Einsam und verzweifelt

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Nachdem ich in den letzten Tagen nun einige eurer Beiträge gelesen habe, möchte ich auch gerne meien Geschichte erzählen und hoffe, dass ihr mir vielleicht einen Rat geben könnt, was ich tun soll.
Ich muss vielleicht ganz vorne anfangen, damit es deutlicher wird. Ich habe im Dez 2001 in einer neuen Firma angefangen, die aus 3 Geschäftsführern (alle Ende 20), einer weiteren Angestellten und mir besteht. Wir sind alle recht jung (ich bin 24) und verstehen uns sehr gut, unternehmen auch oft privat etwas zusammen. Ich hab mich sehr gut eingelebt und verstand mich auch von Anfang an mit allen sehr gut. Zu einem der Chefs habe ich dann relativ schnell ein besseres Verhältnis aufgebaut. Ich kann das garnicht genau beschreiben, aber wir waren irgendwie auf einer Wellenlänge.
Mit der Zeit wurde er mir immer sympathischer und ich begann, mich in ihn zu verlieben. Jedoch hatte er seit 3-4 J. eine Freundin und ich machte mir keine Hoffnungen, dass er ähnlich für mich fühlen könnte. Doch als ich im April auf einer Messe war hab ich ihm aus Langeweile einige E-Mails geschrieben und er mir und dabei kam dann raus, dass er ähnlich empfindet.
Nach meiner Rückkehr hat er sich von seiner Freundin getrennt. Das aber nicht nur meinetwegen, sondern auch, weil es einige Probleme gab. Sie ist eine ziemlich Zicke, hat ihn dauernd vor die Wahl gestellt - die Firma oder sie, ging nicht oder nur wiederwillig zu Freunden, zu Treffen mit seinen Kollegen (hier in der Firma kann sie auch keiner leiden) und und sogar zu seiner Familie mit. Und wenn sie mitkam, macht sie ein total mißmutiges Gesicht und wollte schnell wieder gehen. Dann wollte sie auch woanders arbeiten und verlangte von ihm, dass er mitkäme (wo er doch hier seine eigen Firma hat). Er sagte zu der Zeit, dass er sich schon seit längerem überlege, sich von ihr zu trennen. Er hat mich gleich am nächsten Tag nach der Trennung von ihr gebeten, zu ihm zu kommen, und wir waren spazieren und sind uns zum ersten Mal nähergekommen. Er hat mich auch gleich gebeten, bei ihm zu übernachten. Ab diesem Tag waren wir fast jeden Tag und jede Nacht zusammen und waren schrecklich verliebt und total glücklich. Wir konnten die Hände kaum voneinanderlassen und haben in Gedanken allemöglichen Pläne für die Zukunft gemacht. Nach 2-3 Wochen hat er mich gefragt, ob ich mit ihm zusammenziehen möchte. Ich war so glücklich mit ihm und wollte das natürlich auch. Ich muss hier einfügen dass es nach der Trennung von der anderen ziemlich Stress gab, weil sie und ihre Familie dauernd anriefen und ihn beschimpften und so. Ausserdem haben sie fast alles aus der gemeinsamen Wohnung ausgeräumt, obwohl sie als Studentin nie was verdient hat und er die meisten Sachen alleine bezahlt hat. Die Küche war hinterher komplett leer (kein Löffel, kein Teller garnichts) und er hatte auch kein Bett mehr. Ich hab dann einiges von mir zu ihm gebracht, wir haben ein neues Bett usw. gekauft. Er hat mir in der ganzen Zeit immer wieder gesagt, dass er mich liebt und es mir auch gezeigt. Obwohl er sich (aus schlechtem Gewissen) ein zwei Mal mit ihr getroffen und öfters mit ihr telefoniert hat, zweifelte ich nicht an seinen Gefühlen für mich. Er hat sich hinterher auch immer so aufgeregt über sie und einmal auch gesagt, wenn er sich bisher nicht von ihr getrennt hätte, dann an diesem Tag. Bei der ganzen Sache muss ich vielleicht noch erwähnen, dass sie die erste Frau war, mit der er geschlafen hat und er wiederum mein erster war. Darüber haben wir auch gesprochen und empfanden es beide schön, dass wir so einfach darüber reden können. Er hat mich nie mit ihr verglichen und wollte das auch nicht, aber einmal hat er zumindest die Bemerkung rausgelassen, dass der S. mit mir nicht so verkrampft wäre wie mit ihr.
