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Eheversprechen geben trotz Festhalten an alter Ehe

P
Hallo!
Ich bin neu hier, habe diese Internetseite beim googeln gefunden. Zunächst einmal meine Gründe, die mich hier umtreiben: ich bin männlich, 55 Jahre alt, seit 2003 geschieden, habe eine Tochter.
Nach der Scheidung lernte ich eine Frau kennen, die verheiratet war und mit ihrem Ehemann eine gemeinsame Wohnung bewohnte. Die Initiative bei uns beiden ging von ihr aus.
Sie sagte, daß dieses gemeinsamen Bewohnen der ehelichen Wohnung lediglich wie eine Wohngemeinschaft anzusehen wäre. Weil ihr gemeinsamer Sohn noch studiere und somit mehr Geld in der Familienkasse verbleiben würde. Keiner sollte durch eine Scheidung pp. Not leiden.
Zunächst habe ich mit damit abgefunden, ihr jedoch von Anbeginn der beziehung deutlich zu verstehen gegeben, daß ich es als unabdingbar ansehen würde, wenn man eine neue Beziehung eingehe, man dann auch seine alte Beziehung entsprechend ins Reine bringen solle. Beim erste Mal, wo ich dies sagte, gab es fürchterlich Krach ihrerseits, sie schwächte aber mit Argumenten ab, alles zog sich dann hin,aber im Grunde nach versprach sie dies dann auch.
In den dann folgenden 6-1/2 Jahren hat sie dann immer wieder laut in der Öffentlichkeit verlautbart, daß ich der Mann ihres Lebens sei, sie wolle mich heiraten etc., sie wohnte auch mehr oder weniger komplett bei mir in meiner Eigentumswohnung (wobei sie rein nichts zu den Betriebs- und Wohnkosten beisteuerte, dies habe ich allein bezahlt/sie beteiligte sich mehrheitlich an den Essenskosten, das war alles...), wollte aber auch dort so ein bischen das Regiment übernehmen, was ich aber so nicht zuließ. Ich verwies auf mein o.g. Argument, daß sie ja noch selbst eine Wohnung mit ihrem Ehemann habe. Auch die Argumente, diese aufzugeben, wurden immer wieder erneuert, aber es kam zu nichts. Jedesmal kamen erneut andere Gründe, weswegen sie dies nicht vornahm. Immer dann aber sollte ICH angebl. etwas getan haben, was sie davon abhalten würde: u.a.: ich würde sie immerzu auf Distanz halten. Sie wolle aber nicht auf Distanz bleiben, sondern die Frau an meiner Seite. Und auch jedesmal, wenn wir Krach hatte, verließ sie meine Wohnung und begab sich dann wutschnaubend in diese besagte gemeinsame eheliche Wohnung.
Mich hat dies fürchterlich gedemütigt und verletzt, ich hab ihr dies auch gesagt. Sie entgegnet dann immer, das sei ja allseits bekannt, daß dies nur eine Wohngemeinschaft sei. Das wäre ja nicht so tragisch.
Das sah ich aber anders. Ich habe ihr dann irgendwann mal gesagt, daß ich sie niemals ganz in mein Leben lassen könne, wenn sie dies nicht respektiere. Und dann würde ich mich trennen.
Dazu habe ich aber leider bis jetzt 6-1/2 Jahre gebraucht, es aber im April d.J. schließlich getan.
Mein Problem ist, ich verstehe nicht, wie man mit solchen Voraussetzungen eine neue Beziehung eingehen kann: Mit Eheversprechen dem neuen Partner gegenüber, mit entspr. öffentlichem Auftreten, mit mehr oder weniger gemeinsamen Leben in einer Wohnung, gemeinsamen Urlauben usw., aber letztendlich Beibehalten der alten Ehe und auch der gemeinsamen ehelichen Wohnung.
Ich muß dazu sagen, daß sie selbst kundtut, aus Gründen von Kindheitstraumata (Nichtbeachten und Weggedrückt werden als Kind...) ein übermäßiges Sicherheitsbedürfnis zu haben. Sie hat auch an einer Therapiegruppe teilgenommen. Mit ihrer Schwester, die auch über's Internet einen älteren Mann kennengelernt und dann eine Altersbeziehung eingegangen ist, hat sie sich in der engeren Bekanntschaft einmal dahiungehend geäußert, sie beide wüßten schon, wie sie ihr Schäfchen in's Trockene bringen würden. Sie meinte, dies sei nicht ernst gemeint gewesen, aber seitdem sie mir im Apr. d.J. sagte, wenn sie die gemeinsame Wohnung aufgeben würde, hätte sie ja am Ende nicht mehr so viel Geld für ihren Lebensstil übrig, sehe ich dies etwas anders.
Ich habe das Gefühl, als ob alles nur vorgetäuscht war, um ein bequemes, leichtes Leben führen zu können. Aber dies aus Selbstsucht nur gem. ihrer Bedingungen.
Manchmal zweifle ich an mir selbst. Aber möglicherweise kann mir hier jemand mal 'n Tipp geben, wie ich aus der Gefühls-Nummer herauskomme....

