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Eine unendliche On Off Beziehung

Koalabaer
Vielen Dank für die bestärkenden Worte ! Eine lange Zeit habe ich tatsächlich geglaubt, ich könnte ihn retten bzw. ihm zeigen, wie Liebe und Zuneigung funktionieren. Unterdessen habe ich erkannt, dass ich ihm (a) nicht helfen kann - das kann nur ein Profi und auch nur, wenn er es selbst wirklich will, (b) dass es mir unheimlich viel Energie raubt, bei ihm zu bleiben. Eigentlich sollte eine Beziehung ja Kraft geben und nicht nehmen ...
Was es mir in den ganzen Jahren schwer gemacht hat, klar zu sehen, ist, dass es auch längere sehr schöne und liebevolle Perioden gab. Manchmal habe ich wirklich geglaubt, wir haben die Kurve gekriegt, wie man so sagt.
Wir hatten übrigens auch lange eine Eheberatung. Unsere Therapeutin hat allerdings das Muster wohl auch nicht erkannt - sonst wäre ich schon viel, viel früher gegangen ...

02.07.2017 09:21 • x 2 #16


G
@coalabaer
Ich habe auch so einen Mann, der aber erst nach 4 Jahren seine Bindungsangst zeigte, nach der Hochzeit und los das Thema Kind aufkam! Auf einmal war alles an mir nicht mehr in Ordnung, ich bekam aus heiterem Himmel gesagt, dass zwischen uns nichts stimme, er seit fast 1 Jahr nicht mehr glücklich sei. Ich wurde erniedrigt und habe es zugelassen, bis ich in eine Psychisomatische Klinik musste mit nur noch 44 Kilo....

Du hast keine Chance, wenn er nicht seine Chance nutzt. Ich habe jetzt fast 1 Jahr, trotz allem was er mir angetan hat, um ihn gekämpft. Habe gesehen, dass auch auf Grund seiner traumatischen Kindheit es ihm alles zuschnürt, wenn es zu eng wird. Ich habe auch sehr schweren Herzens losgelassen und es hat mir das Herz gebrochen, aber irgendwann kommt der Punkt wo man merkt, seine Wahrheit ist nicht die Wahrheit. Ich bin nicht schuld, es geht mir mit ihm sehr schlecht (ich hatte Panikattacken, wenn ich ihn sehen musste aus Angst, dass er weder mit mir spricht, noch mich ansehen, noch mich berühren kann und mich aus allem was er tut ausgrenzt.... zittern am ganzen Körper und heulanfälle aus Angst vor seine Kälte und Ablehnung und Ausgrenzung) und ohne ihn schlecht aber ohne ihn kann man sich wieder erholen und leben! Ich habe ihm das Buch von Stefanie Stahl vom Jein zum ja gegeben. Ich glaube er hat es nicht gelesen. Du kannst NICHT helfen. Sie müssen so leiden, dass sie es erkennen und selber wollen. Sonst kannst du sein Verhalten nur ertragen, oder rennen. Ich habe jetzt losgelassen... es tut unendlich weh, aber es wird besser.... wir sind nur für uns verantwortlich und wir können keinen helfen, der es nicht selber will. Da können wir uns zu Tode lieben... du wirst gegen eine Wand rennen und vernichtet werden. Manchmal wachen Sie auf wenn man geht! Aber hoffe nicht darauf!

Ich hätte auch gerne was anderes gehört und erreicht. Wege ab ob du immer leiden willst oder nur noch eine kurze Zeit und dann lauf los! Alles gute für Dich

02.07.2017 09:44 • x 3 #17


A


Eine unendliche On Off Beziehung

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B
Ich habe dieses Buch gefressen ! Hatte das Gefühl, die Autorin beschreibt mich
Hab mich so verstanden gefühlt. Natürlich reicht die Lektüre nicht aus. Eine therapeutische Aufarbeitung ist unumgänglich.

Und man muss wollen. Sich dem Problem stellen und konsequent daran arbeiten.

Deinen Mann, liebe koalabaer, kannst du leider nicht heilen. Ein Dilemma.
Am Ende wirst du ihn verlassen. Ich treffe solche Aussagen eigentlich überhaupt nicht gern.
Hier finde ich es jedoch alternativlos

02.07.2017 09:59 • x 3 #18


G
@Koalabaer
Die Therapeuten können nur sehen, was er einen sehen lässt und sie sagen dem Clienten auch nicht ins Gesicht ey, alter du hast ne krasse Bindungsangst und echt eins an der Waffel, da darf man sich mühsam selbst hin wurschteln und es erkennen, denn wenn du als Client das einfach nur gesagt bekommst, dann machst du dicht.... das musste ich auch erst lernen. Ich habe mir im paargespräch immer wieder gewünscht die Ärzte sollen doch bitte endlich sehen, was ich sehe und ihm das sagen! Ich war so verzweifelt. Nach vielen weiteren Sitzungen habe ich meine Therapeutin gefragt, als ich endlich dahinter gestiegen bin, warum sie ihm das nicht gesagt haben, dass ich recht habe! Ihre Antwort.... weil das Nie bei ihm angekommen wäre!