Auf jeden Fall fuhr ich dann mit meinen Eltern eine Woche zu Verwandten, weil das schon seit Monaten geplat war und ich auch nicht absagen wollte. Es fiel mir zwar schwer, ihn alleine zu lassen, aber ich hab mir sonst keine weiteren Sorgen gemacht. Wir haben jeden Tag telefoniert und auch da kam mir nichts auffälig vor. Am Tag bevor ich zurückkam sagte er mir, dass er viel nachgedacht hätte und es vielleicht besser wäre, wenn wir noch nicht zusammenziehen würden und auch nicht in dieser Wohnung, weil in da alles an die alte Beziehung erinnern würde. Ich war ziemlich überrascht und auch irgendwie verletzt. Es wäre zwar sicher sowieso etwas früh gewesen, gleich zusammenzuziehen und das sah ich auch da schon so, aber dass er seine Meinung so plötzlich ändert tat trotzdem weh. Am Tag als ich zurückkam holte er mich bei meinen Eltern ab und wir haben uns erst lange festgehalten und gekuschelt und sind dann ein wenig spazierengegangen, bevor wir den restlichen Tag bei einem Kollegen auf der Geburtstagsfeier waren. Wir waren also die meiste Zeit nicht allein. Trotzdem war er total lieb und ich machte mir keine weiteren Sorgen. Wir haben abends dann auch miteinander geschlafen, was nur durch seinen Heuschnupfen etwas eingeschränkt wurde. Ich hatte dabei schon das Gefühl, das etwas anders wäre, weil er danach gleich schlafen wollte. Aber das kann auch wegen des Heuschnupfens gewesen sein. Am nächsten Tag (Freitag) hatte ich frei und er ging arbeiten. Wir verabredeten, dass ich vorbeikäme und wir die Bilder beim Fotographen aussuchen wollten, die wir machen ließen. Dann rief er jedoch an, dass seine Oma gestorben wäre und er zu seiner Familie fahren müsste. Er kam noch kurz vorbei und verabschiedete sich und fuhr dann gleich los. Eigentlich wollte er So mittag zurückkommen. Er blieb dann das ganze Wochenende und rief erst So abend an, dass er Mo direkt in die Firma käme. Dort war er dann auch eigentlich wie immer. Jedoch fuhr er abend gleich wieder heim, da am Di die Beerdigung war. Er wusst noch nicht, wann er wiederkommt und versprach aber, sich zu melden und dann zu mir zu kommen. Er hat sich aber nicht gemeldet. Ich lag die halbe Nacht wach. Am nächsten Tag gingen wir die Bilder aussuchen und dabei sagte er mir, dass SIE bei der Beerdigung gewesen wäre (er hat mir ihr telefoniert) und sie DI abend noch lange geredet hätten und er nicht mehr sicher wäre, ob es richtig war, sich von ihr zu trennen. Ich war total am Ende. Er hat aber schnell eingelenkt, und gesagt, er bräuchte einfach ein bißchen Abstand und Zeit für sich, um sich über seine Gefühle klar zu werden. Wir haben dann abends nochmal telefoniert und ich hab ihm von meinen Ängsten ihn zu verlieren erzählt, weil ich auch Fr-So wegmusst und das nicht mehr absagen konnte (war alles gebucht und bezahlt - ein Geschenk der Firma). Er meinte, er wäre hinterher immer noch mein Freund und ich müsste keine Angst habe. Am Do war er in der Firma auch wieder total lieb und anhänglich und wollte mich dauernd anfassen und wir haben uns auch zweimal in die Küche zurückgezogen um zu knutschen. Er hat auch versprochen mich am Wochenende jeden Tag anzurufen. Dann hat er sich jedoch die ganzen drei Tage nicht einmal