24.11.2012 13:31 • #1


A
Zitat von peeghee:
Sie sagte, daß dieses gemeinsamen Bewohnen der ehelichen Wohnung lediglich wie eine Wohngemeinschaft anzusehen wäre. Weil ihr gemeinsamer Sohn noch studiere und somit mehr Geld in der Familienkasse verbleiben würde.

...sie wohnte auch mehr oder weniger komplett bei mir in meiner Eigentumswohnung (wobei sie rein nichts zu den Betriebs- und Wohnkosten beisteuerte, dies habe ich allein bezahlt/sie beteiligte sich mehrheitlich an den Essenskosten, das war alles...), wollte aber auch dort so ein bischen das Regiment übernehmen, was ich aber so nicht zuließ.

Immer dann aber sollte ICH angebl. etwas getan haben, was sie davon abhalten würde: u.a.: ich würde sie immerzu auf Distanz halten. Sie wolle aber nicht auf Distanz bleiben, sondern die Frau an meiner Seite.

Mich hat dies fürchterlich gedemütigt und verletzt, ich hab ihr dies auch gesagt.

Ich habe das Gefühl, als ob alles nur vorgetäuscht war, um ein bequemes, leichtes Leben führen zu können. Aber dies aus Selbstsucht nur gem. ihrer Bedingungen.
Manchmal zweifle ich an mir selbst. Aber möglicherweise kann mir hier jemand mal 'n Tipp geben, wie ich aus der Gefühls-Nummer herauskomme....
willkommen

meiner einschätzung nach hast du dich von der Guten 6 1/2 jahre an der nase herumführen lassen. sie hat ein bequemes und sorgloses leben bei ihrem mann und dir geführt, gezahlt hat sie nur wenig und es sich gutgehen lassen. sie ist ein nehmer und du und ihr mann habt gegeben.

die gründe warum und wieso - schlimme kindheitsgeschichte usw. ändert nichts an der tatsache, dass sie ein einnehmendes wesen hat und sie ist erwachsen, kann ihr eigenes leben in die hand nehmen und für ihre eigene sicherheit sorgen. aber warum sollte sie das tun ? ihr beide hat ihr ein wunderbares leben ermöglicht, da konnte sie sich auf den lorbeeren, die ihr ihr gabt, gut ausruhen.

du könntest dich fragen, was in dir ist, dass du das alles solange mitgemacht hast, für ein kleines bischen liebe ?

sie wollte eine frau an deiner seite sein, ist aber nach 6 1/2 jahren immer noch bei ihrem mann - wie passt das denn zusammen ?

wenn du dir immer wieder bewusst machst, was da abgelaufen ist, wirst du schneller akzeptieren können, dass es eigentlich schon 6 1/2 jahre keine frau gewesen ist, die sich zu dir bekannt hat, sie hat nur die angenehmen seiten des lebens mit dir gelebt während ihr mann sie mitfinanziert hat. beide habt ihr euch ausnutzen lassen.

glaubst du, du bist nicht mehr wert als das ? dein gefühl täuscht dir nicht - wie lange trägst du das schon mit dir rum und hast nichts dagegen unternommen ?

setze deinen fokus mehr auf dich und finde heraus, was für ein muster bei dir ablief, das dich das solange mitspielen lies!

schaue dir die realität an, das ist zwar bitter und schmerzhaft, aber du hast dir diesen schmerz selbst zugefügt weil du dich unter deinem wert verkauft hast und hast dabei übel draufgezahlt.

alles gute für dich!