Ließ unbedingt mal das Buch, dann wird dir auch klar warum du nicht loskommst und was Dein Anteil bei dem perversen Spiel ist. Ich bin nächstes Wochenende auf einem Vortrag in Frankfurt bei dieser Autorin. Die gibt zu dem Thema sogar Seminare für Betroffene!

02.07.2017 10:11 • x 1 #19


U
Zitat von Koalabaer:
Ich sitze jetzt mal wieder in einem Hotelzimmer und hoffe, diesmal wirklich den Absprung = die endgültige Trennung zu schaffen. Das Ganze kommt mir vor wie täglich-grüsst-das-Murmeltier - nur mit Abwärtsspirale.Hat jemand von Euch so etwas schon erlebt ? Wie konntet Ihr Euch endgültig trennen ? Was ist es, dass mich immer wieder zurückgehen ließ ? Gäbe es eine Möglichkeit, dass sich mein Mann doch noch ändert ? Ich weiss, ich muss jetzt etwas tun, sonst verliere ich meine Selbstachtung.Ganz liebe Grüße an die Community, ich würde mich riesig freuen, wenn einer/eine antwortet.Liebe Grüße,PamelaP.S. Seine erste Ehe ist an dem Muster nach 2Jahren gescheitert - sie hat einen anderen kennen- und liebengelernt.


Hallo Pamela,

ich kenne das von einem ehemaligen Klienten, Deine Geschichte könnte 1-1 dieselbe sein. Das Problem bist nicht Du, sondern seine Vergangenheit, insbesondere die tragische Sache mit der Mutter Deines Mannes. Das hat er nie verarbeitet, er flüchtet sich in Depressionen, Wut etc. und die Menschen in seinem Umfeld bekommen es leidlich ab. Die 1.Frau, die ihn verlassen hat, hat das ganze dann wohl noch weiter verstärkt.

Er ist augenscheinlich unfähig zu erkennen, dass er professionelle Hilfe braucht. Weder Du noch er alleine können da Abhilfe schaffen. Die Frage ist, ob er es überhaupt zulässt .Sich seinen Dämonen zu stellen, ist für viele Menschen so furchterfüllt, dass sie es meiden. Ich vermute, Dein Mann tickt ähnlich.

Du hast m.E. nur die Chance, dass Du ihn dazu bringst, eine Therapie zu machen. Verweigert er diese, solltest Du die Konsequenzen ziehen und gehen. Du alleine kannst ihm (leider) nicht helfen. Tut mir echt leid!

02.07.2017 10:37 • x 2 #20


A
Vielleicht hast du die Möglichkeit für eine Zeit irgendwo unterzukommen, damit dein Mann begreift, dass deine Grenzen überschritten und deine Kräfte zu Ende gehen ?
Du hast keine Lebenszeit zu verschenken, es ist an der Zeit Nägel mit Köpfen zu machen wenn du selbst schon an der Situation erkrankst.

02.07.2017 10:42 • x 2 #21


H
OMG, ich bin seit 6 Jahren gefangen in so einer Beziehung..obwohl ich intensiv an meinen eigenen Traumatas arbeite (Entwicklungstrauma) und glasklar sehe, was hier abgeht, schaffe ich es nicht ..mein Partner wird immer extremer, seine Wut auf mich größer ... je mehr ich ihn unbewusst spiegle und an mir selber arbeite. Das Schlimmste ist, sich nur noch als Projektionsfläche zu fühlen und nicht gesehen zu werden..es scheint, als treffen sich in solchen Beziehungen immer zwei verlassene/verletzte Kinder. Oder wie seht ihr das?

02.07.2017 11:27 • #22


U
Zitat von Hoffnung72:
OMG, ich bin seit 6 Jahren gefangen in so einer Beziehung..obwohl ich intensiv an meinen eigenen Traumatas arbeite (Entwicklungstrauma) und glasklar sehe, was hier abgeht, schaffe ich es nicht ..mein Partner wird immer extremer, seine Wut auf mich größer ... je mehr ich ihn unbewusst spiegle und an mir selber arbeite. Das Schlimmste ist, sich nur noch als Projektionsfläche zu fühlen und nicht gesehen zu werden..es scheint, als treffen sich in solchen Beziehungen immer zwei verlassene/verletzte Kinder. Oder wie seht ihr das?


