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Elternebene finden

S
Super, wenn dein Mann in finanzieller Hinsicht keine Probleme macht. Aber das sollte bei Trennungen der Normalfall sein und du musst nicht dankbar sein, wenn er dir gibt, was dir zusteht. Über den Tisch gezogen hast du ihn ja wohl auch nicht, sondern bist fair geblieben. Natürlich ist es viel, viel besser, wenn in diesen Bereich bei einer Trennung nicht auch noch Kräfte fliessen müssen.

Ich war auch jemand, der mit sich selbst sehr kritisch umgegangen ist. Irgendwann habe ich mir gesagt, ich muss mit mir selbst genauso gnädig umgehen, wie ich das bei anderen mache, wenn vermeintliche Fehler passieren. Seitdem geht es mir besser. Für mich war es auch nicht leicht, mein Verhalten meinen Bedürfnissen anzupassen. Ich bin ziemlich harmoniebedürftig und hab oft bei Bauchgrummeln dann ja gesagt und meine Emfindungen übergangen.. Heute bin ich soweit, Bauchgrummeln ganz eindeutig als Nein zu bewerten und nur noch ausnahmsweise und dann ganz bewusst dagegen zu handeln.

Bestimmt findet sich noch ein neuer Partner für dich, aber glücklich solltest du dich selbst machen. Ist nicht leicht, ich weiß das, aber es kann gelingen.

Wie lange ist deine Trennung von deinem Ex-Mann jetzt her?

06.05.2019 12:12 • #31


E
Hallo Sabine,

die Trennung zog sich über einige Jahre, daher ist es schwer, einen endgültigen Schlusspunkt zu definieren. Ich sage mal so, seit 4 Jahren sind alle Hoffnungen auf einen Neuanfang vorbei.
Das Bauchrummeln ist ein gutes Stichwort. Ich habe dieses bei mir so hartnäckig ignoriert, bis aus dem Bauchrummeln eine heftige Gastritis erwachsen ist. Ernsthaft. Und ich war immer diejenige , die allen gepredigt hat auf die Seele zu hören, bis der Körper das Kommando übernimmt.

Ja, ich versuche, mich selbst glücklich zu machen. Aber wir Menschen sind doch soziale Wesen und im Grunde nur in der Interaktion und im sozialen Gefüge glücklich. Familie ist wichtig. Und der Ex ist ein Part davon.

Diese Weihnachtsgeschichte: ich haben mir jetzt überlegt ihm vorzuschlagen, die Feiertage bis auf weiteres jährlich zu splitten, ein Jahr übernimmt er, das nächste ich. Diesen Vorschlag finde ich fair und es können sich alle gut darauf einstellen. Damit komme ich innerlich besser klar als mit einem reinen Abblocken.

07.05.2019 09:29 • #32


A


Elternebene finden

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L
Liebe LouiZa, die Kinder sind jetzt in einem Alter, in dem sie gut differenzieren können.
Mach Dir nicht so viel Druck! Ich glaube, man kann auf eine gezwungene und scheinheilige Familienfeier,
in der es untergründig allen Beteiligten nicht gut geht, verzichten.
Falls er sich einlanden möchte, dann um seine Zeit zu füllen und sich noch anschließend auf die Schulter
zu klopfen. Die Arbeit und ein schlechtes unterschwelliges Gefühl, bleiben an Dir hängen.

07.05.2019 10:32 • x 2 #33


unbel-Leberwurst
Zitat von LouiZa:

Diese Weihnachtsgeschichte: ich haben mir jetzt überlegt ihm vorzuschlagen, die Feiertage bis auf weiteres jährlich zu splitten, ein Jahr übernimmt er, das nächste ich. Diesen Vorschlag finde ich fair und es können sich alle gut darauf einstellen. Damit komme ich innerlich besser klar als mit einem reinen Abblocken.


Warum beziehst Du Deinen Ex da überhaupt mit ein?
Du empfängst Deine Kinder an einem der Weihnachtsfeiertage und der Rest ist nicht Dein Problem.

Deine Kinder sind erwachsen. Wenn sie ihren Vater sehen wollen oder er sie, dann sollen sie sich darum kümmern, aber eben nicht Du.

Alternativ wäre ja auch denkbar, dass ihr reihum bei den Kindern feiert, wenn die genug Platz haben.

