Einsamkeit und keine Kraft mehr

W
Hallo!
Ich würde mich unglaublich freuen, wenn mir hier jemand helfen kann.
Ich spüre, dass ich am Ende meiner Kräfte bin und ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch tun kann. Ich bin 26 Jahre alt und hatte noch nie eine feste Beziehung. Ich war schon unendlich oft verliebt und nie ist es gut ausgegangen. In den letzten Jahren habe ich viele Erfahrungen mit Männern gesammelt und auch einige Affären gehabt, aber es ging nie darüber hinaus. Immer wenn ich Gefühle entwickelt habe, waren die Männer weg. So schnell konnte man gar nicht bis 3 zählen. Das hat mir das Herz gebrochen und ich habe viel an mir gezweifelt. Vor ca. einem halben Jahr ging es mir dann richtig gut. Ich habe all die alten Geschichten losgelassen und mich mit ihnen abgefunden. Ich habe mir gedacht, dass es schon irgendwann passen wird und ich einfach bis dahin gelassen mein Leben lebe. Der Wunsch nach Liebe und Nähe war zwar auch in dieser Zeit da, aber er war nicht so präsent. Ich konnte ganz gut mit mir allein leben und habe mich wohlgefühlt. Und wie das dann so ist, in genau diesem Moment habe ich jemand neues kennengelernt. Und nach all den Erfahrungen, war ich diesmal besser gewappnet. Ich hatte genug Zeit meine Bedürfnisse kennenzulernen und diese Sache ganz ruhig anzugehen. Ich habe mir gesagt, wenn er wirklich Interesse hat, dann wird es mir schon zeigen und ich werde mich diesmal nicht Hals über Kopf in die nächste Katastrophe stürzen. Und er hat sich richtig Mühe gegeben! Wochenlang hat er mich umgarnt und versucht mich immer besser kennenzulernen. Es hat sich so schön angefühlt und ich war fast soweit Vertrauen in die Situation zu stecken und zu glauben, dass daraus wirklich etwas werden könnte. Um sicherer zu sein, habe ich einige seiner besten Freunde, die auch ich gut kenne, gefragt, was er für ein Typ in Bezug auf Frauen ist. Ein absoluter Beziehungstyp, sagten sie und er hätte wohl auch schon gesagt, dass er großes Interesse an mir hätte. Und so ließ ich mich auf ihn ein. Es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen, als auch er bei unserer zweiten Nacht sagte, dass er aber auf gar keinen Fall eine Beziehung sucht und wenn das für mich in Frage kommen sollte, dann können wir das ganze nicht weiterlaufen lassen. Nachdem ich das Gefühl hatte, mal alles richtig gemacht zu haben, bin ich also wieder vor genau den gleichen Karren gelaufen. Genau das, was mir in der Vergangenheit schon das Herz gebrochen hatte, ist mir also nun wieder passiert. Dies ist nun einige Monate her und ich merke, dass ich damit immer noch überhaupt nicht umgehen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich am Ende meiner Kräfte bin und habe den Glauben an die Liebe verloren. Dazu kommt noch, dass ich ihn jeden Tag sehen muss und sein Verhalten zu mir gerade nicht sehr liebevoll und freundlich ist. Und ich versuche wirklich auf jede erdenkliche Art und Weise mit der Situation klarzukommen, aber ich schaffe es nicht. Ich merke, dass ich nicht in der Lage bin loslassen und das ich in jeder Sekunde, in der ich allein bin, Panik kriege und mit dieser Einsamkeit nicht umgehen kann. Ich habe viele Freunde, die mir auch immer bestätigen, dass ich ein toller Mensch bin und alles genau so richtig an mir ist, wie es ist. Aber auf Dauer können meine Freunde, mein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit auch nicht ausfüllen.

Wie kann ich denn nur weitermachen? Wie kann ich wieder zu mir finden? Wie kann ich mit der Situation umgehen? Und wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten? Einerseits tut mir die Situation so weh, andererseits fällt es mir so schwer loszulassen, weil ich das alles auch immer noch nicht verstehe und ich nicht glauben kann, dass das alles nicht ernst gemeint war.

09.08.2013 13:42 • #1


A
hallo wolkenturm,

tippe auf, der s. war nix.
ist nicht dein fehler, nicht deine schuld oder sonstwas in der art.

wie du weitermachen sollst? genau so, wie du es bereits tust. verlasse diesen weg nicht. nimm das geschehene hin als wäre es eine art prüfung. ja, ich weiss, ist nicht schön, langfristig gesehen hilft dir dieses erlebnis weiter.
alles gute.