gemeldet und ich war total verzweifelt. Ich muss dazu sagen, dass er generell total ungern sein Handy dauernd anlässt und ich ihn deswegen auch nicht erreichen konnte. Am Mo hat er mir dann verkündet, dass er sich trennen will und es mit seiner Ex nochmal versuchen. Ich konnte es echt nicht fassen und habe den ganzen Tag nur geheult. Wir sind dann mittags spazieren gegangen und haben geredet und er sagte dann wieder, dass es ja noch nicht endgültig sei usw. Er bräuchte einfach etwas Zeit. Am Di war ich bei ihm weil wir meine Sommerreifen wechseln wollten und ich wollte nochmal mit ihm reden. Jedoch schon nach kurzer Zeit meinte er, dass ich ihn nervös machen würde und er hat mich gefragt, ob er mit mir schmusen darf. Wir waren beide total heiss aufeinander und haben gleich miteinander geschlafen. Er hat mir gesagt, dass er mir nichts versprechen kann bzw. will, aber dass vielleicht doch alles wieder gut würde. Meine restl. Sachen haben wir danach aber noch zusammengepackt. Die nächsten Tage haben wir uns nur in der Firma gesehen und ich wusste nicht, woran ich bin. Es war furchtbar. Und trotzdem konnte ich nicht glauben, dass er sich gegen uns entscheidet. Am Do haben wir dann nochmal geredet, aber er konnte einfach keine Entscheidung treffen. Am Di darauf hat er dann bei mir angerufen - ich hab mich so gefreut. Jedoch war ich gerade mit einer Freundin unterwegs und er meinte, er riefe später wieder an. Hat er dann nicht getan und bei meinen Anrufe (von 23:00 - 1:00 Uhralle 15min oder so) ging er nicht ran. Er hat dann am nächsten Tag gesagt, er wäre um 22:00 Uhr eingeschlafen. Am Mi abend hat er wieder angerufen und mir gesagt, er hätte sich für sie entschieden. Dabei kam auch raus, dass er in der Zeit, in der er angebl. Abstand brauchte, sich mit ihr getroffen hatte und öfters mit ihr telefoniert hat. Er hat sich von mir zurückgezogen und mit ihr alle Probleme ausdiskutiert und sich einreden lassen, dass sie das alles ändern will. Am Do trug er dann auch gleich wieder IHREN Freundschaftsring. Am Freitag war ich dann nochmal bei ihm um meine Ersatzreifen zu holen und wir haben nochmal über alles geredet. Dabei erwähnte er, dass er sich noch nicht getraut hätte, unseren gemeinsamen Urlaub zu stonieren (wer weiss, was bis dahin ist) und dass wir uns ja trotzdem ab und zu mal treffen könnten - SIE könnte ihm das ja nicht verbieten. Daraus schöpfte ich neue Hoffnung. Am Mi wollte ich dann die allerletzten Sachen aus seiner Wohnung holen und nochmal mit ihm reden, wie er das so gemeint hatte, und ob er nicht doch noch Zweifel hat. Als ich da war hat er mir jedoch verkündet, dass SIE gleich vorbeikäme, er das nicht gewollt hätte, sie jedoch nicht davon abhalten konnte. (Ausserdem stand ein Bild von ihr im Wohnzimmer.) Ich war so geschockt und wir haben nur die Sachen eingepackt und ich bin gegangen. Er meinte dann, wir könnten ja am Wochenende oder nächste Woche reden. Ich war total am Ende und bin direkt zu meinen Eltern gefahren (wie ich dort hinkam weiss ich selbst nicht mehr genau - ich hab die ganze Zeit geheult und geschrien). An dem Abend hatt ich dann einen Nervenzusammenbruch und bin auch die nächsten zwei Tage nicht in die Firma gegangen. Er hat sich nichtmal da erkundigt, wie es mir geht! Dann musste ich ihn regelrecht zwingen, nochmal mit mir in Ruhe zu reden. Irgendwann hat er sich auch bereiterklärt. Ich hab ihm dann vorgeheult wie es mir geht, und dass ich das Gefühl habe, ihm egal zu sein. Er hat mir versichert, dass ich ihm immernoch viel bedeute