und im Endeffekt war es schön und man hat sich umsonst angestellt. Auch das ich Sie bei Kleinigkeiten angeschnauzt habe, war objektiv betrachtet, sehr verletzend. Für mich ist Sie meine Traumfrau! Ich habe aber festgestellt, das ich ihr das die letzten Wochen und für Sie wahrscheinlich Monate nicht mehr gezeigt habe. Ich habe Sie einfach nicht mehr genug Wertgeschätzt und ihr das Gefühl gegeben nicht das wichtigste für mich zu sein, quasi habe ich Sie als selbstverständlich erachtet. Ich bin bei gemeinsamen freien Tagen nicht mehr aus meiner Komfortzone gekommen und irgendwann hat Sie es verständlicher Weise auch nicht mehr getan. Und wir haben wir o.g. immer mal wieder was unternommen. Auch habe ich sie nicht aufgefangen nach einem harten Arbeitstag. Und sie wollte wirklich immer Kuscheln und nicht ohne mich sein! Ich/Wir, habe/n zu wenig über unsere Bedürfnisse geredet wie z.b. das Thema, das Sie unbedingt weg will. Rückwirkend betrachtet habe ich viele Signale nicht wahrgenommen und gesehen. Sie hat es mir zwar nicht gesagt, aber es gab viel Schüsse vor den Bug und deshalb sage ich für mich, dass
ich mit offenen Augen in mein Ende gerannt bin. Ich hatte die Woche über schon immer so ein komisches Gefühl und wollte das Gespräch suchen, aber habe immer die Arbeit vorgeschoben. Sie war nämlich das Wochenende davor bei ihrer Schwester zu der Sie ein sehr, sehr inniges Verhältnis hat und ich weiß nicht was da besprochen wurde oder sogar passiert ist. Diese Frage beschäftigt mich gefühlt jede Stunde und macht mich wahnsinnig.
Die letzten drei Tage, habe ich versucht mich abzulenken, habe mir immer wieder Dinge notiert und konnte ihr aus dem Weg gehen. Ich hatte Phasen die waren erträglich, gefolgt von Phasen mit starkem Liebeskummer und auch Heulattacken, weil es mir weh tut, das wir in einer Wohnung sind und Sie mich ignoriert ob nun bewusst oder unbewusst und ich am liebsten schwach werden würde und die Nähe zu ihr suchen will. Das fällt mir so schwer. Heute war wieder eine Phase des zusammenbrechens, als ich gesehen habe, was sie alles mit zu ihrer Schwester nimmt.(Sie fährt dieses Wochenende wieder hin und geht auch wieder Feiern). Unser gemeinsames Spiel, extra Essen aus den Niederlanden, weil sie wahrscheinlich wieder einen geselligen Abend mit den Freunden ihrer Schwester und wer weiß wem noch machen werden. Da gehen mir 1000 Gedanken durch den Kopf.
Hängen zu lassen, positive ausstrahlung.Ich versuche mich natürlich in ihrer Gegenwart nicht hängen zu lassen, Kleide mich gut, mache mir die Haare etc. und versuche, wenn wir uns kurz über den Weg laufen, mich gerade zu machen, feste Stimme, freundlich zu antworten, nicht viel nachzufragen und wenn möglich als erster das Gespräch zu beenden.
Update! Vor ein Paar Stunden ist Sie nachhause gekommen und hat die Schlafzimmertür aufgemacht Klopf Klopf, hat Hallo gesagt und angefangen ihren Koffer für das Wochenende zu packen. Ich habe weiter an meinem Beitrag geschrieben. Zwischendurch haben wir paar Worte gewechselt, das meiste ging von ihr aus. Sie hat die ganze Zeit auch am Handy geschrieben, was mich innerlich natürlich auch wahnsinnig macht und ich an das schlimmste denken muss. Aber ich habe mir nichts anmerken lassen. Als sie fertig mit ihrem Koffer war, saß sie da und fing aus dem nichts an mich zu Fragen, was ich denn da die ganze Zeit schreiben würde. Ich Antwortete kurz und knapp ein Buch. Die nächste Frage war wie wir das mit den Steuerklassen machen (im Moment Klassen 3 und 5, ich bezahle die Miete und alle anderen Nebenkosten) ob wir in 4/4 wechseln wollen oder sie die Hälfte bezahlen soll so lange sie hier noch wohnt. Alles in ihrem lieben netten, normalen und gewohnten Ton, Sie hat zwar oft auf den Boden geguckt, aber sie macht mir nicht Eindruck, dass Sie traurig sein würde oder aufgewühlt. Eher so, als ob sie schon abgeschlossen hat, glücklich ist und alles normal wäre.
Meine Gefühle fahren natürlich gerade Achterbahn, ich sollte mich, nein ich muss mich mit der endgültigen Trennung/Scheidung abfinden, aber das kann ich nicht, wenn sie so lieb zu mir ist. Als sie gegangen ist, hat sie gesagt: Viel Spaß mit dem schreiben deines Buches, Gute Nacht und Schlaf schön. Das alles so, wie sie immer mit mir Spricht als wir noch zusammen waren.
So etwas weckt natürlich Hoffnung in mir, aber eigentlich gibt es keine Hoffnung. Und ich kann auch sagen warum. Weil sie an dem Abend als sie sich getrennt hat, jegliche Bemühungen meinerseits an unseren Problemen zu Arbeiten oder sogar eine Paartherapie zu machen, im Keim erstickt, bzw.nicht mit sich reden lassen hat. Und das nach über 4,5 Jahren Ehe und unserer Vorgeschichte. Das ist das was mir am meisten zu schaffen macht und ich überhaupt nicht verstehen kann.
Für mich ist die Ehe eine Institution, in guten wie in schlechten Zeiten, in der man an Problemen arbeitet. Das ist das was mich Nachts nicht schlafen lässt. Und ich weder weiß was ich denken, noch tun soll. Gerade jetzt geht es mir gut, vielleicht weil ich die ganze Zeit geschrieben habe, aber das Gefühl ist so trügerisch und fühlt sich falsch an, weil auf ein kleines Hoch, bald wieder ein Tief folgt
Ich weiß, das war jetzt doch viel Text, aber wer Lust/Zeit und Geduld hatte sich meine Rechtschreibung anzutun, kennt vielleicht solch eine Situation und kann mir Helfen oder Tipps geben.
Liebe Grüße!
02.02.2018 02:42 •
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