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Emotionale Erpressung durch meine Mutter

B
Hallo zusammen. Ich finde dass hier wirklich einige sehr sehr fähige Menschen ihren Rat zur Verfügung stellen. Und hätte mal eine Frage abseits. Weiss aber nicht ob ich diese hier so stellen kann. Hoffe aber wirklich auf Rat von einigen der Profis hier. Es geht um emotionale Erpressung durch meine Mutter die vor 2.5 Jahren Witwe geworden ist. Sie ist 73 und bespricht ihren gesamten Alltag mit mir. Sie will mich nicht belasten. hat aber sonst doch keinen. (Ausser einen Bekanntenkreis und mögliche Freundinnen) aber die sind ja nicht Familie. Also ist niemand da mit dem sie reden kann. Niwmamd zum Besprechen ihres Alltags. Alleine diese Aussage knebelt mich. Mir zieht sich beim schreiben schon alles zusammen. Gibt es hier jemand der dazu mit mir in Austausch treten könnte? Gerne auCh per PN falls dieses Thema hier nicht sein darf. Es belastet aber auch die Ehe. Ich fühle mich gequält

14.12.2017 07:24 • x 1 #1


T
Es ist nicht an dir sie zu bespaßen. Meine Mutter ist auch alleine und verwitwet. Ich kenne deine Situation und auch dein Verantwortungsbewusstsein.
Da spielen zwei Faktoren eine Rolle:

1. Sie kann und sollte ihr Leben selbst gestalten, also auch versuchen Kontakte zu knüpfen. Meiner Mutter habe ich VHS Kurse empfohlen, oder auch Reisegruppen.

2. Es ist dein übersteigertes Verantwortungsbewusstsein, was dich so empfinden lässt. Lass sie auch alleine zurecht kommen. Nur weil sie alleine ist, heisst das nicht, dass du es als Pflicht empfinden solltest für sie permanent da zu sein.

Meine Therapeutin würde sagen: eine ungesunde Beziehung zwischen Elternteil und Kind.

14.12.2017 08:22 • x 1 #2


A


Emotionale Erpressung durch meine Mutter

x 3


M
Deine Mutter muss eigenständig was unternehmen, mit ihren Freundinnen oder allein, aktiv werden, statt passiv auf dich zu projizieren. Ermuntere Sie dazu

14.12.2017 08:25 • #3


Y
Zitat von Loulou:
(Ausser einen Bekanntenkreis und mögliche Freundinnen) aber die sind ja nicht Familie. Also ist niemand da mit dem sie reden kann.


Wieso bespricht sie ihre Alltagssorgen denn nicht mit ihren Freundinnen?

Merkwürdige Einstellung irgendwie.
Ein Austausch mit Freunden ist doch in jedem Alter erleichternd und bereichernd und manche Sachen verstehen Leute, die in ähnlichen Situationen / ähnlichem Alter sind, auch einfach besser.....

14.12.2017 11:44 • #4


B
Vielen Dank
.das habe ich erkannt. Meine Schwierigkeit liegt darin ihr das zu verklickern. Sie hat viele Bekannte auf die sie zugreifen könnte. Die mit ihr in Urlaub fahren würden und so. Aber wie mache ich ihr das klar. Ermuntern reicht da nicht. Dann sagt sie was in der Familie geschieht bleibt da..oder sie sagt mit Fremden will und kann sie nicht reden...und wenn ich versuche mich schleichend zu entziehen oder im Moment wenn ich sage ich kann nicht weil es mir mies geht dann werden die Geschütze der emotionalen Erpressung aufgefahren.

14.12.2017 11:50 • #5


B
Zitat von Selbstliebe:

Wieso bespricht sie ihre Alltagssorgen denn nicht mit ihren Freundinnen?

Merkwürdige Einstellung irgendwie.
Ein Austausch mit Freunden ist doch in jedem Alter erleichternd und bereichernd und manche Sachen verstehen Leute, die in ähnlichen Situationen / ähnlichem Alter sind, auch einfach besser.....

Aber so sieht sie das nicht. Ja merkwürdige Einstellung die mir echt zu schaffen macht. Sie ist ja auch schlimmer dran als alle anderen...Mit anderen Verlassen und Witwen nicht zu vergleichen weil sie alleine sein nicht gewohnt ist..Sagt sie. .Wenn ich ihr versuche zu sagen was ich denke oder möchte bricht sie in Tränen aus und erpresst mich so.

