Hallo zusammen.
Ich finde ganz toll dass es dieses Forum erlaubt sich darzustellen und wie ich gesehen habe viele daran teilhaben, die in gleicher Situation sind oder aber gute Texte dazu haben.
Dann will ich mal beginnen:
Meine (Verlobte): 2x verheiratet 2 Kinder aus erster Ehe, Anfang 50, russisch.
Ich: Witwer, Anfang 60, dynamisch sportlich, eher jung geblieben, deutsch, aber auch emotional und gerechtigkeitsliebend.
Ich hatte 2 Ehen (1. 12 Jahre / 2 Kinder) - (2. 16 Jahre / 2 Stiefkinder), dazwischen wenig Beziehungen, die allesamt nicht lange dauerten. Ich versuche immer den Familieninstinkt in die Beziehung zu bringen, ich mag die Zweisamkeit und liebe sie, aber ab und an bauche ich auch das gesellige Zusammensein mit anderen Menschen. Ich bezeichne mich als umgänglich und bin für viele ein guter Gesprächspartner. Freunde habe ich sehr wenige (sind nur 3) mit denen ich über Jahrzehnte befreundet bin.
Meine 2 Ehe endete mit einem Suizid meiner Frau. Sie war bipolar und hatte ihren (aus ihrer erster Ehe) Sohn (14) an Krebs verloren. Wir hatten 7 Jahre um das Leben des Jungen gekämpft, dabei unsere Kräfte und unser gesamtes Vermögen aufgezehrt. Wir hatten an den beschwerdefreien Dekaden eine wunderschöne und harmonische Ehe mit sehr viel Liebe und Zuneigung. Am 7 Todestag ihres Sohnes beging meine Frau Suizid.
Eine Welt brach dann für mich zusammen. Ich brauchte 3 Jahre bis ich einigermaßen wieder hergestellt war. Ab dem 4. Jahr hatte ich den Wunsch, vorsichtig, wieder eine Partnerschaft haben zu wollen.
Ich begegnete (Anfang 2017) meiner jetzigen Verlobten. Sie war eben auch von Anfang an etwas Besonderes. Sie ist klug, hat ähnliche Schicksale wie ich durchgemacht und ich war schon sehr bald in sie verliebt (das war schon ungewöhnlich).
Von Anfang an unternahmen wir viel und hatten Spaß am Leben. Jedoch auch von Anfang an, war da immer die Abneigung gegen Türken (meine 2. Frau war Türkin) und dies wurde dann zunehmend thematisiert. Wenn ich mich recht zurückerinnere, war das Thema doch oft ein Streitpunkt - ich versicherte ihr, dass ich das Thema in der Art und Weise nicht besprechen möchte. Zeitweise war es sehr schön, doch es kamen immer wieder andere Themen hoch: wie die Heirat, denn sie will nicht wie eine *beep* mit mir zusammenleben - gesellschaftlich wäre das nach russischer Kultur angebracht. Ich war nicht abgeneigt, stand der Situation neutral gegenüber. Mit der Zeit baute sich immer mehr Druck auf, denn eine nette Planung für so einen Schritt. Ich verstand die Welt nicht mehr, ich wollte doch auch, warum dann diese vehemente (jetzt und gleich) Strategie.
Mitte 2019
Wir planten gemeinsames Haus - wir waren viel unterwegs um uns um zusehen.
Wir planten Zusammenzug.
Wir planten Hochzeit.
Wir planten unser Leben.
Streitigkeiten waren immer mal, mit Pausen bis zu 1 Woche.
Meine Schlüsselerlebnis: Wir hatten zusammen uns berührt und danach sah sie sich veranlasst mir ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Klar war, dass sie nicht Trübsal geblasen hatte. Sie hatte viele Männer vor mir. Aber was bedeutet das schon. Sie ließ nicht viel aus. Wichtig erschien mir eine Passage, dass Männer mit denen sie zusammen war, geschmissen wurden und die Zeiträume sich so auf 1 Jahr beliefen. Sollte das ein Muster sein ?
Das hatte mir schon zu denken gegeben, aber als verliebter Gockel sieht man darüber hinweg und freut sich des neuen Tages, ich war ja schon länger als 1 Jahr mit ihr zusammen.
In den letzten 3 Monaten wechselte sie 3x die Arbeitsstelle - sie ist Altenpflegerin - sicher schwere Arbeit.
Dann sagte sie vor 2 Monaten, sie werde jetzt sowieso nur noch 60% arbeiten. Einher ging, dass sie ständig an den Suizid meiner Frau erinnerte und es ständig als Anlass zu Diskussionen nahm. Jetzt aber kamen oft massive Vorwürfe - ich hätte vielleicht etwas mit dem Tod meiner Frau zu tun etc. Ich war so konsterniert, dass ich oft das Gespräch abrechen musste und den Raum verließ, weil ich es nicht ertragen konnte, solch bösartigen Anschuldigen und alleine die Gedanken ertragen zu müssen, und das von einem Menschen mit dem man zusammen ist.
Dann musste ich ins Krankenhaus (Gallenentfernung) - sie kam kein einziges mal zu Besuch und rief auch nie an. Nachgefragt sagte sie mir, ich hätte sie beleidigt ?
Sie fuhr dann auch alleine in den Urlaub. Die Kommunikation war angespannt. Sie kam wieder aus dem Urlaub. Man muss wissen, dass zu diesem Zeitpunkt der Zusammenzug in Ihre Wohnung geplant war. Ich gab meine Wohnung auf und unser Plan sah vor dass wir, solange wir brauchten ein Haus zu finden, bei Ihr wohnen sollten. Gesagt getan, ich organisierte während ihres Urlaubs den Umzug. Sie kam zurück und das erste war die Anmache, ich hätte nicht genügend Miete überwiesen ? Ich hatte die vereinbarte gesamte Miete überwiesen ohne Nebenkosten, wie vereinbart.
Jetzt war Ärger angesagt. Lange Rede kurzer Sinn, dies war wohl das Aus unserer Beziehung. Wo bin ich denn falsch abgebogen? Ich weiss im Moment keine Antwort. Ich habe mich jetzt entschlossen, mir wieder eine neue Wohnung zu suchen. Es ist wirklich hart zu finden in München. Wir sprechen keine Wort zusammen, ich wollte es ein wenig auflockern, aber da ist nur Abneigung. Alles in Brüche.
Ich würde gerne eure Meinung hören.
20.10.2019 10:18 •
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