und er nur nicht wüsste, wie er sich mir gegenüber verhalten sollte. Er hat dann versprochen, künftig lieb zu mir zu sein und sich zu bemühen, mir das Gefühl zu geben, dass er mich noch mag. Die ganze Zeit hat er mich auch immer wieder tröstend gestreichelt und meine Hände gehalten. Immer wieder hat er seine aber auch zurückgezogen und dann doch wieder meine zu nehmen (Unsicherheit oder doch noch Gefühle für mich die bei Berührungen verstärkt werden?) Am Freitag dann der nächste Hammer: wir waren alle länger in der Firma weil eine dringende Sache fertiggestellt werden musste. Ich holte mir nur kurz was zu essen (vielleicht sollte ich hierbei gleich erwähnen, dass ich seither kaum noch was runterkriege und mir dauernd schlecht ist - ist das normal?). Auf dem Rückweg kam SIE mir an der Firmentür entgegen und als ich reinging kam sie einfach hinterher bis ins Büro! Ich war so fertig und hab mich ins Nebenzimmer zurückgezogen! Die anderen waren darüber auch ziemlich sauer und versuchten mich irgendwie zu beruhigen. Er ist dann mit ihr gegangen - ohne jedoch vorher ein Wort zu mir zu sagen! Am Wochenende hab ich ihn nie erreicht. Am Mo hat er mir dann eine E-Mail geschrieben, dass ihm das furchtbar leid täte, dass er garnicht gewusst hätte, dass sie überhaupt vorbeikommen wollte und das zukünftig zu vermeiden versuchen würde (jedoch mit der Bemerkung, dass sich das vielleicht nicht immer vermeiden ließe). Solch E-Mails unterschreibt er übrigens immernoch mit Dein K. (Namen lassen wir jetzt mal beiseite). Die E-Mail hab ich aber erst gelesen, nachdem ich ihn zur Rede gestellt habe. Da war er auch sehr zerknirscht und es tat ihm furchtbar leid. Nachdem ich ihm nochmal erklärt habe, wie es mir dabei geht, war er an dem Tag auch noch recht bemüht und wir haben uns wieder mehr unterhalten und er wich auch den Berührungen nicht mehr aus. Trotzdem ist er im Moment sicher, dass er mit IHR zusammensein will. Sie ziehen zwar nicht gleich wieder zusammen aber das ist wohl auch nur eine Frage der Zeít, weil er sich eine neue Wohnunh sucht und sogar überlegt, ein Haus zu kaufen. (Eigentlich müsste er aber doch aus der alten Wohnung nicht raus, wenn er eh wieder mit ihr zusammenzieht, oder?) Ich bin total verzweifelt! Obwohl das Ganze nicht mal zwei Monate gedauert hat habe ich doch so viele Gefühle investiert. Ich liebe und vermisse ihn so sehr! Und tief in mir weigert sich alles, die Hoffnung aufgeben zu müssen, dass es doch noch anders kommt, und er erkennt, dass SIE sich nicht ändert und das mit uns was besonderes war (er war ja in der Zeit genauso glücklich wie ich und total euphorisch und es gab nie Streit oder Probleme zwischen uns). Aber ich glaube auch, dass er sich eine erneute Trennung von ihr auch bei wiederkehrenden Problemen vielleicht eher überlegen würde wie beim ersten Mal, nach allem was war. Was soll ich nur tun? Ich ertrage das alles nicht! Glaubt ihr, es gibt noch Hoffnung für mich? Lohnt es sich, darauf zu warten? Und was kann ich tun, um ihn von mir zu überzeugen, ohne ihm zu dicht auf die Pelle zu rücken und ihn damit evtl. abzuschrecken (wenn er meint ich fasse sein Verhalten als hoffnungsgebend auf zieht er sich vielleicht wieder zurück)? Ist es gut, ihm weiterhin immer wieder E-Mails zu schreiben und ihm zu sagen, dass ich ihn noch liebe, vermisse usw. und wie es mir so geht? Meistens beantwortet er sowas eh nicht und weicht diesen Konfrontationen aus.
Ich würde mich sehr über einen Ratschlag bzw. eine Einschätzung der Lage aus eurer Sicht freuen.