14.12.2017 11:54 • #6


SehWolf
Es liegt vermutlich daran das Du eine Frau bist

Alle meiner ehemaligen geliebten haben nach längerer Beziehung so gehandelt, selbst wenn sie kein gutes Verhältnis zu Ihrer Mutter hatten.
Es scheint - ohne dies belegen zu können - in der Frau ihrer selbst genetisch verankert zu sein im Alter die Nähe der Mutter zu suchen.
Kühn spreche ich hier von einer Regeneration vom Abnabelungsprozesses als persönliche Definition.
Dies war einer meiner Trennungsgründe von meiner Ehefrau nach 8 Jahren.
Zum Ende saß ich da auch schon mit am Küchentisch rum.

Frech gefragt:
Wie siehts denn zuhause aus? Gibts noch heftigen und erfüllenden GV?

14.12.2017 12:25 • #7


B
Ich hatte in einem anderen Thread ja mal beschrieben dass Selbständigkeit und sich Anzunabeln bei mir eher unterbunden als befördert wurden. Mein Vater ist vor 2.5 Jahren auf sehr tragische Weise und unerwartet von einem Tag auf den anderen zu Tode gekommen. Natürlich habe ich meiner Mutter da erstmal beigestanden. Aber daß will ich durchbrechen. Schlicht weil ich es selbst nicht mehr schaffe. Ich spüre gerade am eigenen Leib wieso es eine ungesunde Mutter Beziehung ist. Ich sehe den Zusammenhang mit dem GV jetzt nicht. Mein Mann hat insoweit Glück dass es keinen seiner Elternteile betrifft. Aber auch damit werden wir uns irgendwann auseinander setzen müssen. Ich bin den Forderungen die auf mich treffen emotional nicht mehr gewachsen. .. (Wenn ich das so sage dann fragt sie: was mach ich denn so schlimmes. Ich will dich nicht belasten aber habe doch nur dich dem ich was erzählen kann) . Und ich klebe im Schuldgefühl .

14.12.2017 13:40 • #8


SehWolf
Zitat von Loulou:
Ich hatte in einem anderen Thread ja mal beschrieben dass Selbständigkeit und sich Anzunabeln bei mir eher unterbunden als befördert wurden. Mein Vater ist vor 2.5 Jahren auf sehr tragische Weise und unerwartet von einem Tag auf den anderen zu Tode gekommen. Natürlich habe ich meiner Mutter da erstmal beigestanden. Aber daß will ich durchbrechen. Schlicht weil ich es selbst nicht mehr schaffe. Ich spüre gerade am eigenen Leib wieso es eine ungesunde Mutter Beziehung ist. Ich sehe den Zusammenhang mit dem GV jetzt nicht. Mein Mann hat insoweit Glück dass es keinen seiner Elternteile betrifft. Aber auch damit werden wir uns irgendwann auseinander setzen müssen. Ich bin den Forderungen die auf mich treffen emotional nicht mehr gewachsen. .. (Wenn ich das so sage dann fragt sie: was mach ich denn so schlimmes. Ich will dich nicht belasten aber habe doch nur dich dem ich was erzählen kann) . Und ich klebe im Schuldgefühl .


Du vernachlässigst die Bedürfnisse Deines Mannes. Es ist ein Mann.
Kümmer Dich um Ihn, schränk den Kontakt zu Deiner Mutter möglicht auf das nötigste ein.

Mein Blick in die maskuline Glaskugel:
Du wirst ihn verlieren wenn Du nicht handelst.

14.12.2017 13:49 • #9


Pinie
Zitat von Loulou:
Vielen Dank
.das habe ich erkannt. Meine Schwierigkeit liegt darin ihr das zu verklickern. Sie hat viele Bekannte auf die sie zugreifen könnte. Die mit ihr in Urlaub fahren würden und so. Aber wie mache ich ihr das klar. Ermuntern reicht da nicht. Dann sagt sie was in der Familie geschieht bleibt da..oder sie sagt mit Fremden will und kann sie nicht reden...und wenn ich versuche mich schleichend zu entziehen oder im Moment wenn ich sage ich kann nicht weil es mir mies geht dann werden die Geschütze der emotionalen Erpressung aufgefahren.


Die Kernfrage ist also, wie gehst du mit den aufgefahrenen Geschützen um?

Es gibt nur einen Weg:
Du bleibst dabei, dich zu entziehen. Sie kann dann fröhlich vor sich hin eskalieren, niemand zwingt dich, ans Telefon zu gehen, wenn du nicht willst. Oder Gespräche weiter zu führen, die übergriffig sind.