07.05.2019 10:41 • #34


DieSeherin
vieles von dem, was du erzählst, erinnert mich sehr an die suche nach einer beziehungsebene zwischen dem vater meiner kinder und mir, nach der trennung.

vieles allerdings, scheint mir gar kein problem zu sein, was mit den kindern zu tun hat, sondern mit dem scheitern eurer paarbeziehung.

Zitat von LouiZa:
Aber du hast recht, ich muss mich hier deutlicher positionieren und auch egoistischer werden.


den eindruck habe ich auch - aber nicht deinem mann gegenüber, sondern dir selber gegenüber.

Zitat von LouiZa:
Das, was mein wirklicher Knackpunkt ist ist tatsächliche der Fakt, dass nach großer Liebe, vielen Erlebnissen und erfüllten Jahren, so ein Nichts übrig bleibt.


und genau das habe ich mir beim lesen deines eingangsbeitrags auch gedacht. im grunde vermischt du wahrscheinlich die ebenen des eltern-daseins und deiner erwartungen an eure freundschaftliche beziehung. als vater scheint er dich ja nicht zu enttäuschen, sondern als erhoffter freund mit dem man doch sooo viel geteilt hat, oder?

Zitat von LouiZa:
Ich sage mal so, seit 4 Jahren sind alle Hoffnungen auf einen Neuanfang vorbei.


hast du denn in dir wirklich den cut gemacht und versucht, deine erwartungen (oder deine idee) an ein künftiges miteinander neu zu definieren?

07.05.2019 11:20 • x 3 #35


E
Genau, so ist es.
Als Vater ist er gut, als Freund hätteich ihn gerne. Da bäumt sich das Ego immer wieder extrem auf und muss dermaßen heruntergefahren und reduziert werden,- das kostet Kraft und Zeit. Und mich nervt dieses aufgeblähte Ego, ich habe mich nie so gesehen.....

@Leberwurst
Es geht darum mit allen gemeinsam mehrere Weihnachtstage zu verbringen, die Geschwister mit Partner/innen, alle im Elternhaus. Essen, reden, feiern, tanzen, musizieren - den Familienspirit spüren. Und natürlich fehlt da einer, ob es der abwesende Vater oder die abwesende Mutter ist. (von den Schwiegerelter ganz zu Schweigen..., an so einer Trennung hängt doch immer ein Rattenschwanz dran...)
Der Vater unternimmt regelmäßig Dinge mit den Kindern, auch einzeln, so wie auch ich. Weihnachten hat eben diesen besonderen familiären Charakter, der bei uns immenser zelebriert wurde.

07.05.2019 13:22 • #36


DieSeherin
er bindet noch viel zu viele emotionen von dir an sich - wahrscheinlich, ohne sich dessen bewusst zu sein.

ihn kannst du ja eh nicht ändern, aber du könntest dir mal überlegen, ob du ihm wirklich so viel macht über dein gefühlsleben einräumen willst.

07.05.2019 14:10 • x 3 #37


Rheinländer
LouiZa, der besondere Familien Charakter an Weihnachten hin oder her. Du machst dich kaputt dabei und stellst dich hinten an.
Dieses schöne Familien Weihnachtsfest gibt es so nicht mehr, selbst wenn alle Personen gleich und vor Ort sind. Die Situation hat sich drastisch geändert und du hältst an Dingen fest, die dich runter ziehen. Sollte das Familien Weihnachtsfest bei einem anderen Familienmitglied (Kinder, Schwager, usw) stattfinden, kannst du dir überlegen ob du hingeht oder nicht, oder gegebenenfalls früher gehen, wenn du genug hast. Bei dir zuhause bist du zu gefangen. Sprich mit deinen Kindern. Sie sind alt genug und werden es ganz sicher verstehen, wenn ihr Vater zu deiner Feier in deinem Zuhause nicht mehr erscheinen soll, weil es dir nicht gut tut.

07.05.2019 14:19 • x 2 #38


E
Hallo Rheinländer,

danke für deinen Beitrag. Die Kinder plus Anhang waren an Ostern hier und es war sehr bereichernd für mich. Ich fühlte mich energetisch aufgeladen. Das wäre mit Anwesenheit des Ex nicht der Fall gewesen.