U.K.

10.07.2002 14:55 • #1


E
Hallo liebe U.K.

Ich will dir zwar nicht die Hoffnungen nehmen, aber mir ist es beim Lesen deiner Zeilen schon ziemlich *sauer aufgestoßen.*
Von einigen persönlichen Umständen und Erlebnissen von Dir einmal abgesehen, ist deine Geschichte wieder ein Prunkstück der Klischees.

Glaub mir, du bist nicht die Einzige (allerdings gibt es auch männliche Exemplare ), die sich so schnell *einwickeln* und etwas vormachen lässt.

Ich kenne K. zwar nicht, aber nachdem was du so geschrieben hast, kommt mir fast alles so bekannt vor, wie meine eigenen Erfahrungen.

Hast du ihm wirklich geglaubt (aus ganzem Herzen) als er sagte, daß er sich mit seiner Freundin nicht mehr verstehe und sich schon länger von ihr trennen wollte?
Hast du ihm wirklich geglaubt, als er dir Hoffnungen auf eine Beziehung machte und du etwas *Besonderes* für ihn wärst?

Wie schon einmal gesagt, du bist leider nicht die Einzige, und ich finde es schlimm, daß es immer noch so viele Frauen und Männer gibt, die auf diese *Sprüche* hereinfallen.

Auch ich war eine von diesen *Ehefrauen* des Chefs, die man in der Firma des Mannes nicht leiden konnte, die mit einem langen Gesicht hinging, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Nur hat niemals jemand nachgefragt, warum das denn so war.
Der Chef, Freund, Ehemann oder was auch immer war kein Kostverächter und ich wußte von einigen Kolleginnen, mit denen mein damaliger Mann was hatte. Ich denke mal, es ist nur natürlich, daß ich nicht unbedingt darauf aus war, diesen Frauen zu begegnen.

Nun ist es dann so gekommen, daß mein Exmann auf die genau gleiche Geschichte hereingefallen ist, die er sonst seinen Geliebten erzählt hat.
Sie hat ihm weißgemacht, er wäre das Besondere ect. Nach nicht mal 2 Monaten war die Beziehung zu Ende und unsere 12jährige Ehe (Kind) auch vorbei. In dieser Zeit hat er weiterhin oft bei mir verkehrt, bedingt durch das Kind usw. Das hat seine Freundin scheinbar nicht verkraften können, also lief es dann heimlich.

Auch einer Freundin von mir erging es genau wie dir. Der Chef, liiert, und erzählt ihr was von großer Liebe. Sie ist ebenfalls darauf hereingefallen.

Ich will jetzt weder *Chefs* noch allgemein die Männer/Frauen niedermachen, die sich wegen jemand anderem von seinem langjährigem Partner trennen. Nur es ist ein *Mittel zum Zweck*, wenn man gleich quer bei Fuß als *Lückenfüller* herhalten soll.

Ich sehe es jetzt so; K. hat sich eventuell gelangweilt, wollte wieder etwas Neues, Leidenschaft usw. erleben. Als dann die ersten Anzeichen der *Routine* auftauchten und es *gefährlich im Sinne von Gefühlen des neuen Partners* (die er vielleicht nicht erwidern wollte und konnte) wurde, wird schnell alles beendet und das Altvertraute zurückgeholt.

Weißt du wirklich genau, ob alles so stimmt, wie er erzählt hat? Weißt du über seine Freundin Bescheid, oder nur das, was er dir erzählt hat?
Ich möchte dir nur einen kleinen Tip geben. Lass dich nicht *warm* halten. Denn das ist auch wieder typisch. Diese Sätze, wie: Ich brauche Zeit und Sie versteht mich nicht. usw. usf. sind nur zum k....