Ich frage mich, ob du gerade nach Absolution suchst, endlich eine klare Grenze gegenüber deiner Mutter zu ziehen.
Die kannst nur du selbst dir erteilen und ja, ist schwer, wenn die eigenen Maßstäbe sich anhand dieser Manipulationen entwickelten.
Da fühlt man sich schnell verantwortlich für den Verantwortungsbereich eines anderen.
Ich sag immer, sollte ich später mal ankommen und kuriose Ansprüche an meinen Erbschleicher stellen, möge die Göttin ein Einsehen haben und mich heim beordern.
Es war meine Entscheidung ein Kind zu haben, nicht die des Kindes. Dankbarkeit kann man dafür keine einfordern.

14.12.2017 15:20 • x 3 #10


SehWolf
Zitat von Pinie:

Die Kernfrage ist also, wie gehst du mit den aufgefahrenen Geschützen um?

Es gibt nur einen Weg:
Du bleibst dabei, dich zu entziehen. Sie kann dann fröhlich vor sich hin eskalieren, niemand zwingt dich, ans Telefon zu gehen, wenn du nicht willst. Oder Gespräche weiter zu führen, die übergriffig sind.

Ich frage mich, ob du gerade nach Absolution suchst, endlich eine klare Grenze gegenüber deiner Mutter zu ziehen.
Die kannst nur du selbst dir erteilen und ja, ist schwer, wenn die eigenen Maßstäbe sich anhand dieser Manipulationen entwickelten.
Da fühlt man sich schnell verantwortlich für den Verantwortungsbereich eines anderen.
Ich sag immer, sollte ich später mal ankommen und kuriose Ansprüche an meinen Erbschleicher stellen, möge die Göttin ein Einsehen haben und mich heim beordern.
Es war meine Entscheidung ein Kind zu haben, nicht die des Kindes. Dankbarkeit kann man dafür keine einfordern.


Booom....

14.12.2017 15:26 • x 1 #11


L
Ich denke, ihr Verhalten hat nichts mit dem Tod deines Vaters zu tun. Das hat es nur noch verstärkt. Du beschreibst ja, dass sie schon immer übergriffig in deine Richtung war.
Da auch deine Appelle (mit ihr reden) nichts bringen, musst du leider, und ich weiß wie verdammt schwer das ist, Grenzen ziehen. Ich gehe z.B. wenn es mir zu viel wird, einfach nicht ans Telefon.

14.12.2017 15:29 • x 1 #12


SehWolf
Zitat von Lalla:
Ich denke, ihr Verhalten hat nichts mit dem Tod deines Vaters zu tun. Das hat es nur noch verstärkt. Du beschreibst ja, dass sie schon immer übergriffig in deine Richtung war.
Da auch deine Appelle (mit ihr reden) nichts bringen, musst du leider, und ich weiß wie verdammt schwer das ist, Grenzen ziehen. Ich gehe z.B. wenn es mir zu viel wird, einfach nicht ans Telefon.


Jawoll: Handeln, immer dieses verschleppen...Das ja auch feminin- glaub ich.

14.12.2017 15:38 • #13


S
Zitat von SehWolf:

Jawoll: Handeln, immer dieses verschleppen...Das ja auch feminin- glaub ich.


Glaubst du, schätzt du, weißt du nicht

14.12.2017 15:41 • x 2 #14


E-Claire
Zitat von Loulou:
...und wenn ich versuche mich schleichend zu entziehen oder im Moment wenn ich sage ich kann nicht weil es mir mies geht dann werden die Geschütze der emotionalen Erpressung aufgefahren.

Zitat von Loulou:
Wenn ich das so sage dann fragt sie: was mach ich denn so schlimmes. Ich will dich nicht belasten aber habe doch nur dich dem ich was erzählen kann) . Und ich klebe im Schuldgefühl


Hey Du,

es tut mir sehr leid für Dich. Mütter-Töchter-Verhältnisse sind total schwierig.

Ich glaube Dir sehr, wenn Du beschreibst, daß Dich das belastet, Du Dich emotional erpreßt fühlst. Das Bauchgefühl in solchen Situationen ist zumeist sehr stimmig, auf dieses gilt es zu hören.

Allerdings gibt es auch Parallelen zwischen Dir und ihr. Die Aussage ich fühle mich emotional erpreßt, ist im Grunde genauso wie die Aussage, ich hab doch sonst keinen, beides verharrt in der Feststellung. Damit stehen sich zwei Positionen diametral gegenüber, an denen kein Vorbeikommen ist. Eine klassische Pattsituation, wenn Du so willst.