09.08.2013 14:16 • #2


A


Einsamkeit und keine Kraft mehr

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J
Mir geht es ähnlich wie dir, nur als Mann. Ich denke auch jedesmal, dass diese neue Frau nun endlich die Richtige ist, aber weit gefehlt. Ich weiß allerdings, woran das liegt. Und zwar bin ich zu lieb. Auf kurz oder lang vergraule ich damit jede Frau, zumindest Frauen bis zum 30. oder sogar 35. Lebensjahr. Als ich Anfang 20 war und mir noch keine großen Gedanken um Beziehungen gemacht habe, lief das wie am Schnürchen. Hatte eine langjährige Beziehung und auf ihr Drängen sogar verlobt. Die Panik hat mich dann überkommen so jung zu heiraten, obwohl ich sie auch über alles geliebt habe. Als ich mich schließlich also von ihr trennte und ihren Schmerz förmlich selbst gespürt habe, habe ich mich verändert. Zum Positiven für meine Partnerin, nur war diese Veränderung wohl etwas zuviel des Guten. Nun muss ich wieder lernen, härter zu werden. Weniger Rücksicht zu nehmen und dominanter zu sein. Jede Wette, dass sie sich dann nicht mehr so schnell in jemand anderes verlieben.
Es könnte also sein, dass du zu einfach zu haben bist für die Männer bist (ich mag diesen Spruch nicht). Als du deinen letzten Freund hast tanzen lassen, blieb er bei der Stange. Danach hast du ihn vielleicht mit zuviel Liebe und Zuneigung versehen, und schwupps, war er weg. Ich meine, selbst schuld, denn mir scheinst du genau der Typ Frau zu sein, den sich jeder Man wünscht. Am S. hat es definitiv nicht gelegen, brauchst du keine Angst haben. Wie gesagt, lass die Typen zappeln, mach' dich rar und verschweige ihnen vor allem deine Gefühle. Ganz sparsam mit Zuneigungen umgehen. Ab zweijähriger Beziehung kannst du dich dann öffnen (vllt. auch schon früher). Dann läuft er dir nicht mehr weg.
Du machst nichts falsch, die anderen sind die Dummen
Viel Glück!

09.08.2013 16:33 • #3


W
der tipp ist leider falsch, aber vielen dank für deine Antwort!

09.08.2013 16:34 • #4


H
Hey du,

bei mir war das auch ganz lange so. Ich habe, bis ich 27 war, keine feste Beziehung hinbekommen, bin nur enttäuscht, verarscht, betrogen und schnell wieder verlassen worden. Zum Teil lag es daran, dass ich innerlich noch nicht bereit war und mir deshalb die falschen Männer ausgesucht habe. Es lag aber auch daran, dass ich sehr tark geklammert habe. ich wollte unbedingt einen Freund und habe das den Männern auch gezeigt. Irgendwann konnte ich das nicht mehr, hatte die Enttäuschungen satt, habe mich auf mein Leben, meine Interessen konzentriert und schwups, waren die Männer da. Ich war mehr die Eiskönigin, habe eher langsam Nähe zugelassen und war den Männern in den Gefühlen immer einen kleinen Schritt hinterher. Glückliche Beziehungen führe ich jetzt auch nicht, aber ich könnte Männer halten. So traurig es ist.
Der einzig richtige Weg ist für mich: Sein Leben leben, seine Interessen auslebe, glücklich sein und dann kommt der richtige sicher von selbst...

09.08.2013 16:42 • #5


W
ich glaube auch, dass ich gerade, was meine gefühle angeht sehr sensibel bin und es besser wäre, etwas härter bzw. kühler zu sein. joa, leicht gesagt. an selbstbewusstsein mangelt es mir eigentlich nicht, nur wenn mich jemand wirklich interessiert werde ich unsicher und dann wahrscheinlich auch zu offenherzig. vielen dank für deine aufmunternden Worte, jasper!

09.08.2013 16:43 • #6


J
Letztlich bin ich aber dennoch der Überzeugung, dass man einfach so bleiben sollte wie man ist. Auch wenn das hundert Mal schiefgeht, so waren es auch hundert Mal die Falschen gewesen. Mit denen es früher oder später sowieso gescheitert wäre. Es gibt eben Leute, die zu einer größeren Masse des anderen Geschlechts kompatibel sind, und solche wie uns, die nur zu wenigen anderen passen. Nicht äußerlich meine ich jetzt, sondern vom Charakter und den Wertevorstellungen.

Dass man unsicherer wird, wenn Gefühle im Spiel sind, ist wohl normal

09.08.2013 17:05 • #7