Da hilft nur professionelle Hilfe, der Partner ist da i.d.R. nie eine Hilfe bzw. kann keine Hilfe sein, weil er/sie alles abbekommt. Durch die Nähe, die zum Partner besteht, kann dieser keine Abhilfe leisten. Er/sie ist aber der ideale Blitzableiter, weil eben niemand anders da ist, den man mit seinen Traumatas belasten kann. Das ist halt das Problem.

02.07.2017 11:37 • #23


Koalabaer
Hallo Hoffnung72,

aus langjähriger Erfahrung und mit allen Versuchen, meine Beziehung zu retten (Eheberater etc.) habe ich für mich die Erkenntnis gezogen, dass ich meinem Mann nicht helfen kann und er sein Trauma - wenn er denn seine Situation überhaupt erkennt - nur mit professioneller Hilfe angehen kann. Ich kann es nicht, dass schafft kein Laie und der engverbundene Partner sowieso nicht. Ja, es ist traurig, wenn man zu dieser Erkenntnis kommt, aber es hilft ja nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Wie Du es auch beschreibst: es wird immer schlimmer und man verliert immer mehr Selbstvertrauen und Kraft, die man braucht, um endlich den Schlussstrich zu ziehen. Da muss - wie hat es Kristi so schön beschrieben - Kopf vor Herz kommen, sonst machen sich Menschen wie wir fertig.

In meiner Beziehung wurde es ja auch immer schlimmer. Je näher für meinen Mann sein Ruhestand rückt und ich noch voll berufstätig bin, desto kleiner kommt er sich vor und desto mehr muss er mich dafür bestrafen oder ähnlich.

Ich kann Dir nur raten: lass nicht zu, dass Dich jemand, egal wer, schlecht behandelt ! Das Recht steht NIEMANDEM zu !

Vielleicht hilft es Dir, dass zumindest ich in genau dem gleichen Dilemma stecke und mich auch von Tag zu Tag vorwärts kämpfe

Verlier nicht den Mut und den Glauben an Dich, liebe Grüße !

02.07.2017 12:36 • x 2 #24


H
Liebe Koalabaer
Danke für Deine Worte! Ja, es ist gut zu wissen, dass man nicht ganz alleine ist und es Leute gibt die die Mechanismen verstehen. Das tragische an solchen Beziehungen ist ja, dass meiner Ansicht nach beide Beteiligten alte Muster wiederholen. Mich Erleichtert es jeweils die Vogelperspektive einzunehmen...leider ist dies meinem Partner nicht möglich, er bevorzugt es sofort in Trennung zu gehen. Verbal und physisch. Auch hat er die Jahre öfters gesagt er hätte Angst vor mir. Und ist trotzdem immer wieder angetanzt. Verwirrung pur bei mir. Und ja: das Selbstwertgefühl schwankt gewaltig ...

02.07.2017 14:02 • #25


Koalabaer
Liebe Hoffnung72,

ich denke, im Grunde wissen die Partner, dass etwas bei ihnen nicht stimmt. Klar, die Beziehungsmuster wiederholen sich ja und es ist ja für alle Beteiligten kein Zuckerschlecken und unbefriedigend. Mein Mann hatte im Laufe der Jahre ein paar lichte Momente, wo ich mal an ihn ran kam. Er hat sehr wohl gesehen, dass er ein Problem hat, aber er hatte auch riesige Angst vor einer Therapie, weil dabei eventuell ganz tiefe Abgründe in die eigene Seele zutage kommen - und dann muss man sich denen ja stellen, dann gibt es kein zurück. Solange kann man ja beliebig verdrängen oder die Schuld auf andere schieben ....

Als es in meiner Beziehung losging (und die schlimmste Zeit war nach der Hochzeit, ich dachte, ich drehe durch und habe wirklich an mir gezweifelt ..), fiel mir das Buch Die Masken der Niedertracht in die Hände. Als ich das las, sah ich klarer und mir sind die vielen subtilen Gemeinheiten deutlich geworden. Dort wird auch schön die Verwirrung der Opfer beschrieben - vielleicht erkennst Du Dich ja darin auch wieder. Ich habe damals viel zu viel entschuldigt (er ist überarbeitet usw.)...

Liebe Grüße und grüble nicht zuviel - dazu ist das Leben zu kurz

02.07.2017 14:21 • #26


A


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