Ich drücke dir fest die Daumen, daß du schnell erfährst, was wirklich Sache ist.
Und wenn du wirklich die *Ausnahme der Regel* bist, wünsche ich dir alles, alles Liebe und viel Glück!

Nicole

10.07.2002 16:09 • #2


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Einsam und verzweifelt

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Liebe Nicole,

vielen Dank für Deine ehrliche Antwort.
Ja ich war wohl ziemlich naiv zu glauben, dass es wirklich so einfach von heute auf morgen aus ist und wir was neues aufbauen können. Und ich hab ihm alles geglaubt, was er gesagt hat. Doch ich glaube auch jetzt noch, dass er das in dieser Zeit wirklich selbst geglaubt hat bzw. glauben wollte.
Und wir waren beide sehr glücklich. Das haben mir auch vielen Ausenstehende gesagt. Auch, dass es für ihn eher ungewöhnlich war, dass er auch in der Öffentlichkeit mit mir so viele Zärtlichkeiten ausgetauscht hat, da er das wohl mit IHR nie getan hat.
Ich bin zwar IHR gegenüber befangen, aber ich konnte sie von Anfang an nicht leiden, und da hatte ich mich noch nicht in ihn verliebt. Auch sonst kann sie keiner leiden, den ich kenne (und die Kollegen hier kennen sie schon aus der Studienzeit).
Sie hat einfach eine unmögliche Art und hält sich für was besseres.
Wir haben alle schon längere Zeit vor der Sache mit uns mitbekommen, dass die beiden Probleme hatten. Sie hat daueren genervt, dass er die Firma aufgeben soll und wenn er länger gearbeitet hat (als Chef kaum zu vermeiden) bzw. am Wochenende in die Firma musste oder auch wenn er mal knapp bei Kasse war (er hat sie ja ausgehalten). Das hat ihn und alle anderen hier ziemlich genervt und sie hat ja auch nie verstanden, dass ihm die Firma nunmal wichtig ist und er als Selbstständige in einer jungen Firma auch mal Opfer bringen muss.
Ich glaube auch nicht, dass sich die Probleme auf Dauer ändern werden - das ist IHR Charakter und IHRE Ansichtsweise und die kann sie im Moment verbergen um ihn nicht zu nerven, aber das wird wieder kommen.
Ob er sich wenn ich nicht wäre auch getrennt hätte kann ich zwar nur mutmaßen, aber ich denke es hätte nur etwas länger gedauert.
Ich kann mir auch nie sicher sein, ob ich für ihn nur eine nette Abwechslung war oder ob ich ihm wirklich mehr bedeute und er sich nur wieder einwickeln lassen hat. Sie hat ihn ja lange genug bearbeitet und kann sich immer auf die Vergangenheit berufen. Es ist sicher immer schwer, eine längere Beziehung abzubrechen.
Vielleicht bin ich immernoch zu gutgläubig, aber ich ertrage den Gedanken nicht, dass es endgültig sein soll und es nie wieder eine Chance gibt. Ich bin ja mit diesem kleinen Funken Hoffnung schon kurz vorm Durchdrehen.
Warmhalten tut er mich ja eigentlich nicht, denn er hat ja klargemacht, dass er sich entschieden hat, und macht mir da auch keine weiteren Hoffnungen.
Es ist sicher auch nicht hilfreich, dass wir weiterhin zusammen arbeiten, aber ich möchte die Firma nicht verlassen, da ich die Arbeit mag und mit den Leuten (auch privat) sehr gut auskomme. Ausserdem möchte ich IHR den Triumph auf keinen Fall gönnen.
Ich hoffe so sehr, dass er zu mir zurückkommt!
Ich liebe ihn wirklich über alles. Es klingt vielleicht blöd, weil wir ja auch nicht so lange zusammen waren, aber ich hatte wirklich das Gefühl, das ist der Mann, mit dem ich mir vorstellen könnte alt zu werden! Ich war vielleicht noch nie in meinem Leben so glücklich wie in den wenigen Wochen mit ihm. Und es bringt mich beinahe um, das alles jetzt missen zu müssen und mir immer wieder vorzustellen, dass er all die schönen Dinge jetzt vielleicht mit ihr tut. Seit seiner Entscheidung ist es jetzt schon ca. 1 Monat her, aber es wird nicht besser. Der Schmerz frisst mich innerlich auf. Ich habe sogar manchmal das Gefühl, es wird eher schlimmer.
Manche Tage sind ok, aber es kann sein, dass mich am nächsten Tag schon wieder das heulende Elend packt. Bringt es eigentlich was, mit solchen Problemen zum Psychologen zu gehen? Hat jemand Erfahrungen damit? Und übernimmt sowas die Krankenkasse oder muss man das selbst bezahlen?
Ich versuche immer Moment immer nur, den Tag irgendwie rumzukriegen und wünsche mir, ich wache am nächsten Morgen neben ihm auf und es war alles nur ein Alptraum.
Wenn ich nur wüsste, ob es noch Hoffnung gibt.