24.11.2012 14:59 • x 1 #2


A


Eheversprechen geben trotz Festhalten an alter Ehe

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F
Wahre Worte Alena . . .

24.11.2012 15:05 • #3


D
@peeghee....vergiß die dame, sie hat dich mächtig an der nase rumgeführt...

24.11.2012 15:41 • #4


B
Naja, die Frage ist ja wie er aus der Gefühlnummer herauskommt.

Die Frage ist ja zB ob dir Wut daraus heraushlefen kann. Ich frage mich bei der Geschichte, was denn ihr Mann dazu sagt. Wusste er von eurer Geschichte ?

24.11.2012 16:08 • #5


P
Whow....

Grad Mitglied geworden und mein Prob kundgetan und schon 3 Zuschriften!

Vielen, vielen Dank dafür! Insbesonder Alena-52 für ihre ausführliche Stellungnahme.

Ich denke mal, Ihr habt recht. Ich habe mich wohl an der Nase herumführen lassen. Andererseits habe ich wohl gottseidank mein letztes Quentchen Argwohn und Kritikfähigkeit nicht so ganz eingebüßt, denn sonst hätte ich Ihr wohl noch weitaus mehr irrationale Zugeständnisse gemacht. Wer weiß, was das dann alles gewesen wäre.
Ich werde jetzt erst mal Euren Rat befolgen. Die ganze Sache wird mir schwer fallen aber ich bin auch gerne weiter diskussionsbereit. Vielleicht kommen ja dadurch noch weitere Erkenntnisse.

Danke Euch allen nochmal!

24.11.2012 16:08 • #6


P
Zitat von boah:
Naja, die Frage ist ja wie er aus der Gefühlnummer herauskommt.

Die Frage ist ja zB ob dir Wut daraus heraushlefen kann. Ich frage mich bei der Geschichte, was denn ihr Mann dazu sagt. Wusste er von eurer Geschichte ?



Er denkt nur an seine Arbeit. Und: ich habe den Eindruck (so hat's aus ihren Erzählungen geklungen....) daß er mit sich selbst einen deal gemacht hat. Für ihn würde ein Scheidung sehr teuer (nach fast 25 Jahren Ehe Unterhalt zahlen bei einem Nettoverdienst weit über'm Durchschnitt.....). Solange der Sohn im Studium ist (ich glaub, der baut grad seinen Doktor in Geologie...) ist auch seinerseits Burgfrieden. Er würde sonst finanziell ausbluten.
Und wenn seine Gattin (meine Ex-Freundin also...) mit ihm genauso verfahren ist, wie sie's bei mir versucht hat, würde es teuer für ihn.

Die Frage nach der Wut.......

Ich bin (frühpensionierter ...) Polizeibeamter. Und ich habe die Erfahrung gemacht, daß Wut immer ein schlechter Ratgeber ist. Deswegen versuch ich ja auch, es über die kognitive Ecke hin zu kriegen. Aber im Moment hab ich da noch nict den richtigen Ansatz. Deswegen bin ich ja jetzt hier......

24.11.2012 16:23 • #7


A
hallo peeghee

du wut soll ja auch kein ratgeber sein, sondern will nur akzeptiert, angenommen und gefühlt und ausgedrückt werden, denn nur so kann sie wieder gehen und der kopf wird frei. auch wut will verarbeitet werden, damit sie sich nicht in den tiefen festsetzen kann und da unbewusst weiterwirkt.

warum sich nicht auch wütend fühlen dürfen in so einer situation ?
wäre verständlich und auch normal.