Wenn Du da wirklich raus willst, dann gibt es zwei Punkte, an denen Du ansetzen mußt:

1.So sehr ich auch verstehe, daß Du möchtest, daß Deine Mutter Dich versteht und Dir daher mehr Raum gibt, wird das nicht passieren. Warum? Weil es bisher nicht passiert ist. Von Deiner Mutter die Erlaubnis zum emotionalen Rückzug zu wollen, ist deshalb nicht sinnvoll, weil es eben nicht daß ist, was sie möchte. Wenn ich immer wieder Deine Sachen benutzen möchte, dann werde ich sicher nicht hingehen und Dir sagen, ich erlaube Dir mir Deine Sache nicht zu geben. Ist ja eben nicht mein Wunsch. Verstehst Du das?

2.Das Grundprinzip von emotionaler Erpressung ist ein ganz faszinierendes. Weil es nämlich eigentlich überhaupt keinen Sinn macht. Schau mal, wenn Dir ein Fremder am Geldautomaten ein Messer an die Kehle hält und Dir sehr glaubhaft versichert, er hätte auch vor, dies zu benutzen, dann hebst Du halt Geld ab, obwohl du das nicht willst. So funktioniert die klassische Erpressung. Das Hauptaugenmerk dabei liegt aber nicht darauf, daß Du etwas tust, was Du eigentlich nicht willst, sondern das Wichtige ist die Frage nach dem Druckmittel.

Wenn also das (berechtigte) Gefühl emotionaler Erpressung in Dir hochsteigt, dann ist es nicht sinnvoll sich auf der Feststellung sozusagen auszuruhen, sondern an der Stelle, ist es wichtig, herauszufinden, was genau das eigentliche Druckmittel ist. Im Messer an Kehle Beispiel ist das ganz offensichtlich, man hängt halt am eigenen Leben.

Bei emotionaler Erpressung ist das viel schwieriger, weil es viel-schichtiger ist. Zumeist findet man als erstes heraus, daß man eben nicht möchte, daß der andere weint oder sich sonstwie schlecht fühlt. Auch das ist völlig verständlich, menschlich und sehr normal.

Aber das wollen eigentlich alle Menschen, aber nur manche von denen werden emotional erpreßt. Also, auch die Tränen sind nicht das eigentliche Druckmittel. Es ist Deine Bewertung der Tränen. Von ich möchte nicht, daß es meiner Mutter im Moment schlecht geht bis hin ich habe Angst, daß sie mich dann nicht mehr liebt, kann da ganz viel dabei sein. Und an dieser Stelle prallen dann zwei Bedürfnisse aufeinander: Dein Bedürfnis nach mehr emotionalem Raum für Dich und Deinem Bedürfnis danach, nicht Auslöser für schlechte Gefühle bei Deiner Mutter zu sein.

Siehst was da eigentlich passiert? Im Grunde hältst Du Dir selbst das Messer an die Kehle. Deine Mutter versucht nur ihre Bedürfnisse mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen.
Bei Dir, auf Deiner Seite, prallen aber zwei unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander. Und beide sind Deine!

Wenn Du diesen Konflikt auflöst, dann wirst Du klarer und kannst viel klarer Grenzen setzen. Dann gibt es Situationen in denen Du dem Bedürfnis für Deinen emotionalen Raum Vorrang einräumst und es wird Situationen geben, in dem Trost für sie oder Raum für sie Vorrang hat.

Geht das so einfach? Naja, es ist Arbeit. Manchmal brauch man dafür auch Hilfe. Der Anfang aber ist in jedem Fall, daß Du Dir klar machst, was genau das Druckmittel ist, und das die emotionale Erpressung bei Dir selbst stattfindet.

Verabschiede Dich von dem Gedanken, daß Dir irgend jemand erlaubt, Dich selbst an erste Stelle zu setzen und versuch mal ganz genau hinzuschauen, welche unterschiedlichen Zielsetzungen in Dir vorhanden sind.

Ich kann sehr gut verstehen, daß das natürlich nicht sehr nett ist, wenn ich sage, daß Du Dir selbst das Messer an die Kehle setzt, das ist schon gemein. Aber es hat einen unendlich großen Vorteil, wenn Du es selbst bist, kannst auch DU in jedem Moment und zu jeder Zeit beschließen, dies einfach nicht mher zu tun.

Ich glaub an Dich!

14.12.2017 15:48 • x 3 #15


A


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