U.K.

10.07.2002 17:41 • #3


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Hallo liebe U.K.

Es tut mir wirklich sehr leid für dich. Und ich weiß auch sehr gut, wie du dich im Moment fühlst.
Ich glaube schon, daß es ein nur kleiner Unterschied ist, wie lange man mit Jemanden zusammen war, um diese Verlustschmerzen und die Trauer zu durchleben.
Wie schon geschrieben war ich mit meinem Exmann 12 Jahre zusammen und es hat mich fast ein ganzes Jahr gekostet um wieder halbwegs auf den Füßen zu stehen.
Ich war auch ganz unten, mein Leben war vollkommen zerstört.

Mach dir also keine Sorgen, wenn du das Gefühl hast nach einem Monat immer noch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Das dauert unter Umständen ziemlich lange.

Zu deiner Frage wegen dem Psychologen.
Ich bin auch in psychotherapeutischer Behandlung.
Unter bestimmten Voraussetzungen bekommst du die Behandlungen von der Krankenkasse bezahlt. Aber da wird dich der Psychologe beraten. So brauchst du unter Anderem ein psychologisches Gutachten bzw. eine Behandlungsnotwendigkeitsbescheinigung. Dann gibt es eigentlich keine Probleme.
Allerdings ist die Wahl eines Therapeuten ziemlich entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Du mußt zu ihm einen besseren *Draht* haben, Vertrauen aufbauen als z.B. zu deinem Gynäkologen.
Du wirst ihm ja alles, dein komplettes Inneres offen darlegen. Und das tut man ja nur bei den absolut vertrauenswürdigsten Personen.
Kopf hoch! Auch du schaffst es.

Zum Abschluß möchte ich mich noch mal korrigieren bzgl. meines vorherigen Beitrages.
Ich meinte weniger (auch wenn es irrtümlich so rüberkommen musste, sorry), daß dich K. belogen hat. Es ist durchaus wahrscheinlich, daß er sogar selbst glaubte was er äußerte. Bis zu einem gewissen Punkt.
Ob er zurückkommen wird? Wenn ja, wird er seine Exfreundin dann wirklich endgültig verlassen?
Eine extrem verzwackte Situation.
Und glaub mir bitte. Es gibt nichts aufreibenderes, als so eine Trennungssache. Aber es gibt auch nichts anderes, woraus wir mehr lernen können.