Zitat von peeghee:
Deswegen versuch ich ja auch, es über die kognitive Ecke hin zu kriegen. Aber im Moment hab ich da noch nict den richtigen Ansatz. Deswegen bin ich ja jetzt hier...
wenn du das verstehen willst nützt dir dein verstand nicht viel, sondern das gefühl, der alte schmerz, der sich dahinter verbirgt möchte angenommen, geachtet und wahrgenommen werden, so kann er aufgelöst werden und zeugt von selbstannahme, selbst-verständnis und mitgefühl.

du hast dich unter deinem wert verkauft ein zeichen von minderwertigkeit, das meistens vor dem hintergrund der verlustangst oder der angst vor der einsamkeit steht.
erfahrungen, die wir alle in frühster kindheit gemacht haben und die prägend, wenn auch meistens nicht bewusst, sind.

wenn du diese erfahrung als chance erkennst kannst du dich davon befreien, damit du zukünftig andere, neue erfahrungen machen kannst.

24.11.2012 21:46 • #8


P
Angst vorm Alleinsein.....

hmmmmmmmh,

da mag was dran sein!

24.11.2012 22:25 • #9


Franc
Zitat:
Er denkt nur an seine Arbeit. Und: ich habe den Eindruck (so hat's aus ihren Erzählungen geklungen....) daß er mit sich selbst einen deal gemacht hat. Für ihn würde ein Scheidung sehr teuer (nach fast 25 Jahren Ehe Unterhalt zahlen bei einem Nettoverdienst weit über'm Durchschnitt.....). Solange der Sohn im Studium ist (ich glaub, der baut grad seinen Doktor in Geologie...) ist auch seinerseits Burgfrieden. Er würde sonst finanziell ausbluten.


Nach mehr als 6 Jahren Affaire und öffentlich ausgesprochener Zuwendung an einen anderen Mann (dir), hat sie mal locker überhaupt keinen Anspruch mehr auf Unterhalt. Da hat eher sie Unterhalt zu leisten für den Sohn, solange der noch studiert und bei Papa bleiben würde.

Das einzige was teuer wird, wäre der Zugewinnausgleich für das Vermögen, was er während der Ehe erwirtschaftet hat. Aber das kann man auch ganz schnell vor der Scheidung komplett ausgeben oder dem Sohn übertragen.

Ne, ich denke eher die gute Dame fuhr zweigleissig und führt ein Doppelleben. War sie denn wirklich immer längere Zeit am Stück bei Dir oder nur unter der Woche und eher seltener am Wochenende?

24.11.2012 23:34 • #10


P
Sie lebte permanent bei mir. Gab das auch in der Öffentlichkeit so kund (zumindest bis Ende letzen Jahres...). Ab da hatte ich ihr ja angekündigt, diese Beziehung mit eben diesen Voraussetzungen zu beenden, wenn jetzt nicht ihrerseits umgehend entspr. Änderungen vorgenommen würden.

Und so kam's ja dann im April d.J.

24.11.2012 23:52 • #11


Franc
Dann ist es sehr merkwürdig, warum sie die WG mit ihrem Mann nicht aufgelöst und die Scheidung eingereicht hat.

Dann kann es ja nur am Geld liegen, denn Unterhalt für sich würde sie nur freiwillig von ihrem Mann bekommen. Hat ja selbst zugegeben, dass sie dann weniger zur Verfügung hätte.

Da bleibt nur ein Fazit: Geld liebt sie mehr als Dich!

Da sie ja seit April wohl keinen einzigen Schritt auf dich zugekommen ist, brauchst du dir auch kein schlechtes Gewissen zu machen. Du hast dich von etwas getrennt, was dich als Mensch nicht liebte.

25.11.2012 14:01 • x 1 #12


P
Du hast vermutlich sehr recht!
Sie hatte es mir ja auch in einer eMail bestätigt, nachdem ich ihr vorgeworfen habe, daß sie die Beziehung zu mir wohl nur aus pekuniären Gründen geführt hatte: Antwort Zitat [...] ich habe nun mal aus meiner Vergangenheit heraus ein Sicherheitsbedürfnis [...].

Die Antworten, die ich bis jetzt erhalten habe (auch die Rückmeldungen von gemeinsamen Bekannten, die gar nicht wußten, daß sie noch verheiratet ist und mit ihrem Ehemann eine gemeinsamen Wohnung bewohnt und nicht bereit ist, diese für unsere Beziehung aufzugeben um klare Verhältnisse zu schaffen...) sprechen eine einhellige und klare Sprache.

Und nochmal: ich danke Euch allen dafür.....

25.11.2012 17:41 • #13


A


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