Die studierenden Kinder sind jetzt noch nicht so gesaddled, dass sie ihrerseits so große Feiern ausrichten könnten. Hier, im Elternhaus, gibt es genügend Schlafzimmer etc.,
Diese Familienleben (und da habe ich auch potentielle Enkel im Blick) habe ich mir immer gewünscht und finde das sehr schön. Das bereichert mich.

Was ich nicht mehr kann ist diese Scheinidylle mit Ex. Und da werde ich mich positionieren.

07.05.2019 15:08 • x 2 #39


unbel-Leberwurst
Zitat von LouiZa:
Es geht darum mit allen gemeinsam mehrere Weihnachtstage zu verbringen, die Geschwister mit Partner/innen, alle im Elternhaus. Essen, reden, feiern, tanzen, musizieren - den Familienspirit spüren. Und natürlich fehlt da einer, ob es der abwesende Vater oder die abwesende Mutter ist. (von den Schwiegerelter ganz zu Schweigen..., an so einer Trennung hängt doch immer ein Rattenschwanz dran...)
Der Vater unternimmt regelmäßig Dinge mit den Kindern, auch einzeln, so wie auch ich. Weihnachten hat eben diesen besonderen familiären Charakter, der bei uns immenser zelebriert wurde.


Sehen das alle anderen Familienmitglieder genauso wie Du oder um mal direkt (aber nicht böse) zu fragen:
Klammerst DU da einfach sehr an diesem Weihnachtsidyll?

Auch Familien verändern sich. Schwiegerkinder kommen dazu und eineige werden auch wieder verschwinden.
Nun ist eben Dein Exmann nicht mehr da. Das ist dann so.

Deine Schwiegerkinder haben sicher auch Familie, zu denen sie Deine Kinder gerne mitnehmen würden.
In einigen Jahren wollen Deine Kinder vielleicht auch lieber zuhause feiern, wenn sie eigenen Nachwuchs haben.

Ich werde den Eindruck nicht los, dass Du an etwas festhalten willst, was es so nicht mehr gibt.

07.05.2019 15:18 • x 5 #40


E
Dieser Eindruck entsteh beim Lesen, das ist mir klar. Aber ich habe da keine Erwartungshaltung im Sinne von wenn ihr hier Weihnachten nicht erscheint bin ich tödlich beleidigt. Ich bin wie gesagt auch bereits drei Mal über die Feiertage verreist und habe das Feld hier meinem Ex überlassen. Für mich waren diese Reisen schön, ich klebe also nicht nicht an dem Weihnachts-Konstrukt, freue mich aber über den Zusammenhalt!

Bislang ist es so, dass die Kinder sehr gerne hier feiern möchten. Das ist natürlich nicht in Stein gemeißelt.

Ich finde das schön, so opulente Familienfeiern im Elternhaus, wenn alle gerne kommen,- möchte aber den Ex nicht mehr dabei haben. Das ist mein Dilemma. Und da habe ich hier schon sehr viele hilfreich Impulse erhalten.

Es ist Mai, die Sonne scheint und ich komme mir gerade selbst etwas albern vor, aber es ist nun mal ein Thema, was mich umtreibt und je eher ich einen Standpunkt finde, desto besser!

07.05.2019 15:36 • #41


unbel-Leberwurst
Wer wohnt denn aktuell noch alles in dem Elternhaus?

Du und wer noch?

07.05.2019 15:40 • #42


E
Ich, und noch ein Kind auf absehbare ( paar Monate) Zeit. Hund und Katze.

07.05.2019 15:45 • #43


DieSeherin
ich habe immer noch das gefühl, dass es gar nicht am exmann liegt, wenn du dich in seiner anwesenheit unwohl fühlst, sondern an deinen erwartungen an ihn, bzw. euren umgang miteinander.

soweit ich verstanden habe, wolltest du ihn - wenn denn schon nicht mehr als ehemann - wenigstens als freund behalten und willst, dass er das gleiche möchte? und jetzt ist er zwar als vater klasse, aber er hält dich auf einer distanz, die dir wehtut?

07.05.2019 15:53 • x 1 #44


E
Ganz genau. Das tut mir sehr weh und ich reagiere mittlerweile mit physischen Beschwerden.

07.05.2019 15:56 • #45


A


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