Ich wünsche dir unendlich viel Kraft!
Nicole

10.07.2002 19:50 • #4


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Liebe Nicole,

heute geht es mir wieder besonders schlecht. Vor allem auch körperlich. Nachdem ich in den letzten Wochen kaum was gegessen habe und mir psychischer Stress schon immer auf den Magen geschlagen ist, macht sich mein Körper nun langsam bemerkbar. Heute fühle ich mich total kraftlos. Ich konnte noch nicht mal die Wasserflasche öffnen. Ich habe auch schon einen Termin beim Arzt vereinbart, um zumindest was gegen meine Magenprobleme zu tun. Aber da all der Schmerz und das Leid, dass ich im Moment empfinde mit Sicherheit auch in den nächsten Monaten nicht so einfach verschwinden werden, weiss ich nicht, ob ich wirklich was dagegen tun kann.
Heute Nacht habe ich wieder intensiv von ihm geträumt. Du kannst Dir vielleicht vorstellen, wie ich mich beim aufwachen gefühlt habe. Heute vor einem Monat haben wir das letzte Mal miteinander geschlafen! Auch das vermisse ich unheimlich.
Es grenzt wahrscheinlich an Masochismus ständig über solche Dinge nachzudenken, vor allem wenn ich mir immer wieder vorstellen, was er alles jetzt mit ihr tut... aber es läßt mich einfach nicht los. Es tauchen immer neue Fragen auf, die mich quälen und die mir keiner (außer vielleicht er) beantworten kann. Ich wüßte so gern, ob er mich verteidigt wenn sie über mich herzieht (und das tut sie bestimmt - nach der Trennung hat sie sogar bei seinen Eltern angerufen und erzählt, ich hätte mich ihm an den Hals geworfen und so was). Bei mir hat er nie schlecht über sie reden wollen bis auf die Dinge, weswegen er sich getrennt hat. Aber er wollte nie einen Vergleich anstellen und hat immer gemeint, dass es zwar vorbei ist, aber dass er jetzt nicht die ganze Beziehung schlecht machen will, weil der die erste Zeit ja auch schön war (sonst wären sie nicht so lange zusammen gewesen).
Aber ich war immer verständnisvoll und habe nie über sie gelästert obwohl ich sie nicht leiden kann/konnte, aus Rücksicht auf ihn und weil sie mir ja eigentlich egal war. Ich hab ihm ja vertraut! Sie ist ja eher der herrische Typ, der immer seinen Willen durchsetzen muss. Und sie will mich jetzt natürlich am liebsten so schnell wie möglich aus der Firma raushaben. Er ist ja eher der Typ, der gern jedem Konflikt aus dem Weg geht. Er sagt mir immer wieder, dass er nicht will, dass ich gehe, aber will er das nicht, weil sie mich als pflichtbewusste Kollegin nicht verlieren wollen (ich bin hier so das Mädchen für alles und arbeite auch sehr viel und gewissenhaft - das erkennen sie auch alle immer wieder lobend an) oder weil er wirklich wert auf den weiteren Kontakt zu mir als Mensch/ als Frau legt?
Ich weiss einfach nicht, was ich tun soll.
Ich will so gerne um ihn kämpfen und hoffen, dass er irgendwann begreift und zurückkommt. Aber wie? Und bringt das wirklich was? In der momentanen Situation wohl kaum, da er sich ja entschieden hat. Aber er ist sich jetzt so sicher dass er das will, wie am Anfang unserer Beziehung auch über uns (seine eigenen Worte!) - und dass sich das schnell ändern kann hat sich ja gezeigt. Sie hat das ja auch nur erreicht, weil sie nicht lockergelassen hat und ihn die ganze Zeit bearbeitet hat. Aber sie hat mir einige Jahre voraus! Damit kann ich nicht konkurieren! Ist es besser, einfach abzuwarten, bis er selbst merkt, dass sie sich nicht ändert oder mich weiterhin zu bemühen, ihm meine Gefühle und meine Gegenwart zu verdeutlichen?
Ich weiss, Du wirst jetzt wahrscheinlich sagen, ich sollte mich nicht darauf versteifen, und lieber versuchen für mich mit der Sache abzuschließen und irgendwie damit klarzukommen.
Wer weiß, ob er jemals zurückkommt.
Aber kann ich den Menschen den ich über alles liebe einfach so aufgeben ohne wenigstens zu versuchen, um ihn zu kämpfen?
Soweit für heute zu mir. Was mich noch interessieren würde: Wie geht es Dir mittlerweile? Hast Du eine neue Beziehung? Oder leidest Du noch immer unter der Trennung von Deinem Mann?

U.K.

11.07.2002 11:24 • #5




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